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Die
Erfindung betrifft einen Werkzeughalter für ein um eine Drehachse drehbares
Werkzeug, insbesondere ein Bohr-, Fräs- oder Reibwerkzeug.
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Bei
rotierenden Hochpräzisionswerkzeugen, wie
z. B. Bohrern oder Fräsern,
ist eine hohe Rundlaufgenauigkeit erforderlich, um ungleiches Schneiden
an den Schnittkanten des Werkzeugs zu vermeiden. Zur rundlaufgenauen
Einspannung solcher Werkzeuge ist von der Firma Schunk GmbH & Co. KG ein unter
der Bezeichnung ”Tribos” vertriebener Werkzeughalter
bekannt, der in einer ringförmig
geschlossenen Endhülse
eines Spannschafts eine zur Rotationsachse zentrische Aufnahmeöffnung zur Aufnahme
eines Halteschafts des Werkzeugs aufweist. Die Aufnahmeöffnung besitzt
eine polygonale Querschnittsform, an deren Polygonseiten der Innenumfangsmantel
der Endhülse
Spannflächen
zur Presssitzhalterung des Halteschafts aufweist. Zum Einsetzen
oder Abnehmen des Werkzeugs wird in den Eckbereichen des Polygons
eine nach radial innen gerichtete Druckkraft auf die Endhülse aufgebracht,
durch die der Querschnitt der Aufnahmeöffnung in eine den Presssitz
aufhebende Kreisform gebracht wird. Eine Querschnittsvergrößerung der
Aufnahmeöffnung
findet hierbei im Wesentlichen nicht statt. Vielmehr ist im Wesentlichen
nur eine Querschnittsverformung zu beobachten. Der Halteschaft des
Werkzeugs kann in diesem Zustand leicht eingesetzt bzw. abgenommen
werden. Bei Entlastung der Endhülse
von der Druckkraft kehrt die Aufnahmeöffnung wieder in ihre polygonale
Querschnittsform zurück.
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Diese
Schunk-Lösung,
deren Funktionsweise beispielsweise in einem Prospekt ”Tribos-Kraftschrumpftechnik” der Firma
Fritz Schunk GmbH & Co.
KG, Prospekt-Nr. 9901074-7,5M-9/98 sowie im deutschen Patent
DE 19521 755 C1 erläutert ist,
ist an das Vorhandensein einer polygonalen Querschnittsform der
Aufnahmeöffnung
gebunden. Dies ist akzeptabel, sofern keine allzu hohen Anforderungen
an die Klemmkraft gestellt werden, mit der das Werkzeug in dem Werkzeughalter
eingespannt wird. Bei der Schunk-Lösung findet eine Klemmung des Werkzeugs
nämlich
nur im Bereich der Polygonseiten statt. In den Eckbereichen des
Polygons weist der Innenumfangsmantel der Endhülse radialen Abstand vom Halteschaft
des Werkzeugs auf, weswegen hier keine Klemmkräfte übertragen werden. In manchen Fällen ist
jedoch eine Klemmung des Werkzeugs am gesamten Umfang des Halteschafts
erwünscht,
um besonders hohe Klemmkräfte übertragen
zu können, beispielsweise
wenn Werkstücke
mit einer hohen Schnitttiefe oder mit hohen Schnittkräften bearbeitet werden
sollen. Für
solche Fälle
eignet sich der angesprochene Schunk-Werkzeughalter aufgrund seines Funktionsprinzips
nicht.
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Der
Erfindung liegt demnach das technische Problem zugrunde, einen Werkzeughalter
für ein
rotierendes Werkzeug, insbesondere ein Bohr-, Fräs- oder Reibwerkzeug, bereitzustellen,
der einen breiten Einsatzbereich bietet.
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Zur
Lösung
dieser Problemstellung geht die Erfindung aus von einem Werkzeughalter
für ein
um eine Drehachse drehbares Werkzeug, insbesondere ein Bohr-, Fräs- oder
Reibwerkzeug, umfassend einen Spannschaft, der in einem endseitigen
Schaftbereich eine zur Drehachse zentrische Aufnahmeöffnung zur
Aufnahme ei nes Halteschafts des Werkzeugs aufweist, wobei am Umfangsmantel
der Aufnahmeöffnung
Spannflächen
zur Presssitzhalterung des Halteschafts des Werkzeugs angeordnet
sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der endseitige Schaftbereich des Spannschafts in Umfangsrichtung
verteilt mehrere Zugspeichen aufweist, auf die zur radialen Auseinanderspreizung
der Spannflächen
eine im wesentlichen nach radial außen gerichtete Zugkraft ausübbar ist,
und dass an den Zugspeichen den Umfangsabstand zwischen diesen überbrückende Brückenelemente
angreifen, deren zwischen ihren Angriffsstellen an den Zugspeichen
gemessene Sehnenlänge
bei Zugkrafteinwirkung auf die Zugspeichen vergrößerbar ist.
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Bei
einem solchen Werkzeughalter werden die Zugspeichen auf Zug belastet,
um den durch die Spannflächen
definierten Spanndurchmesser des Werkzeughalters zu vergrößern und
den Presssitz des Halteschafts des Werkzeugs – sofern dieses in dem Werkzeughalter
eingespannt ist – aufzuheben. Es
hat sich gezeigt, dass durch eine derartige Zugbelastung der Zugspeichen
elastische Verformungen des Spannschafts erzielbar sind, mit denen
nicht nur eine Auslenkung der Spannflächen nach radial außen einhergeht,
sondern insgesamt eine Querschnittsvergrößerung der Aufnahmeöffnung feststellbar
ist. Dieses Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Lösung ist nicht an eine spezielle
Querschnittsgestaltung der Aufnahmeöffnung gebunden. Insbesondere
ist ein Kreisquerschnitt der Aufnahmeöffnung möglich, der es erlaubt, den
Halteschaft des Werkzeugs am gesamten Umfang zu klemmen und dementsprechend
hohe Klemmkräfte
zu übertragen. Die
durch Zugbelastung der Zugspeichen hervorgerufenen Verformungen
des Spannschafts sind reversibel, weshalb bei Entlastung der Zugspeichen
die Spannflächen
wieder in ihre der Presspassung des Halteschafts des Werkzeugs entsprechende
Ursprungsposition zurückkehren.
