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Die Erfindung betrifft einen Skischuh mit, einer den Fuss im Ristbereich haltenden Schale, an der einerseits ein das Bein umgebender Schaft, der gegebenenfalls in Vorderschaft und Hinterschaft geteilt ist, und anderseits eine Zehenkappe begrenzt drehbar und durch Verriegelungen gegeneinander zu einer starren Einheit fixierbar angelenkt sind.
Ein derartiger Skischuh ist beispielsweise in der AT-PS 379 731 gezeigt. Bei diesem bekannten Skischuh ist der biegsame Bereich, welcher den Schuhschaft und die Vorderkappe bzw. Zehenkappe verbindet, durch einen Balg gebildet.
Dieser Bereich wird durch ein Versteifungselement in Form einer Zahnleiste überbrückt. Diese Zahnleiste kann durch ein Verriegelungselement, nämlich eine Flügelmutter, von der entriegelten in die verriegelte Lage gebracht werden - und umgekehrt.
Die Anpassung der Zahnleiste an die einzelnen Falten des Faltenbalges ist schwierig sowie zeit-und kostenaufwendig.
Verriegelungselemente, welche es möglich machen, den Schuhschaft mit der Zehenkappe wahlweise bewegbar oder starr zu verbinden, sind auch aus der DE-OS 24 46 066 bekannt.
Dabei gelangen einander überlappende Abschnitte zwischen einer Teilschale und einer Restschale mit Beschlagteilen zur Anwendung, wobei eine nach aussen hin seitlich wegstehende Feststellschraube das Einstellen oder Fixieren ermöglicht.
Diese Art der Betätigung ist jedoch umständlich, insbesondere bei tiefen Temperaturen (Vereisung) und fallweise gar nicht möglich.
Skischuhe dieser Art sind auch aus der WO 92/19117 und aus der EP-A2-234 908 bekannt, wobei bei dem in der EP-A2-234 908 gezeigten Skischuh ein längliches Element an der Zehenkappe befestigt und in einem am Schaft angeordneten Lagerteil geführt ist. Dieses längliche Element ist allerdings nicht verriegelbar.
Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, die Nachteile der bekannten Lösungen zu vermeiden und einen Skischuh der
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eingangs genannten Art so zu gestalten, dass die Freigabe und das Fixieren des Skischuhs sowohl bei der Herstellung als auch in der Handhabung des Mechanismus vereinfacht wird und letztere auch bei tiefen Temperaturen zuverlässig durchführbar ist.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass an der Zehenkappe eine sich in Richtung auf den Schaft erstreckende Zunge in einer Führungsbahn etwa in der Längsmitte im Ristbereich der Schale vorgesehen ist, dass ein verschiebbares Riegelelement der Zunge vorgelagert ist und eine in den Verschiebungsweg der Zunge hineinschiebbare Steuerfläche des Riegelelementes den Verschiebungsweg der Zunge begrenzt und damit die Drehbarkeit der Zehenkappe je nach der Stellung des Riegelelementes unterbindet oder freigibt, und dass im Ristbereich auf der Zehenkappe oberhalb der Zunge ein T-Stück befestigt ist, das sich mit seinem Längsbalken über das Riegelelement hinaus erstreckt und bei Verriegelung der Zunge der Zehenkappe durch das Riegelelement verriegelbar ist.
Diese erfindungsgemässe Ausgestaltung der Verriegelung der Vorder- oder Zehenkappe ermöglicht die besonders einfache und betriebssichere Lagefixierung sowohl durch unmittelbare Betätigung als auch durch Fernbedienung. Zur fernbedienbaren Verriegelung ist das Riegelelement in einer die Führungsbahn kreuzenden Steuerbahn in der Schale verschiebbar gelagert und weist eine der Stirnseite der Zunge zugewandte, abgesetzte Steuerfläche mit zwei Abschnitten auf, wobei das Riegelelement über eine Zugvorrichtung, insbesondere einen Bowdenzug, mit einem im Fersenbereich angeordneten Betätigungshebel in Verbindung steht und das Riegelelement mit dem ersten Abschnitt seiner Steuerfläche den Verschiebungsweg der Zunge blockiert und mit dem zweiten Abschnitt freigibt.
