Schallwiedergabevorrichtung. Bei den für die Umformung von elektri schen Impulsen in Schallschwingungen die nenden Anordnungen, wie sie für magneti sche Hörer bisher Verwendung fanden, hat man zwar ein besonderes Augenmerk der Magnet- und Membrangestaltung, Dimensio nierung und Halterung zugewandt, hingegen ist die Formgebung des Raumes über der Membran nach der Schallaustrittsöffnung hin ausser acht geblieben. Hierfür waren lediglich fabrikatorische Gesichtspunkte massgebend, insbesondere auch solche, um das Äussere des Gerätes möglichst formschön gestalten zu können.
Da zudem die üblichen Hörer eine Massenware darstellen, hat man aus Herstellungsgründen bei den vorwie gend schon seit etwa einem Jahrzehnt aus Pressmaterial angefertigten Muscheln bei deren Formgebung hauptsächlich darauf Rücksicht genommen, dass die Aussenwan dung am Ohr tunlichst gleichmässig anliegt,
um auch bei längerer Benutzung einen un angenehmen Kopfdruck zu vermeiden. Infolgedessen wurde der zwischen der innern Oberfläche der die Schallaustritts- öffnung enthaltenden Abschlussteile der Mu schel und der Membranoberfläche befindliche Raum verhältnismässig gross gestaltet, umso mehr, als sich die unrichtige Ansieht bis in die neueste Zeit erhalten hat, dass: tunlichst keine Dämpfung der von der Membran ab gestrahlten Schallschwingungen erfolgen sollte.
Es sind sogar mit relativ sehr grossen Auslassöffnungen versehene Muscheln ge legentlich verwendet worden, um möglichst den. gesamten; von der Membran erzeugten Schalldruck für das. Ohr auszunützen.
In ähnlicher Weise ist man bei den übri gens noch am Anfang der Entwicklung ste henden dynamischen Hörern vorgegangen. Auch hier wünschte man die Schallabstrah lung der Membran nach dem Ohr zu nicht zu behindern und gestaltete den Raum über der Membran verhältnismässig gross, um auch bei kräftigen Membranamplituden jede Luftwirbelbildung zu unterdrücken. Man hat nun zwar schon im Lautspre cherbau speziell bei der Herstellung von Exponential-Trichterlautsprechern die Er fahrung gemacht,
dass die Gestaltung des über der Membran liegenden Vorhofes für den Wiedergabeeffekt eine Rolle spielt. Diese Erfahrungen im Lautsprecherbau kön nen jedoch auf magnetische und dynamische Hörer nicht übertragen werden, da bei letzte ren schon infolge des Fortfalles des Expo- nentialtriehters ganz andere Verhältnisse bestehen. Es kommt aber noch hinzu, dass auch die energetischen und Schwingungsver hältnisse bei einem Hörer, dessen Antriebs system nur ein Bruchteil der selbst bei Kleinlautsprechern üblichen Energie zuge führt wird, wesentlich andere sind.
Theoretische Überlegungen und Versuche haben ergeben, dass es möglich ist, durch eine zweckmässige Dimensionierung des zwi schen der Membranoberfläche und der ihr zugekehrten Oberfläche des die Schallaus trittsöffnungen enthaltenden Absehlussteils des Gehäuses der Schallwiedergabevorrich- tung gelegenen Raumes einerseits einen weit höheren elektroakustischen Wirkungsgrad erzielen zu können, anderseits ,die Natur treue der Wiedergabe zu steigern und auch die, insbesondere bei Geräten,
gewöhnlich stark benachteiligten tiefen Ton frequenzen mit grösseren Amplituden her auszubringen. Nach der Erfindung, welche auf dieser Erkenntnis beruht, muss, der zwi schen der Membranoberfläche und der ihr zugekehrten innern Oberfläche des die Schallaustrittsöffnung beziehungsweise Öff nungen enthaltenden Abschlussteils des Ge häuses der Schallwiedergabevorrichtung be findliche Raum so bemessen werden, dass er höchstens 10 % des gesamten beidseitig der Membran befindlichen, durch das Gehäuse der Vorrichtung eingeschlossenen Raumes ausmacht.
Es kann, insbesondere bei bestimmten Anordnungen, zweckmässig sein, den Ab stand von der Membran bis zur gegenüber liegenden Oberfläche der Innenwandung des Abschlussteils im Bereich der Schallaustritts- öffnung grösser zu wählen als nach der Peri pherie hin, wodurch auch bei sehr kräftigen Membranbewegungen eine Luftwirbelbil- dung vermieden werden kann.
In den Figuren der Zeichnung sind bei spielsweise Ausführungsformen des Erfin dungsgegenstandes veranschaulicht und im folgenden beschrieben.
Als besonders geeignet hat sieh die in Fig.1 veranschaulichte, mindestens angenä hert nach einem Exponentialgesetz erfol gende Zunahme des senkrechten Abstandes zwischen der Hembranoberfläche und der ihr zugekehrten innern. Oberfläche der Wan dung des Abschlussteils vom Rand der Mem bran weg nach der wenigstens angenähert im Zentrum angeordneten Sehallaustrittsöff- nung b des Abschlussteils c des Gehäuses e1 hin erwiesen.
Man kann die Wirkung noch dadurch verbessern, dass an Stelle der Plan membran d eine im Querschnitt schwach konisch gestaltete Membran d', vorzugsweise eine solche mit nach einer Exponentialkurve gekrümmten Mantellinien, verwendet wird, wie dies in Fig. 2 angedeutet ist, wo bei spielsweise ein elektrodynamisches Magnet system dargestellt ist, bei dem an der Mem brane dl eine Schwingspule e hängt. Als dann kann bei geeigneter Formgebung der Innenfläche der Muschel c der Raum d, wie der Querschnitt von Fig.2 zeigt, eine solche Form aufweisen,
dass. der in axialer Richtung gemessene Abstand zwischen der Membran und der innern Oberfläche der Wandung des Abschlussteils vom Rande der Membran gegen deren Mitte zu nach einem Exponentialgesetz zunimmt, wodurch der angestrebte Effekt besonders gut erreicht wird.
Wesentlich ist ;jedoch stets, dass der in den Figuren der Deutlichkeit halber über trieben gross gezeichnete Raum zwischen der Innenoberfläche der Muschel und der ihr zu- e eng g 'kolirten Hembranoberfläche möglichst eng gehalten ist, da nur hierdurch neben einer Vergrösserung des elektroakustischen Wir kungsgrades insbesondere die tiefen Tonfre quenzen kräftig herauszubringen sind. Vor teilhaft sind insbesondere diejenigen Hörer, bei denen der Mittelteil der Muschel nach aussen vorspringt, wie dies in den Abbildun gen gezeigt ist, derart, dass er sieh leicht mindestens teilweise in den Gehörgang ein führen lässt.
Alsdann ist eine ganz wesent liche Steigerung der Empfindlichkeit bei gleichzeitiger Vergrösserung der Naturtreue der Wiedergabe zu erreichen.