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Gegenstand der Erfindung ist eine Verpackung aufweisend einen Aussenbehälter und einen in dem Aussenbehälter befindlichen Einsatzkörper, wobei der Einsatzkörper zumindest teilweise als eine durchbrochene, von der inneren Bodenfläche des Aussenbehälters beabstandete und zur Aufnahme von Flüssigkeit geeignete Produktauflage ausgebildet ist.
Es ist bekannt, dass Lebensmittelerzeugnisse wie z.B. Fleisch- oder Fischprodukte, in Geschäften oder auf Märkten in Verpackungen verkauft werden. Diese Verpackungen bestehen üblicherweise aus Schalen, die das zu verpackende Produkt aufnehmen. Die Verpackungen sind in der Regel nach oben durch eine Folie verschlossen.
Viele Lebensmittelerzeugnisse sondern während der Lagerung Flüssigkeit ab. Im Falle von Fleisch oder Fisch sind dies etwa Blut, Gewebeflüssigkeit, Fleischsaft, oder auch Wasser. Das Wasser kann auch von einer zuvor erfolgten Reinigung des Verpackungsgutes mit Wasser stammen.
Verpackungen für Lebensmittel müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen.
Dies gilt insbesondere für Verpackungen, in denen Frischwaren wie Frischfleisch oder Frischfisch gelagert werden. Die gelagerte Ware soll über einen längeren Zeitraum lagerfähig sein, ohne an Geschmack oder Aussehen zu verlieren.
Aufgrund der angestrebten längeren Lagerfähigkeit ist es in der Regel vorteilhaft, das Eindringen von Umgebungsluft in die Verpackung auszuschliessen. Hierfür müssen die Verpackungen gasdicht verschliessbar sein und werden darüber hinaus häufig mit Kohlendioxid und/oder Inertgasen wie Stickstoff befüllt.
Ein besonderes Problem bei der Lagerung von Lebensmitteln in Verpackungen beruht dabei auf der Flüssigkeit, die von dem Lebensmittel abgesondert wird. Oft führt eine längere Lagerung in der abgesonderten Flüssigkeit zu Qualitätseinbussen und/oder der Verbraucher erhält den Eindruck, es handele sich um ein minderwertiges oder verdorbenes Produkt. Flüssigkeitsabsonderungen führen überdies oft zu Produktverfärbungen.
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Seit langem sind Behälter zur Lagerung von Frischfleisch bekannt, hergestellt etwa aus Polystyrol und verschlossen durch eine obere durchsichtige Kunststofffolie.
Die Frischfleischware ruht hierbei auf einer über die gesamte Auflagefläche saugfähigen Einlage, welche ihrerseits unmittelbar auf den Behälterboden aufgelegt ist. Nachteil einer solchen Verpackung ist, dass das Verpackungsgut unmittelbar auf der angefeuchteten Einlage ruht, ggf. mit dieser verklebt und keine wirksame Trennung zwischen Verpackungsgut und abgesonderter Flüssigkeit stattfindet.
Weiterhin sind Behälter bekannt, die mehrschichtige Böden aufweisen, worin zumindest eine der inneren Schichten Flüssigkeit aufnehmen kann und das Verpackungsgut auf der oberen mit Vertiefungen versehenen flüssigkeitsdichten Schicht ruht (siehe z. B. die GB 1,168,925-B1). Solche Behälter weisen den Nachteil auf, keine ausreichende Belüftung der Auflageseite des Verpackungsgutes zu gewährleisten und sind überdies - weil diese oft nicht aus sortenreinen Kunststoffen herstellbar sind - nur aufwendig herstell-, verarbeit- und recyclebar.
