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Die Erfindung betrifft einen längeneinstellbaren Werkzeughalter für ein rotierendes Werkzeug.
Herkömmliche Werkzeughalter für rotierende Werkzeuge, beispielsweise Bohrer, Fräser oder Reibwerkzeuge, wie sie beispielsweise aus US 5 311 654 bekannt sind, haben ein mit einem Kupplungsschaft für die Verbindung mit einer Werkzeugmaschine versehenes Basiselement, welches dem Kupplungsschaft axial abgewandt in einem eine zentrische Aufnahmeöff- nung bildenden Hülsenteil endet. Bei dem Kupplungsschaft kann es sich um einen herkömmlichen Normanschluss, beispielsweise in Form eines Steilke- gels oder dgl., handeln.
Der Hülsenteil nimmt den Schaft des Werkzeugs im Presssitz auf und ist mittels einer Heizeinrichtung, vorzugsweise einer induktiven Heizeinrichtung, thermisch aufweitbar, so dass der im abgekühl- ten Zustand in dem Hülsenteil festsitzende Werkzeugschaft in die Auf- nahmeöffnung des Hülsenteils axial eingesteckt oder aus dieser herausge- zogen werden kann.
Aus US 5 311654 ist es ferner bekannt, den Werkzeughalter 2-teilig auszubilden. In die Aufnahmeöffnung des Basiselements ist eine rohrzylin- drische Reduzierhülse eingeschrumpft, die ihrerseits eine Aufnahmeöffnung für den Werkzeugschaft bildet. Auch die Reduzierhülse nimmt den Werk- zeugschaft im Presssitz auf und steht mit ihrem die Presssitzkräfte über- tragenden Bereich über den Hülsenteil des Basiselements vor, so dass die Reduzierhülse unabhängig davon, ob sie in das Basiselement eingesetzt ist oder nicht, zum Wechseln des Werkzeugs thermisch, beispielsweise mittels der Induktionsheizeinrichtung, aufgeweitet werden kann.
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Die Aufnahmeöffnung sowohl des Hülsenteils als auch der Reduzierhülse erstreckt sich über die gesamte axiale Länge des Werkzeughalters und ist -in dem die Presssitzkräfte auf den Werkzeugschaft übertragenden, inneren
Mantelbereich mit mehreren, beispielsweise 4 Nuten versehen, über die im
Betrieb des Werkzeugs Kühlflüssigkeit durch den Werkzeughalter hindurch dem Werkzeug zugeführt werden kann.
In der Praxis ist es wünschenswert, längeneinstellbare Werkzeughalter, insbesondere in Form der vorstehend erläuterten wärmeschrumpfbaren Werkzeughalter, zur Verfügung zu haben. Bei herkömmlichen wärmeschrumpfbaren Werkzeughaltern kann zwar der Werkzeugschaft vielfach axial positioniert werden, doch sind dieser Möglichkeit vergleichsweise enge Grenzen durch die gleichbleibend festgelegten Abmessungen des Werkzeughalters gesetzt. Es ist Aufgabe der Erfindung, einen wärmeschrumpfbaren Werkzeughalter anzugeben, der es erlaubt, das Werkzeug in sehr weiten Grenzen relativ zum Kupplungsschaft wählbar zu positionieren, ohne die Drehmomentübertragungseigenschaften des Werkzeughalters zu beeinträchtigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss ein längeneinstellbarer Werkzeughalter für ein rotierendes Werkzeug vorgeschlagen, der gekennzeichnet ist durch: Ein mit einem Kupplungsschaft für die Verbindung mit einer Werkzeugmaschine versehenes Basiselement, welches dem Kupplungsschaft axial abgewandt in einem eine zentrische Aufnahmeöffnung bildenden Hülsenteil endet und durch mehrere rohrzylindrische, ihrerseits jeweils eine zentrische Aufnahmeöffnung bildende Verlängerungshülsen, von denen eine erste axial variabel positionierbar im Presssitz in der Aufnahmeöffnung des Hülsenteils angeordnet ist und jede weitere der Verlängerungshülsen axial variabel positionierbar im Presssitz in der Aufnahmeöffnung der zum Basiselement hin benachbarten Verlängerungshülse angeordnet ist,
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wobei das Werkzeug mit seinem Schaft im Presssitz in der Aufnahmeöff- nung der zum Basiselement am weitesten entfernt gelegenen Verlänge- rungshülse angeordnet ist und der die Presssitzkräfte übertragende Bereich des Hülsenteils und jeder der Verlängerungshülsen für das Einführen oder Positionieren oder Herausnehmen der Verlängerungshülse bzw. des Werk- zeugschafts durch Erwärmen, insbesondere mittels einer Induktionsheiz- einrichtung, aufweitbar ist.