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Wenngleich
die Aufnahmeöffnung
des Spannschafts vorzugsweise der Form des Halteschafts des Werkzeugs
angepasst ist und dementsprechend Konus- oder Zylinderform besitzt,
ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, dass die Aufnahmeöffnung – wie bei
der Schunk-Lösung – eine polygonale Querschnittsform
besitzt. Der Spannschaft kann unmittelbar durch eine Arbeitsspindel
einer Werkzeugmaschine gebildet sein. Es kann sich bei dem aber auch
um einen in die Arbeitsspindel einsetzbaren Werkzeughalter, beispielsweise
einen Steilkegel-Werkzeughalter oder einen Hohlschaftkegel-Werkzeughalter,
handeln.
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Zur
Aufweitung der Aufnahmeöffnung
ist es denkbar, die Zugspeichen einzeln oder gruppenweise zeitlich
nacheinander auf Zug zu belasten. Besonders rasch lässt sich
das Einsetzen und Abnehmen des Werkzeugs hingegen durchführen, wenn
sämtliche
Zugspeichen gleichzeitig auf Zug belastet werden. Die radiale Aufweitung
der Aufnahmeöffnung muss
nicht bereits unmittelbar zeitgleich mit Beginn der Zugkrafteinleitung
in die Zugspeichen einsetzen, sondern kann sich aufgrund von Materialelastizitäten des
Spannschafts verzögert
einstellen.
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Um
das Verformungsverhalten des Spannschafts gezielt beeinflussen zu
können,
ist es sogar denkbar, dass mindestens ein Teil der Zugspeichen unterschiedliche
Querschnittsform oder/und Querschnittsgröße besitzt.
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Wenn
sich die Zugspeichen bei Zugbelastung nach radial außen verlagern,
wandern zugleich die Angriffsstellen der Brückenelemente nach radial außen. Dies
bewirkt eine Vergrößerung der
zwischen den Angriffsstellen gemessenen Sehnenlänge der Brückenelemente. Letztere sind
so ausgeführt,
dass sie eine solche Vergrößerung ihrer
Sehnenlänge
gestatten.
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Grundsätzlich ist
es denkbar, Formationen an dem Spannschaft vorzusehen, die es erlauben, mittels
gesonderter Zugkörper,
beispielsweise Zuganker, von außen
her ziehend an den Zugspeichen anzugreifen. Dies wäre jedoch
konstruktiv vergleichsweise aufwendig. Es hat sich nun gezeigt, dass
zur Einleitung von Zugkräften
in die Zugspeichen auch die Brückenelemente
herangezogen werden können.
Durch geeignete Belastung der Brückenelemente
können
Verformungen des Spannschafts bewirkt werden, in deren Folge die
Zugspeichen nach radial außen
gezogen werden. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht demgemäß vor, dass zumindest
ein Teil der Brückenelemente
und deren Angriffsstellen an den Zugspeichen derart gestaltet sind,
dass durch Einleitung einer Sehnenlängungskraft, insbesondere in
Form einer im wesentlichen nach radial innen gerichteten Druckkraft,
in die Brückenelemente
die Zugspeichen auf Zug belastbar sind. Die in die Brückenelemente
eingeleitete Sehnenlängungskraft
verformt die Brückenelemente
in solcher Weise, dass als Reaktion resultierende Zugkräfte von
den Brückenelementen
auf die Zugspeichen übertragen
werden, die eine Aufhebung des Presssitzes bewirken. Damit einher
geht eine Vergrößerung der
Sehnenlänge
der Brückenelemente.
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Wie
bei den Zugspeichen ist auch bei den Brückenelementen grundsätzlich denkbar,
dass mindestens ein Teil der Brückenelemente
unterschiedliche Querschnittsgröße oder/und
Querschnittsform besitzt.
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Eine
besonders einfache Lösung
kann darin bestehen, dass mindestens ein Teil der Brückenelemente
als zur Drehachse hin konkav gekrümmte Membranen ausgebildet
ist, welche durch annähernd radiale
Druckbelastung abflachbar sind. Das Flachdrücken der Membranen zieht die
Zugspeichen unter Aufhebung des Presssitzes radial auseinander.
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Die
Krümmung
der Membranen kann geringer als die eines zur Drehachse zentrischen
Kreisbogens sein, welcher durch die Angriffsstellen der Membranen
an den Zugspeichen hindurchgeht. Hierdurch können günstige Kraftübertragungsverhältnisse
zwischen den Brückenelementen
und den Zugspeichen erreicht werden.
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Die
Membranen können
einstückig
mit den Zugspeichen verbunden sein. Denkbar ist aber auch, dass
die Membranen als gesonderte Einsetzteile ausgebildet sind, welche
in Aufnahmekammern des endseitigen Schaftbereichs des Spannschafts
unverlierbar gehalten sind.
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Alternativ
zur Ausbildung als flexibel auslenkbare Membranen kann mindestens
ein Teil der Brückenelemente
von gummielastischen Körpern
gebildet sein. Es hat sich gezeigt, dass auch mittels solcher gummielastischer
Körper
Kräfte
auf die Zugspeichen übertragen
werden können,
die sich in einer Zugbelastung derselben niederschlagen. Es empfiehlt
sich, dass die gummielastischen Körper in Aufnahmekammern des
endseitigen Schaftbereichs des Spannschafts unverlierbar gehalten
sind. Insbesondere können
sie darin durch Einfüllen
einer härtbaren Füllmasse
hergestellt sein.
