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Rost für Lokomotivkessel.
Die Erfindung betrifft einen Rost für Lokomotivkessel der aus einem festliegenden Teil und aus einem Kipprost besteht, der um eine ausserhalb seines Schwerpunktes liegende Achse verschwenkbar ist und welcher, wie dies durch den Kipprost für Heizöfen nach der deutschen Patentschrift Nr. 187971 bekannt geworden ist, in seiner gewöhnlichen Stellung infolge des Gewichtes des längeren Armes verbleibt. Bei den bekannten Rosten für Lokomotivkessel liegt der Kipprost an der Rohrwand und dreht sich nach unten. Diese Einrichtung hat den Nachteil, dass der Kipprost in seinen beiden Bestriebsstellungen besondere Abstützung erhalten muss, ferner dass beim Abschlacken kalte Luft unmittelbar gegen die empfindliche Rohrwand einströmt, was ein Lecken der letzteren im Betriebe im Gefolge hat.
Dieser Nachteil ist um so fühlbarer, als bei den bekannten Einrichtungen für das
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in Abhängigkeit von der Achsenklappe erfolgt ; das Schliessen und Heben des Rostes kann also nur langsam vor sich gehen, so dass die kalte Luft verhältnismässig lange Zeit hindurch einströmen kann, ausserdem beansprucht das Abschlacken selbst viel Zeit, da durch das Senken des Rostes sich nur eine kleine Öffnung zum Entfernen der Schlacke ergibt,
Die erwähnten Nachteile werden durch die Erfindung dadurch vermieden, dass der Kipprost mit dem längeren Arm nach oben gegen die Feuertür um einen 900 übersteigenden Winkel drehbar ist.
Hierdurch wird zunächst bei grösster Einfachheit der Bauart der Vorteil erreicht, dass der Kipprost in beiden Endlagen, geschlossen und geöffnet, ohne besondere Abstützung verbleibt, da er in beiden Endlagen im stabilen Gleichgewicht ist. Ferner wird durch die Lage des Kipprostes an der Feuertür das Einströmen kalter Luft unmittelbar gegen die Rohrwand vermieden, vielmehr wird die einströmende kalte Luft gezwungen, über dem Feuer hinwegzustreichen, so dass sie die Rohrwand in erwärmtem Zustande erreicht.
Die Abschlackung erfolgt hierbei sehr rasch, da einerseits beim Zurückkippen des Kipprostes um einen go0 übersteigenden Winkel plötzlich eine grosse Öffnung geschaffen wird, durch die hindurch rasch entschlackt werden kann, und andrerseits das Schliessen dieser Öffnung beim Vorwärtskippen des Kipprostes, der dabei selbsttätig in seine Schliesslage einfällt in sehr kurzer Zeit vor sich geht. Die neue Einrichtung bietet ferner den Vorteil der Möglichkeit des einfachen nachträglichen Einbaues in vorhandene Lokomotiven, da der Kipprost sich an Stelle eines Feldes des vorhandenen festen Rostes einlegen lässt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des im Sinne der Erfindung ausgebildeten Rostes dargestellt.
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Fig. 2 ein Horizontalschnitt der Feuerbüchse nach der Linie A-A der Fig. i, Fig. g zeigt eine mit einem Rost anderer Ausführungsform versehene Feuerhüchse im Längsschnitt.
Fig. 4 endlich ist ein Horizontalschnitt nach Linie B-B der Fig. 3.
In der Feuerbüchse sind die üblichen Rostträger a angeordnet, auf welchen die üblichen. einfachen Roststäbe b ruhen. Bei einem Teil der Rosteinrichtung, und zwar zweckmässig in der Mitte des rückwärtigen Teiles, werden statt der Einzelroste zwei Gruppenroste Ci und C2 angeordnet, die vorteilhaft L-förmig ausgehildet sind. Diese Gruppenroste dienen auch zur Lagerung
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der Achse d des Kipprostes ; an ihrer Vorderseite sichert das Einsatzstück e die richtige Entfernung der Enden der Gruppenroste. Zwei Zapfen /, f'des Einsatzstückes reichen in die
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mässig in zwei Gruppen hergestellten Kipprost g, g ausgefüllt, der um die schon erwähnte Achse d verdreht werden kann ; in der Ruhelage ruhen die Enden g1 des Kipprostes auf der Stufe des Einsatzstückes e.
Die ganze Einrichtung ist so einfach, dass es zu ihrem Gebrauch keinerlei Erläuterung bedarf. Zwecks Reinigung des Feuers verschiebt man teilweise vermittelst des Schürhakens das Feuer und die Schlacke von dem Kipproste, greift dann mit dem Haken des Schüreisens zwischen die Zweige gl hinein und kippt den Rost in die punktstrichlierte Stellung. Durch die entstandene Öffnung lässt man die Schlacke ab und kippt den Kipprost in ihre ursprüngliche Stellung zurück.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Anordnung in allem der vorher beschriebenen Einrichtung, eine Abweichung besteht nur darin, dass die Gruppenroste einfacher sind und der Kipprost nahe bis zum rückwärtigen Rostträger reicht, jedoch in der Weise, dass der
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den Gruppenrosten auch von der Heiztür her deren richtige Entfernung sichern muss, aus welchem Grunde zwischen demselben ein Einsatzstück eo angebracht wird, dessen Zapfen f1, f1 in die Gruppenroste hineinreichen.
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entsprechendste ist, da der Kipprost in gekipptem Zustande, entsprechend dimensioniert, auf die Kante h des Gruppenrostes stösst und so die Wand j der Feuerbüchse geschont wird.
Bei der Anordnung nach den Fig. 3 und 4 stösst aber der Kipprost auf die Wand i und kann dieselbe nach längerer Benutzung beschädigen, ausser, es wird eine besondere
Schutzvorrichtung angebracht, die aber in der grossen Hitze bald zugrunde geht. Bei beiden Anordnungen besteht das Wesen darin, dass die Achsen des Kipprostes weit ausser dem' Schwerpunkte so angeordnet sind, dass der Kipprost zufolge seines Eigengewichtes im Sinne der Zeichnung in liegender oder verkippter Lage verbleibt.
Es ist natürlich, dass die vorher beschriebene Einrichtung vielfach ausgeführt werden kann, ohne in ihrem Wesen abgeändert zu werden. So können z. B. die Roste durch Giessen oder aus Flusseisenplatten hergestellt werden. Man kann auch statt der Achsen der Kipproste nur zapfenartige Fortsätze anordnen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
I. Rost für Lokomotivkessel. der aus einem festliegenden Teile und aus einem um eine ausserhalb des Schwerpunktes befindliche Achse drehbaren Kipprost besteht, der in seiner gewöhnlichen Stellung infolge des Gewichtes des längeren Armes verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprost mit diesem Arm um einen 900 übersteigenden Winkel nach oben gegen die Feuertür zu drehbar ist und in dieser Stellung ebenfalls infolge des Eigengewichtes verharrt, so dass durch die entstandene Rostöffnung die Verbrennungsrückstände in den Aschenkasten übergeführt werden können.