Bei einem solchen Werkzeughalter sind die Verlängerungshülsen relativ zueinander und zum Hülsenteil des Basiselements teleskopierbar, so dass die axiale Länge des Werkzeughalters insgesamt in sehr weitenGrenzen variiert werden kann. Die an der Übertragung der Presssitzkräfte beteilig- ten, einander zugeordneten Flächen, sind hochpräzise herstellbar, so dass trotz variabler Positionierung präzise Rundlaufeigenschaften erreicht wer- den.
Die Aussendurchmesser der Verlängerungshülsen entsprechen zweck- mässigerweise Normdurchmessern von Werkzeugschäften, so dass die Anzahl der zur Verlängerung benutzten Verlängerungshülsen den Praxisan- forderungen entsprechend gewählt werden kann und ggf. mit einem Satz im Aussendurchmesser oder/und Innendurchmesser abgestufter Verlänge- rungshülsen nicht nur die axiale Länge des Werkzeughalters variiert werden kann, sondern auch der Werkzeughalter an den Nenn-Durchmesser des letztendlich zu spannenden Werkzeugschafts angepasst werden kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der die Presssitz- kräfte übertragende Bereich des Hülsenteils und der Verlängerungshülsen jeweils im Wesentlichen bis an das dem Kupplungsschaft axial abgewandte Stirnende heranreicht und die Aufnahmeöffnung des Hülsenteils oder/und der Verlängerungshülsen über den die Presssitzkräfte übertragenden Be- reich axial zum Kupplungsschaft hin verlängert und im Durchmesser bezo- gen auf den Durchmesser des die Pressitzkräfte übertragenden Bereichs vergrössert ist. Da der die Presssitzkräfte übertragende Bereich bis an das axiale Stirnende heranreicht, hat der Werkzeughalter verbesserte Drehmo-
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mentübertragungseigenschaften.
Der die Presssitzkräfte übertragende Bereich hat eine definierte axiale Länge, vorzugsweise etwa das 2- bis 3fache des Durchmessers der Aufnahmeöffnung, was die thermische Aufweitung erleichtert, da sie auf den definierten Bereich begrenzt bleiben kann. Dennoch kann die teleskopierbare Länge jeder Verlängerungshülse und des Hülsenteils beträchtlich grösser gewählt werden, nachdem der den teleskopierbaren Längenüberschuss aufnehmende Bereich im Durchmesser vergrössert ist. Die axiale Länge des Durchmesser vergrösserten Bereichs der Aufnahmeöffnung zumindest der Verlängerungshülsen beträgt zweckmässigerweise wenigstens das 1,5-fache, vorzugsweise wenigstens das 2-fache der axialen Länge des die Presssitzkräfte übertragenden Bereichs.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass von dem vom Kupplungsschaft axial abgewandten Ende des Presssitzkräfte übertragenden Bereichs zumindest der im Durchmesser kleinsten Verlängerungshülse in Umfangsrichtung der Aufnahmeöffnung verteilt mehrere axial langgestreckte, zur Aufnahmeöffnung offene, die Verlängerungshülse radial jedoch nicht vollständig durchdringende Schlitze ausgehen. Schlitze dieser Art erhöhen, wenn sie in hinreichender Anzahl vorhanden sind, den für die Schrumpfdehnung wirksamen Durchmesser in dem die Presssitzkräfte übertragenden Bereich bezogen auf den Innendurchmesser der Aufnahme- öffnung und senken damit die Anforderungen an die Einhaltung von Herstellungstoleranzen.
