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Elektlische Schaltvorrichtung.
Es sind bereits elektrische Schaltvorrichtungen bekannt geworden, bei welchen zwischen die federnden Kontakte zwecks Unterbrechung des Stromes ein Isolierkörper eingeschoben wird, womit vor allem der Zweck verfolgt wird, die Funkenbildung beim Ausschalten zu verringern. Diese Bauart ist allerdings mit gewissen Nachteilen verbunden, da die Kontakte mit der Zeit durch Teilchen der Isoliermasse überzogen werden, welche beim Dazwischentreten des Isolierkörpers von diesem abgeschabt werden. Diese Verunreinigung der Kontakte verursacht unliebsame Erhöhungen des Übertragungswiderstandes. Ausserdem büsst die Isolierung der Kontakte ihre Verlässlichkeit ein, wenn sich der Isolierkörper mit Staub bedeckt, welcher geeignet ist, eine leitende Brücke zu bilden.
Es wurde zur Vermeidung solcher Nachteile bereits vorgeschlagen, den Isolierkörper so auszubilden, dass er zuerst die Kontakte z. B. durch Einwirkung auf Ansätze derselben auseinanderdrückt und dann erst mit einem lamellenartigen Teil zwischen die eigentlichen Kontakte tritt. Auf diese Weise werden wohl die vorerwähnten Übelstände
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lamelle eben erst nach dem Auseinanderdrücken der Kontakte zwischen diese tritt, ohne sie zu belühren.
Die infolge der Funkenbildung an den Brandstellen auftretenden Zünderablagerungen werden also nicht entfernt und verursachen mit der Zeit Betriebsstörungen. Die Erfindung bezweckt, die Vorteile der unmittelbaren Berührung zwischen den Kontakten und dem Isolierkörper uneingeschränkt zu erhalten, und besteht darin, dass der Isolierkörper mit quer zur Bewegungsrichtung durchlaufenden Vertiefungen, wie z. B. Rillen, Nuten od. dgl. versehen ist. Durch diese Ausgestaltung des Isolierkörpers wird die Bildung einer leitenden Brücke durch abgelagerten Staub vermieden und infolge der geringeren Reibungsflächen auch die Abnützung des Isolierkörpers verringert, so dass ein Überziehen der Kontakte mit Isoliermaterial nicht in Betracht kommt. Es werden im Gegenteil die Kontakte durch die besondere Form des Isolerkörpers viel leichter blank erhalten.
Im Gegensatz zu elektrischen Schaltern mit Kontaktbrücke, bei welchen eine Isolierung derselben gegen die die Schaltbewegung begrenzenden und das Abschnellen der Brücke in die neue Schaltstellung bewirkenden Vorrichtungen sowie gegen den Drehbolzen des Schalters notwendig ist, kann die isolierende Lamelle mit dem in bekannter Weise durch Blattfedern beeinflussten Mehrkant und der mit einem Fortsatz der Spindel zusammenwirkenden Mitnehmervorrichtung aus einem Stück bestehen, was eine wesentliche Vereinfachung der Bauart des Schalters bedingt. Eine weitere Ausgestaltung betrifft das Zusammenwirken des Mehrkant mit den Blattfedern, wodurch bekanntlich die Drehbewegung unterstützt bzw. beim Erreichen der Schaltstellungen begrenzt wird.
Gemäss der Erfindung sind an den Ecken des Mehrkant Wülste vorgesehen, welche mit wellenförmigen Erhebungen der Blattfedern zusammenwirken, so dass das Abschnellen des Mehrkant in die neue Schaltstellung plötzlich und infolge der zur Überwindung des beim Überschreiten der Erhebungen auftretenden Widerstandes aufgewendeten grösseren Kraft mit grösserer Geschwindigkeit erfolgt und die Reibung an den Federn auf diesem Wege verringert oder gänzlich ausgeschaltet wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigen die Fig. 1 und 2 einen Drehschalter schematisch in Ansicht und Draufsicht. Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Ausführungsformen des Isolierkörpers. In den Fig. 5 und 6 ist das Zusammenwirken eines Vierkants mit den Blattfedern im Grundriss dargetellt, wobei in dem einen Falle die Schaltstellung, im anderen der Augenblick festgehalten ist, nachdem der Wulst gerade die Erhebung überschritten hat.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die zwischen die Kontakte 1 und 2 eingeschobene Isolierlamelle 3 sowohl an der vorderen wie an der hinteren Kante messer-oder keilartig zugeschärft. Die Drehung der
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Lamelle erfolgt durch die Spindel 4. In einer Ausnehmung des Sockels 5 sind zwei in demselben eingespannte Blattfedern 6, 6'angeordnet (Fig. 1, 5,6). Um den Drehbolzen 4 ist ein Isolierkörper in gewissen
Grenzen drehbar, der in sich die Lamelle 3, den Vierkant 7 und den einen Teil 8 der Mitnehmervorrichtung vereinigt. Die Lamelle ist quer zu der Richtung, in welcher sie sich zwischen den Kontakten bewegt, mit durchlaufenden Vertiefungen versehen, welche im übrigen verschiedene Form haben können. In Fig. 3 ist eine Lamelle mit im Querschnitt muldenartigen Nuten dargestellt.
Die Lamelle nach Fig. 4 zeigt die Anordnung von Rillen, welche im Querschnitt eine wellenförmige Oberfläche ergeben. Aus praktischen
Gründen werden die Ausnehmungen an der Ober-und Unterseite zueinander versetzt angeordnet.
