Bindemittel. Vorliegende Erfindung bezweckt, den Nachteilen vorzubeugen, die in Form von Rissbildungen und dadurch veranlassten Festigkeitserniedrigungen bei synthetischen Bindemitteln, die aus Carbamidharz bestehen, auftreten.
Das Leimen mit wässrigen Lösungen von Carbamidharzen (Kondensationsprodukte aus Carbamid, Thiocarbamid oder dessen Deri vaten und Aldehyden oder deren Polymeren), gegebenenfalls mit dazu geeigneten Här- tungsmitteln, hat bisher eine Reihe von Nach teilen mit sieh gebracht, die man trotz. ge machter Versuche nicht ganz hat beseitigen können.
Wässrige Lösungen aus Carbamidharz haben im allgemeinen eine an kristallinischen Honig erinnernde Konsistenz, die zum Aus streichen über grosse Flächen weniger ge eignet ist. Um die Konsistenz zu verbessern und gleichzeitig ein Strecken des Bindemittels zu erreichen, hat man Zusätze von Stoffen wie Stärke, Roggenmehl u. a. empfohlen.
Diese Zusatzstoffe haben jedoch den Nach teil, dass sie einerseits die Nassfestigkeit und Beständigkeit der Leimfuge gegen Schimmel and Bakterien beträchtlich herabsetzen und anderseits die schon vorher grosse Neigung des Bindemittels zur Rissbildung in der Leimschicht erhöhen. Diese Rissbildung macht sieh insbesondere beim Leimen von Flächen bemerkbar, die nicht vollkommen eben sind, so dass die Leimschicht eine Dicke von 0;2 mm und darüber erhalten kann.
Schon bei einer Leimschichtdicke von 0,2-0,3 mm kann die Rissbildung zu vollständig misslun- genen Leimfugen Anlass geben.
Für den Fall, dass die obenerwähnten Füllmittel zu diesem Zweck nicht zur Ver fügung stehen, hat man Stoffe wie Mehl aus den Kernen. der Weintraube und pulverisierte Phenoplaste vorgeschlagen. Der erstgenannte Stoff dürfte kaum allgemeines Interesse haben, da er nur in sehr beschränkten Mengen erhältlich ist. Beide Stoffe weisen den Nach teil auf, dass sie eine andere: der in diesem Zusammenhang unvorteilhaften Eigenschaf ten des Carbamidharzes aufs äusserste er höhen, und zwar die, bei der Bearbeitung Schneidwerkzeuge zu zerstören.
Beim Ausfindigmachen eines zweck mässigeren Füllmittels hat man ein solches in denjenigen Ligninprodukten gefunden, die bei der Celluloseherstellung nach der Sulfitmethode Ablaugen bilden. Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Bindemittel auf Grundlage dieser Erkenntnis, indem das in Frage stehende Bindemittel Carbamidharz und ein Ligninprodukt; erhalten aus Sulfit- ablauge, enthält.
Beispielsweise kann eingedampfte Sulfit- ablaü ge, die zwecks Neutralisierung und Ver besserung ihrer Farbe vorbehandelt worden ist, mit pulverförmigem Carbamidharz oder mit einer Lösung des letzteren gemischt wer den, in letzterem Falle je nach den Umstän den entweder in Form eines wasserfreien Pulvers oder in Form einer wässrigen Lösung.
Die hergestellte Leimmasse erhält dadurch eine beträchtlich gesteigerte Schrumpfungs- elastizität, wodurch die sonst unvermeid- hehen Sprünge-und Rissbildungen ganz be seitigt werden. Ligninzusätze haben ausser dem den Vorteil, dass sie sowohl die Lei- mungakosten wie die schneidenzerstörende Wirkung der Leimfuge herabsetzen.
Der fragliche Ligninzusatz hat noch eine Wirkung, die den Wert der Erfindung er höht. Um die Festigkeit, insbesondere der nassen Leimfuge, zu erhöhen, hat man Här- tungsmittel, wie Säuren, saure Salze oder säureabspaltende Stoffe hinzugefügt.
Die mit den Ligninstoffen ausgeführten Ver suche haben jedoch erwiesen, dass sie gleich zeitig mit einer Verbesserung der Streich-, Kontraktions- und schneidenschützenden Eigenschaften eine Erhärtung des Binde mittels herbeiführen und also die sonst .ge wöhnlichen Härter überflüssig machen, wo durch die Herstellung vereinfacht und ver billigt wird.
