<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Befestigung der Stirnverbindungen von Wicklungen elektrischer Maschinen.
Bei elektrischen Maschinen grosser Leistung, insbesondere bei Wechselstrommaschinen, werden die Stirnverbindungen zum Schutze gegen die bei starken Belastungsstössen oder bei Kurzschlüssen auftretenden beträchtlichen Kräfte durch besondere Befestigungsorgane in ihrer Lage festgehalten. Bisher begnügte man sich damit, solche Befestigungsorgane, die rahmenartige, aus Bolzen und Traversen zusammengesetzte oder konsolartige Gebilde sein können, freitragend an den Stirnplatten des wirksamen Eisens oder am Gehäuse zu befestigen. Die immer grösser werdenden Leistungen der Maschineneinheiten lassen es indessen wünschenswert erscheinen, auch die freien Enden der Befestigungsorgane fest zu lagern oder wenigstens abzustützen.
Bis zu einem gewissen Grade hat man dies bisher dadurch erreicht, dass man die Enden der Befestigungsorgane oder von Gruppen derselben durch Ringe, Ringsegmente oder Platten gegenseitig abstützte.
Einen sicheren Schutz gegen Verschiebungen der Stirnverbindungen, insbesondere bei Kurzschüssen, bieten aber auch diese gegenseitigen Abstützungen nicht.
Diese Nachteile beseitigt die Erfindung in einfacher und zuverlässiger Weise, indem den der Stirnverschalung zugewandten Enden der Befestigungsorgane oder einer Anzahl derselben in den Stirnverschalungen unmittelbar oder mittelbar, z. B. in in Öffnungen der letzteren eingesetzten Verschlüssen o. dgl., eine Führung oder Befestigung derart gegeben wird, dass die Befestigungsorgane einem an dem einen Ende fest eingespannten, an dem anderen Ende- gestützten Balken oder sogar einem zweiseitig fest eingespannten Balken gleichen. Die Erhöhung der Festigkeit der Befestigungsorgane durch diese Massnahme ist eine beträchtliche und Verschiebungen der Stirnverbindungen werden hierdurch in sicherster Weise vermieden.
An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen beschrieben werden. In Fig. i, die einen Längsschnitt durch einen Teil der Stirnseite einer elektrischen Maschine darstellt, sind mit 1 das wirksame Eisen, mit 2 die eine Stirnplatte desselben, mit' die aus dem wirksamen Eisen herausragenden Stirnverbindungen, mit 4 das das wirksame Eisen umschliessende Gehäuse und mit 5 die die Maschine nach aussen abschliessende Stirnverschalung bezeichnet.
Die Befestigungsorgane für die Stirnverbindungen sind hier des Beispiels halber aus den in die Stirnplatte 2 eingeschraubten Bolzen 6 und 7, der Traverse 8 und den isolierenden Zwischenstücken 9 und 10 zusammengesetzt. Die der Stirnverschalung 5 zugewandten Enden der Bolzen 6 und 7 sind, um zwei verschiedene Ausführungsbeispiele zu zeigen, verschiedenartig ausgebildet und gelagert. Beide sind zwar über die Muttern 11 bzw. 12, die die Traverse 8 gegen die Stirnverbindungen pressen, verlängert, jedoch mit dem Unterschied, dass das Ende des Bolzens 6 in einem Auge 13 der Stirnverschalung geführt ist, wobei es aber die Stirnverschalung nicht durchbricht, wogegen das Ende des Bolzens 7, mit Gewinde versehen, durch die Stirnverschalung hindurchgeführt und mittels einer Mutter 14 noch besonders gesichert ist.
