Gasbehälter mit harmonikaähnlichem Mantel. Die Erfindung betrifft einen Gasbehälter, mit harmonikaähnlichem Mantel. Derartige Behälter, welche aus Decke, Boden und einem diese beiden verbindenden harmonika- ähnlichen Mantel bestehen, sind schon früher vorgeschlagen worden. Es ist auch schon empfohlen worden, diese harmonikaartige Konstruktion aus Metallblechen herzustellen, und zwar aus metallischen Ringscheiben, deren Aussen- und Innenränder abwechselnd miteinander gasdicht, beispielsweise durch Verschweissen verbunden sind. Bei diesen älteren Anordnungen besteht der auszieh bare, harmonikaartige Teil also aus ebenen Ringblechen.
Das hat zur Folge, dass sehr erhebliche Kräfte notwendig sind, um die Formänderung beim Auseinanderziehen des harmonikaartigen Mantels zu bewirken, zu mal ihre Verbindung eine gewisse Starre aufweist. Ausserdem bedingen diese Form änderungen in den Ringblechen Beanspru chungen, welche das Metall in unzulässiger Weise beanspruchen und bei jedem Füllen bezw. Entleeren des Behälters zu dauern den Formänderungen in den einzelnen Ring blechen führen müssen.
Die Mängel der bisherigen Vorschläge werden nach der vorliegenden Erfindung da durch beseitigt, dass wenigstens eine Anzahl der Mantelringe elastisch biegsam ist und sich zu längen und kürzen vermag, um in den Mantelringen beim Füllen und Entleeren des Behälters auftretende Spannungen mög lichst auszugleichen. Es können dabei sämt liche Mantelringe elastisch sein oder es kön nen solche mit starren Mantelringen abwech seln.
Beim Füllen des Gasbehälters stellen sich die Mantelringe mit wechselnder Nei gung schräg gegeneinander, so dass jeder ein zelne Ring die Grundform eines Kegelman tels annimmt. Um diese Formänderung zu erleichtern, können die Mantelringe gewellt sein. Die Wellen können dabei entweder kon zentrisch zueinander, oder radial verlaufen. Die Wellenlänge kann verschieden gross ge wählt werden. Das Ganze kann auch so aus gebildet sein, dass je zwei gegeneinander ge stellte Ringe eine einzige Welle bilden, und somit der ganze Mantel die Form eines gro ssen Wellblechrohres annimmt.
Der Gasbehälter kann mit einem Füh rungsgerät bekannter Art versehen sein; er kann jedoch auch derart steif ausgeführt sein, dass kein Führungsgerüst notwendig ist. In letzterem Falle empfiehlt es sich,<B>-</B>am Rand der Decke nach abwärts führende Füh rungssäulen anzubringen, welche so tief her abreichen, dass sie bei entleertem Zustand mit ihrem untern Ende den Boden erreichen.
Der Behälter kann sowohl einen runden, als auch einen polygonalen Grundriss auf weisen.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Er findungsgegenstand in einer Anzahl von Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt durch einen Behälter, bei welchem die Wellen des Man tels in waagrechter Richtung konzentrisch zueinander verlaufen; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Mantel eines Gasbehälters, welcher Mantel mit in der Umfangsrichtung verlaufenden Wellen versehen ist; die Fig. 2a und 2b zeigen Teilschnitte nach den Linien a-a bezw. b-b der Fig. 2;
die Fig. 3 und 4 veranschaulichen in grösse rem Massstab Gelenkverbindungen der Man telringe nach Fig. 2, und Fig. 5 zeigt ein zu der Gelenkverbindung nach Fig. 3 gehörendes, zur Abdichtung die nendes Verbindungsblech in abgewickeltem Grundriss; in Fig. 6 ist in.senkrechtem Teilschnitt eine Ausführung gezeigt, bei welcher, je zwei be nachbarte Mantelringe zusammen eine ein zige Welle bilden;
Fig. 7 zeigt eine ähnliche Ausführungs form mit einer grossen Anzahl von Mantel ringen; die Fig. 8 und 9 lassen in senkrechtem Schnitt zwei verschiedene Ausführungsfor men erkennen, bei welchen die.Behälterdecke geringeren Durchmesser hat als der Behälter boden, und bei denen sämtliche Mantelringe elastisch biegsam sind;
Fig. 10 zeigt eine Ausführung, bei wel cher der von oben zweite, vierte und sechste Mantelring starr sind, während die zwischen diesen liegenden Mantelringe elastisch sind, und Fig. 11 eine Ausführung, bei welcher umgekehrt der zweite, vierte und sechste Mantelring von unten diese starre Ausbil dung zeigen; in Fig. 12 ist in vergrössertem Schnitt eine besondere Art der Verbindung eines elastisch biegsamen Mantelringes mit einem starren Mantel gezeigt; die Fig. 13 lässt in senkrechtem Schnitt eine Sonderausführung des Gasbehälters erken nen, bei der am Boden ein den Mantel des entleerten Behälters aufnehmendes Flüssig keitsbecken vorgesehen ist.
