AT9569U1 - Messeranschleifvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messeranschleifvorrichtung für die Messer einer Granuliervorrichtung, insbesondere einer Unterwasser-Granuliervorrichtung, welche die aus einem Extruder durch eine Lochplatte austretenden Stränge eines thermoplastischen Kunststoffes abschneiden zur Formung von Granulat, wobei die Messeranschleifvorrichtung vollkommen getrennt von der Granuliervorrichtung betreibbar ist. Sie besteht aus einem Grundgestell (1), einem darin bevorzugt um 180° schwenkbar gehaltenen Gehäuse (4), einer innerhalb des Gehäuses (4) gelagerten Antriebswelle (6), welche eine Abdeckung (5) des Gehäuses (4) mittig durchdringt und von einem außerhalb des Gehäuses (4) gelagerten und mit der Antriebswelle (6) in Wirkverbindung stehenden Antrieb (8) angetrieben wird, einer mit der Antriebswelle (6) über eine Kupplung (9) in Wirkverbindung stehenden Messerhaltewelle (10) und einer innerhalb des Gehäuses (4) stationär gehaltenen Schleifscheibe (14). Weiters besitzt sie eine Druckfeder (15), welche den in der Messerhaltewelle (10) zu haltenen Messerkopf (11) mit den darin eingespannten Messern (13) in Richtung zur Schleifscheibe (14) drückt, wobei die Schleifscheibe (14) an einer weiteren Abdeckung (18) des Gehäuses (4) lösbar gehalten ist.
Description
2 AT 009 569 U1
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messeranschleifvorrichtung für die Schneidmesser von Unterwasser - Granulieranlagen zum Schneiden thermoplastischer Stränge zu Granulaten.
Das Granulieren von extrudierfähigen Kunststoffen ist eine seit langem bekannte Technik. Anders als Barren oder Stangen bewegen sich Granulate in Mess- und Ausgabevorrichtungen weit problemloser und die Menge bei Granulatchargen kann bis auf kleine Toleranzen ohne weiteres gesteuert werden. Außerdem bilden sie, anders als Pulver, keinen Staub und werden von Personen, die damit umgehen, nicht eingeatmet. Sie bilden somit eine gute Form zum Verpacken, Lagern und Verwenden bei vielen Produkten aus thermoplastischem Werkstoff.
Unterwasser-Granulier-'Vorrichtungen sind ebenfalls seit langem bekannter Stand der Technik. Dabei werden die Thermoplasten in einem Extruder erwärmt und durch eine Lochplatte mit entlang eines Kreises angeordneten Durchtrittsöffnungen gedrückt. In einer vollständig gefluteten Schneidkammer werden dann die Stränge direkt beim Austritt aus der Lochplatte mittels rotierender Messer zu Granulat geschnitten, durch das zirkulierende Wasser abgekühlt und mit dem Wasserstrom zur Trocknung abtransportiert. Der Messer-Rotor dreht sich dabei um eine Achse, die durch den Mittelpunkt des Kreises verläuft. Mit der Bewegung der Messer über die Düsen schneiden diese aus den Durchtrittsöffnungen schmelzflüssig austretende Kunststoffstränge in einzelne Stücke, die das gewünschte Granulat bilden. Dieser Vorgang des Abschneidens spielt sich unter Wasser ab, das während der Drehung des Messerrotors über die Lochplatte strömt. Für einen gleichmäßigen Schnitt der Kunststoffstränge ist das ständige satte Anliegen der Messer an der Lochplatte ebenso ausschlaggebend wie ihre Schärfe.
Die vom Messerrotor getragenen Messer sind einzeln am Messerrotor befestigt. Sind die Messer abgenützt, so wird üblicherweise die Anlage abgestellt, der Messerrotor aus der Anlage entnommen, die einzelnen Messer durch neue Messer ausgetauscht und der Messerrotor wieder in die Anlage eingebaut. Die axiale Positionierung des Messerträgers relativ zur Lochplatte sowie die Einstellung des Drucks der Messer in Richtung zur Lochplatte ist dabei relativ aufwendig.
