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Merdefen nach Art der Siemens-Martinöfen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Herdofen zum Schmelzen von Stahl-, Temper-, Grauguss sowie Bronze, bei dem sich unmittelbar an jeden der beiden Köpfe des Ofen je ein Gasgenerator, die unter sich in geeigneter Verbindung stehen, anschliesst. Das Neue besteht hiebei darin, dass in jedem der beiden Köpfe des Ofens in Höhe der Weissglutzone der Generatoren ein bzw. mehrere Schlitze, die das Innere des Ofens mit dem der Generatoren verbinden, vorgesehen sind. Ferner unterscheidet sich der neue Ofen von den bisher bekannten Herdöfen dadurch, dass an jedem der beiden Köpfe ein bzw. mehrere Kanäle zum Vorwärmen des aus den Generatoren kommenden Gases angeordnet sind.
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das Material nicht genügend zäh und flüssig war.
Erst nachdem man Tiegelstahlguss verwandte, war man in der Lage, sehr dünne und komplizierte Gussstücke zu giessen. Indessen ist die Durchführung des Tiegelprozesses, wie jedem Fachmanne bekannt, erheblich teurer, wie die der Frischverfahren (Bessemer-, Thomas-oder Herdfrischverfahren). Man versuchte deshalb das Herd- frischverfahren, das gegenüber den übrigen Verfahren mit Ausnahme des Tiegelprozesses bekanntlich das reinste Material ergibt, dahin zu verbessern, auf irgend eine Art und Weise die Hitze des
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Feuerung des Herdofens gewissermassen als eine Kombination von einer Gasfeuerung (Siemens- Martinofen) mit einer Kohlenfeuerung (Schweissofen) ausgebildet wird.
Zu diesem Zweck ist unmittelbar dicht an jedem der beiden Köpfe des Ofens in bekannter Weise ein Gasgenerator angeordnet, d. h., die Kopfseiten selbst sind gewissermassen als Generatoren ausgebildet. In dem Mauerwerk zwischen den Generatoren und dem Herdraum sind auf jeder Kopfseite in
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so dass die glühende Hitze der Gasgeneratoren durch diese Schlitze nach dem Herd hinüher- strömen kann. Weiche bedeutenden Vorteile die Anbringung solcher Schlitze bietet, erhellt 8chon daraus, dass in einem Ofen für 2000 kg Einsatz allein durch die ausströmende Hitze der weissglühenden Kohlen der Generatoren eine Temperatur von zirka 1600 C erreicht wird.
Das
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Regulierkasten und passiert dann vor Eintritt in den Ofen zum Zwecke der Vorwärmung einen dz\\. mehrere in jedem der beiden Köpfe angebrachten Kanäle. Durch diese Anordnung der als Vorwärmer dienenden, in den beiden Köpfen des Ofens vorgesehenen Kanäle werden die beiden
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kammern vollständig ersetzt. Die Zufuhr der Luft und die Erwärmung derselben geht genau so vor sich wie bei den Siemens-Martinöfen, d. h. also, die schwere Luft wird nach Vorwärmung in besonderen. auf hohe Temperaturen gebrachten Luftkammern an den oberen Teilen der Köpfe in den Ofen eingeführt.
Dadurch nun, dass stets von den Generatoren her eine intensive Hitze durch die entsprechenden Schlitze in den Herd ausströmt ; wird das Gas-Luftgemisch sofort entzündet und in kurzer Zeit eine Temperatur von 2000 C und mehr in dem Ofen erzielt. Mit. der Umschaltung der Zufuhr der heissen Luft von der einen nach der anderen Seite des Ofens muss natürlich auch gleichzeitig die Gaszufuhr umgeschaltet werden, d. h. der eine Generator wird vermittelst der Regulierkasten aus-und der andere eingeschaltet. Zu diesem Zwecke wird bei demjenigen Generator, der kein Gas direkt an den Ofen abgeben soll, die Verbindung zwischen Regulierkasten und dem im Herdofen vorgesehenen Vorwärmekanal bzw.-kanäle durch geeignete
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Während bei der Inbetriebsetzung eines Martinofens immerhin 24 Stunden und mehr ver. gehen, ehe der Ofen die zum Einsatze geeignete Temperatur erlangt hat, kann der vorliegende neue Ofen innerhalb zirka zwei Stunden auf Temperatur gebracht werden. Ein weiterer Vorteil des Ofens nach vorliegender Erfindung gegenüber einem Martinofen, der aus wirtschaftlichen Gründen stets in Betrieb gehalten werden muss, auch wenn für eine längere Zeit des Arbeitstages kein Bedarf vorliegt, besteht darin, dass der neue Herdofen jederzeit, wenn es angebracht ist, ausser Betrieb gesetzt und innerhalb kurzer Zeit wieder auf Temperatur gebracht werden kann.
Es ist dies ein für kleine Giessereien, die einen Martinofen nicht unterhalten können, direkt ausschlaggebender Gesichtspunkt.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung des Ofens nach vorliegender Erfindung dargestellt.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den Ofen,
Fig. 2 ein Schnitt nach Linie A-B,
Fig. 3 ein Schnitt nach Linie C-D,
Fig. 4 zum Teil Ansicht und Schnitt nach Linie F-jF. a ist der Herd des Ofens, b seine beiden Köpfe, an die sich direkt unmittelbar die beiden Generatoren c anschliessen, Letztere werden durch die beiden Füllrümpfe d beschickt. In dem : : \mauerwerk der Köpfe b zwischen den Generatoren c und dem Ofeninnere ist in Höhe der Weiss-
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der Generatoren liegen. Das in den letzteren erzeugte Gas gelangt durch die Kanäle j in die Regulierkasten g und von dort nach Passieren der als Vorwärmer dienenden, in den Köpfen
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ständig ersetzt.
An Stelle von nur einem Kanal h auf jeder Seite des Ofens, wie es in dem Ausführungsbeispiele dargestellt ist, können auch mehrere treten. Die Luft wird genau wie bei den gewöhnlichen Siemens¯Martinöfen in Kammern k vorgewärmt und strömt von hier durch den Kanal in den Ofen, wobei sie sich mit dem tiefer austretenden Gas vermischt. Bei der Umschaltung der Luftzufuhr von der einen nach der anderen Seite des Ofens, was durch eine Umschalterglocke bzw. -trommel m geschieht, muss naturgemäss auch das Gas umgeschaltet, d. h. in diesem Falle, der eine Generator ausgeschaltet und der andere eingeschaltet werden.
Zu diesem Zweck
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d. h. also, weiter Gas erzeugen kann, sind zwischen den Regulierkasten g der beiden gegenüberliegenden Generatoren c Verbindungsrohrc p vorgesehen, so dass das von dem ausgeschalteten
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Hitze der weissglühenden Kohlen von den Generatoren nach dem Ofeninnern überströmt, wird das austretende Ga. s-Luftgemisch sofort entzündet und durch die gemeinsame Wirkung von Kohlen- und Gasfeuerung eine sehr hohe Temperatur erzeugt, so dass man in der Lage ist, einen
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auch geeignet für da. Schmelzen von Temper-und Grauguss sowie Bronze.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Herdofen nach Art der Siemens-Martin-Ofen, bei dem sich unmittelbar an jede der beiden Kopfseiten des Ofens ein Gasgenerator anschliesst. dadurch gekennzeichnet, dass in jedem der
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