AT68684B - Verfahren, um Nachmehle haltbar und lagerbeständig zu machen und ihre Qualität als Backbestandteile zu erhöhen. - Google Patents

Verfahren, um Nachmehle haltbar und lagerbeständig zu machen und ihre Qualität als Backbestandteile zu erhöhen.

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    Verfahren, um Hachmale haltbar und lagerbaatandig zu machen und Ihre Qualität als Backbeatandtelle zu erhöhen.   



   Bei der Vermahlung des Getreides in den modernen Mühlen ist es   üblich,   mehrere Sorten Mehl herzustellen. Man unterscheidet und wertet diese Mehle nach ihrer Farbe. Je weisser die Mehle sind, um so höher werden dieselben bezahlt, weil noch in weiten Kreisen der falsche Glaube von ihrer besonderen Güte herrscht. 
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 Nachmehle. Die Vormeble sind reich an Kohlehydraten, arm an Stickstoff,   Phosphoisäuie   und Fett. Die Nachmehle sind ärmer an Kohlehydraten, sie enthalten aber zirka den doppelten höheren Gehalt an Stickstoff   und Phoephorsäure, und   den dreifachen und höheren Gehalt an Fett.

   Der Feuchtigkeitsgehalt liegt bei beiden um 10 bis   12%,   die   Nachmeh1e   sind aber auch 
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 durch seine   Voluminosität.   Die Nachmehle - also die Schwarzen Mehle - liefern, für sich allein verbacken, kein gutes   Gebäck,   wenn auch in diesen Mehlen   weitaus-vichtigere Stoffe für   die Ernährung enthalten sind, wie in den Vormehlen. Die Nachmehle müssen mit den Vormehlen, im Verhältnis wie sie beide in dem Getreide enthalten sind, frisch verbacken werden. Dann geben sie dem Brote einen häftigeren Geschmack und erhöhen auch seinen Nährwert. 



   Das Gegenteil von dem macht man, gezwungen durch die Sucht nach weissem Brot. Man sammelt die Nachmehle auf, sie werden dadurch nicht frisch verbraucht, sondern oft älter, wie sie es sein sollten, verbacken. Zufolge ihres Feuchtigkeitsgehaltes, der sich   vermöge   ihrer hygroskopischen Beschaffenheit beim Lagern fast immer steigert, ihrer Armut an reinen Kohlehydraten und ihres Reichtums an Eiweiss, Fett und   kleinen Kleiepartikelchen,   mit ihren auf Eiweiss und Fett zersetzend wirkenden Enzymen, Bakterien und Pilzsporen nehmen diese älter gewordenen   Nachmehle einen bitterlich   unangenehmen Geschmack an, welchen sie nun dem Brote, zu dem sie   verwendet werden mitteilen, zum   Schaden des Brotes. 



   Der erwähnte Ubelstand macht sich aber besonders bemerkbar, weil die Nachmehle in der Hauptsache zur Herstellung schwärzerer   Brot ; sorten dienen.   Man verwendet sie nicht in dem Verhältnis, wie sie mit den Vormehlen in dem Getreide enthalten sind, sondern man verschiebt dieses Verhältnis zugunsten der Nachmehle, so dass wenig   Vonnehl,   aber mehr Nachmehl in vielen Schwarzbrotsorten Verwendung findet.   Solchergestalt hergestellte Schwarzbrotsorten   nehmen nun natürlich einen etwas zu strengen Geschmack an, auch vom   frischen Nachmehl,   aber dazu noch einen unangenehm bitterlichen, wenn das Nachmehl älter geworden war, auch 
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 ttockenen Geschmack aber noch dazu. wenn das Nachmehl ein Weizenmehl war. 



   Tatsächlich werden viel mehr Weizennachmehle zur Grossbrotbereitung, im Verein mit 
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   Die Kleieteilchen gelangen unfehlbar mehr oder weniger, je nach der Höhe der prozentualen Mehlausbeute, bei der Vermahlung in diese Mehle. 
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 Mehle, wie es beispielsweise für ihre sofortige Verwendung für Backzwecke schon vorgeschlagen ist, einteigt, verkleistert und bei hoher Temperatur scharf trocknet. Es werden dadurch die Enzyme getötet und infolge des fehlenden Wassergehaltes die Entwicklung von Bakterien und dgl. stark gehemmt. Ein blosses Trocknen der Mehle dagegen würde indes nicht nutzen, weil infolge der grossen Hygroskopizität sie alsbald wieder ihren ursprünglichen Wassergehalt aufnehmen würden. Durch das Verkleistern und Hocherhitzen dagegen sind nicht nur die Enzyme zerstört, sondern auch die Hygroskopizität praktisch aufgehoben.

