CH193136A - Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager. - Google Patents

Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager.

Info

Publication number
CH193136A
CH193136A CH193136DA CH193136A CH 193136 A CH193136 A CH 193136A CH 193136D A CH193136D A CH 193136DA CH 193136 A CH193136 A CH 193136A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
stresses
temperature
macro
external forces
cooling
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Kullagerfabriken Aktie Svenska
Original Assignee
Skf Svenska Kullagerfab Ab
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Skf Svenska Kullagerfab Ab filed Critical Skf Svenska Kullagerfab Ab
Publication of CH193136A publication Critical patent/CH193136A/de

Links

Landscapes

  • Rolling Contact Bearings (AREA)

Description


  Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für     Wälzlager.       Dieser Erfindung liegt die Entdeckung       zugrunde,    dass     gewisse    innere Spannungen in  gehärtetem Stahl sich mit durch     gewisse    äu  ssere Kräfte verursachten     Spannungen    auf  die Weise verbinden,     dass    die Fähigkeit .des       Werkstoffes,    den äussern Kräften wider  stehen zu können, wächst, während gewisse  andere innere Spannungen eine gegenteilige  Wirkung haben.

   Dies     trifft        besonders    dann  ein, wenn die äussern Kräfte einen begrenzten  Teil der Fläche konzentriert angreifen, so  dass nur     gewisse    Teile der Masse des Werk  stoffes ihren Spannungszustand     in    höherem  Masse ändern.  



       Untersuchungen    des Spannungszustandes  bei Körpern aus     gehärtetem    Stahl mit einer       Härte    von über etwa 600     Brinell    haben er  geben,     dass    die innern Spannungen von  zweierlei Art sein können, nämlich einer  seits sogenannte     Mikrospannungen,    die ein  ander im Elementdes     Materials    das Gleich  gewicht     halten        und        seine    Festigkeit, beson-         ders    die     Härte,        bestimmen,

      und andernteils  sogenannte     Makrospannungen,    die zum über  wiegenden:     Teil        innerhalb    eines grösseren  Volumens des     Werkstoffes        gleichgerichtet     sind und durch     Kräfte    in     andern    Volumen  teilen     des    Werkstoffes     in        Gleichgewicht    ge  halten werden. Die Makrospannungen haben  somit den .gleichen Charakter wie die durch  äussere Kräfte verursachten Spannungen.  



  Über die     Verteilung    und Richtung der  Makrospannungen     wurden        Untersuchungen     vorgenommen, wobei -die Körper in gewöhn  licher Weise behandelt wurden, und zwar  durch     Erwärmung    über die     Umwandlungs-          temperatur    mit nachträglicher schneller Ab  kühlung in einem geeigneten Kühlmedium,  beispielsweise<B>01</B> oder Wasser, und     in    ge  wissen Fällen auch mit schliesslich erfolgtem  Anlassen.

   Als     Beispiel    mag     erwähnt    werden,  dass Versuche auf Körper vorgenommen wor  den sind, die auf<B>830'</B> C erwärmt, und so  dann in öl auf eine Temperatur von<B>50'</B> C           abgekühlt        wurden.,    worauf sie während einer  Stunde einem Anlassen     bei    etwa<B>150'</B> C aus  gesetzt wurden. Diese Ziffern werden nur als  ein Beispiel angegeben, .da bei verschiedenen  Versuchen     verschiedene    Temperaturen und  Zeiten .zur Verwendung gelangt sind.

   Die  Versuche wurden sowohl mit Stäben, als auch  mit     Ringen        vorgenommen.    Die Versuche       haben    gezeigt,     dassi    der fertig     gehärtete    und  der     Wärmebehandlung    ausgesetzte     Körper     bedeutenden     Zugspannungen    in der Richtung       parallel    mit der Fläche unterliegt und dass  in und     um    die     innersten    Teile des Werkstof  fes entsprechende     Druckspannungen    herr  schen.