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Die
Sehnenlängungskraft
kann in verschiedenartiger Weise auf die Brückenelemente aufgebracht werden.
Eine Möglichkeit
besteht darin, dass der endseitige Schaftbereich des Spannschafts
ein Druckkammersystem enthält,
welches zur Einleitung der Sehnenlängungskraft in die Brückenelemente
an eine insbesondere hydraulische Druckmittelversorgung anschließbar ist.
Durch das Druckmittel werden die Druckkammern des Druckkammersystems
aufgespreizt. Diese Aufspreizung bewirkt elastische Verformungen
der die Druckkammern begrenzenden Materialberei che des Spannschafts,
die zur Belastung der Brückenelemente
ausgenutzt werden können.
Besonders wirksam lässt
sich die Aufspreizung der Druckkammern nutzen, wenn das Druckkammersystem
wenigstens teilweise von den Brückenelementen
begrenzt ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann der Spannschaft Angriffsflächen
für von
dem Spannschaft separierbare Druckkörper tragen, mittels welcher
zur Erzeugung der Sehnenlängungskraft
Druckkräfte
in den Spannschaft einleitbar sind. Dabei können die Angriffsflächen unmittelbar
an den Brückenelementen
angeordnet sein. Sofern die Brückenelemente
als Einsetz- oder Einfüllteile
ausgebildet sind, die in Aufnahmekammern des endseitigen Schaftbereichs
des Spannschafts unverlierbar gehalten sind, können die Aufnahmekammern durch
Schlitze nach radial außen offen
sein, durch welche die Druckkörper
einführbar sind
und in Eingriff mit den Brückenelementen
bringbar sind.
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Es
ist aber auch denkbar, dass der endseitige Schaftbereich des Spannschafts
einen die Brückenelemente
radial außen
umgebenden Krafteinleitungsring aufweist, welcher durch radiale
Druckstege insbesondere einstückig
mit den Brückenelementen verbunden
ist und die Angriffsflächen
trägt.
An dem Krafteinleitungsring können
die Angriffsflächen
großflächig ausgebildet
werden, so dass die Flächenpressung
zwischen dem Krafteinleitungsring und den Druckkörpern geringgehalten werden
kann. Durch die Druckstege kann die über die Druckkörper eingeleitete
Druckkraft konzentriert werden und an solchen Stellen in die Brückenelemente
eingeleitet werden, die für
eine optimale Umsetzung der eingeleiteten Druckkraft in eine Zugbelastung
der Zugspeichen am günstigsten
sind. Gute Ergebnisse haben sich insbesondere gezeigt, wenn die
Druckstege in Umfangsrichtung annähernd mittig zwischen benachbarten Zugspeichen
angeordnet sind.
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Wenngleich
hinsichtlich der Zahl der Zugspeichen an sich keinerlei Beschränkungen
bestehen, haben sich bei denjenigen Ausführungsformen, bei denen durch
Krafteinleitung in die Brückenelemente
die Zugbelastung der Zugspeichen erreicht wird, drei, vier oder
fünf in
Umfangsrichtung verteilte Zugspeichen als günstig erwiesen.
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Alternativ
zur Krafteinleitung in die Brückenelemente
ist es möglich,
durch Erzeugung mechanischer Wärmespannungen
in dem Spannschaft die gewünschte
Zugbelastung der Zugspeichen zu erzielen. Eine andere Weiterbildung
der Erfindung sieht demgemäß vor, dass
die Brückenelemente
Teil eines die Zugspeichen umschließenden, zugfest mit diesen insbesondere
einstückig
verbundenen Zugrings sind und dass dem Werkzeughalter eine Heizeinrichtung zugeordnet
ist, mittels welcher der Zugring zur Zugbelastung der Zugspeichen
thermisch radial aufweitbar ist. Es hat sich gezeigt, dass bei rascher
und kurzzeitiger Erhitzung des Zugrings radiale Temperaturdifferenzen
und in deren Folge mechanische Wärmespannungen
zwischen dem Zugring und den Zugspeichen auftreten, welche die Zugspeichen
nach radial außen
ziehen und eine Durchmesservergrößerung der
Aufnahmeöffnung
bewirken. Die Wärmeeinleitung
durch die Heizeinrichtung kann gleichmäßig über den gesamten Umfang des
Spannschafts erfolgen. Denkbar ist auch, die Wärmeeinleitung lokal zu konzentrieren,
insbesondere vorrangig auf die Bereiche zwischen den Zugspeichen.
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Die
entstehenden Zugkräfte
auf die Zugspeichen sind besonders stark, wenn thermische Barrieren
eine Erwärmung
radial innerer Bereiche des Spannschafts verhindern oder zumindest
einschränken.
Zur Hemmung des Wärmeflusses
zu den radial inneren Bereichen des Spannschafts können in
Umfangsrichtung zwischen zumindest einem Teil der Zugspeichen liegende
Bereiche des Zug rings durch Isolierkammern von radial inneren Bereichen
des endseitigen Schaftbereichs des Spannschafts thermisch getrennt
sein. Um eine zusätzliche
Kühlung
zu erzielen, können
die Isolierkammern zumindest beim Einsetzen oder bei der Abnahme
des Werkzeugs sogar mit einem Kühlmittel
gefüllt
werden oder eine Zwangsluftströmung
in ihnen erzeugt werden.
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Die
radiale Auseinanderspreizung der Spannflächen kann dadurch erleichtert
werden, dass ein die Spannflächen
bildender radial innerer Umfangsbereich des Spannschafts in mehrere
voneinander getrennte Umfangssegmente aufgeteilt ist, von denen
jedes mit je mindestens einer Zugspeiche verbunden ist.
