Elektrische Glimmlampe, insbesondere als Über spannungssicher ung verwendbar. Die Erfindung betrifft eine elektrische Glimmlampe, die insbesondere als Überspan nungssicherung verwendbar ist. Legt man an die Elektroden einer solchen Röhre eine Spannung an, die mindestens die Grösse der Zündspannung hat, so fliesst ein Strom, mit dessen Zunahme der Spannungsabfall im Rohr rasch bis zu einem gewissen Werte ab nimmt. Dieser Spannungswert, der in prak tischen Fällen z.
B. zwischen 130 und 150 Volt betragen kann und einer normalen Glimmentladung entspricht, bleibt nun so lange konstant, bis der Röhrenstrom eine ge wisse Grösse erreicht hat. Bei dieser Grösse des Stromes schlägt die Glimmentladung in eine Bogenentladung um, wobei der Span nungsabfall in der Röhre sehr stark sinkt. Ein möglichst rascher Übergang von der Glimmentladung in dic Bogenentladung ist z.
B. besonders bei Überspannungssicherungen wünschenswert, da bei der Bogenentladung zwar ein sehr grosser Strom durch das Ent- ladungsgefäss abgeleitet werden kann, die Verlustleistung der Röhre aber infolge der sehr kleinen Röhrenspannung in mässigen Grenzen bleibt. Es hat sich nun herausge stellt, dass bei Verwendung von Elektroden aus Aluminium der Übergang der Glimment- ladung in die Bogenentladung bei sehr klei nen Stromstärken, z. B. 300 mA, erfolgt, ohne dass die Entladungsform vorher in die der anormalen Glimmentladung übergeht.
Alumi niumelektroden sind aber vielfach nicht ver wendbar. Wenn die Röhre hohe Ströme füh ren bezw. eine höhere Belastung längere Zeit vertragen soll, odex wenn eine stärkere Er hitzung der Elektroden (z. B. auf 1000 C) bei der Herstellung der Röhre erforderlich ist - diese Notwendigkeit ergibt sich bei spielsweise, wenn Hartlotverbindungen vor handen sind -, muss man Elektroden aus höher schmelzendem Metall, z. B. Eisen, ver wenden.
Bei solchen Metallen ist es bisher noch nicht ,gelungen, die .gleichen günstigen Verhältnisse bezüglich des Überganges der Glimmentladung in den Lichtbogen zu erzie len, wie sie bei Aluminiumelektroden beob achtet werden. Bei Röhren mit Elektroden aus höher schmelzenden Metallen erfolgt der Umschlag der Glimmentladung in eine Bogen entladung stets erst bei höheren Stromstär ken, z. B. bei 1 A.
Die Erfindung geht nun darauf aus, auch bei Glimmentladungsröhren, bei denen die Elektroden aus hochschmelzendem Metall (mit einem Schmelzpunkt von mehr als 900 C) zu erreichen, dass schon bei möglichst kleinen Stromstärken ein Lichtbogen zwischen den Elektroden entsteht, ohne dass vorher die Entladungsform der anormalen Glimment ladung durchlaufen werden müsste. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass wenigstens eine der Elektroden zumindest auf einem Teil ihrer der andern Elektrode zuge wandten Oberfläche mit einem auf gespritzten Aluminiumbelag versehen ist.
Es hat sich herausgestellt, dass durch diese Massnahme der Übergang der Glimmentladung in eine Bogenentladung schon bei einem wesentlich kleineren Strom erzielt wird, als wenn die Elektroden nur aus dem hochschmelzenden Metall allein bestünden. Trotzdem haben die Elektroden, im Gegensatz zu Aluminiumelek troden, eine hohe Warmfestigkeit, die es er laubt, sie sowohl im Betriebe lange Zeit hin durch hoch zu belasten, als auch bei der Herstellung der Röhre stark zu erwärmen. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt,
dass man beispielsweise beim Verlöten des Ge fässes auf Temperaturen gehen kann, die s o hoch sind, dass eine Aluminiumelektrode bei den gleichen Temperaturen bereits ihre Form verlieren würde. Trotzdem ändert sich nichts an den beschriebenen vorteilhaften Eigen schaften der Elektrode. Dies hängt mutmass lich damit zusammen, dass beim Aufspritzen des Aluminiums auf die Elektrode kleinste flüssige Aluminiumteilchen nicht nur in alle Unebenheiten der Elektrode eindringen, son dern auch eine feste Verbindung dieser Teil chen mit dem Grundmetall der Elektrode zu stande kommt.
Ausserdem kann man durch das Spritzverfahren sehr dünne Aluminium schichten herstellen, die beim Erwärmen und bei der Abkühlung der Elektrode elastisch der Ausdehnung und Zusammenziehung des Grundkörpers folgen. Die Aluminiumschicht bleibt daher auch bei solchen thermischen Be anspruchungen völlig unbeschädigt, bei denen z. B. eine durch Plattieren aufgebrachte Schicht sich von der Unterlage lösen würde oder zumindest ein Verziehen des Elektroden körpers bewirken würde. Das Aufbringen des Aluminiums erfolgt vorteilhafterweise mit einer Spritzpistole, z. B. einer Elektro-Spritzpistole. Es kann ge gebenenfalls vorteilhaft sein, die Elektrode beim Aufspritzen des Aluminiums zu erwär men.
Die Dicke der aufgetragenen Alumi niumschicht kann beispielsweise 1-100,u be tragen. Es ist vorteilhaft, den Elektroden- Z, vor dem Aufbringen des Aluminiums aufzurauhen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt. In dieser bedeu tet 1 die aus Keramik bestehende Gefässwand, welche durch zwei hart aufgelötete Kappen 2 und 3 an den Enden verschlossen ist.
Zur Herstellung der Lotverbindung ist auf die Enden des Keramikrohres 1 ein Metallbelag aufgesintert. Die eine Kappe trägt die Elek trode 4, die als Stift ausgebildet ist und die in die zweite Elektrode 5 eingreift. -elche mit Hilfe der Kappe 3 an dem Flansch 6 zwischen Keramikrohr und Kappe einge spannt ist.
'enigstens eine der Elektroden 4 und ä trägt einen aufgespritzten Alumi niumüberzug "l, der die wirksame Elektroden- oberfläche ganz oder auch nur zum Teil be deckt. Es hat. sich herausgestellt, dass sich an der Wirkung nichts ändert, wenn nur ein Teil der Elektrodenoberfläche mit dem Alu miniumüberzug versehen ist. Dies kann vor teilhaft sein, Renn die Elektroden z. B. bei der Herstellung besonders hoch erhitzt wer den, weil in diesem Falle das Aluminium auch flüssig werden kann, ohne von der Elek- trodenoberfläche abzulaufen.
Im übrigen han delt es sich ja. nur um sehr dünne Aluminium- schichten, so dass diese Gefahr an sieh gering ist.
Die beschriebene Glimmlampe, die insbe sondere als Überspannungssicherung verwen det werden kann, kann auch in andern Schal tungen eingesetzt werden, bei welchen z. B. Schaltvorgänge nur dann ausgelöst werden müssen, wenn eine Spannung einen bestimm ten Wert überschreitet. Sie kommt auch ins besondere bei Schaltungen zur Erzeugung von Kippschwingungen in Frage, und zwar ohne dass sie besonders ausgebildet zu werden braucht.