Eine besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement zur Steuerung des T-Stückes in seiner Höhe eine Steigung aufweist, der Höhenverlauf vom ersten die Zungenverschiebung
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blockierenden Abschnitt zum zweiten die Zungenbewegung freigebenden Abschnitt hin zunehmend bzw. ansteigend ausgebildet ist und das T-Stück auf dem Riegelelement unter Vorspannung aufliegt. Bei Verschiebung des Riegelelementes wird das T-Stück infolge der etwa keilförmigen Ausbildung des T-Stückes angehoben bzw. abgesenkt, sodass es mit einem Bolzen in einer im Schaft vorgesehenen Öffnung fest einrastet. Die Öffnung kann in einem mit dem Schaft starr verbundenen länglichen Element vorgesehen sein.
Es ist zweckmässig, wenn die Zugvorrichtung durch zwei Abschnitte eines Seiles gebildet ist, die über Umlenkrollen geführt und mittels des am Schaft des Skischuhs an einer Achse angeordneten Betätigungshebel betätigbar sind. Bei einer konkreten Ausführung ist die Zunge, in der Draufsicht betrachtet, etwa T-förmig ausgebildet und mit der Basis ihres Längsbalkens an einem die Freistellung begrenzenden Rand der Zehenkappe angeordnet und die Zunge mit ihrem Querbalken des T je nach Stellung des Riegelelementes an dem ersten oder zweiten Abschnitt der Steuerfläche des Riegelelementes abstützbar.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Fig. l zeigt eine Ausführungsform des erfindungsge- mässen Skischuhs seitlich von oben und Fig. 2 eine Teilaussicht des Skischuhs nach Fig. 1 in der geöffneten Position und mit abgehobenen T-Stück.
Gemäss den Fig. 1 und 2 besteht der Skischuh 1 im wesentlichen aus einer Schale 2 mit einer Sohle 3 und einem Schaft 4, welcher hier aus einem Vorderschaft 4a und einem Hinterschaft 4c zusammengesetzt ist. Der Schaft 4 ist mit der Schale 2 durch ein Gelenk 5 verbunden. An die Schale 2 schliesst mit einem segmentförmigen Zwischenraum 2b eine Zehenkappe 2a an. Die Sohle 3 ist im Bereich des segmentförmigen Zwischenraumes 2b biegsam gestaltet. Die Zehenkappe 2a kann unmittelbar einstückig an die Schale 2 angeformt sein und deren vorderen Abschnitt bilden, so wie dies-dargestellt ist.
An der Zehenkappe 2a ist an ihrem dem segmentförmigen Zwischenraum 2b zugewandten Rand 2c eine Zunge 6 angeordnet, welche sich etwa im Bereich der Längsachse des Skischuhs 1 er-
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streckt und die, in der Draufsicht betrachtet, T-förmig ausgebildet ist. Diese T-förmige Zunge 6 ragt über den segmentförmigen Zwischenraum 2b und über einen vordersten Bereich 2e der Schale 2. Dazu ist in diesem vordersten Bereich 2e eine Führungsbahn 2f angeordnet.
Ober der T-förmigen Zunge 6 ist ein T-Stück 9 angeordnet, das an der Unterseite seines Längsbalkens 9a einen Zapfen oder Bolzen 9b trägt, welcher in der verriegelten Stellung des Skischuhs 1 in eine Öffnung 7a im vorderen Endabschnitt eines länglichen Elementes 7 ragt. Das längliche Element 7 ist am unteren Rand 4b des Vorderschaftes 4a befestigt. Das TStück 9 besteht aus einem federnden Material und ist in Richtung auf seine Strecklage federnd vorgespannt.