       Ferner    hat es sich ergeben, dass die       Spannungen    in und in der Nähe ,der Ober  fläche in verschiedenen Richtungen. von sehr       verschiedener    Grösse sind. Somit     sind    die  parallel mit der Oberfläche     wirkenden    Span  nungen gross,, während die senkrecht zur  Oberfläche wirkenden klein sind. In der Ober  fläche selbst können selbstverständlich keine  senkrecht zur Oberfläche     gerichteten    innern       Spannungen    herrschen.  



  In     Fig.    1 ist ein Volumenelement E eines       Konstruktionsteils.    veranschaulicht, bei wel  chem     Makrozugspannungen    Z herrschen, die  parallel mit der zu belastenden obern Fläche  des Elementes gerichtet sind.  



  In     Fig.    4 wirkt auf das Element E eine  äussere Druckbelastung P ein. Es ist an  genommen"dass sich das Element in der     Mitte     der Druckfläche     befindet,    wo die Beanspru  chungen am grössten sind. Den     Makrozug-          spannungen    Z wirken in den Seitenflächen  aus der     Belastung    P resultierende Druck  spannungen     entgegen,    so dass nur     kleine    re  sultierende Zugspannungen     ax,        ay    verblei  ben.

   Beider     Anbringung    von äussern Kräf  ten auf     einen;    begrenzten Teil der Oberfläche       eines    Körpers,     beispielsweise    durch     Belastung     einer gegen den Körper ruhenden Kugel, tritt  die     gefährlichste        Werkstoffbeanspruchung     auf, unabhängig davon,

   ob sie durch die  grösste Schubbeanspruchung     gekennzeichnet     wird oder durch die grösste     Gestaltänderungs-          arbeit    auf einer in der     Mitte    der Druckfläche       senkrecht    zur Oberfläche     stehenden    Linie,         wahrscheinlich    in kurzem Abstand von der  Oberfläche.

   In diesem     gefährlichsten    Punkt,       dessen,    Spannungszustand für die Festigkeit  .des     Werkstoffes    bei dein fraglichen Be  lastungsfall ausschlaggebend ist, herrschen       Druekspannungen    in allen drei Richtungen,  doch ist die     senkrecht    zur Oberfläche gerich  tete     Druckspannung        wesentlich    grösser, als       diejenige    in den übrigen     Richtungen    (in .der  Regel     ungefähr    dreimal so     ,gross).    Es ist  auch dieser Unterschied in ;

  der Grösse .der  Spannungen, der eine Gefahr für ein Über  schreitender     Festigkeitsgrenzen    darstellt.  



       Wenn    nun der     Werkstoff    in     unbelastetem     Zustand Makrospannungen hat, die den  Charakter von Zugspannungen haben und in  der Nähe der Oberfläche parallel zu ihr lie  gen,     wird    die gefährliche Werkstoffbean  spruchung in hohem Masse erhöht,

   da der  nach der Belastung vorhandene Unterschied  zwischen den     Spannungen    in normaler und       tangentialer    Richtung dann stark erhöht       wird.    Lediglich     senkrecht    zur Oberfläche     ge-          richtete        Makrozugspannungen    wirken     vermin-          d-ernd    auf gefährliche Werkstoffbeanspru  chungen. ein.

       Diese        theoretische    Betrach  tungsweise erklärt somit die entdeckte Er  scheinung, dass es gerade bei konzentrierter       Belastung    vorteilhaft für die Festigkeit des       'ssrerkstoffes    ist, dass Zugspannungen an. der  Oberfläche fehlen     und    noch     vorteilhafter,     dass bereits vor     Anbringung    der     äussern    Be  lastung parallel zur Oberfläche Druckspan  nungen herrschen.  