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Konstruktiv
einfach kann der endseitige Schaftbereich des Spannschafts von einer
ringförmig geschlossenen,
insbesondere einstöckigen
Endhülse
gebildet sein, deren Innenumfangsmantel die Spannflächen bildet.
Zur Bildung der Zugspeichen kann dabei in Umfangsrichtung verteilt
eine Mehrzahl zumindest angenähert
axial sich erstreckender, zum Außenumfangsmantel der Endhülse radial
insbesondere geschlossener Ausnehmungen in die Endhülse eingearbeitet
sein. Die in Umfangsrichtung zwischen den Ausnehmungen verbleibenden
Materialstege der Endhülse
bilden dann die Zugspeichen.
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Die
Ausbildung der Zugspeichen in der Endhülse ist besonders einfach zu
bewerkstelligen, wenn die Endhälse
gesondert von einem Grundkörper
des Spannschafts hergestellt und fest mit diesem verbunden ist.
Die Endhülse
kann so von beiden axialen Stirnseiten her bearbeitet werden.
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Im
Rotationsbetrieb des Werkzeughalters treten Fliehkräfte auf.
Diese wirken naturgemäß auf alle
Bereiche des Spannschafts, also auch auf die Zugspeichen und Brückenelemente.
Die Fliehkräfte versuchen,
die Zugspeichen nach radial außen zu verlagern,
wodurch die Aufnahmeöffnung
radial aufgeweitet werden würde.
Es kann dann die Gefahr bestehen, dass der Presssitz des Halteschafts
des Werkzeugs in der Aufnahmeöffnung
fliehkraftbedingt schwächer
wird und das Werkzeug schlimmstenfalls sogar verlorengeht. Es hat
sich nun gezeigt, dass bei der erfindungsgemäßen Lösung die Brückenelemente bei geeigneter
Gestaltung einer derartigen Abschwächung der Klemmung des Halteschafts
des Werkzeugs entgegenwirken können.
Es ist nämlich möglich, die
Brückenelemente
so zu gestalten, dass von ihnen im Rotationsbetrieb des Werkzeughalters Druckkräfte auf
die Zugspeichen ausgeübt
werden, welche das Bestreben der Zugspeichen, nach radial außen zu wandern,
wenigstens teilweise kompensieren. Sogar eine Überkompensation ist möglich, in dem
Sinne, dass sich eine fliehkraftbedingte Verstärkung des Presssitzes des Halteschafts
des Werkzeugs einstellt. Demgemäß sieht
eine weitere Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Brückenelemente als
Fliehgewichtselemente ausgebildet sind, welche bei Rotation des
Spannschafts um die Drehachse unter Zentrifugalkrafteinfluss eine
der Fliehtendenz der Zugspeichen entgegenwirkende, im Wesentlichen nach
radial innen gerichtete Druckkraft auf die Zugspeichen ausüben. Dabei
ist insbesondere denkbar, dass die Fliehgewichtselemente dazu ausgebildet sind,
bei Rotation des Spannschafts um die Drehachse unter Zentrifugalkrafteinfluss
eine den Presssitz des Halteschafts des Werkzeugs verstärkende Druckkraft
auf die Zugspeichen auszuüben.
Die Fliehgewichtselemente können
z. B. so gestaltet sein, dass sie in ihren annähernd mittig zwischen den Zugspeichen
liegenden Bereichen besonders hohen Zentrifugalkräften ausgesetzt
sind, beispielsweise indem sie dort Verdickungen aufweisen oder
Zusatzgewichte tragen.
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Die
wenigstens teilweise Kompensation der Fliehtendenz der Zugspeichen
durch die Brückenelemente
ist nicht nur bei solchen Ausführungsformen denkbar,
die auf dem Prinzip der äuße ren Krafteinleitung
in die Brückenelemente
beruhen, sondern auch bei solchen Ausführungsformen, deren Aufnahmeöffnung thermisch
aufweitbar ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
stellen dar:
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1 einen
Axiallängsschnitt
durch eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Werkzeughalters,
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2 einen
Axialquerschnitt entlang der Linie II-II der 1 im Normalzustand
des Werkzeughalters,
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3 eine
Ansicht entsprechend 2, jedoch im druckbelasteten
Zustand des Werkzeughalters,
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4, 5 Querschnittsansichten ähnlich den 2 und 3 bei
einer Variante des erfindungsgemäßen Werkzeughalters
und
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6–16 Querschnittsansichten ähnlich 2 bei
weiteren Varianten des erfindungsgemäßen Werkzeughalters.
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Die 1 bis 3 zeigen
einen Steilkegel-Werkzeughalter mit einem Spannschaft 1,
der an einem werkzeugfernen Ende einen zu seiner Drehachse 3 zentrischen
Steilkegel 5 aufweist, mit dem er in eine komplementäre Steilkegelaufnahme
einer nicht näher
dargestellten, gleichachsig zur Drehachse 3 rotierenden
Arbeitsspindel einer Werkzeugmaschine, insbesondere einer Fräs- oder
Bohrmaschine, drehfest einsetzbar ist. An einem werkzeugnahen Ende
ist der Spannschaft 1 mit einer ringförmig geschlossenen Endhülse 7 ausgeführt, die
eine zur Drehachse 3 zentrische Aufnahmeöffnung 9 zur Presssitzhalterung
eines gestrichelt angedeuteten Halteschafts 11 eines rotierenden
Werkzeugs, insbesondere eines Bohr- oder Fräswerkzeugs, enthält.
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Der
Halteschaft 11 kann zylindrisch oder konisch ausgebildet
sein; die Endhülse 7 hat
eine hierzu komplementäre
Innenmantelform mit Passungsmassen, die den in die Aufnahmeöffnung 9 eingreifenden
Bereich des Halteschafts 11 im Presssitz halten.
