Trockengleichrichter und Verfahren zu dessen Herstellung. Die Erfindung betrifft einen Trocken gleichrichter und ein Verfahren zu dessen Herstellung und bezweckt insbesondere die Schaffung eines Trockengleichrichters, der bei einem darin auftretenden Kurzschluss möglichst wenig Schaden nimmt.
Trockengleichrichterelemente bestehen im allgemeinen aus einer die eine Elektrode bil denden Grundplatte aus einem leitenden Ma terial, wie Stahl oder Aluminium, einer auf dieser Grundplatte angebrachten Halbleiter schicht und einem mit der Halbleiterschicht Kontakt machenden, die Gegenelektrode bil denden leitenden Teil.
Die Halbleiterschicht kann dabei zur Hauptsache aus Selen be stehen, während die Gegenelektrode aus einer Metallschicht bestehen kann, welche in ge schmolzenem Zustand durch Aufspritzen auf die Selenoberfläche aufgebracht worden ist.
Die Halbleiterschicht ist ausserordentlich dünn, weshalb- stets die Gefahr von Durch schlägen zwischen Grundplatte und Gegen elektrode besteht, wobei die Halbleiterschicht durchlöchert wird und dadurch der Gleich richter zerstört wird.
Diese Durchschläge können durch verschiedene Faktoren bewirkt werden, beispielsweise durch Unregelmässig- keiten oder Verunreinigungen in der Halb- leitersehicht. Der an der defekten Stelle auf tretende Strom macht das ganze Element un brauchbar.
Ein Element kann bereits bei der Prüfung am Herstellungsort oder, was schlim mer ist, bei seiner betriebsmässigen Verwen- dung versagen, was beispielsweise in Flug- zeuginstallatiönenschwere Folgen haben kann.
Eine Troekengleichrichtereinheit ist im allgemeinen aus einer Anzahl von Einzel elementen zusammengesetzt; die stapelförmig zusammengebaut sind, und häufig sind meh rere solche Stapel miteinander kombiniert.
Die Bestimmung der Anzahl und der Grösse der in solchen Einheiten verwendeten' Ele mente sowie die Schaltungsart dieser Ele= mente zu Reihen= <B>und</B> Parallelkombinationen erfolgt auf - Grund sorgfältiger Berechnung unter Zugrundelegung der elektrischen Eigen schaften - der Einzelelemente. Insbesondere werden in Fällen, in denen die Spannungen wesentlich über denjenigen stehen, die die Einzelelemente auszuhalten vermögen,
ohne durchzuschlagen, eine Anzahl Einzelelemente in Reihe zusammengeschaltet, so dass die an jedem Element angelegte Spannung inner halb sicherer Grenzen liegt. Es ist klar, dass beim Ausfallen eines Einzelelementes durch einen Kurzschluss an die zu diesen in Reihe geschalteten Elemente eine höhere Spannung zu liegen kommt und das Durchschlagen dieser Elemente und damit das Ausfallen der ganzen Einheit herbeiführen kann.
Aber selbst wenn dies nicht eintrifft, so kann durch das Ausfallen eines Elementes durch Kurz schluss die Charakteristik der .ganzen Einheit gestört werden, was sich besonders in Brückenschaltungen und andern abgegliche nen Anordnungen störend auswirkt. Die Erfindung bezweckt nun, wie er wähnt worden ist,:
die Schaffung eines Gleichrichters, bei dem ein Kurzschluss in einem Element nur eine geringe Wirkung ausüben kann, derart, dass das Element nicht ganz ausfallen kann.
Dies wird erfindungs gemäss dadurch erreicht, dass die Gegen elektrode eines Elementes in eine Anzahl von Zonen unterteilt ist und diese Zonen durch als Sicherungselemente ausgebildete Verbin dungen miteinander verbunden sind. Diese Sicherungselemente sind so bemessen, dass sie den normalen Betriebsstrom ohne Be schädigung aushalten,
hingegen beim Auf treten eines Kurzschlusses in einer dieser Zonen durchbrennen und diese Zone von den übrigen abtrennen, so dass das Element, wenn auch mit etwas geringerer Kapazität, weiter arbeiten kann.
