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Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polystyrolschaumstoffteilchen zur Herstellung eines wärmedämmenden Fertigputzes.
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Wärmedämmeigenschaften durch Beimischen von Polystyrolschaumstoffteilchen zu den anderen Mischkomponenten.
Die DE-A1-32 15 535 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer nicht zur Entmischung neigenden Trockenmischung für wärmedämmende Putze, wobei mit Zement oder Kalk beschichtete Polystyrol-Schaumstonteilchen als Zuschlagstoffe eingesetzt werden.
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Herstellung einer Wärmeputzmischung besteht darin, dass die Teilchen aufgrund ihrer Leichtigkeit und Elastizität nicht gut trennbar bzw. siebbar sind und daher beispielsweise die Teilchengrösse durch Aussieben nicht exakt festgelegt werden kann. Bei Verwendung von durch Zerkleinern von Altpolystyrol gewonnenen Teilchen ergibt sich daher teilweise eine sehr grobe und inhomogene Verteilung innerhalb des Fertigputzes.
Weiters besteht aufgrund der sehr leichten Polystyrolteilchen die Neigung zum Aufschwimmen bzw. zur Entmischung dieser Teilchen innerhalb des Fertigputzes.
Ein weiterer Nachteil besteht in der grossen elastischen Nachgiebigkeit der Teilchen gegenüber Kompression, so dass etwa bei Auftragen einer Putzschicht die Polystyrolschaumstoffteilchen zusammengedrückt werden, sich aber nach einiger Zeit wieder auf ihre ursprüngliche Grösse ausdehnen. Damit ergibt sich ein sichtbares Ansteigen der Putzschichtdicke, das bei Bauarbeiten unerwünscht ist, da keine Vorhersage getroffen werden kann, wie stark die Dickenzunahme sein wird.
Weiters ist aus der WO-A2-93-1142 ein Zuschlagstoff für die Herstellung eines Leichtbetons bekanntgeworden, welcher aus zerkleinertem PolystyrolschaumstoffMaterial besteht. Diese Teilchen können vor Einbringung in den Mischtrog einer Hitzebehandlung ausgesetzt werden, um eine Verglasung der Oberfläche der Teilchen zu bewirken. Danach werden sie im Mischtrog mit Wasser oder Wasserglas benetzt und mit Zementpulver überzogen. Diese derart behandelten Zuschlagstoffe können in Säcke abgefüllt und als Trockenmischung gelagert werden. Den ummantelten Polystyrolteilchen kann weiters noch Steinmehl zugemischt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Herstellung eines wärmedämmenden Fertigputzes mit Polystyrolschaumstoffteilchen als Zuschlagstoff so zu verbessern, dass auch eine Verwendung von Alt-Polystyrolschaumstoffmaterial ermöglicht wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Entmischungsneigung bekannter Fertigputze auf Polystyrolschaumstoffbasis herabzusetzen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Herstellung eines wärmedämmenden Fertigputzes anzugeben, der nach dem Auftragen sich in seiner Dicke nur sehr gering verändert und der auf einfache Weise maschinell förderbar ist.
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neigende Trockenmischung,Polystyrolschaumstoffteilchen vor der Beimengung durch eine Wärmebehandlung gesintert werden.
Durch die erfindungsgemässe Beigabe von gesinterten
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Fertigputzes ergibt sich zum einen der Vorteil der exakten Bestimmung der Teilchengrösse auch von durch Zerkleinerung gewonnenen Teilchen und zum andern der Vorteil, dass der Fertigputz nach dem Auftragen keine Veränderung in der Dicke zeigt bzw. sich auch sehr gut mittels einer Pumpvorrichtung auf eine Wand aufspritzen lässt Die Entmischungsneigung wird durch die erfindungsgemässe Sinterung der Teilchen vor dem Beimischen drastisch verringert.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Polystyrolschaumstoffteilchen nach der Wärmebehandlung mit einem Bindemittel, z. B. einer Mischung aus Wasser und Wasserglas, benetzt und mit Mineralstoffen, z. B. Zementpulver oder Kalk, ummantelt werden.
Dadurch tritt eine sehr gute Verbindung von Polystyrolschaumstoffteilchen mit den Mineralstoffen ein. Weiters wird die Rauhigkeit der ummantelten Polystyro1schaumstoffteilchen erhöht und eine Entmischung im Fertigputz dadurch verhindert.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung kann darin bestehen, dass 20 bis 70 V 0 lumspro zent Polystyrolschaumstoffteilchen beigemischt werden.