Dies ist besonders bei kleinen Innendurchmessern von Bedeutung, wenn Klemmprobleme beim Ausschrumpfen des Werkzeugschafts oder ggf. der Verlängerungshülsen vermieden werden sollen. Die Schlitze sind in die ansonsten ringförmig geschlossene Verlängerungshülse eingebracht. Vorzugsweise ist jede der Verlängerungshülsen oder/und der Hülsenteil mit solchen den für die Schrumpfdehnung wirksamen Durchmesser erhöhenden Schlitzen versehen.
Die Schlitze beginnen bevorzugt im Wesentlichen direkt an dem vom Kupplungsschaft axial abgewandten Stirnende und erstrecken sich in axialer
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Richtung zweckmässigerweise über wenigstens 5 - 10 mm, da hier die
Ausschrumpfprobleme am grössten sind, bevorzugt aber mindestens über die Länge des die Presssitzkräfte übertragenden Bereichs der Aufnahmeöff- nung und können ggf. in axialer Richtung sich ändernde radiale Tiefe ha- ben, insbesondere von der Einsteckseite des Werkzeugschafts zum Kupp- lungsschaft hin abnehmende radiale Tiefe haben.
Um die das Drehmoment übertragende Kontaktfläche der Aufnahmeöffnung möglichst wenig zu verringern, ist die Breite der Schlitze in Umfangsrich- tung so gering wie möglich. Zweckmässigerweise haben die Schlitze in Umfangsrichtung eine Breite zwischen 0,1mm und 0,5 mm.Um trotz der geringen Breite einfach hergestellt werden zu können, haben die Schlitze im Wesentlichen parallele Schlitzwände.
Die radiale Tiefe der Schlitze bestimmt die Erhöhung des für die Wärmedeh- nung wirksamen Durchmessers des die Presssitzkräfte übertragenden Bereichs. Die radiale Tiefe ist so bemessen, dass sich ein wirksamer Deh- nungsdurchmesser ergibt, der es erlaubt, die Aufnahmeöffnung mit hinrei- chend grossen und damit einfach zu realisierenden Toleranzen herzustellen.
Da der wirksame Dehnungsdurchmesser des Hülsenteils umso grösser sein soll, je kleiner der Nenn-Durchmesser der Aufnahmeöffnung ist, ist in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die radiale Tiefe der Schlitze im Presssitzkräfte übertragenden Bereich der Aufnahmeöffnung bei einem Nenn-Durchmesser der Aufnahmeöffnung kleiner oder gleich 10 mm grösser als der 0,1-fache Nenn-Durchmesser, bevorzugt gleich oder grösser als der 0,2-fache Nenn-Durchmesser ist. Der Nenn-Durchmesser ist hierbei der Wert des Aussendurchmessers des im Presssitzkräfte übertragenden Be- reich aufgenommenen Elements.
Bei einem Nenn-Durchmesser der Auf- nahmeöffnung kleiner oder gleich 6 mm ist die radiale Tiefe der Schlitze bevorzugt grösser als der 0,15-fache Nenn-Durchmesser besser aber gleich oder grösser als der 0,3-fache Nenn-Durchmesser und bei einem Nenn- Durchmesser der Aufnahmeöffnung kleiner oder gleich 3 mm ist die radiale
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Tiefe zweckmässigerweise grösser als der 0,2-fache Nenn-Durchmesser bevorzugt aber gleich oder grösser als der 0,5-fache Nenn-Durchmesser.