In Fig. 1 ist mit 1 der Boden, und mit 2 die Decke des Behälters bezeichnet. Der Mantel, der die beiden verbindet, besteht aus vier Ringen (3, 4, 5 und 6). Jeder der Ringe weist in waagrechter Richtung verlaufende Wellen auf, die konzentrisch zueinander und zur Behältermitte verlaufen. Die Verbindung der einzelnen Ringe an ihren innern, bezw. äussern Rändern wird durch federnde Bleche bewirkt: Diese Verbindungsbleche können aus einem Stück mit den Ringen selbst be stehen, so dass also die Ringe unmittelbar ineinander übergehen. Fig. 1 zeigt die Ringe in ausgezogenem Zustand.
Bei Entleeren des Behälters klappen die Ringe zusammen und legen sich annähernd waagrecht übereinan der. Dabei kommt beispielsweise der Ring 5 in die punktiert eingezeichnete Lage 5'. So wohl der innere, wie der äussere Umfang des Ringes bleibt, wie ersichtlich, unbeeinflusst, während die Form der Wellen sich ändert. Sie werden kürzer und höher; gleichzeitig längt bezw. kürzt sich die radiale Abmes sung des Ringes. Die äussern Ränder werden dabei senkrecht geführt. Die äussern Ränder der übereinanderliegenden Ringe sind durch zusammenklappbare oder nachgiebige Siche rungsorgane 7 miteinander verbunden, um ein Ausziehen der Ringe über das beabsich tigte Mass hinaus zu verhindern.
Diese Sicherungsorgane 7 dienen zugleich als Hub begrenzung für den Deckel 2.
Beim Gasbehälter nach Fig. 2 weisen die den 1Zantel bildenden Mantelringe 8, 9, 10 und 11. radial zu den einzelnen Ringen ver laufende Wellen auf. Auch diese Figur zeigt die einzelnen Mantelringe 8, 9, 10 und 11 im ausgezogenen Zustand. Die in jedem Mantel ring verlaufenden Wellen verflachen sich nach aussen hin, wie die in Fig. 2a und 2b gezeigten Teilschnitte in den Ebenen a-a und b-b erkennen lassen. Auch bei dieser Anordnung sind zur Sicherung Ilubbegren- zungsorgane 7 angeordnet.
Die äussern Rän der der Ringe werden auch hier in der Senk rechten geführt und sind durch steife Ring träger 12 verstärkt. Statt aussen können die steifen Ringträger auch an den Innenrändern angeordnet sein. Bei dieser Anordnung be halten also diejenigen Ränder, an denen der steife Ringträger 7 2 sich befindet, ihren Durchmesser bei. Ein Längen und Kürzen der einzelnen Ringe findet an demjenigen Ringrand statt, welcher bei der Bewegung waagrecht ausweicht, wobei gleichfalls die Wellen eine Verlängerung der Wellenlänge und der Wellenhöhe an demjenigen Ring rand erfahren, welcher sich längt oder kürzt, während an dem andern Ringrand Wellen höhe und Wellenlänge unverändert bleiben.
