Fernsehanlage. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zum Fernsehen, bei der der fernzu sehende Gegenstand durch einen über ihn hinwegfahrenden Lichtstrahl abgetastet wird und das vom Gegenstand reflektierte Licht von lichtempfindlichen Flächen empfangen wird. Nach der Erfindung sind diese Flä chen in verschiedenen Ebenen angeordnet.
In einer Ausführungsform für das Fern sehen in natürlichen Farben wird ein Teil der photoelektrischen Zellen mit einem roten Glasfilter, ein anderer Teil mit einem blauen und ein dritter Teil mit einem grünen Filter' versehen. Die in dieser Weise durch die roten, blauen und grünen Strahlen erzeugten photoelektrischen Ströme werden über ge trennte Verkehrswege dem Empfänger zuge führt, in dem sie rote, blaue und grüne Licht quellen in entsprechender Weise zur Erzeu gung des Bildes in natürlichen Farben steuern.
Vorzugsweise sind grosse photoelektrische Zellen in drei Gruppen unterteilt, deren eine rechts, deren andere links vom Gegenstand und deren dritte über diesem angeordnet ist. Die rechts und links liegenden können in senkrechten Ebenen angeordnet werden, die den Seitenwänden der Kammer parallel lie gen oder mit ihnen zusammenfallen, wäh rend die obenliegenden Zellen in einer Hori zontalebene angeordnet sein können. Vor zugsweise laufen alle diese Ebenen nach der Vorderseite der Kammer hin etwas zusam men und schneiden die Wand der Kammer, in welcher die Öffnung vorgesehen ist, in einem beträchtlichen Abstand von dieser Öff nung.
Auch empfiehlt es sich, eine erheb liche Fläche der Vorderwand der Kammer frei von photoelektrischen Zellen zu lassen, so dass keine störenden Lichtreflektionen ent stehen, falls die abzutastende Person Augen gläser trägt.
In der Kammer kann man Spiegel anord nen, um die von den Zellen aufzufangende Lichtmenge des Objekts zu vergrössern.
Im Nachstehenden ist die Erfindung an hand eines Ausführungsbeispiels veran schaulicht. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung der Abtastkammer, wobei Teile fortgebro- chen sind, Fig. 2 einen teilweise im Schnitt gehal tenen Aufriss eines mit zwei Zellen ver sehenen Gehäuses, Fig. 3 das Schaltschema einer Fernseh anlage für die Übertragung natürlicher Far ben mit drei Verkehrswegen.
Wie Fig. 1 zeigt, ist auf der Vorderwand 2 der Kammer 1 aussen ein kastenartiger Vorsprung 3 angebracht, durch dessen Öff nung 4 der Abtaststrähl geworfen wird. Auf jeder Seite der Kammer befindet sich ein Ge häuse 5 mit photoelektrischen Zellen, wäh rend weitere Zellen oben in der Kammer in einem Gehäuse 6 angeordnet sind. Für die abzutastende Person - ist ein Sitz 7 vorge sehen. Im Gehäuse 5 zur linken Seite der Kammer ist eine Gruppe von Zellen 8 bis 17 vorgesehen, während eine ähnliche Gruppe im Gehäuse 5 zur rechten Seite liegt.
Auch im Gehäuse 6 ist eine Gruppe von Zellen 18 bis 21 angeordnet.
Fig. 2 veranschaulicht, wie zwei Zellen zum Beispiel die Zellen 8 und 13, eingebaut werden. Ein kastenartiger Behälter 22 ruht auf der senkrechten Wand 23 der Kammer und enthält eine aus Schwammgummi be stehende Teilwand 24, die zur Stützung der photoelektrischen Zellen 8 und 13 beiträgt. Die andern Enden der Zellen werden an den Stirnwänden des Gehäuses durch Schwamm- gummieinsätze 25 und 26 getragen. Weitere Schwammgummieinsätze 27 in Gestalt von Kreissegmenten stützen die Zellen unten, hin ten und oben.
Die Wand 23 ist bei 28 ge= schlitzt, um die Zellen von der Aussenseite der Kammer teilweise sichtbar zu machen und um den Anschlussleitungen 29 Zutritt zu gewähren. Die andern Kammern der photo elektrischen Zellen sind durch die Durchfüh rungsisolatoren 30 geführt. Gefärbte Glas filter 31 bilden die Vorderseite des Gehäu ses, und zwar sind die Filter 31 für die Zelle 14 blau, für die Zellen 13, 10 und 17 grün, und für die Zellen 8, 9, 11, 12, 15 und 16 rot. Eine entsprechende Anordnung der Fil ter ist. in dem zur Rechten liegenden Gehäuse 5 vorgesehen. Die Filter für die Zellen 18 und 20 sind grün und für die Zellen 19 und 21 rot.
Die Zellengruppen werden durch ein metallisches Gitter 32 angedeckt. Dieses ist geerdet, so dass es die Zellen elektrostatisch abschirmt. Zwischen der abzutastenden Per son und den verschiedenen Zellengruppen sind lyIattglasplatten 33 angeordnet, die teil weise die Innenwandung der Kammer bilden.
In Fig. 3 sind die Zellengruppen, die Nipkowschen Scheiben, der zugehörige An triebsmotor und die Lichtquelle perspek tivisch veranschaulicht. Die ihm zur rechten Hand liegenden Gehäuse 5 der Fig. 1 befind liche Zellengruppe ist in Fig. 3 auf der lin ken Seite veranschaulicht -und umfasst Zellen 8' bis 17'.
