Bremse. Mit :der Erhöhung :der Geschwindigkeit der Fahrzeuge wächst die Schwierigkeit, sie schnell und sicher abzubremsen. Die ur sprünglich benutzten eisernen Bremsbacken ohne Belag greifen entweder .die Brems trommeln stark an oder ihre Reibung ist zu gering.
Man ist :daher zur Verwendung von Backen mit elastischen Bremsbelägen über gegangen, die beispielsweise Gummi und Asbest enthalten und die bei -Schonung der Bremstrommeln grosse Reibungskoeffizienten haben.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Bremsbeläge bei Erhöhung ,der Geschwindig keit in ihrer Wirksamkeit stark nachlassen, weil der Reibungskoeffizient sinkt. Man findet zum Beispiel bei Geschwindigkeiten der Bremstrommel von 5 m/sec. für -den Koeffi zienten einen Wert von 0, 5, bei 30 m/sec. dagegen nur noch einen Wert von 0,1.
Bei hohen; Fahrzeuggeschwindigkeiten ist die Bremswirkung also schlecht; ausserdem besteht die Gefahr, dass sich die Bremsen in folge der stanken Zunahme :des Reibungs koeffizienten bei sinkender Geschwindigkeit festsetzen, was zu Zerstörungen führen kann.
Weiter versagen diese Bremsbeläge bei erhöhten Ansprüchen, weil eine sehr beträcht liche Bremsleistung in. Wärme umzuwandeln ist und die Beläge die dadurch entstehende Temperatur von einigen <B>1,00'</B> nicht mehr vertragen. Auch die Wärmeableitung ist bei diesen Belägen schlecht.
Erfindungsgemäss' sollen diese Nachteile ,dadurch vermieden werden, dass -der Brems belag aus, einem ,gesinterten Werkstoff be steht. Als gesinterter Werkstoff kommt z. B. Kunstkohle in Betracht, wie säe für .Strom- abnehmerbürstens elektrischer Maschinen oder für Bogenlampenstifte benutzt wird.
Sie ge hört zur Gruppe der keramischen Werkstoffe, das heisst von Stoffen, die durch ein Binde mittel plastisch gemacht, dann .geformt (z. B. ,gepresst) und endlich :durch einen: Brenn.- prozess .gesintert (das heisst also nicht bis zum .Schmelzpunkt erhitzt) worden sind.
Als Rohstoff für Kunstkohle wird z. B. Graphit, Russ oder .gemahlener Anthrazit benutzt und als Bindemittel unter anderem Pech oder Teer. Dieses Bindemittel verkokt beim Brennen; und verkittet :
dabei den Roh- stoff zu einer einheitlichen, Masse. Diesen Stoffen können Zusätze zugegeben sein, die für die Bremswirkung vorteilhaft sind, wie z. B. Ton, Sand oder Asbest.
Derartige kohlenstoffhaltige Bremsbeläge vertragen ohne weiteres Temperaturen von 400 bis 500 , haben gegenüber textilähnlichen Belägen wesentlich höhere Wärmeleitfähig- keit und vor allen Dingen einen Reibungs- koeffizienten gegen Stahl,
der bei steigender Geschwindigkeit nur unwesentlich abnimmt.
Werte von 0,2 für den Reibungskoeffi- zienten werden im Bereich von 5 bis 40 m sec: ohne weiteres eingehalten.
Statt kunstkohleartige Werkstoffe können auch andere keramische, Massen verwendet sein. Die auf Kohlenstoffgrundlage herge stellten Beläge ermöglichen aber ein gutes Anpassen an die Trommeln durch Einschlei fen und sind, ausserdem weniger spröde.
Es ist für die Erfindung ohne Belang, wie die Bremse im übrigen ausgebildet ist und ob es sich um eine Bremse für ein Schienenfahrzeug, ein Automobil oder einen Aufzug handelt. Bei sehr ,schweren Bremsen,
wie sie für Vollbahnen in Frage kommen,, wird der Bremsbelag zweckmässig von Klötzen gebildet, die von einer Fassung umgossen sind, um auf diese Weise einen vollkommen sicheren Halt zu erreichen. Da bei können Kühlrippen zur Abführung der beim Bremsen auftretenden,
Wärme mit- angegossen sein.
Bei leichteren Bremsen, z. B. für Kraft wagen, ist ein Belag aus Bremsklötzen zweck mässig, die ein Auswechseln ohne besondere Hilfsmittel erlauben, so dass der Bremsklotz- träger stets von neuem verwendet werden kann.
Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Bremsklotz so gehalten ist, dass er durch die beim Bremsen auftretenden Kräfte nicht auf Biegung, sondern nur auf Druck beansprucht wird. Vorteilhaft weisen die Klötze eben Grundflächen auf,
mit welchen sie auf ebenen Unterlagsflächen des Trägere aufliegen. Solche ebene Flächen können durch einfaches Schleifen sehr genau hergestellt werden, weshalb .sie eine gute Auflage verbürgen. Hingen genügt es auch,
wenn der Brems klotzträger nach dem Spritzgussverfahren hergestellt ist.
Auf der Zeichnung sind zwei beispiels- weise Ausführungsformen des Erfindungs- gegenstandes dargestellt: Fig. 1 zeigt eine Bremsbacke mit durch einen Draht gehaltenen Klötzen in Ansicht;
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine Aus- führungsform, bei welcher die Klötze in Fassungen gehalten sind.
In Fig. 1 ist 1 die gegebenenfalls aus Spritzguss hergestellte Bremsbacke, in die Aussparungen 2 für die Bremsklötze 3 ein- gefräst sind. Die Klötze werden in den Aus- sparungen durch einen Befestigungsdraht 5 gehalten;
der in die Rillen 4 der Klötze ein gelegt ist und diese gegen Herausfallen, und seitliches Verschieben sichert. Selbstverständ lich kann die,Sicherung auch in jeder andern Weise erzielt sein.
In Fig. 2 .ist der Bremsklotz 6 aus kera mischem Material, z. B: aus Kunstkohle, von einer schwalbenschwanzförmigen Metallfas sung ? umgeben. Diese Fassung ist direkt an den Klotz angegossen:
. Die Fassung trägt Kühlrippen 8 zur Abführung der beträcht- lichen, beim Bremsen entstehenden Wärme. .Sie ist durch einen die Bohrung 9 durch. - setzenden Bolzen an den
Träger angelenkt, von welchem der Klotz gegen die Brems- trommel 10 angepresst wird.