Es ist aber auch bekannt Verpackungen so zu gestalten, dass abgesonderte Flüssigkeit und Produktauflagefläche nicht in Kontakt stehen. Aus der DE 34 06 399-A1 ist etwa ein Behälter bestehend aus einer in eine äussere Schale gestülpten inneren Schale bekannt, wobei die inneren Schale mit Durchbrechungen versehen ist, um einen Flüssigkeitsaustritt in den durch beide Schalen aufgespannten unteren Zwischenraum zu ermöglichen. Der Behälter ist durch eine
Oberfolie gasdicht verschliessbar. Von Vorteil ist hier, dass die Durchbrechungen für eine ausreichende Belüftung des Verpackungsgutes von unten sorgen. Nachteil dieser Schalen ist aber, dass die abgesonderte Flüssigkeit im Bodenbereich frei beweglich ist und bei Erschütterungen oder Verdrehen mit dem Verpackungsgut erneut in Kontakt treten kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Verpackung bereit zustellen, die eine effektive Trennung von Verpackungsgut und abgesonderter Flüssigkeit gewährleistet und eine möglichst umfassende allseitige Belüftung des
Verpackungsgutes erlaubt und so die Lagerfähigkeit des Verpackungsgutes gegenüber konventionellen Verpackungen verbessert. Gleichzeitig soll die
Verpackung preisgünstig und umweltgerecht herstell-, entsorg- bzw. wiederverwertbar sein. Darüber hinaus soll das Verpackungsgut in der Verpackung für den Verbraucher attraktiv und gut einsichtig gelagert sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Verpackung gemäss Hauptanspruch. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verpackung aufweisend: (a) einen Aussenbehälter (b) einen in dem Aussenbehälter befindlichen Einsatzkörper, wobei der
Einsatzkörper - zumindest teilweise als eine durchbrochene Produktauflage ausgebildet ist und - zwischen innerer Bodenfläche des Aussenbehälters und Produktauflage ein freier Zwischenraum ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass - die Produktauflage zumindest zweischichtig aufgebaut ist, wobei die obere mit dem Produkt zumindest teilweise in Kontakt stehende Schicht der
Produktauflage im wesentlichen für eine wässrige Flüssigkeit undurchdringlich und die weitere Schicht zur Aufnahme der wässrigen
Flüssigkeit geeignet ausgebildet ist.
Der Aussenbehälter ist vorzugsweise aus einer im wesentlichen starren Kunststofffolie durch einen Formgebungsprozess hergestellt, etwa durch Tiefziehen.
Weiterhin ist dieser aus einem im wesentlichen durchsichtigen Material hergestellt.
Zur Lagerung von lichtempfindlichen Produkten kann der Aussenbehälter auch lichtundurchlässig sein oder aus einem in eine bestimmten Wellenlängenbereich absorbierenden Material bestehen. Wahlweise kann der Aussenbehälter farblos, gefärbt oder bedruckt sein.
Besonders vorteilhaft ist der Aussenbehälter aus einem Polyestermaterial, wie
Polyethylentherephthalat oder ein Polyethylentherephthalat-Mischpolymerisat, etwa in Form einer Hartfolie, hergestellt, das weiterhin vorteilhaft vor der
Formgebung bedruckt wird. Vorzugsweise ist das Polyestermaterial aus einem amorphen Polyester oder amorphen expandiertem Polyester hergestellt, wobei die
Polyesterfolie vorzugsweise eine Stärke von 300 bis 1400 m, vorzugsweise 500 bis 800 m in Bezug auf ein kompaktes Polyestermaterial und 800 bis 1400 um in
Bezug auf ein expandiertes Polyestermaterial aufweist. Die Polyesterfolie kann mit
Polyethylen oder anderweitig beschichtet sein . Es hat sich gezeigt, dass solche
Polyesterfolie vor der Formgebung mehrfarbig bedruckbar sind.
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Vorzugsweise weist der Aussenbehälter runde Ecken auf und kann durch Querrippen in den Boden- oder Wandflächen formstabilisiert sein.
Insbesondere sind Verpackungen Gegenstand der vorliegenden Erfindung, deren Aussenbehälter eine Abdeckung aufweist, die den Behälter nach oben abschliesst.