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Um
den Halteschaft 11 aus der Aufnahmeöffnung 9 entnehmen
oder in diese einführen
zu können,
weist die Endhülse 7 in
Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt
mehrere, im dargestellten Beispielfall drei, etwa axial sich erstreckende
Zugspeichen 13 auf, die in einem achsnormalen Schnitt betrachtet sich
im wesentlichen radial erstrecken und radial innen in einen ringartig
geschlossenen, mit seinem Innenumfangsmantel die Aufnahmeöffnung 9 begrenzenden
Hülsenbereich 15 einstückig übergehen.
Wie nachfolgend noch erläutert
wird, kann durch radiale Zugbelastung der Zugspeichen 13 der
Hülsenbereich 15 und
damit der Durchmesser der Aufnahmeöffnung 9 so weit radial
geweitet werden, dass der Halteschaft 11 des Werkzeugs
aus seinem Presssitz befreit und aus der Aufnahmeöffnung 9 entnommen bzw.
in diese eingesteckt werden kann.
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Wie
insbesondere in den 2 und 3 zu erkennen
ist, sind zur Ausbildung der Zugspeichen 13 mehrere Hohlkammern 17 etwa
axial in die Endhülse 7 eingearbeitet,
wobei die in Umfangsrichtung zwischen den Hohlkammern 17 verbleibenden
Materialstege die Zugspeichen 13 bilden. Die im Axialquerschnitt
vollständig
vom Material der Endhülse 7 umschlossenen
Hohlkammern 17 sind nach radial außen hin von kreisbogenförmig gekrümmten, membranartigen
Brückenelementen 19 begrenzt,
welche jeweils den Umfangsabstand zwischen paarweise benachbarten
Zugspeichen 13 überbrücken. Sie
sind Teil eines radial äußeren Ringbereichs 20 der
Endhülse 7,
in den die Zugspeichen 13 einstückig übergehen. Die Brückenelemente 19 sind
nach radial innen hin flexibel auslenkbar. Eine nach radial innen gerichtete
Druckkraft auf die Brückenelemente 19 verformt
dieselben im Sinne einer Abflachung. Als Folge entstehen in den
Zugspeichen 13 Kräfte,
die eine nach radial außen
gerichtete, ziehend an den Zugspeichen 13 angreifende Komponente
enthalten. Diese Zugbelastung der Zugspeichen 13 führt zur
radialen Aufweitung der Aufnahmeöffnung 9.
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2 zeigt
die Verhältnisse
vor dem Anlegen einer Druckkraft an die Brückenelemente 19. Die Aufnahmeöffnung 9 besitzt
hierbei einen den Presssitz des Halteschafts 11 ermöglichenden
Durchmesser. Zur Durchmesservergrößerung der Aufnahmeöffnung 9 wird
die angesprochene Druckbelastung auf die Brückenelemente 19 aufgebracht.
In 3 sind hierzu von radial außen gegen die Brückenelemente 19 herangefahrenen
Spannbacken 21 einer im Übrigen nicht näher dargestellten
Spannvorrichtung erkennbar, in welche der Werkzeughalter zum Einsetzen
und Abnehmen des Werkzeugs eingespannt wird. Durch das Flachdrücken der
Brückenelemente 19 nimmt
der Außenumfangsmantel
der Endhülse 7 eine
angenähert
polygonale Querschnittsform an. Dabei werden die Zugspeichen 13 nach
radial außen
gezogen, mit der Folge, dass sich der radial innere Hülsenbereich 15 um
ein die Presspassung aufhebendes Maß radial aufweitet. Dieser Verformungszustand
der Endhülse 7 ist
in 3 mit durchgezogenen Linien gezeigt. Strichpunktiert
ist in dieser Figur die ursprüngliche
Kontur der unverformten, das Werkzeug im Presssitz klemmenden Endhülse 7 eingezeichnet.
Die radiale Aufweitung der Aufnahmeöffnung 9 bewegt sich
in der Praxis beispielsweise in der Größenordnung von einigen 10 μm, was genügt, um die
Presspassung aufzuheben. In 3 ist der
Unterschied zwischen unverformter und verformter Endhülse aus
Veranschaulichungsgründen übertrieben
dargestellt. Die Deformierung der Endhülse 7 bei Druckbelastung
der Brückenelemente 19 findet
im elastischen Bereich statt, weswegen bei Zurückbewegung der Spannbacken 21 die Endhülse 7 in
ihren Ursprungszustand zurückkehrt und
sich der radial innere Hülsenbereich 15 wieder auf
sein ursprüngliches
Maß einengt.
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Den
Brückenelementen 19 kann
jeweils eine Sehne zugeordnet werden, welche sich zwischen den Verbindungsbereichen
des jeweiligen Brückenelements 19 mit
den zugehörigen
Zugspeichen 13 erstreckt. In 2 ist eine
solche Sehne für
das dortige obere Brückenelement 19 eingezeichnet.
Die Sehne ist mit 23 bezeichnet. Sie verbindet zwei virtuelle
Angriffspunkte 25 des Brückenelements 19 an
den zugehörigen
Zugspeichen 13. Es versteht sich, dass wegen des einstückigen Übergangs
der Brückenelemente 19 in
die Zugspeichen 13 keine eindeutig lokalisierten Angriffspunkte
der Brückenelemente 19 an den
Zugspeichen 13 angegeben werden können, sondern dass vielmehr
von einem Angriffsbereich auszugehen ist. Der Einfachheit halber
wird jedoch in 2 der idealisierte Fall zweier
definierter Angriffspunkte 25 betrachtet.
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Wenn
sich die Brückenelemente 19 infolge der
Belastung durch die Spannbacken 21 flach strecken und hierdurch
die Zugspeichen 13 nach radial außen wandern, verlagern sich
zugleich die Angriffspunkte 25 nach radial auswärts. In 3 sind
die verlagerten Angriffspunkte und die zwischen ihnen gezogene Sehne
eingezeichnet. Sie sind dort mit 25' bzw. 23' bezeichnet. Zum Vergleich ist
außerdem
mit gestrichelter Linie die im unverformten Zustand der Endhülse 7 erhaltene
Sehne 23 mit ihren Angriffspunkten 25 eingezeichnet.