       Fig.    2 veranschaulicht ein Volumenele  ment eines Konstruktionsteils,     bei    welchem  in unbelastetem Zustand     überhaupt    keine       Makrospannungen    vorhanden sind.     Wenn    auf  ein solches Element eine     Druckbelastung    P  einwirkt     (Fig.    5), ist es von allen Seiten       Druckspannungen        ausgesetzt,    die in     Fig.    5  mit     ax,        6y        und        oz    bezeichnet sind.  



  Nach     Fig.    :6 wirken auf ein Element eines  Konstruktionsteils     in        unbelastetem    Zustand       Makrodruckspannungen    D ein, die parallel  zu der zur Aufnahme von     Druckbelastungen     bestimmten Fläche sind.     Fig.    6 zeigt ein  Element, bei .dem     ausser    ilMakrodruckspannun,-      gen D     eine        Druckbelastung    P einwirkt, wo  durch auf die Seitenflächen grössere resul  tierende     Druckspannungen        ax,        ssy    entstehen.  



  Wenn nun die für -die Festigkeit des       Konstruktionsteils    gefährlichen Schubspan  nungen gleich dem halben Unterschied der  Hauptspannungen sind,     ist        es    einleuchtend,  dass die Schubspannungen kleiner werden,  wenn die     Hauptspannungen        denselben;    Cha  rakter haben, d. h. wenn sie     Druckspannun-          gen    sind, als     wenn    die     Hauptspannungen          verschiedener    Art sind,     beispielsweise    die  eine eine     Druckspannung    und die andere eine  Zugspannung.

   Dies trifft unter der Voraus  setzung zu, dass die in     F'ig.    1 und 3, gezeig  ten     Makrozugspannungen        bezw.        Makrodruek-          spannungen    von derselben Grössenordnung  sind und dass auch -die Belastung P nach       Fig.    4 und die Belastung P nach     Fig.    6 von  gleicher Grössenordnung     ist.    Durch Ausfüh  ren eines     Konstruktionsteils    in solcher Weise,       dass    bei dessen Teil, der einer äussern Druck  belastung ausgesetzt zu werden bestimmt ist,

    entweder     Spannungslosigkeit    oder     in        unbe-          lastetem    Zustande     Makrodruckspannungen'     parallel mit der Oberfläche herrschen, erhält  man einen gegen äussere     Druckbelastungen     widerstandsfähigeren     Konstruktionsteil    als  im Falle, in .dem,     wie    in     Fig.    1 gezeigt,       Makrozugspannungen;    parallel mit der zur  Aufnahme von Belastung bestimmten Fläche  herrschen.

      Bei einer kreisförmigen     Druckfläche,    die       beispielsweise        entsteht,    wenn eine Kugel  gegen eine Ebene drückt,     wird    mit den in       Fig.    5 verwendeten Bezeichnungen         6y   <I>=</I>     ax    = 0,8<B>a, -</B>    Hieraus folgt,     dass-    wenn die Makrodruck  spannungen nach     Fig.    3, also     in        unbelastetem     Zustande, etwa     20,%    der Belastung P aus  machen, die     :Schubspannungen    nach der Be  lastung ungefähr gleich 0 werden.  



  Die vorliegende     Erfindung        betrifft    nun  einen     Konstruktionsteil    aus     gehärtetem     Stahl, besonders für Wälzlager, welcher kon  zentrierten äussern     Beanspruchungen    ausge-    setzt wird,     und        besteht    ,darin, dass in dem Teil  des Werkstoffes, der dazu bestimmt ist  durch äussere     Kräfte    beansprucht zu werden  und der eine Härte von mindestens 600       Brinell    hat,

   in     unbelastetem    Zustand prak  tisch genommen     keine        M.akrozugspannungen     in parallelen Richtungen zur Oberfläche die  ses Teils des Werkstoffes herrschen.  