Dabei kann das Element so ausgebildet sein, dass keine besonderen Sicherungsverbin dungen vorgesehen werden müssen und die Herstellung des Gleichrichters in Anlehnung an die bisherige Herstellungsweise erfolgen kann. Zu diesem Zwecke werden die Siche- rungsverhindungen aus Teilen der Gegen- elektrode gebildet, die die Zwischenräume zwischen den Zonen überbrücken.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend an Hand der beiliegenden Zeich nung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt: die Fig.1 eine Vorderansicht eines Gleich richterelementes; die Fig. 2 einen durch die Ebene #A-A der Fig. 1 gelegten Schnitt durch dieses Ele ment, die Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt aus dem Element -nach Fig. 1, -welches die Wirkung eines Kurzschlusses veranschaulicht,
die Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbei- spiel, bei welchem das Element für die Mon tage auf einem zentralen Tragbolzen aus- gebildet ist,
und die Fig. @5 einen durch die Ebene B -B des Gleichrichters nach Fig. 4 gelegten Schnitt. Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Aus- führungsbeispiel -eines Elementes zeigt eine Grundplatte 1, welche beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bestehen kann.
Die aus Selen bestehende Halbleiterschicht 2 ist auf der Grundplatte 1 aufgeschmolzen und kann verschiedene an sich bekannte Beimen gungen oder auf der Schichtoberfläche auf gebrachte Substanzen aufweisen, oder kann einer der an sich bekannten Oberflächen behandlungen unterworfen sein.
Die Gegenelektrode 3 kann aus einer niedrigschmelzenden Legierung, beispiels weise aus Woodschem Metall, bestehen, wel ches vorteilhaft durch Aufspritzen in ge schmolzenen Zustand aufgebracht wird. Das Gleichrichterelement wird den üblichen Be handlungen unterworfen, unter anderem auch einer Elektroformierung, wodurch im Betrieb eine wirksame Gleichrichtung erzielt wird.
Die Gegenelektrode 3 wird vorteilhaft so aufgetragen, dass zwischen ihren Rändern und dem Rand der Grundplatte 1 eine Rand partie 4 der Selenscbicht freibleibt, um auf diese Weise die Gefahr eines Kriechschlusses zwischen den Elektrodenrändern zu vermei den. Die Gegenelektrode ist in eine Anzahl Zonen 5 unterteilt, die voneinander durch Zwischenräume 6 getrennt sind, die so eng sein können, als sich dies mechanisch bewerk stelligen lässt.
Benachbarte Zonen 5 sind elek trisch durch Stege miteinander verbunden, die so bemessen sind, dass sie bei normalem Betrieb den dabei auftretenden Strom ohne zu schmelzen aushalten, hingegen beim Durchgang eines wesentlich höheren Stromes, wi'e er bei Auftreten eines Kurzschlusses fliesst, schmelzen.
Vorteilhafterweise sollen diese als Schmelzsicherungen wirkenden Stege 7 Teile der Gegenelektrodenschicht sein, die die Zwischenräume 6 überbrücken und ent sprechend dem Kurzschlussstrom, bei dem sie schmelzen sollen, bemessen sind. Es ist ge funden worden, dass die Leitfähigkeit der üblichen Gegenelektrodenmetalle, beispiels weise Woodsches Metall, sich für diesen Zweck eignet. Die Grösse und die Form der Zonen 5 kann sich natürlich in weiten Grenzen än dern.
Es ist jedoch notwendig, diese Zonen so anzuordnen, dass der Strom nach einem im Betrieb erfolgten Kurzschluss, um die infolge Durchbrennens ihrer Verbindungsstege iso lierte Zone über andere Schmelzstege 7 nach der Abnahmestelle fliessen kann.
Diese Ab nahmestelle kann sich irgendwo auf der Ge- genelektrodenschicht befinden. doch ist dafür Sorge zu tragen, dass ein Kurzschluss zwi schen der Grundplatte und der Gegenelektro- denschicht an dem die Abnahmestelle bilden den Teil dieser Schicht vermieden wird.
Die Abnahmestelle muss sich daher entweder ausserhalb der Gleichrichterzonen befinden, oder aber die Gegenelektrodenschicht muss an der genannten Stelle von der Grundplatte isoliert sein, wie dies naschstehend an Hand des in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungs beispiels näher beschrieben ist.
Der im Falle eines Kurzschlusses notwendige Umgehungs- stromweg wird zweckmässig dadurch geschaf fen, dass, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, die Zonen 5 in ausgerichteten Reihen ange ordnet sind, wobei jede Zone mit jeder be nachbarten Zone durch einen Schmelzsteg 7 -verbunden ist. Wenn beispielsweise an einer Stelle 8 (Fig. 3) ein Kurzschluss auftritt, durch den eine Zone 5a abgesondert wird, wie dies durch die Stellen 9,
an denen alle nach dieser Zone führenden Stege 7 weg geschmolzen sind, angedeutet ist, so stehen die angrenzenden Zonen 5 rund um die Zone 5a derart unter sich in Verbindung, dass der durch diese angrenzenden Zonen fliessende Strom durch den Kurzschluss nicht beeinflusst wird, mit Ausnahme der zur schadhaften Zone in bezug auf die Abnahmestelle parallel geschalteten Zonen, die in dem genannten Umgehungsstromweg liegen,
in denen aber nur eine relativ unbedeutende Stromerhöhung eintritt. Der in den an die Zone 5a angren zenden Zonen gleichgerichtete Strom fliesst auf normale Weise nach der Abnahmestelle. Der Kurzschluss in der Zone 5a hat somit im wesentlichen weiter nichts zur Folge, als dass diese Zone zur Gleichrichtung nichts mehr beiträgt.