Die zwischen den beiden Ringrändern liegen den Teile des Ringes erfahren gleichfalls eine Änderung der Wellenhöhe und Wellen länge. Die stärksten Wellenänderungen fin den statt an dem Rand, welcher waagrecht ausweicht und sie nehmen dann ständig ab bis zu dem andern Rand, welcher senkrecht geführt ist. Die hier vorgesehenen Ringträ ger 12 können selbstverständlich in ähnlicher Ausführung auch bei dem Gasbehälter nach Fig. 1 Verwendung finden.
In beiden Fig. 1 und 2 ist ein Führungs gerüst 13 angedeutet. Zum Gewichtsaus gleich sind Ketten 14 vorgesehen, welche vom Deckenrand über Leitrolleü 15 nach unten hängen. Die Belastung der Decke durch das angehobene Mantelgevricht wird nämlich umso grösser, je höher die Decke steht. Entsprechend wächst die Wirkung der Gegengewichtsketten. Sie haben ihre grösste Wirkung, wenn die Decke in ihrer höchsten Lage steht. Mit absinkender Decke nimmt sowohl die Belastung durch den ausgezoge= nen Mantelteil, als auch die Entlastung durch die Gegengewichtsketten ab.
In Fig. 3 und 4 ist die Verbindung zwi schen den Mantelringen der Fig. 2 in ver grössertem Massstab dargestellt. Fig. 3 gibt die Verbindung der Aussenringränder, Fig.4 die der innern wieder. In Fig. 3 sind die äu- sseril Ränder der Mantelringe 9 und 10 aus Fig. 2 dargestellt. Am äussern Umfang der Mantelringe 9 und 10 sind eine Anzahl Scharniergelenke vorgesehen, welche aus Ge lenkbolzen 16 und diese umschliessenden Scharnierhälften 17 und 18 bestehen.
Die Träger 12 sind mittels T-Eisen 19 mit den Scharniergelenken verbunden. Um die Ab dichtung der äussern Ränder der Ringe 9 und 10 zu sichern, sind Bleche 20 vorgesehen, welche um die Scharnierbolzen 16 herumlau fen, von dort nach oben und unten abgebo gen sind und an die äussern Ränder der Man telringe 9 und 10 anschliessen. Für diese Ver bindungsbleche wird unter Umständen. ein besonders hochwertiges Material Verwen dung finden. Diese Verbindungsbleche - 20 schliessen sich der Wellenform am äussern Rande der Ringe 9 und 10 an, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist.
Letztere Figur gibt einen Blick in Richtung des Pfeils A auf Fig. 3, wobei der Träger 12 und das T-Eisen 19 weggedacht sind.
Fig. 4 zeigt die gelenkige Verbindung der Mantelringe 10 und 11 an der Innenseite. Es sind hier ganz ähnlich, wie bei Fig. 3, Scharniergelenke 21 mit Gelenkbolzen 22 vorgesehen und die Verbindung an den in- nern Rändern der Mantelringe 10 und 11 er folgt auch hier durch federnde Verbindungs bleche 23, welche sich den Rändern der Man telringe anpassen. Die Wellenlänge der Mantelringe kann in weiten Grenzen beliebig gewählt werden.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform gezeichnet, bei der die Wellenlänge so gross ist, dass zwei benachbarte Mantelringe, zum Beispiel 24 und 25 oder 26 und 27, zusammen mit ihren elastisch federnden Verbindungsstücken nur ,je eine einzige Welle bilden. Für ein mög- lichst.widerstandsfreies Arbeiten der Man telkonstruktion ist es bei den Anordnungen nach den Fig. 1 und 6, also bei konzentrisch verlaufenden Wellen, wichtig, dass sich die einzelnen Punkte jeder Welle beim Heben lind Senken möglichst nur in senkrechter Richtung bewegen und die seitlichen Ver schiebungen in möglichst engen Grenzen ge halten werden.
