Vorrichtung zum Aufnehmen und Wiedergeben von kinematographischen Bildern. Zum Aufnehmen und Wiedergeben von kinematographischen Bildern in natürlichen Farben sind Vorrichtungen mit nebenein- anderliegenden Linsen bekannt, welche ein von einem Objektiv erzeugtes Bild in genau gleiche Teile zerlegen oder letztere wieder zu einem Bild vereinigen.
Bei Anwendung nur eines normalen Films wurden den Teilbildern. die in der Kino technik übliche Normalgrösse von 18X24 mm gegeben oder es wurden die Bilder so ver kleinert, dass die Summe ihrer Höhen die ganze Filmbildhöhe ausmachen. Im letzteren Falle muss nun sowohl bei der Aufnahme, wie auch bei der Abgabe das Bildband statt, wie gewöhnlich, um ein Filmbild, um zwei solcher vorgeschoben werden. Im zweiten Falle ergibt sich der grosse Nachteil, dass die Teilbilder sehr klein ausfallen.
Um die beiden bei der farbenkinematographischen Aufnahme und Wiedergabe nötigen Bilder auf einem Filmbildformat 18X24 in rich tigem Seitenverhältnis ä : 4 und möglichst gross unterzubringen, kann man beispiels weise in den Strahlengang des Aufnahme- oder Wiedergabeapparates eine besondere Optik einschalten, welche die Bilder um<B>90'</B> verdreht. Auf diese Weise wird das Quer bild in ein Hochbild verwandelt, das in Wirklichkeit ein auf der kurzen Seite ste hendes Querbild ist, bei dem auch das auf genommene Objekt auf der Seite liebt.
Aber auch bei dem gewöhnlichen ein farbigen Kinobild in der Normalgrösse oder in einem in diesem proportionalen Seiten verhältnis ist es mitunter erwünscht, dem Bilde eine Drehung von<B>90'</B> zu erteilen. Zu diesem Zwecke sind unter anderem Spie gel- oder Prismenspiegelkörper bekannt, bei denen die Lichtstrahlen nach drei zueinander senkrechten Richtungen reflektiert werden. Diese Einrichtungen sind umständlich und bringen verschiedene technische Schwierig keiten mit sich.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird die Vorrichtung zur Bildverdrehung wesentlich vereinfacht; es ist nämlich erfin dungsgemäss in den Strahlengang zwischen Objekt und Bild ein optisches System, wie es zur sogenannten Bildaufrichtung verwen det wird, eingeschaltet, bei welchem sämt liche vorkommenden Ablenkungen des Haupt- strahles in einer gemeinsamen Ebene liegen, die ausserdem einen Winkel von 45 mit der Horizontalebene bildet. ' Sämtliche brechen den und reflektierenden Flächen stehen also senkrecht auf dieser Ebene;
gegebenenfalls fällt der austretende Hauptstrahl in die Fort setzung des eintretenden, oder er erfährt nur eine parallele Verschiebung und könnte durch eine Hilfsspiegelung ohne weiteres wieder in die Verlängerung des eintretenden Strahls gebracht werden. Neben der äusserst beque- inen Handhabung der Vorrichtung ist der Vorteil der einfachen Herstellung der vor zugsweise als Prismenkörper ausgebildeten Spiegelkörper zu erwähnen, da zumeist sämt liche Flächen total reflektierend sind und auch die Prismenkörper meist nur aus einem einzigen Stück bestehen.
In den Fig. 1 bis 4 dein Zeichnung ist perspektiviseh-schematisch je ein Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes gezeigt; der besseren Verständlichkeit hal ber sind die Linsensysteme im Schnitt dar gestellt. fach Fig. 1 befindet sich das lie gende Rechteck d im Objektraum und würde durch Objektiv e wieder als liegendes Recht eck abgebildet.
Durch das zwischengeschal tete, als Verdrehungsoptik dienende Auf- richtprisma f, dessen Reflektionsebene, wie auch die Ebene, in welcher die Brechungen und die Reflektion des Hauptstrahles er folgt, einen Winkel von 45 mit der hori zontalebene bildet, wird das liegende Recht eck d in ein aufrechtstehendes g verwan delt.
Die Einzeichnung der Pfeile macht den Vorgang deutlicher. In Fig. 2 ist das ste hende Rechteck g auf die eine Längshälfte des Bildbandes projiziert. Bei Fig. 1 da gegen wird das aufrechtsteliende Rechteck g durch ein Zwillingssystem h, in zwei zusam mengehörige, gleiche, aafreclitstehende Teil bilder zerlegt, welche auf dem Film er scheinen.
Statt des in Fig. 1 und 2 eingezeichneten Aufrichtprismas f kann. wie oben erwähnt, jeder andere Prismenspiegelkörper, der zur Bildaufrichtung dient und er dadurch ge- kennzeichnet ist, dass sämtliche Spiegelungen und Brechungen in einer gemeinsamen Ebene liegen, verwendet werden, wenn er so in den Strablenga.ng eingefügt wird, dass diese Ebene, in die der Hauptstrahl fällt, einen Winkel von 45 mit der Horizontalebene bildet.
Fig. 3 und 4 zeigen Beispiele solcher Pris- menspiegelkörper, wobei die mit Fig. 1 und 2 übereinstimmenden Teile mit den gleichen Vberweisungsbuehstaben bezeichnet sind wie dort.
Es sei noch bemerkt, dass statt Prismen- l;iirpern auch Spiegel verwendet werden können.
Die beschriebene Vorrichtung kann für die Zwecke der Kinematographie sowohl in natürlichen Farben, als auch in nur einer Farbe verwendet werden.