Kabel mit einem koaxialen Leiterpaar. Die Erfindung richtet sich auf Kabel mit mindestens einem koaxialen Leiterpaar, bei welchen Leiterpaaren bekanntlich der eine Leiter aus einer Röhre, zum Beispiel aus einem hohlen Metallzylinder, besteht, der einen andern metallischen Leiter von ge ringerem Durchmesser umgibt und von die sem durch Abstandshalter aus Isolations material getrennt und im richtigen Abstand gehalten wird.
Manchmal ist es nötig, zwei oder mehrere koaxiale Leiterpaare in einem Kabel ent weder allein oder zusammen mit andern Leitereinheiten unterzubringen. In diesem Fall werden die koaxialen Leiterpaare mit einander verdrillt. Infolge der innern Tor sionsfestigkeit des zylindrischen Aussenleiters bietet dies jedoch einige Schwierigkeiten.
Koaxiale Leiterpaare werden auch häufig dazu benutzt, die Hin- und Rückleitung für einen hochfrequenten Wechselstrom zu bil den. Es ist daher besonders wichtig, dass die Innenfläche des Aussenleiters, die dem Innen leiter am nächsten gegenüberliegt, möglichst glatt fortlaufend und frei von Unebenheiten ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kabel mit mindestens einem koaxialen Leiterpaar, welches, wie die Erfahrung zeigt, einfach im Aufbau und leicht herzustellen ist, das so ausgeführt werden kann, dass es zu mindest in einer Verseilungsrichtung verhält nismässig niedrige Torsionsfestigkeit besitzt, und dass dessen Aussenleiter an der Innen seite glatt ist.
Das erfindungsgemässe Kabel kann zum Beispiel ein oder mehrere koaxiale Leiter paare mit irgend einem geeigneten Innen leiter, wie zum Beispiel einem massiven Draht, einer Hohllitze oder einer zusammen gesetzten Litze, auf welchen ein oder meh rere Abstandshalter (je nach deren Form) aus Isoliermaterial aufgebracht sind, und mit einem zylindrischen Aussenleiter über dem oder den Abstandshaltern aufweisen. her zylindrische Aussenleiter kann aus einem Me tallband bestehen, das verdrillt. ist, so dass die Fuge, an welcher sich die Längsränder des Bandes gegenüberstehen, nach einer Schraubenlinie verläuft.
Die Längsränder des Metallbandes stehen dabei einander gegen über und werden durch ausserhalb des Hohl zylinders befindliche, zum Beispiel mit dem Band aus einem Stück geformte Mittel in ihrer richtigen Lage gehalten, jedoch vor zugsweise in der Art, dass eine Längsver schiebung der gegenüberliegenden Längsrän der des Bandes gegeneinander möglich ist, während eine Radialverschiebung der Längs ränder verhindert wird.
Die Erfindung wird anhand des in den Abbildungen der Zeichnung veranschaulich ten Ausführungsbeispiels des Erfindungs gegenstandes näher erläutert; in den Figuren sind für entsprechende Teile die gleichen Bezugsnummern eingesetzt.
Das in den Fig. 1 bis 6 als Teil einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des veranschaulichte koaxiale Leiterpaar weist den Innenleiter 10, mehrere geschlitzte Abstandsscheiben 11, 11, die auf den Innen leiter in bestimmten Abständen aufgebracht sind, und einen hohlzylindrischen Aussen leiter 12 auf, der auf den Umfangsflächen der Scheiben 11 aufliegt und durch diese ge tragen und vom Innenleiter getrennt wird. Der Innenleiter besteht vorzugsweise aus einem glatten massiven Kupferdraht mit kreisförmigem Querschnitt.
Er kann jedoch auch aus einem andern Metall bestehen; fer ner kann er irgend eine andere vorteilhafte Form besitzen (zum Beispiel die Form eines Hohlzylinders aufweisen, oder aus mehreren Litzen bestehen). Die Scheiben 11 können aus irgend einem geeigneten Isoliermaterial, wie zum Beispiel Kunstharz, Gummi, plasti scher Zellulose, Polystyrol oder dergleichen bestehen, und gegossen, geformt oder ausge schnitten sein, und sie können irgend eine zweckmässige Form besitzen. Die dargestell ten Scheiben besitzen in der Mitte eine kreis runde Öffnung mit einem Durchmesser, wel- eher etwas kleiner als der hurchmesser des Innendrahtes 1O ist.
In diese Öffnung mündet ein Schlitz 11' mit nach einer gebrochenen Geraden verlaufenden Seitenrändern, dessen Breite über einen Teil 1l' von aussen nach innen abnimmt und der zur Auf nahme des Drahtes 10 beim Anbringen der Scheiben auf dem Drahte dient. Wenn die Scheiben auf den Draht aufgedrückt werden, umgeben sie diesen fest, ohne dass zusätzliche Befestigungsmittel nötig sind, da durch die Verengung des Schlitzes an der Stelle 11' die Scheibe auf dem Draht festgehalten wird.