Eine seitliche Verschiebung eines Wellenpunktes bedeutet nämlich eine Vergrösserung oder Verkleinerung des Durch messers des Ringes an dieser Stelle, also Zug- und Druckspannungen im Ring und demgemäss Zusatzkräfte beim Heben und Senken der Deck- und Zusatzbeanspruchun gen des Materials, welche schon bei verhält nismässig geringen seitlichen Verschiebungen stark fühlbar werden.
Erreicht wird die möglichst senkrechte Bewegung aller Ringpunkte durch grosse Biegungselastizität der Bleche. Ist diese so gross, dass bei der Bewegung der Blechringe eine Änderung ihres Durchmesser nicht auf tritt, können sich also die Wellen leicht ab flachen bezw. stärker krümmen, so tritt die senkrechte Bewegung der einzelnen Wellen punkte von selbst ein.
Fig. 7 zeigt einen Gasbehälter nach Fig. 6 in teilweise gefülltem Zustand. Der Mantel weist hier insgesamt 24 Mantelringe auf, von denen etwa die Hälfte zusammen geklappt und die Hälfte ausgezogen ist. Am Rand der Decke 2 ist eine Anzahl Streben 28 angeordnet, welche soweit nach unten rei chen, dass sie bei völlig entleertem Behälter mit ihren untern Enden am Boden auf sitzen. Diese Streben 28 dienen zugleich als Führungen für die Mantelringe des obern Mantelteils. Sie können durch Diagonalen versteift sein.
Die beschriebenen Behälter sind vor allem als völlig trockener Behälter gedacht, sie können aber gegebenenfalls auch in der Weise ausgeführt werden, dass die Verbin dungen der innern und äussern Mantelring- ränder, sowie die Verbindungen zwischen den Mantelringen einerseits und dem Boden, bezw. der Decke anderseits durch Flüssig keitstassen in bekannter Weise erfolgen. Wie Fig. 7 erkennen lässt, ergibt sich im entleer ten Zustand ein ziemlich bedeutender toter Raum. Dieser kann in bekannter Weise ver mieden werden durch einen entsprechenden Einbau aus Beton, Mauerwerk, oder Eisen, oder durch eine Erdauffüllung.
Er kann auch nutzbringend verwendet werden durch Anordnung von Behältern für Ammoniak wasser oder sonstige Nebenerzeugnisse oder in ähnlicher Weise.
Um zu vermeiden, dass der Unterschied im Gasdruck bei entleertem und gefülltem Behälter zu gross wird, empfiehlt sich die in Fig. 8 und 9 dargestellte Ausführung der Gasbehälter. Dabei wird die Fläche der Decke 2 kleiner gehalten als diejenige des Bodens 1. Dadurch wird erreicht, dass im Verhältnis der kleineren Fläche der Decke das den Gasdruck erzeugende Gewicht der Decke geringer wird. In der Tieflage der Decke wird nur durch das Gewicht dieser selbst der gewünschte Gasdruck erzeugt.
Hebt sich die Decke bei der Füllung des Be hälters, so kommt das Gewicht des angehobe nen Mantelteils zum Deckengewicht hinzu und vergrössert dadurch den Gasdruck. Gleichzeitig ist aber die Grundrissfläche der Decke, auf welche der Gasdruck wirkt, um die Grundrissfläche des angehobenen Man telteils vergrössert worden, so dass der gleiche spezifische Gasdruck wie vorher genügt, um den Deckel samt dem an ihm anhängenden, angehobenen Mantelteil zu tragen. Man hat es auf diese Weise in der Hand, durch ent sprechende Neigung des Mantels den Ein fluss des Mantelgewichtes auf den Gasdruck beliebig weitgehend auszugleichen.
Auch bei dieser Ausführungsform findet in den einzelnen Ringen eine Änderung des Durchmessers infolge der grossen Elastizität nicht statt, sondern alle Punkte bewegen sich in senkrechter Richtung.