  Bei der Prüfung einer     grösseren;    Anzahl  Wälzlager     ist    bisher die -beider     gleichen;    Be  lastung     erreichte        Lebensdauer    bei verschiede  nen Exemplaren des gleichen Lagers sehr  ungleich . ausgefallen. Diese sogenannte  Streuung     wird    durch .die Kurve 1 der     Fig.    7  der beigefügten Zeichnung veranschaulicht.  Die Anzahl der geprüften Lager ist auf der  waagrechten     N-Achse    angegeben.

   Die senk  rechte     L-Achse    veranschaulicht die Lebens  dauer .der     betreffenden        Lager.    Die Streuungs  kurve 1, die bei einer .genügend grossen An  zahl Lager bisher grundsätzlich den glei  chen Verlauf gehabt hat, unabhängig von  der Konstruktion und Grösse der Lager und  verhältnismässig unabhängig von allen bis  her     bekannten    Beschaffenheiten des Lager  werkstoffes, zeigt einen sehr     grossen:

      Unter  schied zwischen der längsten und kürzesten  Lebensdauer und gibt     ausserdem.    unter an  derem an,     dass    die     Lebensdauer    der     meisten     Lager     unter    der mittleren     Lebensdauer    liegt.  Die Streuung beträgt gewöhnlich ,30     bis    100  oder noch mehr.  



  Bei einer Prüfung von     gugellagern,    deren,       Ringe    als Konstruktionsteile nach der     vor-          liegenden,        Erfindung    ausgebildet waren und  praktisch genommen keine Makrospannungen  aufwiesen., ergab sich eine - Streuung nach  Kurve 2.

   Diese zeigt nicht nur eine wesent  lich grössere     Gleichwertigkeit    bei den     ver-          schiedenen    Lagerexemplaren (Streuung 2  bis 3), sondern auch wesentlich verlängerte       Lebensdauerwerte.    Die nach Kurve 1 mit       einzelnen:

      Lagern erreichbaren, verhältnis  mässig hohen     Werte        dürften    auf das Verhält  nis     zurückzuführen    sein. dass die Makrozug  spannungen     in    diesen Lagern zufälligerweise  besonders     klein    ausgefallen     sind,    oder aber       lokalisiert        bezw.    so .gerichtet waren, dass. sie      nur in     geringem    Masse zu der Bildung der  den     Ermüdungseffekt    bestimmenden Mate  rialbeanspruchung beigetragen haben.

   Dass  die neue     Streuungskurve    2 nicht vollkommen  waagrecht verläuft,     isst    ganz     natürlich,    da  der Werkstoff selbstverständlich Ungleich  mässigkeiten aufweist, die in keinem     Zusam-.          menhang    mit den Makrospannungen stehen.  



       Bai    einer Prüfung von Wälzlagern, deren  Ringe als     Konstruktionsteile    nach der Erfin  dung ausgebildet waren und Makrodruck  spannungen in der Oberschicht     aufwiesen,     ergab     sich    eine Streuung nach der Kurve 3.  Die     Lebensdauerwerte    liegen hier noch höher  als bei spannungslosem Werkstoff. Im Ver  gleich mit den besten bekannten     Lagermar-          ken        betrug    die     Lebensdauer    ungefähr das  Zehnfache,     bezw.    die Tragfähigkeit war mehr  als verdoppelt worden.

   (Unter Lebensdauer       bezw.    Tragfähigkeit     ist    hier die     Lebensdauer          bezw.    Tragfähigkeit     verstanden,    die von 90  sämtlicher Lager überschritten wird     und    die  auf den verschiedenen Kurven durch einen       Punkt        markiert    worden ist.)       Das    Feststellen     -des    Vorhandenseins von  Makrospannungen und ihr     Charakter    von       Druck-    oder Zugspannungen kann auf ver  schiedene Weise erfolgen,

   beispielsweise  durch Röntgenuntersuchung von Kristall  gitterverformungen oder durch     Messen    der       Abmessungs-    oder     Formänderungen    von Kör  pern nach dem Entfernen     einer    örtlichen  Werkstoffpartie.  