Da die Schneidkanten der einzelnen Messer beim Wiedereinsetzen aber nie exakt denselben Abstand zur Lochplatte haben, würde diese Schneidkante beim sofortigen Wiederanfahren der Anlage unweigerlich beschädigt werden bzw. könnte das Messer dabei sogar brechen. Daher ist es üblich, die Anlage - bei unterbrochener Zufuhr von neuen Kunststoffsträngen - langsam anzufahren und die Messerschneidkanten sehr behutsam gegen die Lochplatte zu führen. Bei diesem Vorgang werden die Schneidkanten zusätzlich solange angeschärft, bis alle Schneidkanten wieder an der Lochplatte anliegen. Erst dann kann mit der neuerlichen Zufuhr von Kunststoffsträngen begonnen werden. Je nach Fabrikat dauert dieses Anschleifen ungefähr eine Stunde.
Diese Technik hat jedoch mehrere Nachteile. Zum einen wird die Lochplatte, die dabei als Schleifscheibe gebraucht wird, durch das Anschleifen der Messer einem starken Verschleiß unterworfen. Auch die Beschichtung der Lochplatte mit einer zusätzlichen Verschleißschutzschicht bringt hier keine nennenswerte Problemlösung mit sich.
Zum anderen erfordert die lange Anschleifphase der Messer ein Abstellen des Extruders und in weiterer Folge ein kompliziertes und zeitaufwändiges Wiederanfahrverfahren. Zudem ist dieser Anfahrprozess auch mit spürbarem Materialverlust verbunden, da beim Hochfahren des Extruders Schmelze über das Anfahrventil bis zum Erreichen eines stabilen Betriebspunktes zum Boden abgeleitet werden muss.
Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Einrichtung zu schaffen, welche die genannten Nachteile des Standes der Technik zuverlässig vermeidet und insbesondere eine Möglichkeit schafft, verbrauchte Messer ohne nennenswerte Produktionsunterbrechung durch bereits fertig angeschliffene Messer an einem zusätzlichen Messerkopf zu ersetzen. 3 AT 009 569 U1
Diese Aufgabe wird durch eine Messeranschleifvorrichtung gelöst, welche die technischen Merkmale von Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigt Fig. 1 eine Schrägansicht der Messeranschleifvorrichtung, Fig. 2 zeigt die Vorrichtung aus Fig. 1 in Seitenansicht. Fig. 3 ist eine Schnittdarstellung der Vorrichtung entlang der Linie A-A aus Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 hervor geht, stellt die Messeranschleifvorrichtung ein separates Bauteil dar, welches unabhängig von der Unterwasser-Granuliervorrichtung betrieben wird. Außen erkennbar ist ein Grundgestell 1 und ein darin mittels einer Einspanneinrichtung 2 mit Spannhebel 3 gehaltenes Gehäuse 4 mit einer Abdeckung 5, einer weiteren Abdeckung 18 und einer Antriebswelle 6 in einer Hülse 7, wobei die Antriebswelle 6 die Abdeckung 5 mittig durchdringt und mit einem Antrieb 8 in Drehung versetzt wird, wobei der Antrieb 8 bevorzugt ein Handrad ist.
Fig. 3 zeigt den Aufbau innerhalb des Gehäuses 4. Über den Antrieb 8 wird die Antriebswelle 6 in Drehung versetzt. Die Antriebswelle 6 steht über eine Kupplung 9 mit der Messerwelle 10 in Wirkverbindung, welche die Drehimpulse direkt auf den Messerkopf 11 überträgt. Am Messerkopf 11 sind mittels Klemmvorrichtungen 12 die Messer 13 lösbar befestigt. Sobald der Antrieb 8 betätigt wird, bewegen sich die Messer 13 mit ihrer Schneidkante über eine Schleifscheibe 14. Der Anpressdruck wird dabei von einer Druckfeder 15 beeinflusst.
