Hochdrackrotationsmasehine, insbesondere für Illustrationsdruek. Die modernen Hochdruckrotationsmaschi nen, mit denen Zeitungen gedruckt werden, arbeiten mit bis zu 30 000 Umdrehungen des Druckzylinders stündlich. Diese hohe Druck geschwindigkeit kann ohne besondere Trock nung der bedruckten Papierbahn durch geführt werden, weil an. die Qualität des Zeitungsdruckes nicht die hohen Anforderun gen gestellt werden wie beim Illustrations- druck.
Ganz anders sind die Verhältnisse beim sogenannten Illustrationsdruck, wie er in der Hauptsache bei den illustrierten Zeitschrif ten vorkommt. Die Anforderungen an die Bildwirkung machen eine Trocknung .der be druckten Papierbahn wenigstens in solchem Umfange notwendig, dass die Papierbahn nach dem Druck in der weiteren Behandlung und auch schon bei der weiteren Führung innerhalb der Druckmaschine nicht mehr ver schmieren kann.
Soweit -die im allgemeinen bisher in der Praxis ausgeführten Hochdruck- rotationsmaschinen keine besondere Trock- nungsvorrichtung besitzen, liegt .die Touren zahl des Druckzylinders einer solchen Ma schine erheblich niedriger als die der Zei tungsdruckmaschine, und zwar bei etwa 4-5 000 pro Stunde.
Infolgedessen droht dem Illustrationshochdruck, dass er mehr und mehr durch den Tiefdruck verdrä:ugt wird, bei dem wegen .seiner heute gut ausge- rüsteten Trockenvorrichtungen Tourenzahlen von etwa 12 000 pro Stunde erreicht werden.
Um nun auch bei dem Illustrationshoch- druck auf höhere Päpierbahngeschwindtig- keiten zu kommen, ist in, neuerer Zeit vor- ges,chlagen worden, die Hochdruckfarbe mit Lösungsmitteln: zu versetzen, die sich bei Raumtemperatur so gut wie gar nicht ver flüchtigen, was wegen der Hochdruckform einfärbung notwendig ist, die sich aber bei über den höchsten Raumtemperaturen liegen den Temperaturen besonders schnell ver flüchtigen und dann mit Luft vermischt entzündbar sind.
Die mit diesen Farben be druckten Papierbahnen sollen deshalb stark erhitzt werden, indem sie über heisse Walzen geführt werden. Das dann verdampfende Lösungsmittel der Farbe soll durch offene Gasflammen entzündet und verbrannt wer den. Wenn bei diesem sogenannten Vaporin- druck auch die Druckerzeugnisse gut sind und eine hohe Tourenzahl erreicht wird, so haften ihm doch erhebliche Mängel an. Mit der Benutzung offener Gasflammen ist eine grosse Feuersgefahr verbunden. Die Löse mittel gehen durch die Verbrennung verlo ren und können nicht wieder gewonnen wer den. Der Gasverbrauch ist sehr gross und daher sind die Betriebskosten zu hoch.
Diese Mängel werden ,gemäss der Erfin dung dadurch beseitigt, dass bei einer Hoch druckrotationsmaschine, die mit den oben- erwähnten, mit oberhalb Raumtemperatur leicht flüchtigen Lösemitteln versetzten Farben arbeitet, eine Bla.sluftkästen aufwei sende Trockenvorrichtung vorgesehen ist, welche mit erhitzter und im Kreislauf mit Abzweigung eines Teils zu einer Wieder- gewinnungsanla.ge und Ersatz durch eine ent sprechende Frischluftmenge geführter.
Luft arbeitet. Bei der Erfindung wird demgemäss zwar auch mit hohen Temperaturen gearbei tet, jedoch stellen diese keine Feuers-@efahr dar. Eine Wiedergewinnung der kostbaren Lösemittel ist möglich. Der Energieverbraueli für die Wärme bleibt in mässigen Grenzen, wenn die Luft im Kreislauf geführt wird.
Die Papierbahn kann nach der Trock nung über Kühlwalzen geführt werden, damit sie das nächste Druckwerk nicht zu sätzlich erwärmt. Denn es ist ja, -wesentlich, da.ss die Druck- und insbesondere die Farb werke bei Raumtemperatur arbeiten, um nicht ein vorzeitiges Verdunsten der Löse mittel herbeizuführen.
Für die Ausbildung der Blasluftkästen aufweisenden Trockenvorrichtung können die für die Tiefdrucl,:papierbahntrocl#:niing be kannten Einrichtungen verwendet werden, z. B. solche, bei welchen der Bla,sluftkasten mit einem Luftzuführ- und einem Luft- abführkanal, sowie mit in einem gemein samen Gehäuse angeordneten Sammelbehäl- tern für die Zu- und die Abluft ausgerüstet ist,
bei welcher Einrichtung die Luft an den beiden Blasluftkastenenden eingeblasen wird und der Kreislaufventilator unmittelbar an den Zu- und den Abluftbehälter angeflanscht ist und mehrere Blasluftkästen eine gemein same Verbindung zur Wiedergewinnungs@- anlage beisitzen.
Wesentliche Unterschiede in der Anwen dung dieser Trockenvorrichtungen auf die Hochdruckpapierbahn im Gegensatz zur Tiefdruckpapierbahn ergeben sich jedoch mit Rücksicht auf die verschiedene Gestaltung der Drucl,:werke. Bei den Hochdruckwerken muss auf -die andere Form der Einfärbung, sowie auf die bequeme Zugänglichkeit des Form- und des Druckzylinders wegen des Zurichtens Rücksicht genommen werden. Bei den Hochdruckfarbwerken bildet die grosse Anzahl der Verreibewalzen eine grosse Verdunstungsfläche für die Farbe.