Dieser Vorteil ist bei der Ausführung nach Fig. 9 noch mit einem Gewinn an Be hälterinhalt bei annähernd gleichem Ma terialaufwand verbunden. Boden und Decke besitzen nämlich in Fig. 8 und 9 je die glei che Fläche, bedingen also den gleichen Auf wand. Die Länge der Mantellinie bei Fig. 9 ist nur um den Unterschied der Bogenlänge gegenüber der Sehnenlänge grösser, besitzt also fast dieselbe Länge und damit fast den gleichen Materialaufwand. Dagegen wird der Behälterinhalt grösser um die zwischen Sehne und Bogen eingeschlossene Fläche, multipli ziert mit dem Wege ihres Schwerpunktes. Mit einem minimalen Mehraufwand wird also eine beträchtliche Vergrösserung des Be hälterinhaltes erreicht.
Die einzelnen Punkte der Wellen be wegen sich wiederum in senkrechter Rich tung, nachdem eine Änderung des Durch messers der einzelnen Ringe nicht statt findet.
Beide Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 haben noch den Vorteil, dass die Deckenfläche erheblich verringert wird. Au sser der dadurch bedingten Verringerung des Materialaufwandes für die Decke wird da durch noch der Vorteil erreicht, dass die auf die Decke wirkenden einseitigen Lasten, zum Beispiel einseitige Schneelast, bedeutend ver kleinert werden; da nun infolge des geringe ren Durchmessers der Decke auch die Hebel arme der einseitigen Lasten sich im gleichen Verhältnis verringern, so wird bei den Be hältern nach F'ig. 8 und 9 ein besonderes Führungsgerüst entbehrlich, wodurch ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil erreicht wird.
Die Wellenform bei dieser Ausfüh rungsart ist so gewählt, dass der Ablauf von Niederschlags- und Kondenswasser gesichert bleibt. Sollte dies in einzelnen Fällen nicht durchführbar sein, so kann durch Über läufe bekannter Art der -'Wasserablauf er reicht werden. Fig. 10, 11 und 18 zeigen weitere Äus- führungsformen des Trockengasbehälters mit gewelltem, elastichen Mantel, bei. welchen zwei benachbarte Mantelringe je eine ein zige Welle bilden.
Der Gasdruck wirkt auf die dem Behälterinnern zugekehrte Seite der Mantelringe und erzeugt, da dies die hohle Seite der elastischen Mantelringe ist, am innern und äussern Rande der Mantelringe Kräfte, welche am innern. Rande nach aussen, am äussern Rande nach innen gerichtet sind. Die gewölbten Mantelringe werden auf Zug beansprucht und suchen sich unter dem Gas druck stärker durchzuwölben. Um diese De formation zu verhüten, sind bei den Behäl tern nach Fig. 1 und 2 besondere Stützringe 12 vorgesehen, welche die auftretenden Kräfte aufnehmen.
Bei den Behältern nach Fig. 11 bis 13 werden diese Stützringe er spart und daneben noch eine Reihe weiterer Vorteile erreicht.
Zu diesem Zwecke sind die den Behälter mantel bildenden Mantelringe abwechslungs weise starr und elastisch. Die starren Man telringe besitzen die Form von Kegelmantel stümpfen. Die elastischen sind gewölbt und so angeordnet, dass sie je den innern Rand des einen starren kegelmantelstumpfförmigen Mantelringes mit dem äussern Rand des nächstfolgenden starren kegelmantelstumpf- förmigen Mantelringes verbinden.
Die star ren kegelmantelstumpfförmigen Mantelringe können dabei entweder Teile eines auf der Basis stehenden Kegelmantels oder Teile eines auf der Spitze stehenden Kegelmantels sein. Diese starren kegelmantelstumpfförmi- gen Mantelringe können auch eine etwas ge krümmte Erzeugende besitzen. Da diese ke- gelmantelstumpfförmigen Mantelringe starr ausgebildet sind, können sie die in den elastischen Mantelringen an der innern und äussern Kante auftretenden Kräfte aufneh men und in sich zum Ausgleich bringen.
Ihre starre Durchbildung bedingt ausserdem eine erhebliche Vergrösserung der Steifig- keit des ganzen Behälters.
