Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Beichtbenzin für Brenner zum Beheizen von Brennkraftmotoren. Es isst möglich, Brennkraftmaschinen bei Kälte mit Hilfe von Leiehtbenzin verbren nenden Geräten wie Lötlampen, Katalytöfen aufzuheizen oder warmzuhalten. Ahle diese Geräte haben den Nachteil, dass sie sich mit normalem Motorentreibstoff kaum oder gar nicht betreiben lassen, da einerseits bei dessen Verbrennung und Verdampfung Krackstoffe ausgesehieden werden und ander seits wegen des darin meist enthaltenen Blei gehaltes metallisches Blei oder Bleiverbin dungen bei seiner Verbrennung entstehen. Diese Ausscheidungen verstopfen die Brenner düse der Lötlampe oder vergiften den Katar lysator.
Es ist deshalb notwendig, bei Ver wendung normalen Motorentrsibstoffes für die genannten Heizgeräte diese nach verhält nismässig kurzen Zeitabständen stillzusetzen, um die Brennerdüse zu reinigen oder den Ka- t aly toten durch einen neuen zu ersetzen, denn die Katalytöfen können überhaupt nur durch Einsenden in die Fabrik regeneriert werden. Es ist deshalb vorgeschlagen worden, den Motorentreibstoff, um ihn für Lötlam pen, Katalytöfen und dergleichen verwendbar zu machen, zur Entfernung wenigstens des Bleigehaltes durch Aktiv-Kahle zu filtern. Da sich diese aber bei der Filterung ver braucht, muss sie ständig neu beschafft wer den, wag z.
B. bei im Felde befindlichen motorisierten Truppenteilen grosse Schwierig keiten bereitet. Um nun stets einen Brenn stoff für die Lötlampen, Kataly töfen und dergleichen zur Hand zu haben, war man daher gezwungen, ausser dem Motorentreib stoff noch einen zweiten Brennstoff, nämlich Leichtbenzin, mitzuführen.
Die Erfindung bezweckt, das Mitführen dieses zweiten Brennstoffes zu vermeiden. Sie betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leichtbenzin für Brenner zum Beheizen von Brennkraftmotoren, insbesondere FahT- zeugmotoren. Das Verfahren zeichnet sich daduTCh aus, dass das Leichtbenzin unmittel- bar aus dem Treibstoff des anzuwärmenden Brennkrafamotors destilliert wird.
Dadurch erhält man an Ort und Stelle einen Brenn stoff, der frei ist von den für den Dauer betrieb der genannten Heizgeräte schädlichen Bestandteilen. Diese bleiben bei der Destilla tion im Motorentreibstoff zurück, der trotz Abdestillierens von Leichtbenzin noch immer zum Betrieb der Motoren verwendbar ist. Die Erfindung betrifft im weiteren eine Vorrich tung zur Durchführung des Verfahrens. Diese zeichnet sich aus durch einen von einer Wärmequelle umgebenen, Motoren treibstoff enthaltenden Destillationsbehälter, dessen Oberteil mit einem Niederschlagsgefäss für das Leichtbenzin verbunden ist.
Handelt es sich um das Aufheizen bezw. Warmhalten von auf Fahrzeugen vorge sehenen Brennkraftmotoren, so kann während des Laufes des Motors ein Vorrat von Leichtbenzin dadurch beschafft werden, dass die Abwärme des laufenden Motors zur Destillation benutzt wird. Auch kann bei flüssigkeitsgekühlten Motoren die Kühlflüs sigkeit in Form eines Flüssigkeitsbades als Wärmequelle für die Destillation verwendet werden.
Die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens unter Verwendung solcher sehr einfacher fahrzeugeigen oder fahrzeugfremd angewendeter Destillationsgeräte beseitigt mit einem Schlag die Schwierigkeiten, die besonders seit Einführung von verbleitem Treibstoff und solchem mit höheren Siede grenzen praktisch unüberwindbar geworden sind. Selbst aus Dieselöl für Fahrzeug- Dieselmotoren lassen sich die für die Heizung des ruhenden Motors benötigten Mengen von Leichtbenzin abdestillier en.
Da das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen für Fahrzeugmotoren und ins besondere für im Felde befindliche motori sierte Truppenteile vorteilhaft ist, muss an gestrebt werden, die Durchführung dies Ver fahrens mit möglichst einsfachen Mitteln zu bewerkstelligen. So kann z. B. unter der Kühlerhaube oder an einer sonstigen, geeigne ten Stelle eines Lastwagens ein als Destilla- tionsblase dienender kleiner Behälter unter gebracht werden, der vom Kühlwasser des Motors erwärmt wird. Für das abdestillierte Leichtbenzin wäre dann ein zweiter Behälter vorzusehen. Zweckmässig ist es aber in einem solchen Fall auch, die vom Fahrzeug ohnehin mitgeführten, genormten, meist tragbaren Treibstoffkanister für die Gewinnung des Leichtbenzins heranzuziehen.