  Die Erzeugung der gewünschten Eigen  schaften beim Werkstoff kann auf die Weise  geschehen,     dass    die     innern    Spannungen im  Werkstoff, durch zweckmässige Massregeln  verstärkt, selbst in so grossem     Masse    Ände  rungen im Werkstoff herbeiführen, dass die       Makrozugspannungen    an der Oberfläche zum       Verschwinden    gebracht werden, ohne     dass     gleichzeitig die Mikrospannungen in nicht       wünschenswertem    Masse vermindert werden.

    Dies ist möglich,     wenn    der Werkstoff von  der     Härtetemperatur    so weit abgekühlt wird,  dass starke .innere     Spannungen        entstehen,     worauf     diese,Spannungen    während einer     gP-          wissen    Zeit wirken müssen, ehe eine Tempe-         ratursteigerung    vorgenommen wird. Die Zeit,  unter welcher die     Spannungen    wirken müs  sen, ist     stark    von der     Temperatur        abhängig,     auf welcher die Körper gehalten werden.

    Wird der Körper nach dem Härten auf etwa  dem     Gefrierpunkt    abgekühlt, ist eine sehr  lange Zeit für die     Wirkung    der     innern    Span  nungen erforderlich und ein darauffolgendes  Anlassen auf eine verhältnismässig hohe  Temperatur.     Wird    dagegen der Körper auf  wesentlich niedrigere Temperaturen abge  kühlt,     eventuell    nachdem er erst auf Zim  mertemperatur ,gebracht worden ist und wäh  rend längerer oder kürzerer Zeit auf .dieser  Temperatur gehalten wurde, wird die erfor  derliche Wirkungszeit abgekürzt.

   Geht man  auf<B>-50'</B> C oder noch     weiter    herunter, wir  ken die Spannungen so gut wie augenblick  lich und der     gewünschte        Spannungszustand     wird nach     einer        Temperatursteigerung    auf  eine Gradzahl erhalten, bei welcher die Mi  krospannungen hoch bleiben.  



  Bei Körpern mit hohe und     rasche        Tem-          peraturunterschiede    aushaltender Form und  Analyse kann man direkt von der Härtetem  peratur, z. B.     +    8:50   C auf beispielsweise  <B>-100'</B> C     heruntergehen.    In der Regel     ist     es jedoch notwendig, die     Abkühlung    stufen  weise vorzunehmen und den Körper während  einer gewissen Zeit auf eine oder mehrere  dazwischenliegende     Temperaturen    zu halten.  Es hat sieh auch erwiesen, :dass eine derartige       Verfahrensweise        wesentliche        wirtschaftliche     Vorteile bietet.

    



  Eine genügende     Aktivität    der innern  Spannungen kann auch durch ihr Zusammen  setzen mit durch äussere Kräfte verursachten  Spannungen, z. B. einen allseitigen Druck.  oder durch eine     Erschütterung    oder     dergl.     verursacht werden.     Eine        besonders        kräftige     Wirkung ist durch eine     geeignete    Kombina  tion einer     Temperatursenkung    und der An  bringung von äussern Kräften erzielbar.  



  Ein einfaches     Verfahren    zur     Herstellung     von     Wälzlagerteilen    aus,     einem    Werkstoff  mit     etwa    1 % C, 1 %     Cr    und 1 %     Mn    besteht  darin, von der Härtetemperatur, etwa  <B>850'</B> C, eine     gewöhliche    schnelle Abküh-           lung    auf ungefähr     Zimmertemperatur    herbei  zuführen und darauf den Körper in einer  zweckmässigen Flüssigkeit, z. B. Alkohol,  auf etwa<B>-30'</B> C abzukühlen.

   Darauf wird  der Körper unmittelbar auf ein anderes, ähn  liches Bad überführt, das auf 78   C abge  kühlt ist, worin er verbleibt, bis er die Tem  peratur des Bades angenommen hat. Hier  auf wird der     Teil    wieder in das erste Bad  gelegt, von welchem es Wärme entnimmt,  weshalb dieses erste Bad kein besonderes  Kühlmittel erfordert. Ein geeignetes Kühl  mittel für das     zweite    Bad     ist    Kohlensäure  schnee.