Bei zylindrischer Grundform des ganzen Behälters legen sich im entleerten. Zustand die einzelnen starren kegelmantelstumpfför- migen Mantelringe aufeinander, getrennt durch die zwischenliegenden elastischen Mantelringe. In jeder Lage bleiben dabei die Mantelringe parallel zueinander. Bei kegel förmiger oder annähernd kegelförmiger Grundform des Behälters legen sich die Mantelringe in gleicher Weise zusammen, wobei jedoch jeder höherliegende Ring im Durchmesser, gegenüber dem darunterbefind- lichen, etwas abnimmt.
Fig. 10 ist ein radialer Schnitt durch einen Behälter, welcher in seinem untern Teil zylindrische, in seinem obern Teil an nähernd kegelförmige Grundform besitzt. Die starren kegelmantelstumpfförmigen Man telringe ai, a2, as usw. besitzen gerade Er zeugende und sind Teile eines Kegelmantels, der auf der Spitze steht.
Sie werden durch die gewölbten, elastischen Mantelringe bi, bz <B>USW.</B> verbunden. Jeder dieser elastischen Mantelringe stellt die Verbindung zwischen dem innern Ende eines kegelmantelstumpf- förmigen, starren Mantelringes und dem äussern Ende des benachbarten kegelmantel- stumpfförmigen, starren Mantelringes her. Die gestrichelten Linien geben den Quer schnitt des gefüllten Behälters an; darunter ist mit vollen Linien der Behälter im ent leerten Zustand dargestellt.
Die Figur lässt erkennen, dass diese Ausführungsform einen ausserordentlich geringen toten Raum ergibt, was ein wichtiger Vorteil dieses Behälters ist.
Fig. 11 ist ein Querschnitt durch einen Gasbehälter, dessen Mantel starre kegel- mantelstumpfförmige Mantelringe ai, a2, as besitzt. Diese starren Mantelringe ai, az usw. sind hier schwach gewölbt dargestellt.
Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Bie- gungsmomente, welche aus dem auf den starren Mantelringen ruhenden Gasdruck herrühren, sich ganz oder teilweise ausglei chen mit den Momenten, welche durch die Übertragung der in den elastischen Mantel ringen bi, b2, b3 auftretenden Kräfte auf ,iie starren Mantelringe entstehen. Durch die Krümmung der starren Mantelringe er- gibt sich weiter der Vorteil, dass sie sich mit den im gleichen Sinne gekrümmten elasti schen Mantelringen enger zusammenlegen.
Sieht man deshalb beim Behälter nach Fig. 10 gekrümmte starre Mantelringe vor, so ergibt sich demnach noch eine weitere Verringerung des toten Raumes.
Durch die Verwendung der starren Man telringe wird ohne Verwendung einer beson deren Führung Gewähr dafür geboten, dass die Aussen- und Innenkanten der einzelnen Mantelringe sich in vertikaler Linie be wegen. Um die Aufnahme der Zugkräfte aus dem Gasdruck in den elastischen Mantelrin gen b des Mantels möglichst gleichmässig zu gestalten und damit die auftretenden Ma terialbeanspruchungen möglichst niedrig zu halten, werden die starren Mantelringe a in der Weise ausgebildet, wie dies Fig. 12 er kennen lässt. Die starre Konstruktion c des Mantelringes ist nicht bis zum äussersten bezw. innersten Durchmesser des Mantel ringes durchgeführt, sondern sie reicht nur auf eine gewisse Strecke, nämlich nach aussen bis zu dem Punkt d.
Die Konstruk tion c ist an ihrem innern und äussern Rande mit vorkragenden Trägern f ausgerüstet, die an ihren äussersten Enden entsprechend ab gerundete Bleche g tragen. Träger f und Bleche g können auch aus einem Stück be stehen oder sonstwie angeordnet sein. Über diese abgerundeten Bleche g ist der an schliessende elastische Mantelring b lose her umgeführt und bei d mit der starren Kon struktion c gasdicht verbunden. Dadurch wird erreicht, dass die Mantelringe b viel elastischer werden, als wenn sie bei; h am äussersten Ende direkt an die starren Man telringe a angeschlossen wären.