Unterhalb des T-Stückes 9 befindet sich ein etwa quer zu diesem verlaufendes Riegelelement 8. Das Riegelelement 8 ist ebenfalls länglich und wird später noch genauer beschrieben. Es ist in einer Steuerbahn 2g der Schale 2 in deren Längsrichtung bewegbar angeordnet. Die Steuerbahn 2g verläuft etwa quer zur Schuhlängsachse zwischen dem Ballenbereich und dem Ristbereich des Skischuhs 1. Selbstverständlich sind der Zwischenraum 2b und der Verriegelungsmechanismus abgedeckt und gegen das Eindringen von Schnee, Wasser und Schmutz geschützt, wobei die Beweglichkeit der Schale 2 zur Zehenkappe 2a erhalten
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terartigeAs ;. verschaft 4c des Skischuhs 1 ist an einer Hebelachse 10a ein einarmiger Betätigungshebel 10 angelenkt.
An dem Be- tata easel 10 ist an dessen freiem Ende lOb eine Zugvor- richtur-a 11 befestigt. Die-Zugvorrichtung 11 besteht aus einem Seil c-Lr"aoel und verläuft über Umlenkrollen 12,13, 14,15, 16 irr Sk. schuh l zu den beiden Endabschnitten 8a, 8b des Riegelelementes 8, wobei die beiden Endabschnitte llc, lld in den Endabschnitten 8a, 8b des Riegelelementes 8 gelagert sind. Der Querschnitt des Riegelelementes 8 ist zu seinem in der Zeichnung linken Endabschnitt 8a hin zunehmend ausgestaltet und wirkt als Kulissensteuerung für das T-Stück 9 Element.
Das Riegelelement 8 ist ferner in der Draufsicht mit unterschiedlicher Breite ausgebildet. Anschliessend an einen ersten (in
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der Zeichnung unteren) Abschnitt 8a von annähernd konstanter Breite folgt ein zweiter Abschnitt 8d mit wieder konstanter aber geringerer Breite.
Im fahrbereiten Zustand des Skischuhs 1, also für das Skifahren, ist der Querbalken der T-förmigen Zunge 6 an dem Riegelelement 8 abgestützt. Gleichzeitig ist das T-Stück 9 über den Bolzen 9a mit der Öffnung 7a verrastet. Der Skischuh bildet eine weitgehend starre Einheit.
Wird nun der 10 für das Gehen mit dem Ski- schuh 1 in Öffnungsrichtung verschwenkt, so bewegt sich das Riegelelement 8, gezogen durch die Zugvorrichtung 11, in Richtung des Pfeiles A. Dadurch gerät der Querbalken der T-förmigen Zunge 6 mit dem ersten Abschnitt 8c des Riegelelementes 8 ausser Berührung bzw. Eingriff und gelangt in den Bereich des zweiten Abschnittes 8d. In dieser Position ist die T-förmige Zunge 6 in Längsrichtung begrenzt frei. Gleichzeitig gelangt das auf dem Riegelelement 8 aufliegende T-Stück 9 in jenen Bereich des Riegelelementes 8, in dem dessen Querschnitt stärker ist.
Dadurch wird das T-Stück 9 angehoben und der Bolzen 9a im vorderen Endabschnitt des T-Stückes 9 mit der Öffnung 7a des länglichen Elementes 7 ausser Eingriff gebracht, wodurch sowohl die Zehenkappe 2a gegenüber der Schale 2 als auch der Schaft 4 gegenüber der Schale 2 verschwenkbar ist.
Zum Skifahren wird der Betätigungshebel 10 wieder in Schliessrichtung verschwenkt. Dadurch wird das Riegelelement 8 mittels der Zugvorrichtung 11 in Richtung des Pfeiles B bewegt und drängt den Querbalken der T-förmigen Zunge 6 in Richtung zur Schuhspitze. Anschliessend kann auch das T-Stück 9 wieder in die Öffnung 7a des länglichen Elementes 7 einrasten.