   Nach dem Kühlen auf niedrige Tem  peratur werden die Teile bei einer Tempera  tur und während     einer    Zeit angelassen, die  ihnen eine Härte von etwa 660 bis 670       Brinell    gibt,     wenn    man einen praktisch ge  nommen von Makrospannungen vollständig  freien Werkstoff     wünscht.    In der Regel wird  die     Anlasstemperatur        zwischen        -I-   <B>150</B> und       -f-        250,    C liegen.  



  Ein     wirksameres    Verfahren besteht darin,  nach dem Härten ein stufenweises Abkühlen  auf -2.5, -50, -75 und<B>-100'</B> C vor  zunehmen.     Zwecks    Erzeugung der niedrig  sten Temperatur in dieser Reihe wird am  besten ein abgebrochenes Linde-Verfahren       verwendet.    Man kommt dann bei ,der glei  chen     Anlasstemperatur    wie im vorgenannten  Fall auf eine grössere Härte und höhere  Tragfähigkeit.  



  Eine besonders günstige     Verfahrens-          weise    besteht darin, den Körper     zwischen     dem Härten und Abkühlen längere Zeit auf  Zimmertemperatur zu halten. Ferner ist es       vorteilhaft,    auf die gleiche Weise zwischen  dem Abkühlen und dem Anlassen zu ver  fahren.  



  Die Verstärkung der     innern    Spannungen  durch die     Anbringung    äusserer     Kräfte    kann  bei     gleichzeitiger,    vorhergehender oder     nach-          heriger    Abkühlung erfolgen. Hierbei kann  man -den Teil beispielsweise     elektromagneti-          schen    Schwingungen aussetzen, so     dass    der  Teil in starke     Erschütterungen    gerät.

   Eine  solche     Erschütterung    lässt sich am einfach  sten unterhalten, wenn man dafür sorgt,         dass    die     Frequenz    der     elektromagnetischen          Schwingungen    mit der Frequenz der mecha  nischen     Eigenschwingungen    des Teils über  einstimmt. Die hierfür notwendige Anord  nung besteht beispielsweise aus einem ge  wöhnlichen     Tonfrequenzgenerator,    in wel  chem der zu behandelnde Teil die Stimm  g     a,        bel        bild        et.     



  Selbstverständlich     kann,das    Behandlungs  verfahren auf sehr     verschiedene        Weise-durch-          geführt    werden. Die Änderungen .im Span  nungszustand und in der     .Struktur    im Ver  lauf verschiedener     Verfahrensarten    ist selbst  verständlich im     einzelnen    viel zu kompliziert.

    um genau festgestellt werden zu     können.     Eine     Feststellung    der für jeden. einzelnen  Fall     geeignetsten    Verfahrensart ist jedoch  nach mit gewöhnlichen Fachkenntnissen aus  geführten Erforschungen der Ergebnisse von  verschiedenen     Verfahrensarten    möglich.  



       Durch    die     beschriebenen    Verfahren erhält       man        einen        Konstruktionsteil    aus gehärtetem  Stahl, welcher konzentrierten äussern Bean  spruchungen ausgesetzt werden     kann,    wobei  in dem Teil .des Werkstoffes, der .dazu be  stimmt ist, durch äussere     Kräfte,    beansprucht  zu werden und der eine Härte von     mindestens     600     Brinell    hat, in unbelastetem Zustand  praktisch     genommen,