Daraus er gibt sich der Vorteil, dass der Arbeitswinkel <I>a</I> zwischen den Flächen<I>a</I> und b grösser ge wählt werden kann, so dass man bei gleichem Behälterinhalt mit einer geringeren Zahl von Wellen auskommt. Das bedeutet eine erheb liche Steigerung der Wirtschaftlichkeit.
Um die Widerstände beim Heben und Senken noch weiter zu verringern, können in den elastischen Mantelringen noch klei-m nere Wellen vorgesehen werden, welche in radialer Richtung verlaufen. Diese Wellen brauchen nicht die ganze Fläche der Han- telringe zu überdecken; es genügt, wenn sie im mittleren Teil angeordnet sind.
Bei der Montage dieser Behälter wird zweckmässigerweise so vorgegangen, da,ss zu nächst zwei übereinanderliegende starre Mantelringe montiert, dann der höher liegende um die halbe Auszugshöhe ange hoben und in dieser Lage der sie verbin dende elastische Mantelring mit entsprechen den Vorspannungen eingebaut wird. In glei cher Weise erfolgt dann der Weiterbau des Behälters.
Fig. 13 zeigt eine Ausführungsform des Gasbehälters, welche gestattet, korrosions fördernde Niederschläge, die sich auf der Innenseite desselben bilden und sich mit aus dem Gas anfallenden Bestandteilen mischen, unschädlich zu machen. Das Mittel zu die sem Zweck ist die Anordnung eines am Bo den befindlichen Reinigungsbeckens, dessen Inhalt zugleich als Anwärmemittel dienen kann, wobei eine nicht gezeicl!i)ete Heilvor- richtung vorgesehen ist.
Auch bei den bekannten Teleskop-Gas- behältern wirkt der Inhalt des Wasser beckens anfangs in ähnlicher Weise. Die dauernde 'irksamkeit ist jedoch dort da durch unmöglich. da sich das Wasser des Beckens bald mit den gelösten Stoffen sät tigt und dann seine Wirksamkeit verliert. Eine Erneuerung der gesättigten Flüssigkeit ist bei Teleskopbehältern unmöglich, wenn man nicht jedesmal eine Ausserbetriebnahme des Behälters mit in Kauf nehmen will.
Beim Gasbehälter nach Fig. 13 ist ein Er satz der im Reinigungsbecken befindlichen Flüssigkeit ohne Betriebsunterbrechung je derzeit möglich.
Bei Behältern mit einer mittleren Füh rungssäule wird zweckmässigerweise auch diese letztere angewärmt und die Heizvor- richtung derart angeordnet, dass die Erwär mung der Führungssäule und der Reini- gungsflüssigkeit durch einen gemeinsamen Umlauf der Heizflüssigkeit bewirkt wird. In Fig. 13 zeigen die ausgezogenen Li nien den Behälter in entleertem und die punktierten Linien im gefüllten Zustand.
Der Mantel des Behälters besteht, wie bei den. Beispielen nach Fig. 10 bis 13 aus einer Wechselfolge von starren kegelmantel- stumpfförmigen Mantelringen ai, a2 und a3 und gewölbten, elastischen Mantelringen bi, b2 usw. Dieser Mantel legt sich, wenn der Behälter entleert ist, in ein Flüssigkeits becken e, welches mit Zu- und Abfluss ver sehen ist, so dass der Inhalt beliebig oft er neuert werden kann. Durch den Inhalt des Flüssigkeitsbeckens wird die Innenfläche des Mantels von den Absetzungen und dem Kon denswasser gereinigt.
Als Reinigungsflüssig keit kann dabei Wasser oder ü1 oder Was ser in Verbindung mit einer darüberschwim- menden Olschicht Verwendung finden. Es können dem Wasser auch korrosionsverhin dernde Mittel, zum Beispiel Natriumbichro- mat. zugesetzt werden. Die Aussenseite des Behältermantels kommt mit dieser Flüssig keit im Gegensatz zu den Teleskopbehältern nie in Berührung, deshalb bleibt der Aussen anstrich hier gut erhalten.
