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Periskopfernrohr für artilleristische Zwecke.
Die Erfindung bezieht sich auf Periskopfernrohre von mittlerer und stärkerer Ver- grösserung, wie sie für artilleristi5che Zwecke häufig angewendet werden. Sie kann Verwendung finden sowohl bei festen, sogenannten Stockperiskopen, als auch bei in ihrer Länge in weitesten Grenzen veränderlichen Instrumenten dieser Art..
Es ist bekannt, Periskope von geringerer Vergrösserung durch Gegeneinanderschalten von zwei Fernrohren astronomischen Typus'zu konstruieren. Die bisherigen Konstruktionen bedienten sich hierbei des Urbildes der astronomischen Fernrohre, bestehend aus einem Objektiv und aus einem Ramsdenokular, das mit einer Feldlinse ausgestattet ist. Dabei waren, entsprechend der starken Vergrösserung der Teilfernrohre, Durchmesser und Brennweite von Okular und Objektiv sehr verschieden.
Nach der jetzt üblichen Terminologie wird die Augenlinse des oberen Okulars als Objektiv des Periskops, die Objektive beider gegeneinander geschalteten Teilfernrohre werden als Umkehrsystem bezeichnet. Bei einem Periskop von unveränderlicher Länge, z. B. bei einem Unterseebootperiskop, ist diese Bezeichnungsweise berechtigt. Anders hingegen bei einem sogenannten Unterstandsperiskop von veränderlicher optischer Länge, bei welchem die Bezeichnung beider Objektive der Teilfernrohre als Umkehrsystem schon in Anbetracht ihrer zeitweisen räumlichen Trennung nicht recht angängig ist. Zum leichteren Verständnisse der Wirksamkeit des nachstehend beschriebenen Periskops sei hier von der üblichen Terminologie Abstand genommen.
Bei dem Gegenstand der Erfindung sind Okular und Objektiv des oberen Teilfernrohres in ihrer äusseren Form und auch in ihrer Wirkung, jedes für sich allein betrachtet, nur wenig verschieden, wohl aber in ihrem Zusammenwirken ; während die vordere Linse, im Sinne der hier angewendeten Bezeichnungsweise das.. Okular" des oberen Teilfernrohres, jetzt durchaus als Objektiv wirkt. übernimmt die zweite Linse, früher das Objektiv des oberen Teilfernrohres, die Funktion eines Okulars und einer Feldlinse. In ihrer Eigenschaft als Okular erzeugt die zweite Linse das Bild der in der Hauptebene der ersten Linse gelegenen Eintrittspupille ziemlich weit rückwärts (im Sinne der Lichtbewegung).
Wenn nun die Ohjektivlinse des unteren Teilfernrohres in die Nähe dieser Austrittspupille gehracht wird. so erhält man ein Bild von grosser Helligkeit und Winkelausdehnung.
Ditse Wirkung kommt hauptsächlich zustande durch den Fortfall des Kollektivs in dem oberen Fernrohr. Dieses, bei allen früheren Konstruktionen angewendet. vereinigte das Hauptstrahlenbündel in dem Objektiv des oberen Teilfernrohres. Aus diesem trat dann das Haupt-
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Objektivs des unteren Teil fernrohres die Erfassung des Bündels nach Massgabe der Entfernung eingeschränkt war. d. h. hei grösserer Auszug, länge wurde der Bild winkel stark verringert. Bei der vorliegenden Konstruktion liegt aber de Austrittspupille des oberen Teilfernrohres infolge Fortfalles des Kollektivs weit hinter dem Objektiv des oberen Teilfernrohres.
In dem Falle, den die Zeichnung darstellt. liegt der Kreuzungspunkt in dem Objektiv c des
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Leistungsfähigkeit) auf das Vierfache ansteigt,
Aber nicht nur durch den Fortfall des Kollektivs unterscheidet sich die vorliegende
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Fernrohr dadurch, bass die beiden Linsen des Systems nach Brennweite und Grösse wenig voneinander verschieden sind. Es können sowohl die Grösse als auch die Brennweite beider gleich sein, wobei eine einfache Vergrösserung zustande kommt. Es kann aber auch die Linse a eine etwas grössere Brennweite besitzen als die Linse b, im Gegensatz zu dem'in der Zeichnung dargestellten Fall, wo die Linse b grössere Brennweite besitzt.
Infolge dieser Abweichungen von dem landläufigen Typus eines Fernrohres wird im nachfolgenden das aus den Linsen a und b bestehende System als Vorschaltsystem bezeichnet. Entsprechend ihrem'Charakter als Feldlinse wird die Linse b, auch in dem Falle, dass ihre
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Die Abbildung veranschaulicht den Gang der Haupt-und Randstrahlen eines schräg einfallenden Lichtbündels durch ein Fernrohrperiskop mit dem angegebenen Vorschaltsystem.
Der Hauptstrahl des Bündels ist voll ausgezogen, die Randstrahlen sind gestrichelt angedeutet. Der Einfachheit halber sind die Spiegel bzw. Prismen, welche beim Periskop die Strahlert in die Wagrechte ablenken, nicht gezeichnet. Die achromatische Linse a ist das Objektiv des Vorschaltsystems ; b ist Okular und Feldlinse zusammen. In dem gezeichneten Falle liegt die Austrittspupille des Vorschaltsystems in der Ebene des"unteren"eigentlichen Fernrohrobjektives c. Sie kann aber auch näher bzw. weiter ab vom Objektiv c liegen. Mit d ist das Okular des unteren Teilfernrohres bezeichnet
An dem Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn das Vorschaltsystem nicht vollständig teleskopisch eingestellt ist, wenn also die Strahlenbündel die Linse b konvergent oder divergent verlassen.
Das Beispiel einer Ausführungsform so 1 in nachfolgendem gegeben werden :
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<tb>
<tb> Linse <SEP> a <SEP> = <SEP> 300 <SEP> mm <SEP> Brennweite <SEP> und <SEP> 48 <SEP> mm <SEP> freie <SEP> Offnung
<tb> " <SEP> b <SEP> = <SEP> 400 <SEP> " <SEP> " <SEP> " <SEP> 60 <SEP> " <SEP> " <SEP> "
<tb> " <SEP> c <SEP> = <SEP> 300 <SEP> " <SEP> " <SEP> " <SEP> 60 <SEP> " <SEP> " <SEP> "
<tb> Okular <SEP> d <SEP> = <SEP> 20.,.,
<tb>
Die Vergrösserung berechnet sich. da. das Vorschaltsystem eine Verkleinerung von */ aufweist und das untere System (Linse c und Okular d) eine Vergrösserung von 15 hat,
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des unteren Teilfernrohres bestimmt und beträgt 60/15 = 4 mm.
Die Entfernung der Austrittspupille des Vorschalthvstems (der Kreuzungspunkt der Hauptstrahlen) beträgt 933 11/m. Wird nun der Abstand von und c auf das Doppelte bemessen, so dass die Kreuzungsstelle in
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2 x 933 + 300 = 2866 MM erhalten, ohne dass eine Beeinträchtigung des Bildwinkels erfolgt. der hei der Angesehenen Anordnung 500 (subjektiv) beträgt.