Diese Abmessungen stellen sicher, dass die zwischen den Schlitzen verbleibenden Stegbereiche des Hülsenteils bei Drehmomentbelastung noch hinreichend biegesteif sind.
Die Anzahl der in Umfangsrichtung bevorzugt in gleichen Winkelabständen angeordneten Schlitze soll einen Kompromiss zwischen hinreichender Tragfähigkeit der zwischen den Schlitzen verbleibenden Stegbereiche einerseits und der Verbesserung des Dehnungsverhaltens der Verlängerungshülse andererseits sein. Zweckmässigerweise sind wenigstens 6 Schlitze, besser jedoch wenigstens 8 Schlitze, vorgesehen. Um die bei der Drehmomentübertragung wirksame Kontaktfläche nicht allzusehr zu verringern, sind zweckmässigerweise weniger als 20 Schlitze vorgesehen.
Die radial aussenliegenden Böden der Schlitze liegen bevorzugt auf der Mantelkontur eines Kegels mit dem Kupplungsschaft axial zugewandter Kegelspitze. Dies erleichtert die Herstellung auch relativ schmaler Schlitze, beispielsweise im Drahterosionsverfahren.
Im Folgenden werden bevorzugt die Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt: Fig. 1 A einen Axiallängsschnitt durch einen 2-fach teleskopierbaren, erfindungsgemässen Werkzeughalter in maximal verlängerter Position ; Fig. 1 B den Werkzeughalter aus Fig. 1 A in maximal verkürzter Position; Fig. 2A einen Axiallängsschnitt durch einen 3-fach teleskopierbaren, erfindungsgemässen Werkzeughalter in maximal ausgezogener Position; Fig. 2B den Werkzeughalter aus Figur 2A in minimaler Position ; Fig. 3 einen Axiallängsschnitt durch eine bei den Werkzeughaltern der Fig.
1 und 2 verwendbare Verlängerungshülse und Fig. 4 eine Stirnansicht der Verlängerungshülse, gesehen in Richtung eines Pfeils IV in Fig. 3.
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Die Fig. 1 A und 1 B zeigen einen teleskopierbaren Werkzeughalter 1 einmal auf seine maximale Länge ausgezogen (Fig. 1 A) und zum anderen auf seine minimale Länge zusammengeschoben (Fig. 1 B). Der zur Aufnahme eines mit seinem Werkzeugschaft bei 3 angedeuteten, im Betrieb um eine Dreh- achse 5 rotierenden Werkzeugs, beispielsweise eines Bohrers, eines Fräsers oder eines Reibwerkzeugs, bestimmte Werkzeughalter 1 hat ein Basisele- ment 7, welches an seinem werkzeugfernen axialen Ende in einem Kupp- lungsschaft 9 für die Verbindung mit einer rotierend angetriebenen, nicht näher dargestellten Maschinenspindel versehen ist. Im dargestellten Aus- führungsbeispiel ist der Kupplungsschaft 9 als Norm-Steilkegel ausgebildet.
Das Basiselement 7 geht auf seiner werkzeugnahen Seite in ein Hülsenteil 11 über, welches eine zur Drehachse 5 zentrischen Aufnahmeöffnung 13 mit Kreiszylinderkontur enthält. In der Aufnahmeöffnung 13 des Hülsenteils 11 sitzt im Presssitz eine rohrzylindrische Verlängerungshülse 15, die in ihrer axial durchgehenden, gleichfalls kreiszylindrisch konturierten Auf- nahmeöffnung 17 eine weitere Verlängerungshülse 19 im Presssitz enthält.
Auch die Verlängerungshülse 19 hat eine axial durchgehende Aufnahmeöff- nung 21, die in nachfolgend noch näher erläuterter Weise den Werkzeug- schaft 3 gleichfalls im Presssitz aufnimmt. Das von der Maschinenspindel auf den Kupplungsschaft 9 ausgeübte Drehmoment wird über die Presssitz- verbindungen auf den Werkzeugschaft 3 übertragen.