      keine     Makrozugspan-          nungen    in parallelen Richtungen zur Ober  fläche dieses Teils des     Werkstoffes    herr  schen. Ein solcher Konstruktionsteil ist be  sonders für Teile von Wälzlagern geeignet.  Er ist jedoch auch für eine grosse Anzahl an  derer Teile anwendbar, .die ähnlichen Bela  stungen     ausgesetzt    sind, beispielsweise Stütz  zapfen für Schleusentore, Brückenstützen.,  Matrizen,     Schlagwerkzeugen    und     dergl.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Konstruktionsteil aus .gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager, welcher konzen trierten äussern Beanspruchungen ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Teil des Werkstoffes, der dazu bestimmt ist, durch äussere Kräfte beansprucht zu werden und,der eine Härte von mindestens 600 Bri- nell hat, in unbelastetem Zustand praktisch ,genommen,
    keine Makrozugspannungen in parallelen. Richtungen zur Oberfläche dieses Teils des Werkstoffes herrschen. UNTERANSPRüCHE 1.
    Konstruktionsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, da3 in dem Teil des Werkstoffes, der dazu bestimmt ist, durch äussere Kräfte beansprucht zu werden, in unbelastetem Zustand prak tisch genommenkeine Makrozugspannun- gen herrschen.
    2. Konstruktionsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Teil des Werkstoffes, der dazu bestimmt ist, durch äussere Kräfte beansprucht zu werden, in unbelastetem Zustand prak tisch genommen keine Makrospannungen herrschen.
    B. Konstruktionsteil nach Patentanspruch I, dadurch ,gekennzeichnet, dass in dem Teil des. Werkstoffes, der dazu bestimmt ist, durch äussere Kräfte beansprucht zu werden, in unbelastetem Zustand in par allelen Richtungen zur Oberfläche dieses Teils Makrodruckspannungen herrschen.
    4. Konstruktionsteil nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Teil des Werkstoffes, der dazu bestimmt ist, durch äussere Kräfte beansprucht zu werden, in unbelastetem Zustand in par allelen Richtungen zur Oberfläche dieses Teils Makrodruckspannungen und senk recht zu seiner Oberfläche Makrozug spannungen herrschen..
    PATENTANSPRUCH II: Verfahren zur Herstellung von Konstruk tionsteilen nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Teil nach dem Här ten auf einer unter Zimmertemperatur lie gende Temperatur gehalten wird,
    damit die durch das Härten und Abkühlen verursach ten innern Spannungen so wirken können. dass die in parallelen Richtungen zur Ober fläche des durch äussere Kräfte beansprucht zu werden bestimmten Teils herrschenden Makrozugspannungen nach einer darauf fol- genden Temperaturerhöhungen praktisch ge nommen verschwinden, worauf eine Tempe raturerhöhung vorgenommen wird. UNTERANSPRÜCHE: 5.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der Teil nach dem Härten und vor der Abkühlung bei etwa Zimmertemperatur gehalten wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch II, da ,durch gekennzeichnet, dass der Teil nach dem Abkühlen und vor dem Anlassen bei etwa Zimmertemperatur gehalten wird. 7. Verfahren nach Patentanspruch ]EI, da durch gekennzeichnet, dass der Teil auf eine Temperatur von<B>-50'</B> C oder dar unter abgekühlt wird, worauf unmittel bar eine Temperatursteigerung vorgenom men wird. B.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass während .der Temperaturänderungen auf den Teil äussere Kräfte zur Einwirkung gebracht werden. 9. Verfahren nach Unteranspruch 8, .da ,durch gekennzeichnet, dass der Teil durch periodisch schwankende elektromotori sche Kräfte Erschütterungen ausgesetzt wird. 10.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da .durch gekennzeichnet, dass die ganze Temperaturverminderung, welcher der Teil unterworfen ward, direkt von der Härtetemperatur aus erfolgt. 11. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Tempera- turverminderung, welcher der Teil un terworfen wird, stufenweise erfolgt. 12.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die ganze Temperaturerhöhung, welcher der Teil nach dem Abkühlen ausgesetzt wird, direkt von der niedrigsten Abkühlungs temperatur aus erfolgt. 1ä. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Tempera turerhöhung, welcher der Teil nach dem Abkühlen unterworfen wird, stufenweise erfolgt. 14.
    Verfahren nach Unteranspruch 13, da durch gekennzeichnet, dass der Teil nach der grössten. Abkühlung stufenweise wie der erwärmt wird, indem man ihn in Mit tel hält, die zum Abkühlen auf die be treffenden Zwischentemperaturen von an dern Teilen verwendet werden. 15.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da .durch gekennzeichnet, dass der Teil von <B>850'</B> C auf ungefähr Zimmertempera tur abgekühlt und darauf in zwei Stu fen weiter abgekühlt wird, erst auf etwa <B>-30'</B> C und darauf auf etwa -78 C, worauf er bei -I-150 bis + 250 C an gelassen wird. 16.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, @dass der Teil von -i- 850 C auf ungefähr Zimmertempera tur abgekühlt und darauf in vier Stufen. auf etwa -25, -50, -75 und<B>-100'</B> C weiter abgekühlt wird, worauf er bei <B>150</B> bis -f- <B>250'</B> C angelassen wird.
CH193136D 1936-02-06 1936-02-21 Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager. CH193136A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE193136X 1936-02-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH193136A true CH193136A (de) 1937-09-30