Alle mit blauen Filtern ausge rüsteten Zellen sind in der dargestellten Weise parallel geschaltet und an einen ge meinsamen Verstärker 34 angeschlossen. In entsprechender Weise weist die mit grünen Filtern versehene Zellengruppe Parallelschal tung und Anschluss an einen Verstärker 35, und die Zellengruppe mit roten Filtern Pa rallelschaltung und Anschluss an einen Ver stärker 36 auf. Die drei Verstärker sind wiederum an Verstärker 37, 38 und 39 ange schlossen, die drei Sendeleitungen, B, G und B, speisen.
An der Empfangsstation werden die über die drei Verkehrswege empfangenen Ströme den Verstärkern 40, 41 und 42 zuge leitet, die Glimmröhren 43, 44 und 45 steuern. Vor diesen befinden sich Lichtfilter 46, 47 und 48, deren erstes blaues Licht, deren zweites grünes Licht und deren drittes rotes Licht durchlässt. Die Lampen 43 und 44 sind mit Argon gefüllt, während die Lampe 45 eine Neonröhre darstellt. Indessen kann jede beliebige Lichtquelle zur Erzeu gung der Grundfarben verwendet werden.
Durchsichtige Spiegel 49 und 50 empfangen das Licht von den Leuchtröhren in der dar gestellten Weise, so dass ein gemischter Lichtstrahl der drei Grundfarben entsteht, der durch Linsen 51 und 52 einem Beobach tungspunkt 53 zugeführt wird. Die Nipkowsche Scheibe 54 wird von einem Motor 55 angetrieben und von einem Lichtstrahl des Lichtbogens 56 beleuchtet, so dass ein schmales Lichtbündel grosser Stärke den Gegenstand 57 längs paralleler wagrech- ter Linien überquert. Die im Empfänger vor gesehene entsprechende Nipkowsche Scheibe 58 ist mit ihrem. wirksamen Feld in .dem zusammengesetzten Lichtkegel des Empfän gers angeordnet.
Die beiden Nipkowschen Scheiben 54 und 58 werden durch geeignete Mittel in genauem Gleichlauf angetrieben.
Die ZVirkungsweise der Anlage ergibt sich bereits aus der obigen Beschreibung. Das von der abzutastenden Person reflektierte Licht fällt auf die Lichtfilter 31 und erzeugt photoelektrische Ströme, die dem Empfangs gerät übersandt werden und Leuchtröhren 43, 44 und 45 in Betrieb setzen. Die von diesen erzeu,gbe Lichtintensität ist jeweils der In tensität der entsprechenden Farbkomponente des Lichtes proportional, das beim Sende gerät von dem durch den Abtaststrahl jeweils beleuchteten Flächenelement zurückgeworfen wird.
Da der Beobachter in diesem Augen blick nur dasjenige Flächenelement des Emp- fängerbildfeldes betrachtet, das dem beleuch teten Flächenelement des Senders entspricht, entspricht auch die Farbe des Flächenelemen tes am Empfänger derjenigen des Flächen elementes am Sender. Dieser Vorgang wie derholt sich nacheinander bei der Abtastung der aufeinanderfolgenden Flächenelemente, so dass das gesamte Bild in natürlichen Far ben erzeugt wird.
Bei Inbetriebsetzung wird der Empfangs verstärker gewöhnlich so eingestellt, dass der resultierende, von den drei Glimmröhren er zeugte Lichtstrahl weiss erscheint. Vorzugs weise werden die Gleichstromkomponenten der photoelektrischen Ströme zusammen mit den Wechselstromkomponenten dem Empfän ger zugeleitet. Werden hingegen die Gleich stromkomponenten am Sendegerät unter drückt, so kann man am Empfänger die Git- tervorspannung der Empfangsverstärker ver stellen, wenn sich der allgemeine Farbton des Sendefeldes ändert.
Anweisungen hierfür können dem Bedienungspersonal des Emp fangsgerätes vom Sender aus über eine nicht näher dargestellte Telephonleitung gegeben werden.
Noch bessere Ergebnisse lassen sich mit Hilfe von Spiegeln 59 erzielen, die den photoelektrischen Zellen solches Licht zu strahlen, das sie andernfalls nicht erreichen könnte. Wesentlich für die Wirkungsweise der Anlage ist dies jedoch nicht. Zuweilen treten Farbflecke im Bild auf, die ihre Ur sache in der erheblichen Grösse der Lichtfil ter 31 und ihrer Nähe am Gegenstand haben. Diesen wird durch die Zwischenschaltung der Mattscheibe 33 zwischen den Gegenstand und die Lichtfilter vorgebeugt. Diese Matt scheibe besteht aus zwei Glasplatten, deren jede einerseits glatt und anderseits parallel gerillt ist, und zwar verlaufen die Rillen der einen Platte quer zu denen der andern.
Auf diese Weise entsteht eine sehr wirksame Mattscheibe.
Zwar wurde vorstehend angegeben, dass die Filter 31 Grund- oder Primärfarben durchlassen, doch genau genommen, ist jeder Filter für ein Band von Wellenlängen durchlässig, dem die Primärfarbe angehört. Die Menge des durch die Filter gehenden Primärlichtes ist so gross, dass bei richtiger Einstellung des Empfängers und richtiger Wahl der Lichtstrahlen am Empfänger eine Lichtkombination erzielt wird, die bei Mi schung weisses Licht ergibt.