Jede der Aufnahmeöffnungen 13,17, 21 sowohl des Hülsenteils 11 als auch der Verlängerungshülsen 15,19 überträgt die Presssitzkräfte nur in einem an das werkzeugseitige Stirnende 23 des Hülsenteils 11bzw. der Verlängerungshülsen 15,19 im Wesentlichen unmittelbar anschliessenden Bereich 25.
Zum Kupplungsschaft 9 hin ist jede der Aufnahmeöffnungen 13,17, 21 hin verlängert und in ihrem Durchmesser soweit vergrössert, derart dass sie die im Bereich 25 im Presssitz gehaltene Verlängerungs- hülse mit vergleichsweise geringem radialen Spiel aufzunehmen vermag.
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Der Hülsenteil 11und die Verlängerungshülsen 15,19 bestehen aus wär- mefestem Stahl und sind jeweils im Presssitzkräfte übertragenden Bereich mittels einer bei 27 schematisch angedeuteten Induktionsheizeinrichtung erwärmbar und damit thermisch bis auf einen Durchmesser aufweitbar, der es erlaubt, die Verlängerungshülse 15 bzw. 19 oder den Werkzeugschaft 3 relativ zur zugeordneten Aufnahmeöffnung 13 bzw. 17 oder 21 axial zu verschieben bzw. in die Aufnahmeöffnung einzusetzen oder aus ihr her- auszunehmen.
Nach dem Abkühlen des Bereichs 25 schrumpfen der Hül- senteil 11bzw. die Verlängerungshülsen 15,19 wieder auf das Presssitz- kräfte erzeugende Mass zurück. Geeignete induktive Heizeinrichtungen sind in WO 01/89 758 Al erläutert.
Der die Presssitzkräfte übertragende Bereich hat eine axiale Länge, die etwa das 2- bis 3-fache des Aussendurchmessers des in diesem Bereich 25 zu haltenden Elements beträgt. So ist beispielsweise der Bereich 25 der Verlängerungshülse 19 in axialer Richtung etwa zwei- bis dreimal so lang, wie der Werkzeugschaft 3 in seinem zu spannenden Abschnitt dick ist. Der im Durchmesser vergrösserte an dem Bereich 25 axial anschliessende Be- reich zumindest der Aufnahmeöffnungen 17,21 der Verlängerungshülsen 15, 19 ist wenigstens um das 2-fache länger als der Presssitzkräfte über- tragende Bereich 25 dieser Aufnahmeöffnung.
Der im Durchmesser ver- grösserte Bereich der Aufnahmeöffnung 13 des Basiselements 7 kann aus Kostengründen ggf. auch kürzer als der Presssitzkräfte übertragende Be- reich 25 des Hülsenteils 11sein, insbesondere wenn das Basiselement 7 mit Stellorganen für die axiale Voreinstellung des Werkzeugs relativ zum Basiselement 7 ausgerüstet ist.
Die Fig. 2A und 2B zeigen eine Variante eines 3-fach teleskopierbaren Werkzeughalters, der sich von dem Werkzeughalter der Fig. 1 A und 1 B lediglich durch die erhöhte Zahl seiner Verlängerungshülsen und die Art seines Kupplungsschafts unterscheidet. Gleichwirkende Komponenten sind hier, wie auch bei der nachfolgenden Erläuterung weiterer Varianten, mit
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den Bezugszahlen der Fig. 1 A und 1 B bezeichnet und zur Unterscheidung mit einem Buchstaben versehen. Zur Erläuterung des Aufbaus und der Wirkungsweise wird auf die Beschreibung der Figuren 1 A und 1 B verwie- sen.