Beim Einsetzen der zusammengefalteten Mantelteile in das Reinigungsbecken bleiben in den obern Tei len der Falten bei d Gasreste zurück, welche nicht entweichen können und die Benetzung in diesen obern Teilen verhindern. Soll dies vermieden werden, so kann man biegsame Verbindungsleitungen e zwischen den äu ssern Stellen der Falten anordnen, welche es gestatten, dass das Gas aus den obersten Tei len der eintauchenden Falten in die nächst höhere Falte hinübergedrückt wird.
Die Anordnung kann so getroffen wer den, dass die Decke f völlig in die Wasch flüssigkeit eintaucht,, dann muss die Decke mit einer Entlüftung versehen sein, welche es gestattet, die unter ihrem höchsten Teil verbleibenden Gasreste zu beseitigen. Will . man dies vermeiden, so empfiehlt es sich, die Decke f zweckmässigerweisemit einer Isolier schicht zu bedecken, welche eine zu starke Auskühlung und damit eine starke Konden sation gerade an der nicht eingetauchten Stelle verhindert. Als Isoliermaterial wird zweckmässigerweise eine Schicht von Asphalt beton oder Teermakadam verwendet, wo durch zugleich die Anstrichkosten für die Decke erspart werden.
Der in Fig. 13 ge zeigte Gasbehälter ist mit einer bei andern Behältersystemen bekannten mittleren Füh rungssäule g versehen. Die Abdichtung der Decke f gegenüber dieser Führungssäule er folgt mit bekannten Mitteln, wie zum Bei spiel Stopfbüchsen, Flüssigkeitstassen, Fett abdichtung oder dergleichen. Die Säule g ist hohl ausgeführt und kann in Frostperioden durch eine in ihr zirkulierende Heizflüssig- keit angewärmt werden. Die Heizflüssigkeit bedient zugleich das Reinigungsbecken c. Die nötigen Umlaufleitungen, sowie die Heizvorrichtung sind von bekannter Art und deshalb in der Zeichnung nicht dargestellt.
Gegebenenfalls kann die Säule g mit einem zentralen Beton- oder Eisenbetonkern h aus gerüstet sein, welcher einerseits eine Ver minderung der Menge der Heizflüssigkeit erlaubt und anderseits zur Versteifung der Führungssäule g mit herangezogen werden kann. Da die Säule g die Winddrücke zum Teil aufnehmen muss, ist sie mit einem aus reichenden Fundament i versehen. Dieses Fundament i kann. kleiner gehalten werden, wenn man den Betonkern h vorsieht.
Um das an der äussern Behälteroberfläche abfliessende Niederschlagwasser aufzufan gen, ist ein Ringkanal k vorgesehen, aus dem das Niederschlagwasser dann an geeigneten Stellen abgeführt wird. Die äussere Um fassungswand des Ringkanals k kann so hoch geführt werden, dass der Behälter bei völliger Entleerung und bei entsprechender Wasserfüllung des ein Becken bildenden Kanals k völlig unter Wasser verschwindet; was im Interesse des Luftschutzes unter Umständen erwünscht sein kann. Der Inhalt des durch die äussere Wandung des Kanals k begrenzten Beckens kann mit Anstrich er haltenden Mitteln gemischt werden.
Da der Inhalt des Ringkanals k und .des Reini gungsbeckens c stets getrennt bleiben, so können die im Reinigungsbecken c befind- liehen, zum Abwaschen der innern Nieder schläge dienenden Zusätze, welche den äu ssern Anstrich schädigen würden, niemals in den Ringkanal k übertreten. .
Die Führungssäule g ist in ihren jeweils über die Decke hinausragenden Teilen den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Die Behei- zung der Säule verhindert die Eisbildung. Will man aber von einer Beheizung der Säule absehen, so empfiehlt es sich, sie mit einem teleskopierbaren Schutzmantel be kannter Art zu versehen, welcher den jeweils über die Decke hinausragenden Teil der Säule umkleidet.