Falls die Zone 5a im Verhältnis zur ganzen wirksamen Fläche des Gleichrichter elementes klein gehalten wird, so ist die Ab nahme der wirksamen Fläche innerhalb der normalen Sicherheitsgrenzen tragbar und ist, besonders bei Grossflächenelementen und bei grossen Gleichrichterstapeln, ohne merklichen EinfluB.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Gleichrich ter, dessen kreisrunde Gleichrichterelemente auf einem durch die Mitte der Elemente hin durchgehenden Tragbolzen 11 angeordnet sind, wobei die Elemente zwecks guter Luft zirkulation durch Distanzstücke 10 auseinan der gehalten werden. Bei diesem Ausfüh rungsbeispiel bilden die Zonen 5 Teile von konzentrischen Ringflächen. Der Strom abnahme- oder Gegenelektrodenkontakt wird durch das Distanzstück 10 gebildet.
Bei der gezeigten Anordnung sind die Gleichrichter- elemente in Reihe auf dem isolierten Bolzen 11 montiert, wobei jedes Distanzstück 10 die Gegenelektrode . 3 eines Elementes mit der Grundplatte 1 des nachfolgenden Elementes verbindet.
Damit bei dieser Anordnung der Kurz- schluss nicht in einer mit dem Distanzstück; 10 in direktem Kontakt stehenden Zone 5 auftreten kann, was zur Folge hätte, dass das Element ungeachtet der Schmelzstege voll ständig ausfallen würde, muss zwischen die sen Zonen der Gegenelektrode 3 und der Halb- leiterschicht 2 eine Isolationsschicht 12 (Fig. 5)
angebracht sein. Die Isolation 12 kann durch Anbringen eines zweckmässigen Lackes, beispielsweise eines auf einer Zellu- loseazetatbasis hergestellten Lackes, erzeugt werden, wie dies beispielsweise in der Patent schrift Nr. 247334 beschrieben ist.
Die Gegenelektrode 3 kann je nach ihrem Aufbau und ihrer Zusammensetzung auf ver schiedene Weise angebracht werden. In den Fällen, in denen dazu flüssiges Metall auf- gespritzt oder sonstwie auf die Halbleiter schicht 2 aufgebracht wird, können die Zwi schenräume 6 und die Stege 7 durch eine passende Maske erhalten werden, die ausser dem auch die Randpartie 4 überdeckt. Das Metall wird dann auf die Halbleiterschicht auf gespritzt oder sonstwie an den von der Maske freigelassenen Stellen aufgetragen.
Die Zwi schenräume 6 können aber auch durch Aus schneiden der entsprechenden Partien der Ge genelektrode erhalten werden, wobei auch keine Sorge um die darunterliegenden Halb- leiterschichtpartien getragen werden muss, da diese Partien ja auf jeden Fall an der Gleich richtung unbeteiligt sind.
Anderseits können die Zwischenräume 6 als durchgehende Zwi schenräume gebildet werden, beispielsweise ebenfalls unter Verwendung geeigneter Masken, worauf die Schmelzstege 7 durch nachträgliches Anbringen geschmolzenen Ge- genelektrodenmetalles angebracht werden, was ebenfalls unter Verwendung einer Maske geschehen kann, die an den Stegstellen mit Öffnungen versehen ist.
Falls die anzubrin genden Stege in einer Geraden liegen, können sie durch Anbringen eines Streifens aus Gegenelektrodenmetall gleichzeitig gebildet werden.
Die auf die Grundplatte aufgebrachte Halbleiterschicht kann auch aus einem an dern Material als Selen bestehen. Ferner kann an Stelle der oben beschriebenen bevor zugten aufgespritzten Gegenelektrode aus schmelzbarem Material eine Gegenelektrode anderer Art verwendet werden, vorausgesetzt natürlich, dass sie eine Anzahl getrennte Zo nen aufweist, die mit getrennten Zonen der Halbleiterschicht Kontakt machen und unter sich durch Schmelzstege verbunden sind.