Man erkennt, dass mit der radialen Aufweitung der Aufnahmeöffnung 9 eine Vergrößerung der
Sehnenlänge
einhergeht. Diese Sehnenlängung
ist charakteristisch für
den zur Aufhebung des Presssitzes führenden Verformungsvorgang
der Endhülse 7.
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Zur
leichteren Ausbildung der Zugspeichen 13 und der Brückenelemente 19 ist
die Endhülse 7 ein
gesondert hergestelltes Bauteil, in das die Hohlkammern 17 von
einer oder beiden axialen Seiten her eingearbeitet werden können, beispielsweise
durch Bohren oder Erodieren. Die so vorbereitete Endhülse 7 wird
mit einem Grundkörper 27 des
Spannschafts 1, etwa durch Reibschweißen, fest verbunden. In ihrem
werkzeugfernen axialen Endbereich kann die Endhülse 7 zudem eine den
Innendurchmesser vergrößernde Freidrehung 29 aufweisen,
welche die Bearbeitung der Endhülse 7 im
radial inneren Bereich erleichtert. Um die Flexibilität der Membranen 19 zu erhöhen, können außerdem in
axialem Abstand vom werkzeugnahen Hülsenende Freischnittschlitze 31 in die
Endhülse 7 eingearbeitet
werden, die in Umfangsrichtung längs
der Membranen 19 verlaufen. Die Membranen 19 sind
so an beiden ihrer axialen Ränder
frei beweglich.
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In
den weiteren Figuren sind Ausführungsvarianten
gezeigt, bei denen gleiche oder gleichwirkende Komponenten mit gleichen
Bezugszeichen wie in den 1 bis 3 versehen
sind, jedoch ergänzt um
einen kleinen Buchstaben. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird
im Folgenden im Wesentlichen lediglich auf Unterschiede zu dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel
eingegangen.
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Die 4 und 5 zeigen
eine Variante, die sich von dem zuvor erläuterten Ausführungsbeispiel
lediglich dadurch unterscheidet, dass der radial innere Hülsenbereich 15a durch
mehrere Trennschnitte 33a in seinem dünnwandigen Bereich zwischen
den Hohlkammern 17a und der Aufnahmeöffnung 9a in mehrere
Umfangssegmente 35a unterteilt ist. Jedes der Umfangssegmente 35a hängt an je
einer der Zugspeichen 13a. Durch die Trennschnitte 33a wird
radial innen eine mechanische Entkopplung der Zugspeichen 13a voneinander
erreicht. Hierdurch kann die Aufnahmeöffnung 9a mit geringerem Kraftaufwand
aufgeweitet werden. Während 4 den
unbelasteten Zustand der Endhülse 7a zeigt,
in dem die Segmente 35a im Bereich der Trennschnitte 33a anei nanderstoßen können, zeigt 5 den
verformten Zustand der Endhülse 7 mit
der aufgeweiteten Aufnahmeöffnung 9a.
In diesem Zustand haben sich die Trennschnitte 33a zu vergleichsweise
großen
Spalten geweitet.
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6 zeigt
eine Variante, bei der die Endhülse 7b auch
im unverformten Zustand eine von einer Kreisform abweichende Außenumfangskontur
besitzt. Sie besitzt einen angenähert
polygonalen Querschnitt mit drei Eckbereichen, wobei die Membranen 19b im
Bereich der Polygonseiten liegen. Im Vergleich zu den vorherigen
Ausführungsbeispielen
ist die Krümmung
der Membranen 19b geringer. Die leicht abgeflachte Form
der Membranen 19b führt
zu besonders günstigen
Kräfteverhältnissen,
was die Umsetzung der in die Membranen 19b eingeleiteten Kräfte in eine
Zugbelastung der Zugspeichen 13b anbelangt.
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Die
Hohlkammern 17b sind bei der Variante der 6 als
bananenartig gekrümmte,
in Umfangsrichtung längliche
Schlitze ausgebildet. Durch Druckbelastung der Membranen 19b ist
jedoch die gleiche Zugwirkung auf die Zugspeichen 13b und
die radial inneren Umfangssegmente 35b wie bei den vorstehenden
Ausführungsbeispielen
erzielbar.
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7 zeigt
eine Variante mit vier in Umfangsrichtung verteilten Zugspeichen 13c.
Entsprechend sind auch vier Membranen 19c vorgesehen. Wie
bei dem Ausführungsbeispiel
der 6 sind die Membranen 19c schwächer gekrümmt als
eine gedachte, die Zugspeichen 13c zentrisch zur Drehachse
umschließende
Kreislinie.
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8 zeigt
eine Variante, bei der die Endhülse 7d als
integralen Bestandteil einen weiteren Ringbereich 37d aufweist,
welcher den Ringbereich 20d in radialem Abstand umschließt. Die
beiden Ringbereiche 20d, 37d sind durch Druckstege 39d miteinander
verbunden, welche in Umfangsrichtung im Wesentlichen mittig an den
Membranen 19d angreifen. In radialer Verlängerung
der Zugspeichen 13d sind weitere Verbindungsstege 41d zwischen
dem Ringbereich 37d und dem Ringbereich 20d vorgesehen. Zur
radialen Aufweitung der Aufnahmeöffnung
wird der Ringbereich 37d im Umfangsbereich der Druckstege 39d beispielsweise
mittels Spannbacken, wie sie in 3 gezeigt
sind, zusammengedrückt.