Da die Kontakte mit der Oberfläche der Lamelle weniger Berührungsflächen besitzen und Staubablagerungen bei der Schaltung in die Vertiefungen abgestreift werden, wo sie ungefährlich sind, ist der Bildung einer leitenden Brücke vorgebeugt. Die infolge Abnützung losgerissenen Teilchen von Isolermasse können an den Kontakten nicht leicht haften bleiben, da die Obelflächenform der Lamelle ein stetes Polieren der Kontakte begünstigt. Übrigens ist die Abnützung der Lamelle und der Kontakte infolge der geringeren Reibungsmöglichkeiten wesentlich herabgesetzt. Gemäss der Erfindung wild bei Schaltern, wo die Unterbrechung des Stromes durch Einschieben eines Isolierkörpers zwischen die Kon- takte erfolgt, auch für mehrere Kontaktpaare, wie z.
B. bei Serienschaltung, nur ein einziges Isolierstück verwendet, das je nach der Anzahl der Kontaktpaar dreizackig, kreuz-oder sternförmig ausgebildet ist.
Als Material für den Isolierkörper wird Hartmaterial ; Glas, Porzellan od. dgl. verwendet.
Der Teil 8 besteht aus einem Ansatz, der nach einem Sektor ausgenommen ist, dessen Winkel den durch zwei aufeinanderfolgende Schaltstellungen bestimmten Drehungswinkel (im vorliegenden Falle 90 ) etwas überschreitet. Der Drehbolzen 4 trägt einen Stift 9, der in der erwähnten Ausnehmung spielt. Bei Drehung des Bolzens 4kommt der Stift 9 an der Kante der Ausnehmung des Teiles Sin Anschlag, wodurch der Isolierkörper, also der Vierkant 7 und die Lamelle 3 mitgenommen wird. Sobald die Totpunktlage überschritten ist (Fig. 6), muss der Isolierkörper in die neue Schaltstellung gelangen können, ohne durch den gegebenenfalls zurückbleibenden Stift 9 gehemmt zu werden, was den Winkel des Ausschnittes im Teil 8 bestimmt. Die Lamelle ist im Grundriss strichpunktiert angedeutet. Die Kontakte selbst sind nicht dargestellt.
Die Federn spielen hier eine zweifache Rolle. Die vollständige Vermeidung der Funkenbildung wird nämlich nur erreicht, wenn die Isolierlamelle mit einer gewissen Geschwindigkeit zwischen die Kontakte eingeschoben resp. aus diesen herausgezogen wird, was eben nebst der schon erwähnten Wirkung gleichfalls durch diese Federn bewerkstelligt wird.
An den Ecken des Vierkants sind Wülste 10 vorgesehen, welche in der Schaltstellung (Fig. 5) sämtlich an den Blattfedern 6, 6'anliegen. Jeder Feder ist zweckmässig durch Abkröpfen mit einer kleinen, nach innen zu wellenförmig vorspringenden Erhebung 11 versehen. Wird der Vierkant bei der Schaltstellung verdreht, so müssen die Wülste 10 die Erhebungen 11 überschreiten, was einen plötzlich auftretenden Widerstand hervorruft, zu dessen Überwindung eine etwas grössere Kraft erforderlich ist, als bei glatten Federn. Diese Kraft wird beim Überschreiten der Kuppen der Erhebungen plötzlich frei, was ein rascheres Abschnellen des. Vierkants in die neue Schaltstellung bedingt und daher beiträgt, die Funkenbildung beim Öffnen oder Schliessen der Kontakte mittels der Isolierlamelle um so sicherer zu vermeiden.
Mit dieser Einrichtung lässt sich noch ein zweiter Vorteil verbinden, wenn die Erhebungen so angeordnet sind, dass der Weg der betreffenden Eckwülste des Vierkants bis zu den Erhebungen möglichst abgekürzt erscheint. Hiedurch verlängert sich die Strecke, welche die Wülste von der Erhebung bis in ihre Ruhelage in der neuen Sehaltstellung durchlaufen, was zur Folge hat, dass die das Abschnellen bewirkende Kraft durch eine etwas grössere Zeitspanne zur Wirkung kommt, die Geschwindigkeit, mit der der Vierkant bzw. die Isolierlamelle in die neue Schaltstellung gelangt, also etwas grösser wird.
Bei dem gezeichneten l\1. sfühnU1gsbeispiel (Fig. 6) ist eine Drehung im Sinne des Uhrzeigers vorausgesetzt und die Erhebung an jeder Blattfeder vor der Stelle der grössten Durchbiegung der Feder angeordnet, so dass die
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Wülste gerade die Erhebung überschritten haben. Die nach aussen durchgebogenen Federn sind im Begriffe in die Normallage zurückzukehren.
Da die Feder um die Höhe dei Erhebung mehr durchgebogen wird, erfordert es eine kleine Zeitspanne, bis sie in jene Lage zurückkehrt, die in entsprechendem Zeitpunkte eine Feder ohne Wulst einnehmen würde. Diese kleine Zeitspanne genügt nun infolge der beschleunigten Bewegung des Wulstes durch das Abschnellen, um diesen aus dem Bereiche der stärksten Durchbiegung der Feder und damit des grössten Reibungswiderstandes zu bringen. Bei nicht zu starken gekröpften Federn wird dieser Wider-
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was einen weiteren Vorteil des Erfindungsgegenstandes bedeutet.
Bei geeigneter Wahl der Abmessungen des Vierkants lässt sich überdies, wie aus Fig, 5 ersichtlich, erzielen, dass die Erhebungen der Blattfedern beim Erreichen der neuen Schaltstellung gleichzeitig Anschläge für das andere Paar von Wülsten bilden, wodurch die Drehbewegung des Vierkants wirksam begrenzt wird. Es ist selbstverständlich, dass die beabsichtigte Wirkung auch bei Verwendung nur einer Blattfeder zum Ausdruck kommt.