Bei der mit oberhalb Raumtemperatur leicht flüch tigen Lösemitteln versetzten Farbe muss deshalb besonderes Gewicht darauf gelegt werden, dass die Druck- und vor allem die Farbwerke nicht wesentlich über Raum temperatur erwärmt werden. Hierauf muss bei der Anordnung der mit grosser Hitze ar beitenden Trockenvorrichtung hinsichtlich ihrer Lage zu den Druck- und den Farb werken Rücksicht genommen werden.
Deshalb kann, da die Papierbahn un mittelbar nach dem Druck von dem Form zylinder weggeführt werden muss, die Trom mel der Trockenvorrichtung so angeordnet werden, dass ihre Achse parallel zu den Druckwerkszylinderachsen ist und ausserhalb des den Form- und den Druckzylinder ent haltenden Raumes liegt, welcher durch die senkrecht zu der die Achsen des Form- und des Druckzylinders enthaltenden Ebene stehende, an der dem Formzylinder abgewen deten Seite des Druckzylinders anliegende Tanäentialebene an den Druckzylinder be grenzt; ist. Auf diese Weise ergibt sich ein kurzer Papierbahnweg zwischen Druckwerk und Trockenvorrichtung und somit eine günstige Ausnutzung des Raumes.
Es können auch mehrere Druckwerke jeweils mit ihren Trockenvorrichtungen hintereinander angeordnet sein, wobei bei jedem Druckwerk die durch die Achsen des Formzylinders und des Druckzylinders ge hende Ebene horizontal liegt. Diese Anord nung hat den Vorteil, dass alle wichtigsten Teile der Maschine in niedriger Höhe liegen und bequem zugänglich sind. Diese Anord nung empfiehlt sich, wenn in der Länge des Raumes genügend Platz ist und die Maschine nicht zu hoch bauen darf.
Steht dagegen in der Höhe genügend Raum zur Verfühgung, so können mehrere Druckwerke jeweils mit ihren Trocken vorrichtungen übereinander angeordnet sein, wobei bei jedem Druckwerk die durch die Achsen des Formzylinders und des Druck zylinders gehende Ebene horizontal liegt. Das ergibt kürzeste Papierwege nicht nur für den: Weg der Papierbahn von dem einen zum. andern Druckwerk, sondern auch von dein obern Druckwerk zum Falzapparat.
Schliesslich können mehrere Druckwerke nebeneinander angeordnet sein, wobei bei jedem Druckwerk die durch die Achsen des Formzylinders und des Druckzylinders ge hende Ebene vertikal liegt oder bis zu 30 gegen die Horizontalebene geneigt sein kann. In diesem Fall braucht das Farbwerk nicht abfahrbar zu sein, weil Form- und Druck zylinder für die Zurichtung bequem zu gänglich sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der beigeordneten Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 ein Farbwerk, Druckwerk und eine Trockenvorrichtung der neuen Hochdruck rotationsmaschine in. schematischer Darstel lung, Fig. 2 bis 4 verschiedene Abwandlungen in der Anordnung der neuen Hochdruck rotationsmaschine.
Bei der in Fig. 1 veranschaulichten Trockenvorrichtung wird die Papierbahn 1 zwischen Formzylinder 2, der durch das an sich bekannte abfahrbare -Farbwerk-19 -ein gefärbt wird, und dem Druckzylinder.:3-.be- druckt. Sie läuft dann an dem Strahlungs: vorwärmer 4. vorbei auf die -Trommel 5, .die mit dem Kühlmittel 6 gekühlt wird:
Dabei kommt. ihre bedruckte Seite zunächst in den Bereich heisser Blasluft innerhalb des Trok- kenkastens 7. Diese Luft wild von einem nicht ,gezeichneten Ventilator, der sie aus der Atmosphäre über einen . Erhitzer ansaugt, hinter dem Sammelkanal 8 in zwei Teil ströme 9 und 9' geteilt. An den beiden Enden des Trockenkastens 7 wird- die heisse Luft in den Spalt zwischen der Papierbahn und der Decke 10, 10' .des Trockenkastens geblasen.
Bei 11 wird die Luft zum Kreislaufventilator zurückgesaugt und ein -Teil .durch die Lei tung 12 an die Wiedergewinnungsanlage ab gegeben. Der Trockenkasten 7 ist, wie stricli- punktiert angedeutet ist, aufklappbar, und zwar um die Gelenkpunkte 13, 13'.
Nachdem innerhalb des Trockenkastens 7 die flüchtigen Bestandteile der Farbe ge trocknet sind, kommt die Papierbahn in den Wirkungsbereich des Trockenkastens 14, der ähnlich ausgestaltet ist, jedoch statt. mit heisser, mit kalter Luft arbeitet. Durch ihn werden die Farbkörperchen so weit erhärtet, dass sie an der Kühlwalze 15, über die die Papierbahn mit der bedruckten Seite ge führt wird, nicht mehr abschmieren können. Die Kühlwalze 15 selbst vollendet die Härtung der Farbe.
In der Fig. 2 ist eine. Rotationsdruck- maschine mit hintereinander liegenden Druck werken ,gezeigt. Die Papierbahn 1 läuft von der Rolle 16 über den Spannungsregler 17 durch die Druckwerke, deren Teile mit den Bezugszeichen versehen sind, die denjenigen in Fig. 1 entsprechen. Der Falzapparat ist mit 18 angedeutet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind die Druckwerke übereinander und bei der Ausführungsfarm nach Fig. 4 neben einander angeordnet. Bei letzterer Ausfüh rungsform ist das Farbwerk nicht abfahrbar ausgebildet. Hier genügt es lediglich, die Farbwalzen in der Nähe des Formzylinders abschwenkbar zu machen.