CH188666A - Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Magnesium und magnesiumreichen Legierungen. - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Magnesium und magnesiumreichen Legierungen.Info
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Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Magnesium und magnesiumr eichen Legierungen. Beim Einschmelzen von Magnesium oder magnesiumreichen Legierungen in Gegen wart von Luft gerät das Magnesium während des Schmelzvorganges unvermeidlich unter Bildung von Oxyden und Nitriden in Brand. Die Folge ist nicht nur ein empfindlicher Metallverlust, sondern auch die Gefahr, dass beim Ausgiessen des im Tiegel brennenden Metalles Teile der auf der Oberfläche der Schmelze gebildeten Oxyde und Nitride in das Gussstück gelangen und dadurch dessen mechanische Eigenschaften nachteilig beein flusst werden. Bisher hat man diesem Übelstand dadurch abgeholfen, dass man, um die Einwirkung der Luft auf das Gut zu verhindern, ent weder Salzgemische auf die Oberfläche der Schmelze aufbrachte, die bei der Arbeitstem peratur geschmolzen sind, oder in dicht ge schlossenen Tiegeln unter Ausschluss: von Luft arbeitete. Da diese zweite Arbeitsart Hilfsmittel erfordert, die den meisten Gie ssereien nicht zur Verfügung stehen, blieb man hauptsächlich darauf angewiesen, durch Verwendung von geschmolzenen Salzgemi schen die Oberfläche des metallischen Gutes abzudecken. Nun bestehen diese Salzgemische hauptsächlich aus Chloriden oder enthalten solche in überwiegenden Mengen. Da häufig kleine Anteile der Salzdecke in das Gussstück hineingelangen, bilden diese infolgedessen Ausgangspunkte für die gefürchtete Korro sion in Form von örtlichen, lochförmigen Angriffen, durch welche die mechanischen Eigenschaften des Gussstückes empfindlich verschlechtert werden. Handelt es sich darum, metallisches Gut, das von Haus aus chlorfrei ist, einzuschmelzen und zu vergie ssen, so bedeutet es einen noch grösseren Nach teil, wenn dieses Metall infolge der Verwen dung einer chlorhaltigen Salzdecke auch nur Spuren von Chloriden aufnimmt. Die vorliegende Erfindung schafft die sem beim Schmelzen und Giessen von Mag nesium und magnesiumreichen Legierungen auftretenden Übelstand dadurch Abhilfe, dass auf das Schmelzgut feste, praktisch wasser freie organische Stoffe aufgebracht werden, die unter Schaumbildung verbrennen und da her krustig verkohlen, so dass sich schliesslich eine harte Schutzkruste auf der Oberfläche der Schmelze ausbildet. Diese Stoffe schüt zen die .Metallschmelze vor der Einwirkung der Luft zunächst durch die entwickelten Verbrennungsgase, dann durch die Schaum bildung und schliesslich durch die feste Kruste, die von dem darunter befindlichen flüssigen Metall nicht benetzt wird. Für die sen Zweck besonders geeignete Stoffe sind: Asphalt, Casein, Hornmehl und Zucker, die man einzeln oder in verschiedenartigen Mi schungen verwenden kann. Die Stoffe kön nen in Pulverform auf die Schmelze aufge streut werden, wobei der oben geschilderte Vorgang bis zur Ausbildung der festen Schutzkruste in wenigen Sekunden abläuft. Zweckmässig beschwert man diese Stoffe, indem man ihnen anorganische chlorfreie Verbindungen von höherem spezifischem Ge wicht, die keinen schädlichen Einfluss auf das flüssige Metall ausüben, wie z. B. Flussspat oder Sintermagnesit, beimischt. Vor dem Giessen wird die Decke vom Bande des Tiegels losgelöst und das 2fetall unter der Decke weg ausgegossen. Die Decke schwimmt auf dem Metall, ohne abzubrök- keln. Man erhält in dieser Weise Gussstücke oder Barren, die beim Ausgehen von chlor freiem Gut vollkommen frei von Chlor sind und damit einen Werkstoff, bei dem die Ge fahr der Korrosion infolge örtlicher Chlorid einschlüsse vollkommen beseitigt ist. Dabei ist der Abbrand auf das Mindestmass herab gesetzt, da ein Brennen der Schmelze nicht eintreten kann. Zur Ausführung des Verfahrens. wird bei spielsweise eine Mischung von einem Ge wichtsteil pulverförmigen Hornmehls mit zwei Gewichtsteilen Flussspat auf die glatte Oberfläche des in üblicher Weise gereinigten Metalles aufgestreut. Von dieser Mischung genügen etwa 27o des Gewichtes des Metal len, um eine gegen Luft vollkommen undurch lässige Decke zu bilden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Magnesium und magnesiumreiehen Le gierungen, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Schmelzgut feste, praktisch wasserfreie organische Stoffe aufgebracht werden, die. unter Schaumbildung verbrennen und daher krustig verkohlen, so dass sich schliesslich eine harte Schutzkruste auf der Oberfläche der Schmelze ausbildet. UNTERANSPRÜUCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Schmelzgut Asphalt aufgebracht wird. 2. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Schmelzgut Casein aufgebracht wird. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Schmelzgut Hornmehl aufgebracht wird. 4.Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Schmelzgut Zucker aufgebracht wird. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man den die feste Schutzdecke bildenden Stoffen anorgani sche, chlorfreie Verbindungen von höherem spezifischem Gewicht zufügt, die auf das geschmolzene Metall keinen schädlichen Einfluss ausüben. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, däss man den die feste Schutzdecke bil denden Stoffen Flussspat zufügt. . Verfahren gemäss Patentanspruch und Un teranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man den die feste Schutzdecke bil denden Stoffen Sintermagnesit zufügt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT188666X | 1935-10-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH188666A true CH188666A (de) | 1937-01-15 |
Family
ID=3664379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH188666D CH188666A (de) | 1935-10-07 | 1936-08-14 | Verfahren zum Schmelzen und Giessen von Magnesium und magnesiumreichen Legierungen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH188666A (de) |
-
1936
- 1936-08-14 CH CH188666D patent/CH188666A/de unknown
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