Diese Erhärtungswirkung verläuft lang sam bei gewöhnlicher Temperatur, wird aber durch Erwärmung beschleunigt. Schon eine Temperatur von 80 C ist hinreichend, um in einigen Minuten dünnere Schichten der Carbamidharz-Ligninprodukt-Mischung durchzuhärten.
Die Menge des Ligninproduktes in der fertigen Mischung kann je nach dem vorlie genden Anwendungszweck variiert werden.
Für gewöhnliche Leimungszwecke kann das Ligninprodukt 10-30 % des Mischungs gewichtes, gerechnet als Trockensubstanz, betragen. Bei der Herstellung von Kitt oder Pressmassen kann der Zusatz bis auf 50 und darüber erhöht werden.
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Die trockene Mischung A ist bei trocke ner und kalter Aufbewahrung unbegrenzte Zeit haltbar: Die mit Wasser zubereitete Lösung ist als Bindemittel für Holz; z. B. bei der Sperrholzherstellung, geeignet.
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Die Mischung B hat dieselbe Lage.- rungsbeständigkeit wie die obenerwährite Mischung A.
Die Zubereitung gemäss Bei spiel 2 gibt eine plastische Masse mit grosser Haftfestigkeit, die sich als Kitt- und Spachtelmittel eignet.
Binder. The purpose of the present invention is to prevent the disadvantages which occur in the form of cracks and the resulting reductions in strength in synthetic binders made of carbamide resin.
Gluing with aqueous solutions of carbamide resins (condensation products of carbamide, thiocarbamide or its derivatives and aldehydes or their polymers), optionally with suitable hardening agents, has so far brought a number of disadvantages with see, which one despite. made attempts has not completely eliminated.
Aqueous solutions of carbamide resin generally have a consistency reminiscent of crystalline honey, which is less suitable for spreading over large areas. In order to improve the consistency and at the same time to achieve stretching of the binding agent, additives such as starch, rye flour and the like have been added. a. recommended.
However, these additives have the disadvantage that, on the one hand, they considerably reduce the wet strength and resistance of the glue joint to mold and bacteria and, on the other hand, increase the already great tendency of the binder to form cracks in the glue layer. This crack formation is particularly noticeable when gluing surfaces that are not completely flat, so that the glue layer can have a thickness of 0.2 mm and more.
Even with a glue layer thickness of 0.2-0.3 mm, the crack formation can give rise to completely unsuccessful glue joints.
In the event that the above-mentioned fillers are not available for this purpose, you have substances such as flour from the kernels. suggested the grape and powdered phenoplasts. The first-mentioned substance is unlikely to be of general interest as it is only available in very limited quantities. Both substances have the disadvantage that they have a different one: the disadvantageous properties of the carbamide resin in this context are increased to the utmost, namely that of destroying cutting tools during machining.
When a more suitable filler was found, one found one in those lignin products which form leachate in cellulose production using the sulphite method. The present invention now relates to a binder on the basis of this finding, in which the binder in question comprises carbamide resin and a lignin product; obtained from sulphite waste liquor.
For example, evaporated sulfite waste, which has been pretreated to neutralize and improve its color, can be mixed with powdered carbamide resin or with a solution of the latter, in the latter case either in the form of an anhydrous powder or in the form, depending on the circumstances an aqueous solution.
The glue mass produced thereby has a considerably increased elasticity in shrinkage, as a result of which the otherwise unavoidable cracks and cracks are completely eliminated. Lignin additives also have the advantage that they reduce both the gluing costs and the cutting edge-destroying effect of the glue joint.
The lignin addition in question also has an effect that increases the value of the invention. In order to increase the strength, especially of the wet glue joint, hardeners such as acids, acidic salts or acid-releasing substances have been added.
However, the tests carried out with the lignin substances have shown that, at the same time as improving the properties to protect against brushing, contraction and cutting, they harden the bandage and thus make the otherwise customary hardeners superfluous, which simplifies and simplifies production is approved.
This hardening effect takes place slowly at ordinary temperature, but is accelerated by heating. A temperature of 80 C is sufficient to cure thinner layers of the carbamide resin-lignin product mixture in a few minutes.
The amount of lignin product in the finished mixture can be varied depending on the application in question.
For normal sizing purposes, the lignin product can be 10-30% of the weight of the mix, calculated as dry matter. When producing putty or molding compounds, the addition can be increased to 50 or more.
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The dry mixture A can be kept indefinitely if stored dry and cold: The solution prepared with water is used as a binding agent for wood; z. B. in plywood production, suitable.
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Mixture B has the same storage stability as the above-mentioned mixture A.
The preparation according to Example 2 gives a plastic mass with great adhesive strength, which is suitable as a putty and filler.