CH243851A - Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus faserigen Stoffen. - Google Patents

Description

      Verfahren        zur        Herstellung    von geformten     Gebilden    aus     faserigen    Stoffen.    Die     europäischen:    Wälder sind im letzten  Jahrzehnt mehr, als ihr natürlicher Nach  wuchs dies     gestattet        hätte,    in Anspruch ge  nommen worden.     Es    gilt mehr als je, in der  Zukunft aus faserigen Stoffen aller Art, z.

       B.'     aus     Holzabfällen,    Holzspänen, Sägemehl,       Torf    und     Torffasern,    Abfällen von Baum  rinde,     Gerberlohe,    andern Faserstoffen aus  Pflanzen,     nach    zweckmässiger     Zerfaserung     und     Aufbereitung    mit geeigneten Bindemit  teln zu mischen und zu beliebigen Form- und  Baukörpern zu     verpressen,    zu stampfen oder  zu giessen.  



  Es ist bekannt,     Kies    und Sand mit Ze  ment; Sägespäne mit Zement oder gewissen       Kunstharzleimen    zu Formen und Platten zu       verpressen.    Die Zementprodukte sind schwer,       nicht    wasserabweisend, ergeben kalte Bau  körper und sind bei Feuchtigkeit und Tem  peraturunterschieden nicht massbeständig:  Die Kunstharze und     Caseinprodukte    sind  gleichfalls zum Teil nicht wasserbeständig.  Dazu sind sie im allgemeinen     teuer,    und er  geben eine glasige Härte, die die bearbeiten  den Werkzeuge sehr nachteilig beanspruchen.  



  Als ein viel     besseres    Bindemittel haben  sich     wässrige    Lösungen von     Cellulosegantho-          genat    allein oder mit andern     Cellulosede@ri-          v        aten    bewährt. Bei den     Celluloseganthoigenat-          lösungen    binden die nach der Zersetzung aus  fallende     Cellulose,        während    andere     Cellulose-          derivate    nach dem Eintrocknen selbst als  Bindemittel wirken.    Auf     diese    Weise können z. B.

   Platten  hergestellt werden, die leicht,     massbeständig     und schalldämpfend sind, einen geringen       Wä-rmedurehgang    besitzen und ohne Schädi  gung von holzbearbeitenden Werkzeugen be  arbeitet werden können. Diese Formkörper  können als Isolierplatten für     Decken    und  Innenwände,     Fussbodenbeläibe    und Bedachun  gen verwendet werden. Im     Geigensatz    dazu  können auch dichte, z. B. als Bauelemente.  zum     Zusammenbau    von Häusern     geeignete     Platten sowie Höhlungen aufweisende Bau  körper hergestellt werden.

   Es ist auch     mög-          lieh,    Mischungen des genannten Bindemittels  mit faserigen Stoffen zum Stampfen oder  Giessen von Kleinhäusern zu verwenden, ähn  lich wie man aus     Sand-gies-Zementmisohun-          gen    Betonbauten stampft oder giesst. Es  ergibt sich dabei der Vorteil,     da.ss    Tür- und  Fensterrahmen gleich mit eingestampft wer  den können, so dass     Bauelemente    aus Holz  oder Metallrahmen nicht mehr nötig sind.  



  Beim Mischen der faserigen Stoffe mit  dem Bindemittel ist es zweckmässig, Pressluft  und Spritzpistole zu verwenden, da hierbei  die grösste Gewähr für feinste und gleich  mässige Verteilung des     Bindemittels        g@ge-          ben    ist.  



  Es ist auch möglich, unorganische (natür  liche und künstliche) Faserstoffe,     wie    Asbest,       Clas-    und Schlackenwolle, mit diesem Binde  mittel zu mischen und auf     geeigneten    Pres  sen zu Platten und Bauelementen zu verfor  men.      Weiter ist es möglich, Abfälle von Textil  fabriken, die nicht mehr     verspinnbar    sind,  mit diesem Bindemittel     zumischen    und zu  Platten zu     verpressen,    die man z. B. als Sitze  für Stühle (weiche samtartige     Oberfläche)     verwenden kann.  



  <I>Beispiele:</I>  1.<B>100</B> kg Sägespäne werden mit 40 kg  10%iger     Gellulosexanthogenatlösung        ange-          mischt.        Die          wird    mit einer Presse  zu Isolierplatten     gepre'sst,    die man abtrock  nen lässt, z. B. mittels einer     Vortrocknung     im Trockenraum in formsicherer Verspan  nung und     Nachtrocknung    ohne     Verspannung     an der Luft.  



  2. 100 kg Sägespäne werden mit 50 bis  80 kg     Cellulosexanthogenatlösung        (10%ib)     vermischt, indem das     Bindemittel    vermittels  Spritzpistole während des     Mischens    auf die  Späne geblasen wird.     Naehträgliche        Verpres-          sung    mit höherem Druck und Trocknen wie  nach. 1. Auf diese Weise können mit Zusatz  von     40=-50    %     Feinfaseranteil    bis 2 mm Länge  dichte Baukörper in der Form von Türen,  Möbelteilen     etc.    direkt     hergestellt    werden.  



  3. Die     wässrige        Bindemittellösunig    kann  neben     Cellulosexanthogenat    bis zur     (gleichen     Menge andere     Cellulosederivate    enthalten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden, dadurch gekennzeichnet, dass fase rige Stoffe mit wässrigen Lösungen von Cellulosexanthogenat. verbunden werden. UNTERANSPRtrCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Bindemittel eine Cellulosexanthogenat und ein anderes Cellulosederivat enthaltende Lösung verwen det wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Pflanzenfasern verwendet werden.

   Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von Bäumen stammende Fasern verwen det werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Holzspäne verwendet werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Sägemehl verwendet wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Baumrinde verwendet wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Gerberlohe verwendet wird. B. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Torffasern verwendet werden. 9.

   Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unorganische Faserstoffe verwendet wer den.