Heizungsanlage. Die Erfindung betrifft eine Heizungsan lage und besteht darin, dass das Heizmittel einen Kondensator durchfliesst, dem Wärme von einem elektrisch angetriebenen Kompres sor zugeführt wird, und dass es hierauf zur Speisung von Heizelementen dient, die schlangen- oder rostförmig in mindestens einem Teil der den zu erwärmenden Raum begrenzenden Flächen, wie zum Beispiel Böden, Wände oder Decken verlegt sind, zum Zweck, unter Verwendung niedriger Tempe raturen eine gute Heizwirkung zu erzielen und unter Erhöhung der Wirtschaftlichkeit den Kostenaufwand für die Wärmeerzeugung zu vermindern.
Drei Ausführungsbeispiele des Erfin dungsgegenstandes sind auf der Zeichnung schematisch dargestellt. .
Die Heizung der Räumlichkeiten 1 er folgt durch im Fussboden 2 und in den Decken 3 und 4 eingebettete Rohrschlangen systeme 5 und 6. Das Heizmittel wird von einer Fördervorrichtung 7 durch die Rück laufleitung 8 angesaugt, in einen Kondensa- tor 9 und von dort durch die Vorlaufleitung 10 in die Heizschlangen 5 und 6 gedrückt. An die Vorlaufleitung 10 ist ein Expansions gefäss 12 angeschlossen, welches eine Aus dehnung oder Schrumpfung des Wasser inhaltes des Heizsystems aufnimmt. Im Kon densator 9 ist ein Wärmeaustauscher 11 ein gebaut, welcher die im Kompressor 14 ver dichteten Dämpfe (Ammoniak, schweflige Säure etc.) aufnimmt.
Der Antrieb des Kom- pressors 14 erfolgt durch einen nichtgezeich neten Elektromotor, im Fall eines Kolben- kompressors durch das Getriebe 15. Wird ein Rotationskompressor verwendet, so kann der Antrieb durch die Motorwelle direkt erfol gen. Im Wärmeaustauscher 11 werden die Dämpfe unter gleichzeitiger Erwärmung des durch die Wärmeaustauschvorrichtung ge führten Wärmetransportmittels (z. B. Was ser) verflüssigt und durch das Regelorgan 16 dem Verdampfer 17 zugeführt.
In der Wärmeaustauschvorrichtung 18 wird der verflüssigte Dampf wiederum verdampft und aus derselben durch die Leitung 19 vom Kompressor 14 angesaugt und durch die Leitung 20 in den Kondensator 11 gefördert und damit dem Kreislauf wieder zugeführt.
Dem Verdampfer 17 wird durch die Lei tung 21 ein Wärmetransportmittel (z. B. Wasser mit einer Temperatur von 15 C) zu geführt, welches sich durch die Verdamp fung (z. B. auf 10 C) abkühlt und durch die Leitung 22 den Verdampfer 17 wieder verlässt.
Das zu verdichtende Mittel wird dem Kompressor 14 zum Beispiel mit einer Tem peratur von 5 C zugeführt und durch die Verdichtung auf eine Temperatur von 55 C gebracht. Durch Verflüssigung und Unter kühlung des verdichteten Dampfes auf zirka 45 C wird im Kondensator 9 das Heizmittel auf 50 C erwärmt. Mit der Entspannung des Kondensates im Regulierorgan 16, z. B. auf den Verdampferdruck, ist eine Erniedri gung der Temperatur, z. B. auf 5 C, ver bunden, in welchem Zustand das Gas vom Verdichter 14 wieder angesaugt wird.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbei spiel, in welchem als Wärmeträger zwischen dem Kondensator 9 und dem Verdampfer 17 im Kompressor 14 Wasserdampf verwendet wird. Das rücklaufende Heizmittel der Heiz anlage 25 fliesst durch die Rücklaufleitung 8 in den Kondensator 9, wird dort durch eine Einrichtung 26 zerstäubt oder anderweitig fein verteilt und durch den dampfgefüllten Raum zum Herunterrieseln gebracht.
Dabei erwärmt es sich, sammelt sich im untern Teil 27 an und wird durch die Fördervorrichtung und die Vorlaufleitung 10 wieder in die Heizanlage 25 zurückgefördert, die mit einem Expansionsgefäss 12 versehen ist. Der Kon densator 9 erhält vom Kompressor 14 durch die Leitung 20 Wasserdampf, der sich im Kondensator 9 niederschlägt. Das dabei ent stehende Kondensat wird durch die Förder- vorrichtung 7 ins Expansionsgefäss 12 geför dert, von wo der 1Jberschuss, z.
B. durch eine Schwimmereinrichtung 28 in die Leitung 29 und den Verdampfer 17 geleitet wird, so dass ein Überfüllen des Heizungssystems 25 durch den ständig kondensierenden Dampf vermie- den wird. Im Verdampfer 17 wird der Zer- stäubungseinrichtung 30 durch die Leitung 31 Wasser zugeführt, das unter dem Saug druck des Kondensators mindestens teilweise verdampft. Der Dampf wird durch die Saug leitung 19 vom Kompressor 14 angesaugt, verdichtet und durch die Leitung 20 in den Kondensator 9 geleitet.