Zum Zwecke der leichteren Zentrierung des Bolzenendes in der Bohrung der Stirnverschalung kann die Bohrung etwas weiter als für den Bolzen erforderlich ausgeführt und der Zwischenraum durch ein exzentrisch gebohrtes Passstück 15 aus beliebigem Material ausgeglichen werden. Um eine weitere Sicherung gegen Verschiebungen der Stirnverbindungen zu erreichen, kann man auch je nach Erfordernis die Bolzen durch Ringe 16, wie dies bei dem Bolzen 7 angedeutet ist, oder Gruppen solcher Bolzen durch Ringsegmente oder Platten auch noch gegenseitig abstützen, wobei diese Ringe usw. nach Belieben von der Stirnverschalung unabhängig oder an letzterer befestigt sein können.
Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für die Befestigung des Bolzenendes in der Stirnverschalung. Das Bolzenende ist dort mit einer Bohrung mit Gewinde versehen, in die eine durch die Stirnverschalung 5 hindurchtretende Schraube 17 eingreift.
Ein. weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 dargestellt, bei dem das Bolzenende mit Aussengewinde versehen ist, über das eine mit einem zylindrischen, durch die Stirnverschalung 5 tretenden Ansatz 18 versehene Mutter greift.
Ein der Fig. 2 ähnliches Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 4, bei der das in diesem Falle nicht verlängerte Bolzenende mit einem Körner versehen ist, in den die Körnerspitze einer in die Stirnverschalung 5 eingeschraubten Schraube 19 greift.
Statt durch obenerwähntes Hilfsmittel (exzentrisch gebohrtes Passstück) kann das Einpassen der Bolzenenden in die Führungen in der Stirnverschalung oder das Zusammenpassen der durch letztere geführten Befestigungsschrauben mit den Bolzenenden auch dadurch erleichtert werden, dass die Führungen oder die Befestigungsschrauben nicht unmittelbar in der Stirnverschalung angeordnet, sondern dass, wie in Fig. 5 dargestellt, in der Stirnverschalung der Bolzen- enden gegenüberliegende Öffnungen 20 ausgespart werden, die durch Verschlüsse abgeschlossen sind. Diese letzteren, welche die Form flacher Deckel 21 haben können, und mittels Schrauben 22
<Desc/Clms Page number 2>
oder in sonst geeigneter Weise an der Stirnverschalung befestigt werden, bilden dann erst die Führungen bzw. tragen die Befestigungsschrauben für die Bolzenenden.
Um eine genaue Zentrierung zu ermöglichen, kann man beispielsweise den Verschlüssen genügendes Spiel (etwa durch Vergrösserung der Schraubenlöcher in den Verschlüssen) geben oder man kann die Gewindelöcher für die Befestigungsschrauben 22 erst nach der Anpassung der Verschlüsse bohren. Man kann bei grossen Maschinen mit vielen Befestigungsorganen für die Stirnverbindungen, statt jedem einzelnen Befestigungsorgan eine Öffnung 20 in der Stirnverschalung gegenüberzustellen, auch die Öffnungen in dieser so gross machen, dass die Verschlüsse derselben mehrere Befestigungsorganen gleichzeitig eine sichere Lagerung geben.
Die Art der Befestigung oder Führung der Bolzenenden in den Verschlüssen kann ebenso wie bei den für die Stirnverschalung dargestellten Ausführungsbeispielen in beliebiger Weise erfolgen, sofern sie nur den Zweck der Erfindung erfüllt, den Bolzenenden eine feste und unverschiebbare Lagerung zu geben.
In Fig. 6 ist schliesslich noch ein Ausführungsbeispiel für eine Maschine dargestellt, bei der das wirksame Eisen statt in einem geschlossenen Gussgehäuse in einer Rippenkonstruktion untergebracht ist, die nach aussen mit einer leichten Umkleidung, beispielsweise aus Blech, abgeschlossen ist. Die Bezugszeichen in dieser Figur sind, soweit es sich um dieselben Teile handelt, die gleichen wie bei Fig. i, so dass es sich erübrigt, die Figur in allen Einzelheiten zu beschreiben.