Der Ringbereich 37d kann hierbei vergleichsweise großflächig belastet
werden, um die Flächenpressung
in zulässigen
Grenzen zu halten. Die Druckstege 39d bewirken eine Fokussierung
der eingeleiteten Kraft auf die in Umfangsrichtung mittleren Bereiche
der Membranen 19d. Hierdurch wird eine gleichmäßige Verteilung
der eingeleiteten Kräfte
auf das mit den Membranen 19d jeweils verbundene Paar von
Zugspeichen 13d erreicht, selbst wenn die Spannbacken in
Umfangsrichtung nicht bezüglich
der Druckstege 39d zentriert gegen den äußeren Ring 37d gedrückt werden.
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Bei
der Variante der 9 enthält die Endhülse 7e zur Krafteinleitung
in die Membranen 19e ein internes System von Druckkammern 43e,
welche an eine in aller Regel hydraulische Druckmittelquelle 45e angeschlossen
sind. Zur Verbindung der Druckkammern 43e mit der Druckmittelquelle 45e kann
in dem axialen Verbindungsbereich zwischen der Endhülse 7e und
dem Grundkörper
des Spannschafts (vgl. 1) ein ringförmig geschlossener Verteilerkanal
ausgebildet sein, welcher mit den Druckkammern 43e kommuniziert
und zu einem Druckmitteleingabeanschluss des Spannschafts führt, an
dem die Druckmittelquelle 45e anschließbar ist. Selbstverständlich sind
auch andere Gestaltungen der Druckmittelzufuhr denkbar.
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Die
Druckkammern 43e grenzen radial außen unmittelbar an die Membranen 19e an.
Bei Druckmitteleinleitung in die Druckkammern 43e spreizen
sich diese im Wesentlichen in radialer Rich tung auf, wodurch die
Membranen 19e nach radial innen im Sinne einer Abflachung
ausgelenkt werden und die bereits eingehend erläuterte Zugbelastung auf die
Zugspeichen 13e ausüben.
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Bei
der Variante der 10 sind Membranen 19f vorgesehen,
die nicht integraler Bestandteil der Endhülse 7f sind, sondern
als gesonderte Einlegeteile ausgebildet sind, welche in die Hohlkammern 17f der
Endhülse 7f eingesetzt
sind. Die Membranen 19f sind beispielsweise von Federstahlstücken gebildet, welche
sich an den in Umfangsrichtung gegenüberliegenden Randbereichen
der Hohlkammern 17f abstützen. Die Hohlkammern 17f sind
von radial außen her
durch Durchbrüche 47f zugänglich,
welche vom Außenumfangsmantel
der Endhülse 7b bis
zu den Hohlkammern 17f durchgehen. Durch diese Durchbrüche 47f können Druckstempel 21f eingeführt werden,
mittels welcher die Federstahlmembranen 19f zur Aufweitung
der Aufnahmeöffnung 9f nach
radial innen gedrückt
werden können.
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11 zeigt
eine Variante, welche sich von den vorstehenden Ausführungsbeispielen
dadurch unterscheidet, dass als Brückenelemente keine dünnwandigen
Membranen vorgesehen sind, sondern gummielastische Körper 19g,
beispielsweise aus Hartgummi, welche in den Kammern 17g der Endhülse 7g aufgenommen
sind. Die gummielastischen Körper 19g können vorgefertigt
und in die Kammern 17g eingepresst sein. Bevorzugt werden sie
jedoch in den Kammern 17g durch Ausgießen derselben hergestellt.
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Auch
bei dem Ausführungsbeispiel
der 11 ist durch Eindrücken von Druckstempeln 21g in
die gummielastischen Körper 19g eine
radiale Aufweitung der Aufnahmeöffnung 9g erzielbar.
Die durch die Druckstempel 21g mittig komprimierten gummielastischen
Körper 19g versuchen,
dieser Druckbelastung durch eine Ausdehnung in Umfangsrichtung zu entgehen.
Hierbei üben
sie auf die in Umfangsrichtung gegenüberliegenden Wandbereiche der Kammern 17g Kräfte aus,
die bei geeigneter Formgebung der gummielastischen Körper 19g und
der Kammern 17g in einer Zugbelastung der Zugspeichen 13g resultieren.
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Die 12 bis 16 zeigen
Varianten, bei denen die Zugspeichen nicht durch äußere Krafteinleitung
in die Brückenelemente
nach radial außen
gezogen werden, sondern eine thermische Aufweitung der Aufnahmeöffnung durch
Wärmeeinleitung
in die Endhülse
erzielt wird. Hierzu ist in 12 eine
Heizeinrichtung 49h schematisch angedeutet, die in einen
den Außenumfangsmantel
der Endhülse 7h bildenden,
vergleichsweise dickwandigen Ringbereich 20h der Endhülse 7h kurzzeitig
und rasch eine solche Wärmemenge
einleitet, dass mechanische Wärmespannungen
in der Endhülse 7h entstehen,
welche die Zugspeichen 13h nach radial außen ziehen. Die
Heizeinrichtung 49a kann gleichmäßig über den Umfang der Endhülse 7h verteilt
Wärme in
diese einleiten. Es kann auch ausreichend sein, wenn die Heizeinrichtung 49h ihre
Wärmeeinleitung
im Wesentlichen auf diejenigen Umfangsbereiche der Endhülse 7h beschränkt, die
sich zwischen den Zugspeichen 13h befinden. Dementsprechend
sind in 12 Heizdüsen 53h angedeutet,
die in gegenseitigem Abstand um die Endhülse 7h verteilt sind.
Die Heizdüsen 53h können beispielsweise
Warmluft oder heißen
Dampf ausstoßen.
Selbstverständlich
können anstelle
solcher Heizdüsen
andere Heizaggregate verwendet werden, beispielsweise Induktionsspulen.
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Die
Hohlkammern 17h sorgen für eine thermische Isolierung
des Ringbereichs 20h gegenüber den radial inneren Bereichen
der Endhülse 7h,
so dass diese radial inneren Bereiche der Endhülse 7h vor Erwärmung gut
geschützt
sind und entsprechend große
mechanische Wärmespannungen
entstehen können.