Zu diesem Zweck kann ein durch eine Wärmequelle be heizter und als Destillationablase dienender Treibstoffkanister durch eine Verbindungs leitung mit einem Niederschlagsgefäss, vor zugsweise einem zweiten Treibstoffkanister, verbunden werden. Diese Verbindungsleitung ist zweckmässig dicht auf die Versehluss- öffnungen der Kanister aufsetzbar. Die Ver schlussöffnung des Niederschlagskanisters kann dabei zusätzlich mit einem Entlüftungs rohr ausgerüstet sein, in das ein Flammen sieb eingebaut sein kann.
In der Zeichnung sind mehrere Ausfüh- rungsbeispiele der Vorrichtung nach der Er findung schematisch veranschaulicht.
Bei dem Beispiel nach Fig. 1 ist ein auf einem Fahrzeug angebrachter Destillations behälter 25 von dem Kühlwasser des ver- kleinert angedeuteten Motors 26 beheizt. Zu diesem Zweck ist der Behälter 25 doppel wandig ausgeführt, und der Raum zwischen den beiden Wandungen mit dem Kühlwasser raum des Motors verbunden. Durch Rohr leitung 27 wird das Destillat abgeführt, ab gekühlt und dem als Niederschlagsgefäss für das Leichtbenzin dienenden Sammelbehälter 28 zugeführt, aus dem es nach Bedarf ab gezapft wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zwei hintereinander geschaltete, zum Teil mit Moto@rentreibstoff gefüllte Kanister vorgesehen. Diese beiden, mit 11 bezeichneten DestillationsbehäUe@r bildenden Kanister sind in einer Kiste 12 aufgestellt. An diese Kiste ist ein Heisslufterzeuger 13, wie er bei Wehr- machtteilen häufig vorhanden ist. mit einem Segeltuchsehlauch 14 angeschlossen.
Die in die Kiste 12 geblasene Heifuft verlässt diese nach Umspülen der Kanister 11 durch Löcher 12a. Die Kanister 11 sind unter sich durch eine an die Anschlussnippel besonderer Hilfsdeckel auf den Öffnungen der Kanister angeschlossene Leitung 15 und mit weiteren Kanigtern 16 durch die in gleicher Weise an- Beschloss ene Leitung 17 verbunden. Die Kanister 16 sind wiederum durch die Leitung 18 untereinander verbunden.
Durch ihre Auf - stellung in freier, kalter Luft wirken die Kanister 16 als Niederschlagsbehälter, in denen sich das von den für Lötlampen- und Katalysatorbetrieb unbrauchbaren Bestand teilen des Motorentreibstoffes befreite, aus Leichtbenzin bestehende Destillat sammelt, während in den Kanistern 11 die schwer siedenden Bestandteile mit zunehmender Konzentration zurückbleiben. Als Höchst temperatur in der Kiste 12 ist etwa 130 C anzusehen, wie sie von den üblichen Heiss- luftbläsem eingehalten wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der als Destillationsbehälter dienende Ka nister in einem Wasserbad untergebracht. Dieses isst in einen Waschkessel mit üblicher Feuerung 21 eingebaut. Es kann aber auch ein Feldküchenkesssel oder ganz in provizo- rischen Fällen eine entsprechend zugerich tete Treibstofftrommel auf offener Feuer stelle eingerichtet werden.
In Fig. 4 ist ein genormter fest angebau ter Verschluss eines Wehrmachtkanisters in geschlossenem Zustand veran schaulicht. In Fig. 5 ist dieser Venschluss in geöffnetem Zustand gezeigt, während auf die Öffnung ein für den vorliegenden Zweck besonders günstig gestalteter Deckel aufgesetzt ist. Es ist als Destillationsbehälter ein genormter Kanister und als Niedersehlagegefäss ein gleicher zweiter Kanister vorgesehen. Die beiden Kanister sind durch eine Leitung mit einander verbunden, die mit Anschlussteilen zum Anschliessen an die Kanister versehen ist, mit denen sie an die Verschlussöffnung der Kanister dicht anschliessbar ist. Jeder Anschlussteil Ist mit einem auf die Verschluss öffnung passenden Deckel 6 versehen.
Der Einfüllstutzen 1 des Kanisters weist an einem Tragbügel 2 angelenkt einen Deckel 3 auf, der mit Hilfe eines Schliessorganes (Klappbügel 4) und daran vorgesehenen Zinken' 4a unter seitliche Sohliessriegel 5 des Stutzens 1 greift und so geschlossen werden kann.
Der Deckel 6 ist in Fig. 5 bei abgeklapp tem Deckel 3 mit Hilfe eines dem Bügel 4 nachgebildeten, aber von der entgegengesetz ten Seite mit Zinken 7a unter die Schliess riegel 5 des Kaasterstutzens greifenden, ein Schliessorgan bildenden Klappbügels 7 fest auf den Stutzen 1 des Kanisters gepresst. Mit 8 ist die Dichtung bezeichnet. Durch den Deckel 6 ragt ein Stutzen 9 mixt Anschluss mutter 10 für die Verbindungsleitungen hindurch. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, hat der Stutzen 9 sogar zwei Anschlussstellen für Verbindungsleitungen, von denen eine Anschlussstelle in Bedarfsfall durch einen Stopfen verechlossen werden muss.