   Eine derartige Behandlung der Nachmehle, um sie   handelsgemäss   aufzubewahren, verbietet sich aber aus rein wirtschaftlichen Glünden, da sie das Mehl ganz erheblich verteuern würde. 



   Der Erfinder hat nun gefunden, dass der gleiche Zweck erreicht werden kann, wenn nicht das gesamte Quantum Nachmehl der Operation des Verkleistems und Scharftrocknens unterworfen wird, sondern wenn nur ein Bruchteil, zirka   40%,   in dieser Weise behandelt wird und nach dem Mahlen dem Nachmehl wieder zugesetzt wird. Auch in diesen Mischungen kommt die Enzymwirkung praktisch überhaupt nicht mehr in Frage, und das Mehl ist unverändert haltbar und kann für die entsprechenden Backzwecke gelagert und versandt werden.

   Worauf diese Veränderung im Verhalten des Mehlen zurückzuführen ist, kann dahingestellt bleiben, zu   veimuten   ist, dass der Grund darin liegt, dass nicht nur der Wassergehalt der Mischung ein geringerer ist, sondern dass auch die Hygroskopizität, da nur ein Teil des Mehles nunmehr ihr Träger ist, nicht vermag, dem Mehl einen grösseren als den verminderten Wassergehalt der
Mischung zu geben, und dass dieser Wassergehalt zur Veränderung des Mehles nicht mehr aus- reicht. Es ist weiter zu vermuten, dass zwischen dem behandelten Mehl und dem unbehandelten
Mehl ein langsamer Ausgleich des Feuchtigkeitsgehaltes stattfindet, so dass nicht nur die Mischung einen geringeren Wassergehalt hat, sondern die unbehandelten Nachmehlteile ebenfalls in ihrem
Feuchtigkeitsgehalt an sich herabgesetzt sind. 



   Dass dieses wohl die Ursache ist, geht auch aus der weiteren Erkenntnis des Erfinders hervor, dass nicht allein der Zusatz der vorhehandelten Mehle gleicher Provenienz die Wirkung zeigt,   sondern,   und zum Teil in erhöhtem Masse, diese Wirkung auch ausgeübt wird von anderen ver- 
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 es beispielsweise nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 186524 erhalten wird, eine ganz besonders starke Wirkung, die wohl darauf zurückzuführen ist, dass das Reismehl aus der Mischung eine relativ hohe   Feuehtlgkettsmenge aufnehmen kann.   ohne sich wesentlich zu verändern, wie ja überhaupt das im Smne des Patentes   Nr.   186524 präparierte Reismehl hoch   wasspraufnahmefähig   und   vollkommen enzymfrei ist.   



   Die so hergestellten   Mehlgcmische   sind selbst bei mcht   vorsichtiger   Lagerung durchaus lagerfähig, haltbar und versandfähig. Die Behandlung eines Teiles der   Nachmehle   bzw der Zusatz   anderweitiger verkleisterter   und hocherhitzter Kohlehydrate verteuert das Nachmehl m keiner erheblichen Weise, zumal wenn man bedenkt, dass nicht nur reine Lagerfähigkeit herbeigeführt ist, sondern dass das Mehlgemisch an sich für die Bereitung von Backwaren erhebliche Vorzüge, besonders bei der Teiggärung, bietet. 



    PATENTANSPRÜCHE :  
1. Verfahren, um   Nachmehle   haltbar und lagerbeständig zu machen und ihre Qualität als   Backbestndteile   zu erhöhen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Nachmehles durch   verkleistei te, hocherhitzt. e und wiedergemahlene Kohlehydrate   bzw. kohlehydrathaltige Substanzen ersetzt wird. 
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Claims (1)

  1. 3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Nachmehl kohlehydrathaltige Substanzen anderer Provenienz zugesetzt werden, die nach vorheriger Verkleisterung hocherhitzt und nach scharfer Trocknung wieder gemahlen werden. EMI2.4
AT68684D 1912-07-29 1912-07-29 Verfahren, um Nachmehle haltbar und lagerbeständig zu machen und ihre Qualität als Backbestandteile zu erhöhen. AT68684B (de)

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