Das im Verdampfer 17 nicht verdampfte Wasser wird im untern Teil 32 gesammelt und durch die in die Lei tung 33 eingebaute Fördervorrichtung 34 weggeführt. Um im Verdampfer ein kon stantes Niveau aufrecht zu erhalten, ist eine Schwimmereinrichtung 35 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel Fig. 3 ist sowohl der Kondensator 40 wie auch der Verdampfer 41 in zwei Stufen unterteilt, die entspre chenden Saug- bezw. Druckstufen des Kom pressors 14 zugeordnet sind. - Das dem Ver dampfer 41 durch die Leitung 42 zugeführte Wasser gelangt durch eine Zerstäubereinrich- tung 43 in die Kammer 44, sammelt sich im untern Teil 45 an, wird von dort durch die Leitung 46 in die Zerstäubereinrichtung 47 der Kammer 48 geführt, sammelt sich im untern Teil 49 an und wird durch die För- dervorrichtung 50 und die Leitung 51 ab geleitet,
Der Kompressor 14 ist mit seiner ersten Stufe durch die Leitung 52 mit der entsprechenden Druckstufe 48, mit der zwei ten Stufe durch die Leitung 53 mit der ent sprechenden Druckstufe 44 des Verdampfers 41 verbunden und saugt aus diesen Stufen den Dampf an, verdichtet ihn und fördert ihn durch die Leitung 54 in die erste Stufe 55 und durch die Leitung 56 in die zweite Stufe 57 des Kondensators 40.
Das ab gekühlte, durch die Rücklauf leiteng 8 zu rückfliessende Heizmittel wird in einer Ver teilungseinrichtung 60 fein verteilt und da bei durch den eintretenden Dampf erwärmt, sammelt sich im untern Teil 61 und wird durch eine Fördervorrichtung 62 in die zweite Stufe 57 gefördert, dort wieder ver teilt, nimmt Wärme auf vom eintretenden Dampf, sammelt sich am Boden 63 und wird durch die Fördervorrichtung 64 in die Vor laufleitung 10 und das Heizsystem 25 ge- fördert. Anstatt den Kondensator bezw. den Verdampfer nur in zwei Stufen zu unter teilen, kann auch eine Unterteilung in meh rere Stufen stattfinden.
Die Heizungsanlage kann überdies mit Mitteln versehen sein, die ihre Verwendung als Kühlanlage gestatten. Die zur künst lichen Kühlung notwendige Kältemaschine ist bereits vorhanden, es ist nur notwendig, zur Kühlung das im System 5, 6 (Fig. 1) zirkulierende Mittel nicht durch den Konden sator, sondern durch die Umleitung 70 von der Fördervorrichtung 7 in den Verdampfer 17 und von dort durch die Umleitung 71 in den Vorlauf 10 zu leiten, wie dies in Fig. 1 gestrichelt angegeben ist, und den Konden sator mit einer Zuleitung 72 und einer Ab leitung 73 für Frischwasser zu versehen, die Funktionen des Kondensators und Ver dampfers also zu vertauschen.
Die Verwendung der Heizanlage zu Kühl zwecken kann auch durch Umkehrung des Kreislaufes des Wärmeträgers im Kreislauf: Kompressor 14, Kondensator 9, Entspan nungsorgan 16, Verdampfer 18 erreicht wer den.
Die Anordnung der Heiz- bezw. Kühl schlangen in den Decken hat gegenüber der üblichen Verwendung von Heizkörpern den Vorteil, dass sich die Kühlfläche auf einem höheren Niveau befindet und die abgekühlte Luft in den zu kühlenden Raum herabsinkt, so dass eine gleichmässige Kühlwirkung ent steht. Im Gegensatz zu Kühlvorrichtungen vermittelst tief angeordneten Kühlkörpern, bei denen die abgekühlte Luft nur auf den Boden sinkt, während der übrige Raum nur ungenügend abgekühlt wird, ergibt sich so mit eine bessere Ausnützung des Kälteträ gers.
Ferner hat die grosse Kühlfläche den Vorteil, dass ihre Oberflächentemperatur bei derselben Kühlwirkung höher liegt als bei einer Kühlung durch Radiatoren, so dass die Gefahr von Schweisswasserbildung an der Kühlfläche bedeutend geringer ist.
Indem die durch den Kreisprozess frei werdende Wärme bezw. Kälte zum Heizen oder Kühlen benutzt wird, in Elementen, die schlangen- oder rostförmig in mindestens einem Teil der den zu erwärmenden bezw. zu kühlenden Raum begrenzenden Flächen verlegt sind, ergibt sich nicht nur für das Heizen, unter Verwendung von niedrigen Temperaturen, eine besondere Heizwirkung, sondern auch eine Erhöhung der Wirtschaft lichkeit für die Kühlung derselben Räume.