Der in Fig. 2A im vollständig ausgezogenen Zustand und in Fig. 2B im vollständig verkürzten Zustand dargestellte, teleskopierbare Werkzeughalter
1 a ist zur Verbindung mit der Maschinenspindel mit einem als HSK-Kegel ausgebildeten Kupplungsschaft 9a versehen und umfasst eine dritte Ver- längerungshülse 29, die in ihrem Aufbau und ihrer Funktion den Verlänge- rungshülsen 15a und 19a entspricht und im dargestellten Ausführungs- beispiel zwischen die Verlängerungshülsen 15a und 19a eingesetzt ist. Die zusätzliche Verlängerungshülse 29 vergrössert den nutzbaren axialen Hub des Werkzeughalters 1 a.
Auch die Verlängerungshülse 29 hat eine axial durchgehende Aufnahmeöffnung 31, die unmittelbar an ihr werkzeugseiti- ges Stirnende 23a anschliessend einen Presssitzkräfte auf die Verlänge- rungshülse 19a übertragenden Bereich 25a bildet und sich zum Kupplungs- schaft 9a hin im Durchmesser vergrössert fortsetzt, wie dies vorangegangen anhand der Fig. 1 A und 1 B erläutert wurde. Im übrigen ist der Werkzeug- halter 1 a gleich dem Werkzeughalter 1 aufgebaut und kann durch eine induktive Heizeinrichtung für die axiale Positionierung und das Einsetzen bzw. Entnehmen des Werkzeugschafts 3a in den Bereichen 25a wärmege- dehnt werden. Es versteht sich, dass ggf. auch mehr als drei Verlänge- rungshülsen vorhanden sein können.
Zweckmässigerweise stehen dem Benutzer ein Satz im Innen- und Aussendurchmesser unterschiedlich ge- stufter Verlängerungshülsen zur Verfügung, um so den Werkzeughalter an unterschiedliche Gesamtlängenerfordernisse oder/und unterschiedliche Werkzeugschaftdurchmesser anpassen zu können.
Der die Presssitzkräfte übertragende Bereich 25 der Aufnahmeöffnung des Hülsenteils als auch jeder Verlängerungshülse der vorstehend erläuterten Werkzeughalter kann eine kreiszylindrische Mantelfläche haben. Der Durch-
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messer dieser Mantelfläche bestimmt das Wärmedehnungsverhalten, denn dieser Durchmesser muss sich zum Freigeben des darin im Presssitz gehal- tenen Elements schneller oder/und stärker aufweiten als das im Presssitz gehaltene Element, wenn es nicht zu unerwünschten Klemmeffekten kom- men soll. Solange der Durchmesser relativ gross ist, ist dies in aller Regel möglich.
Bei kleinen Durchmessern hingegen muss die Mantelfläche der Aufnahmeöffnung oder/und der Aussenmantel des im Presssitz zu halten- den Elements, beispielsweise des Werkzeugschafts, mit hinreichend kleinen Toleranzen hergestellt werden, wenn das Ausschrumpfen problemlos vonstatten gehen soll.
Ausschrumpfprobleme können insbesondere bei der durchmesserkleinsten Verlängerungshülse auftreten, wie sie in Fig. 1 bei 19 oder Fig. 2 bei 19a dargestellt ist. Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausgestaltung einer Verlänge- rungshülse 19c, deren Aufnahmeöffnung 21 c in dem die Presssitzkräfte übertragenden Bereich 25c wenigstens 6, jedoch höchstens 20, hier 8, zur Aufnahmeöffnung 21 c offene, die Verlängerungshülse 19c jedoch nicht vollständig durchdringende, axial langgestreckte Schlitze 33 enthält. Die Schlitze 33 beginnen im Wesentlichen unmittelbar am werkzeugnahen Stirnende 23c der Verlängerungshülse 19c und erstrecken sich in axialer Richtung wenigstens 5 bis 10 mm, vorzugsweise jedoch über den gesam- ten Presssitzkräfte übertragenden Bereich 25c.