Family

ID=20304662

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH193136D CH193136A (de) 1936-02-06 1936-02-21 Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH193136A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3445371C2 (de)
DE2548201A1 (de) Verfahren zur herstellung von mit koepfen versehenen schaftteilen aus hochfesten zweiphasigen titanlegierungen
DE19842455C2 (de) Wälzlager
DE102016223680A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Wälzlagerbauteils
DE1955010C3 (de) Verfahren zur Oberflächen vergütung eines Zapfenkreuzes
DE102004003541B4 (de) Stahl zur Verwendung in einer hochfesten Ritzelwelle und Herstellungsverfahren hierfür
CH193136A (de) Konstruktionsteil aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager.
DE3532451A1 (de) Verfahren zum oberflaechenhaerten eines stirnbandes eines kupplungsteils mit innengewinde fuer stahlbohrstangen
DE2255313A1 (de) Verfahren zur herstellung von hochfesten alpha/beta-titanlegierungen
WO1998041663A1 (de) Hochleistungswälzlager bzw. wälzbeanspruchte bauteile
DE680649C (de) Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus gehaertetem Stahl
DE2348292A1 (de) Rostfreier stahl
DE10361739A1 (de) Verfahren zum Bearbeiten von Kurbelwellenradien
CH500287A (de) Verfahren zur Wärmebehandlung einer Legierung auf Aluminiumgrundlage
AT152802B (de) Werkstück aus gehärtetem Stahl, besonders für Wälzlager, und Verfahren zu seiner Herstellung.
DE2165105A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kugelkopfbolzen
DE3407010C2 (de) Körper aus gehärtetem, metastabilem Gusseisen und Verfahren zur Herstellung desselben
DE626579C (de) An der Oberflaeche gehaerteter Wellenzapfen, insbesondere Kurbelwellenzapfen
DE2550217A1 (de) Verfahren zur verlaengerung der standzeit von metallteilen, insbesondere von bei hohen temperaturen betriebenen triebwerksschaufeln
Kunze et al. Gefügedarstellung von hochverfestigten Scherzonen/Revealing the Structure of Severely Work Hardened Shear Zones
DE1508425C (de) Verfahren zur Wärmebehandlung von ausscheidungsfähigem Schweißgut
DE667630C (de) Chrom-Niob-Eisen-Legierung
DE102022201578A1 (de) Wärmebehandelter Rollenlagerring
AT110699B (de) Verfahren zum Härten von im Einsatz aufgekohlten Werkstücken aus Stahl von höherer Festigkeit.
AT246206B (de) Schnellverfahren zum Weichglühen, insbesondere von unlegierten und niedriglegierten Werkzeugstählen, in Durchlauföfen