Die Isolierwirkung der Hohlkammern 17h kann sogar durch
eine Kühlmittelfüllung oder
eine kühlende
Luftzirkulation in den Hohlkammern 17h gefördert werden.
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Auch
die thermisch bedingte Aufweitung der Endhülse 7h ist reversibel.
Nach Beendigung der Wärmeeinleitung
engt sich die Aufnahmeöffnung 9h deshalb
wieder auf ihr Presspassungsmaß ein.
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Während 12 eine
Variante mit kreisförmiger
Außenumfangskontur
der Endhülse 7h und
mit fünf
Zugspeichen 13h zeigt, ist in 13 eine
Variante mit annähernd
polygonaler, nämlich
viereckiger Außenumfangskontur
der Endhülse 13i und
mit vier Zugspeichen 13i dargestellt. Die Kammern 17i des Ausführungsbeispiels
der 13 sind als in einem achsnormalen Querschnitt
betrachtet längliche,
gewünschtenfalls
ovale Schlitze ausgebildet, welche längs der Polygonseiten angeordnet
sind.
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14 zeigt
eine Variante mit Kammern 17k, welche in einem achsnormalen
Schnitt betrachtet als im Wesentlichen radial sich erstreckende
längliche
Schlitze ausgebildet sind. Dabei ist eine große Zahl von Zugspeichen 13k gebildet,
beispielsweise zwischen 10 und 20.
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Die
Variante der 15 besitzt Kammern 171,
die in einem achsnormalen Querschnitt betrachtet annähernd eiförmig ausgebildet
sind und sich nach radial innen hin verjüngen. Die den radial inneren
Hülsenbereich
segmentierenden Trennschnitte oder -schlitze 331 sind in
Umfangsrichtung zwischen den Kammern 171 angeordnet und
reichen in radialer Richtung bis weit in den Bereich zwischen benachbarten
Kammern 171 hinein. Diese Gestaltung führt dazu, dass zwischen jedem
Paar benachbarter Kammern 171 zwei jeweils durch einen
Trennschlitz 331 getrennte Zugspeichen 131 gebildet
sind und jedes der radial inneren Hülsensegmente 351 mit
zwei Zugspeichen 131 verbunden ist.
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Die
Variante der 16 entspricht dem Ausführungsbeispiel der 15 mit
dem Unterschied, dass die Kammern 17m statt eines ovalen
Querschnitts einen sich nach radial innen hin verjüngenden,
annähernd
trapezförmigen
Querschnitt besitzen.
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Insbesondere
bei den Membran-Lösungen der 2 bis 9,
aber auch – unter
Umständen
in abgeschwächter
Form – bei
den thermischen Lösungen
kann im Rotationsbetrieb des Werkzeughalters infolge der auftretenden
Fliehkräfte
eine geringfügige Wanderung
der mittleren Bereiche der Brückenelemente
nach radial außen
auftreten, die zu einer stärkeren
Krümmung
der Brückenelemente
führt.
Umgekehrt zu den Verhältnissen
beim Lösen
des Presssitzes führt
diese Verformung der Brückenelemente
zu einer nach radial innen gerichteten Druckbelastung der Zugspeichen,
die die Fliehtendenz der Zugspeichen wenigstens teilweise aufhebt.
Dieser Effekt kann sowohl bei Endhülsen mit annähernd kreisförmiger Außenumfangskontur
(wie beispielsweise in den 2 und 4)
als auch bei Endhülsen
mit annähernd
polygonaler Außenumfangskontur
(wie beispielsweise in den 6 und 7)
auftreten. Im letzteren Fall kann er unter Umständen sogar verstärkt auftreten.
Der Effekt kann insbesondere so stark sein, dass die Fliehneigung
der Zugspeichen überkompensiert
und in eine verstärkte
Pressung des Halteschafts des Werkzeugs umgesetzt wird. Die angesprochene
Wanderbewegung der mittleren Bereiche der Brückenelemente kann durch eine
geeignete Gestaltung der Brückenelemente
noch verstärkt werden.
Diesbezüglich
wird nochmals auf 2 verwiesen. Man erkennt dort
an dem in der Darstellung oberen Brückenelement 19 eine
gestrichelt angedeutete Materialverdickung 57, die als
zusätzliches Fliehgewicht
wirkt und besonders starke Fliehkräfte im mittleren Bereich des
Brückenelements 19 entstehen
lässt.
Zur Herstellung einer solchen ungleichmäßigen Massenverteilung des
Brückenelements 19 sind
selbstverständlich
Alternativen zu der gezeigten Materialverdickung denkbar, beispielsweise
die Anbringung eines gesonderten Gewichtskörpers.
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Bei
allen vorstehenden Ausführungsformen wird
entweder durch äußere Krafteinleitung
oder durch äußere Wärmeeinleitung
eine Zugwirkung an den Zugspeichen hervorgerufen, die zu einer radialen
Ausdehnung der Endhülse
und zu einer Aufhebung des Presssitzes führt. Die Querschnittsform der Endhülse und
die Gestaltung der Zugspeichen, Brückenelemente und Hohlkammern
sind in weitem Umfang variabel. Abhängig von der Gestalt der Hohlkammern
können
beispielsweise die Zugspeichen in radialer Richtung stark unterschiedliche
Länge und Position
besitzen. Ebenso ist die Zahl der Zugspeichen und der Hohlkammern
variierbar. Im Einzelfall wird die konkrete Gestaltung des Werkzeughalters unter
anderem von der gewünschten
Klemmkraft, von der gewünschten
Stärke
der radialen Aufweitung der Aufnahmeöffnung und vom Material des
Spannschafts und dessen Verformungseigenschaften abhängen.