Die Schlitze 33 sind un- mittelbar in das Material der vorzugsweise aus wärmefestem Stahl beste- henden Verlängerungshülse 19c eingearbeitet. Der sich radial aussen an den Bereich der Schlitze 33 anschliessende Umfangsbereich 35 ist ringför- mig geschlossen. Das Dehnungsverhalten dieses Bereichs wird nun durch den Durchmesser des die radial äusseren Böden 37 der Schlitze 33 enthal- tenden Umkreises bestimmt und nicht mehr durch den Durchmesser der Aufnahmeöffnung 21 c. Die Aufnahmeöffnung 21 c wird damit im Bereich 25c stärker gedehnt als es bei einer Verlängerungshülse ohne radiale Schlitze der Fall wäre und kann deshalb entsprechend auch bei kleinen Nenn-Durchmessern mit grösseren Toleranzen hergestellt werden.
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Wie bereits vorangegangen beschrieben, ist die Aufnahmeöffnung 21 c gestuft. An den die Presssitzkräfte übertragenden Bereich 25c schliesst sich auf der werkzeugfernen Seite ein Bereich mit etwas vergrössertem Durch- messer an, so dass der zu spannende Werkzeugschaft ausschliesslich im
Bereich 25c gehalten wird. Auch hier hat der Bereich 25c eine Länge gleich etwa dem 2- bis 3-fachen des zu spannenden Nenn-Durchmessers.
Um die das Drehmoment übertragende Kontaktfläche zum Werkzeugschaft möglichst gross zu halten, sind die Schlitze 33 möglichst schmal, beispiels- weise in Umfangsrichtung zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, besser kleiner als 0,4 mm breit. Die Schlitzwände verlaufen zueinander parallel, um zwi- schen den Schlitzen 33 gelegene Stegbereiche 39 im Sinne einer hohen
Biegefestigkeit bei Drehmomentbelastung zu gestalten. Auch die Anzahl der
Schlitze 33 zwischen 6 und 20, vorzugsweise 8 Schlitzen, stellt einen
Kompromiss zwischen hinreichend grosser Kontaktfläche der Aufnahmeöff- nung 19c einerseits und hinreichender Biegefestigkeit der Stegbereiche 39 andererseits dar.
Die radiale Tiefe der Schlitze 33 hängt zweckmässigerweise vom Nenn- Durchmesser der Aufnahmeöffnung 19c ab. In einem Bereich mit einem Nenn-Durchmesser des Werkzeugschafts kleiner gleich 3 mm ist die radiale Tiefe der Schlitze gleich oder grösser als der 0,5-fache Nenn-Durchmesser gewählt. Mit grösser werdendem Nenn-Durchmesser kann das Verhältnis der Schlitztiefe zum Nenn-Durchmesser verringert werden. Bei einem Nenn- Durchmesser zwischen 4 mm und 20 mm genügt im Einzelfall eine radiale Schlitztiefe von 2 mm. Bei einem Nenn-Durchmesser grösser 25 mm sollte die Schlitztiefe wenigstens 2,5 mm betragen. Die vorstehenden Tiefen- angaben beziehen sich auf den Bereich der Stirnfläche 23c.
Wenngleich die Schlitze 33 über die gesamte axiale Länge die vorstehend genannten Tiefenabmessungen haben sollen, so kann die radiale Tiefe jedes Schlitzes in Längsrichtung jedoch auch verändert werden. So können, wie
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Fig. 3 zeigt, die Böden 37 der Schlitze 33 auch auf dem Mantel eines bei 41 angedeuteten Kegels liegen, dessen Kegelspitze 43 nahe dem werkzeugfernen Ende der Verlängerungshülse 19c liegt. Derartige Schlitze lassen sich, selbst wenn sie in Umfangsrichtung sehr schmal sind, z. B. in einem Draht-Erosionsverfahren, herstellen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Gestaltung des Presssitzkräfte übertragenden Bereichs der dem Spannschaft am weitesten entfernt gelegenen Verlängerungshülse. Es versteht sich, dass Schlitze der vorstehenden Art nicht nur in den übrigen Verlängerungshülsen, sondern auch an dem Hülsenteil des Basiselements vorgesehen sein können.