Der Aussenleiter 12 besteht aus einem Band (Streifen) eines geeigneten Materials, wie zum Beispiel Kupfer, Bronze, Alumi nium oder einer andern leitfähigen Substanz, welches über die Umfangsflächen der Schei ben 11 zu einem Hohlzylinder geformt wurde und von diesen Scheiben getragen wird. Der Hohlzylinder hat in diesem Fall kreisringför migen Querschnitt. Er kann jedoch, wenn ge wünscht, einen andern Querschnitt besitzen.
Der Streifen hat an seinen beiden Längs rändern in bestimmten Abständen nach aussen vorspringende Zähne 1.4, welche durch irgend ein zweckmässiges Verfahren gehärtet wer den können, so dass sie härter sind als der Hauptkörper des Bandes. Diese Zähne 14 ragen ungefähr um die Dicke des Bandes über die Seite des Streifens hervor, die die Aussenfläche des zylindrischen Aussenleiters bildet.
Die eigentlichen Längsränder 15, 16 des Bandes liegen einander gegenüber und bilden eine Fuge 17 (Fix. 1), wobei die Zähne 14 jedes Längsrandes den andern Längsrand überlappen, so dass die Zähne des einen Längsrandes den andern Längsrand in der richtigen Lage halten.
Wenn bei der Herstellung des in Fig. 5 und 6 dargestellten Bandes die Zähne durch Kaltverformung hergestellt werden (wie zum Beispiel durch Ausschneiden mit Stanzen, Sehneidrädern oder dergleichen), können sie bei der Bildung zum Beispiel eines zylindri schen Aussenleiters mehr oder weniger tief in das Material des gegenüberliegenden Längsrandes eingebettet werden.
um eine festere Verbindung der Längsränder zu er halten, wodurch die Torsionsfestigkeit des geformten Leiters erhöht wird.
Es soll jedoch bei der beschriebenen Aus führungsform der Aussenleiter um einen be stimmten Betrag Linksdrall torsionsfähig und nach der Verdrillung seitwärts biegungs- fähib sein. Infolgedessen wurden die Zähne 14 so bemessen und so gegeneinander und in bezug auf die Zähne am gegenüberliegenden Längsrand angeordnet, dass, wenn der Leiter zunächst nach Fig. 1 und 2 ausgebildet wird, so dass die Fuge 17 geradlinig auf dem zylin drischen Leiter verläuft, jeder Zahn eines Längsrandes an einen Zahn des andern Längsrandes anstösst.
Wie Fig. 1 zeigt, be finden sich die Zähne des Längsrandes 15 links von denen des Längsrandes 16. Diese Paare von nebeneinander liegenden Zähnen besitzen in der Längsrichtung der Füge 17 einen gewissen Abstand voneinander.
Wenn das Leiterpaar jetzt verdrillt wird, wie zum Beispiel bei der Verseilung mit einem oder mehreren ähnlichen Paaren in einem zusammengesetzten Kabel, gleiten die Kanten 15 und 16 aneinander und die Zähne nehmen die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Lage ein, da die Fuge 17 von einer geraden Linie zu einer Schraubenlinie geworden ist. Die Zähne können dann mit im wesentlichen gleichen Abständen längs der nach einer Schraubenlinie verlaufenden Fuge des ver drillten Kabels angeordnet sein.
Anderseits könnten die Zähne so angeord net werden, dass sie bei geradliniger Fuge nicht aneinanderstossen. Die Verdrillung kann in diesem Falle in irgend einer Richtung vor genommen werden.
Ferner kann, wenn der Hohlleiter nicht verdrillt werden soll, die Fuge aber trotzdem nach einer Schraubenlinie verlaufen soll, das Band nach einer Schraubenlinie verlaufend über die Scheiben 11 aufgewickelt werden. In diesem Fall haben die Zähne des Bandes von Anfang an die in Fig. 3 dargestellte Lage.
Ein Kabel mit einem Leiterpaar nach Fig. 3 oder ein Kabel, das mehrere Ein heiten nach Fig. 3 aufweist, hat viel grössere Biegsamkeit für Torsion und gewöhnliche Biegung als ein ähnlicher Aufbau, bei dem die Längsränder des Bandes verschweisst, verlötet oder urverschiebbar ineinander grei fend ausgebildet sind; jedoch kann sich kei ner der beiden Längsränder in radialer Rich tung über die andere erheben, so dass kein innerer Grat oder ein Vorsprung, der die ge wünschten elektrischen Eigenschaften des Leiterpaares benachteiligt, entstehen kann.
Es ist nicht erforderlich; dass die Zähne einen Teil des Bandes bilden, sondern sie kön nen auch an ihm befestigt sein. Ferner ist es natürlich möglich, dass an Stelle von schei benförmigen Abstandshaltern ein Abstands halter vorhanden sein könnte, welcher die Form einer Schraube um den Mittelleiter be sitzt und aus Isolationsmaterial besteht.