Bei einer Zugabe innerhalb dieses Bereiches wird eine besonders gute Wärmedämmung des Fertigputzes erzielt.
Gemäss einer anderen Variante der Erfindung kann der Trockenmischung Sumpfkalk, Steinmehl und/oder Sand und gegebenenfalls Trockendispersionspulver beigemischt werden.
Dadurch wird die Endfestigkeit und die Verarbeitbarkeit der Putze verbessert.
Die Erfindung wird durch die beispielhafte Beschreibung eines erfindungsgemässen Ausführungsbeispieles ausführlich erläutert.
Normal sind vorgefertigte oder vorgemischte Fassadenputzmassen als Wärmedämmputze. Diese enthalten aufgeschäumte Polystyrolschaumstoffperlen, welche zur Verteilung der Wännedämmeigenschaften bedeutend beitragen.
Dabei ergeben sich die Schwierigkeiten, dass solche Putzmassen in Säcken einerseits zur Entmischung neigen, und andererseits lassen sich diese Putze schwer mittels Fördergeräten über Schlauchleitungen fördern, weil die Polystyrolschaumkügelchen elastisch sind und unter den Förderdrücken zusammengedrückt werden. Auch können nur kleine Schaumkügelchen verwendet werden, weil zu grosse Kügelchen über 2 bis 3 mm Durchmesser für die Putze ungeeignet sind (zu elastisch und zu grobkörnig). Daher müssen die Schaumstoffkügelchen neu aufgeschäumt-aus Granulat hergestellt - werden. Zerkleinerte
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Abfälle aus Styroporverpackungen eignen sich nicht, weil solch kleine Fraktionen sich nicht aussondern lassen, weil die kleinen Teilchen nicht durch Sieböffnungen hindurchgehen.
Erfindungsgemäss wird zerkleinertes Styropormaterial hitzebehandelt, sodass die Teilchen oberflächlich verfestigt werden. Dadurch ist es möglich, dass solch gesinterte Flocken aus zerkleinerten Styroporabfällen siebbar werden. Auch steigt die Kornfestigkeit der Teilchen durch Anschmelzung der Teilchenoberflächen derart, dass auch die Zusammen- drückung des Teilchens beim Fördervorgang in Druckschläuche nicht mehr erfolgt. Somit können auch kleinste Styproporteilchen als Zuschlagsstoff für Fertigputze Verwendung finden.
Um die Entmischung der Fertigtrockenputzmassen im Sack oder Silo zu verhindern, werden/können die so behandelten Styroporpartikel vorher nach bekannten Verfahren klebrig gemacht und mit Mineralstoffen ummantelt (paniert) werden. Auch eine Befeuchtung der Teilchen mit Wasser (Wasserglaslösung) und anschliessender Mischung mit Zementpulver im Mischtrog dient zur"Panierung"der Teilchen. Dadurch werden die Teilchen rauh, und sondern sich nicht im Gebinde (Sack/Silo) ab. Ausserdem können die Teilchen sich sehr leicht mit den Bindemittel-Leimen der Putzmasse verbinden, weil deren Oberfläche den Kalkmörtel oder Zementmörtelanteil der Fertigputze"annehmen".
Somit ist in Verfahren gefunden worden, wodurch Fertigputze sich extrem gut als Wärmcdämmputze eignen, weil dabei hohe Anteile von Styroporteilchen, z. B. 20 bis 70 Volumsprozent enthalten sein können. Dabei ist die Wasseraufnahme der einzelnen Styroporpartikel durch deren Oberflächen-Anschmelzung unterbunden - was sich wiederum gut auf die Endfestigkeit und Verarbeitbarkeit der Putze auswirkt. Besonders gut eignen sich Mischungen von Trockenputzen aus Kalk (Kalkhydrat-Staubkalk), Styroporpartikeln gesintert und ummantelt (mit Zement oder Kalk), Quarzsand und/oder Dolomit-Feinsand, usw., plus gegebenenfalls Trockendispersionspulver.
Weiters kann auch Nassfertigputz mit Sumpfkalk unter Zusatz obiger sinngemäss behandelter Styroporpardkel und Steinmehl, Sand, usw., sinnvoll vorbereitet sein.
Die Trockenfertigputze können sowohl in Säcken aus Papier, Plastik oder in Silos versandt werden.