Zum Einsetzen des Messerkopfes 11 wird das Gehäuse 4 um 180° im Grundgestell 1 geschwenkt. Dann werden die Verschlussspanner 16, welche in Fig. 2 erkennbar sind, gelöst und mit dem geöffneten Spanngriff 17 die Abdeckung 18 abgehoben. Jetzt kann der Messerkopf 11 mit den bereits montierten Messern 13 in die Messeranschleifvorrichtung eingesetzt werden. Nach dem Wiederverschließen mit der Abdeckung 18, dem Spanngriff 17 und den Verschlussspannern 16, wird das Gehäuse 4 wiederum um 180° gedreht, sodass nun der Antrieb 8 oben zu liegen kommt. Bereits nach wenigen Umdrehungen des bevorzugt dafür eingesetzten Handrades sind die Messer 13 soweit angeschliffen, dass sie beim nächsten Ausbau des Messerkopfes 11 mit den verbrauchten Messern 13 aus der Unterwasser-Granuliervorrichtung sofort in diese eingesetzt werden und der Granuliervorgang nach dem Wiederverschließen der Unterwasser-Granuliervorrichtung und der Flutung der Granulatschneidekammer bereits nach wenigen Minuten wieder aufgenommen werden kann. Das zeitaufwändige Anschleifen der Messerschneidkanten innerhalb der Granuliervorrichtung, welche bisher üblicherweise etwa 1 Stunde in Anspruch nahm, kann nun vollständig entfallen, da die bereits angeschliffenen Messerschneidkanten durch das Anschleifen in der Messeranschleifvorrichtung alle satt an der Lochplatte anliegen und mit gleichem Druck gegen die Lochplatte andrückbar sind.
Durch zusätzliche Zuführung von Wasser in das Gehäuse 4 besteht in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, das Anschleifen der Messer 13 im nassen Milieu durchzuführen. Dadurch kann eine unerwünschte Erwärmung der Messer 13 während des Anschleifvorganges unterbunden werden.
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung werden nochmals wie folgt zusammen gefasst: • die Messer 13 brauchen nicht mehr an der Lochplatte eingeschliffen werden, womit die Prozessunterbrechung von etwa 1 Stunde entfällt: • die Lochplatte ist einem maßgeblich geringeren Verschleiß unterworfen, da sie nicht mehr als Einschleifplatte für die Messer missbraucht wird; • das Einschleifen der Messer erfolgt in wenigen Minuten und kann unabhängig von der Unterwasser-Granulierung durchgeführt werden; • das Anschleifen der Messer erfordert keine außergewöhnlichen Schutzeinrichtungen, da das Anschleifen bevorzugt manuell durch Drehen einer Handkurbel erfolgt; • vorbereitete Messer auf einem zweiten Messerkopf können ohne lange Produktionsunter-
Claims (4)
- 4 AT 009 569 U1 brechung an Stelle des ersten Messerkopfes eingesetzt werden und erfordern insbesondere kein Abstellen des Extruders mehr, womit auch das komplizierte Wiederanfahren des Extruders entfällt; • der erste Messerkopf kann bereits während des Granuliervorganges für den nächsten schnellen Messerkopfwechsel vorbereitet werden; • die Schleifscheibe 14 ist mit wenigen Handgriffen austauschbar. Ansprüche: 1. Messeranschleifvorrichtung für die Messer einer Granuliervorrichtung, insbesondere einer Unterwasser-Granuliervorrichtung, welche die aus einem Extruder durch eine Lochplatte austretenden Stränge eines thermoplastischen Kunststoffes abschneiden zur Formung von Granulat, wobei die Messeranschleifvorrichtung vollkommen getrennt von der Granuliervorrichtung betreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Grundgestell (1), einem darin bevorzugt um 180° schwenkbar gehaltenen Gehäuse (4), einer innerhalb des Gehäuses (4) gelagerten Antriebswelle (6), welche eine Abdeckung (5) des Gehäuses (4) mittig durchdringt und von einem außerhalb des Gehäuses (4) gelagerten und mit der Antriebswelle (6) in Wirkverbindung stehenden Antrieb (8) angetrieben wird, einer mit der Antriebswelle (6) über eine Kupplung (9) in Wirkverbindung stehenden Messerhaltewelle (10) und einer innerhalb des Gehäuses (4) stationär gehaltenen Schleifscheibe (14) besteht und eine Druckfeder (15) besitzt, welche den in der Messerhaltewelle (10) zu haltenden Messerkopf (11) mit den darin eingespannten Messern (13) in Richtung zur Schleifscheibe (14) drückt, und dass die Schleifscheibe (14) an einer weiteren Abdeckung (18) des Gehäuses (4) lösbar gehalten ist.
- 2. Messeranschleifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (18) am Gehäuse (4) mittels Verschlussspanner (16) und einem Spanngriff (17) gehalten ist.
- 3. Messeranschleifvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (8) ein Handrad ist.
- 4. Messeranschleifvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschleifung der Messer (13) in der Messeranschleifvorrichtung in trockenem oder nassem Milieu durchgeführt wird. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen
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