An Stelle des Gussgehäuses 4 nach Fig. I tritt hier die Rippenkonstruktion 28, in welcher das wirksame Eisen 1 mit den Stirnplatten 2 gelagert ist. Die Stirnverschalung 5 ist hier, wie oben angedeutet, nicht an der Stirnseite des Gehäuses festgeschraubt, wie Fig. I zeigt, sondern ist mit irgend geeigneten Mitteln, beispielsweise unter Vermittlung von Sitzflächen oder Füssen auf der Grundplatte oder dem Maschinenfundament so befestigt, dass sie, freistehend, einen von der Rippenkonstruktion unabhängigen Konstruktionsteil bildet. Den Abschluss der Maschine nach aussen bewirkt eine beispielsweise aus Blech hergestellte leichte Umkleidung 24.
Diese Anordnung eignet sich besonders für die Anwendung vorliegender Erfindung, weil bei der Montage vor Anbringung des Umkleidungsbleches die Befestigung des Bolzenendes an der Stirnverschalung leicht bewerkstelligt und kontrolliert werden kann. Ferner sind nach Fortnahme des Mantels 24 die Stirnverbindungen für Besichtigungen, Reparaturarbeiten. o. dgl. schnell und leicht freizulegen, ohne dass es erforderlich ist, die Bolzenenden aus ihrer Führung bzw. Befestigung in der Stirnverschalung zu lösen.
Nach der Fig. 6 ist des Beispiels halber nur der äussere Bolzen 6 in der in Fig. i für den Bolzen 7 dargestellten Weise in der Stirnverschalung durch Verschraubung befestigt, während der Bolzen 7 in der Stirnverschalung weder Führung. noch Befestigung hat, sondern nur gegen die anderen gleichartig liegenden Bolzen durch einen Ring oder ein Ringsegment 16, das auch durch eine eine Gruppe von Bolzen fassende Platte ersetzt werden kann, abgesteift ist. Wo es wünschenswert erscheint, können auch die Enden der Bolzen 7 in der Stirnverschalung befestigt oder zum wenigsten geführt werden.
Für den Gegenstand der Erfindung ist es belanglos, welcher besonderen Art die Befestigungorgane für die Stirnverbindungen sind. Statt der in der Zeichnung des Beispiels halber dargestellten, aus Bolzen und Traverse gebildeten, rahmenartigen Konstruktion können auch an sich bekannte konsolartige Stützkörper oder irgendwelche anderen Befestigungsorgane von geeigneter Form zur Verwendung kommen. Statt der in der Zeichnung des Beispiels halber dargestellten Verschraubung der in der Stirnverschalung befestigten Bolzenenden kann auch eine andere im Maschinenbau an sich bekannte Befestigungsart, z. B. Keilbefestigung o. dgl. treten.
Es ist auch nicht in allen Fällen erforderlich, sämtliche Bolzenenden der Befestigungsorgane an der Stirnverschalung zu führen oder zu befestigen, es wird vielmehr in manchen Fällen, insbesondere bei Verwendung der Ringe oder Ringsegmente 16 nach Fig. i, die die Bolzenenden gegenseitig abstützen und bei den verschiedensten Ausführungsbeispielen der Erfindung anwendbar sind, genügen, nur eine gewisse Anzahl der Bolzenenden in der Stirnverschalung zu lagern.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Einrichtung zur Befestigung der Stirnverbindungen von Wicklungen elektrischer Maschinen, insbesondere Wechselstrommaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Stirnverschalungen (5) zugewandten, gegebenenfalls verlängerten Enden der an den Stirnplatten (2) des wirksamen Eisens (1) oder am Gehäuse angeordneten Befestigungsorgane (6, 7) oder eine Anzahl derselben an den Stirnverschalungen (5) unmittelbar oder mittelbar, z. B. mittels Versclussteilen, die in Öffnungen der letzteren eingesetzt sind, befestigt oder geführt sind.