Die Abdeckung kann aus einer ggf. flexiblen und vorzugsweise durchsichtigen Kunststoffolie hergestellt und mit dem oberen Rand des Aussenbehälters verbunden sein. Vorteilhafterweise wird diese Verbindung durch Heiss-/ Warmversiegeln ausgebildet. Weiterhin vorteilhaft wird die Abdeckung gasdicht und ggf. unter Befüllung des Behälters mit Kohlendioxid oder einem Inertgas, wie Stickstoff, und unter Vermindern des Sauerstoffgehalts mit dem Aussenbehälter verbunden.
Geeignete Materialien für die Oberfolie sind Folien aus Polyestermaterial, einschliesslich Polyesterverbundmaterialien, die vorzugsweise eine Gesamtstärke von 30 bis 120 um, vorzugsweise 50 bis 90 um aufweisen. Die Polyesterfolie kann mit Polyethylen oder anderweitig beschichtet sein und vor Aufbringen auf den Aussenbehälter bedruckt sein. Als Siegelmedium zur Befestigung von Deckelfolie mit Aussenbehälter kann eine auf den Aussenbehälter aufgebrachte Polyethylenschicht dienen.
In den Aussenbehälter ist ein Einsatzkörper eingebracht. Vorzugsweise sind
Aussenbehälter und Einsatzkörper zweiteilig voneinander trennbar ausgeführt. Der
Einsatzkörper ist zumindest teilweise als eine durchbrochene Produktauflage ausgebildet, wobei die Produktauflage von der inneren Bodenfläche des
Aussenbehälters so beabstandet ist, dass Produktauflage und innere Bodenfläche des
Aussenbehälters einen freien Zwischenraum ausbilden. Der freie Zwischenraum dient der Belüftung der unteren Seite des Verpackungsgutes und gewährleistet einen Gasaustausch in der gesamten Verpackung, insbesondere auch über die
Durchbrechungen der Produktauflage mit dem Gasvolumen oberhalb der
Produktauflage.
Die Produktauflage bildet einen Teil des Einsatzkörpers, vorzugsweise ist im wesentlichen der gesamte Einsatzkörpers nach oben als Produktauflage ausgebildet.
Die Produktauflage ist vorzugsweise flächig ausgebildet.
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Die Produktauflage besteht zumindest aus zwei Schichten, wobei die obere mit dem Produkt zumindest teilweise in Kontakt stehende Schicht der Produktauflage im wesentlichen für eine wässrige Flüssigkeit undurchdringlich und die weitere Schicht zur Aufnahme der wässrigen Flüssigkeit geeignet ausgebildet ist. Die Aufnahme der Flüssigkeit erfolgt im wesentlichen durch Absorption der Flüssigkeit vorzugsweise über die inneren Schnitt- oder Stanzflächen der Durchbrechungen. Die Schichten können fest miteinander in Verbindung stehen oder auch nur aufeinander aufgelegt sein.
Die beiden Schichten können hierbei durchaus aus ein und demselben Material bestehen, beispielsweise aus einem offenzelligen zur Aufnahme einer wässrigen Flüssigkeit geeignetem geschäumten Kunststoff-/Polymer-Material und einem die zweite Schicht bildendem geschlossenzelligen Kunststoff-/Polymer-Material, vorzugsweise Polystyrol, das gegen Flüssigkeitsdurchgang sperrt, und sich an der (den) nach aussen gewandten Oberfläche (n) Die geschäumte Polymerfolie mit geeigneter dreischichtiger Struktur kann durch eine Nachexpansion einer herkömmlichen eine zellige Struktur aufweisenden
Kunststoffschaumfolie hergestellt sein. Die Nachexpansion ist vorzugsweise eine physikalische Nachexpansion und wird durch thermische Expansion des in den
Zellen befindlichen Gases, z. B. eines Treibgases, bewirkt.
Hierbei wird die geschlossenzellige Struktur der inneren Zellen des Polymers aufgebrochen. Die
Wärmebehandlung kann auch durch Mikrowellen oder Infrarotstrahlung erfolgen.
Das offenzellige Polymermaterial ist in der Lage, Flüssigkeit wie ein Schwamm aufzunehmen. Die Herstellung geeigneter Folie kann auch durch Tandemextrusion erfolgen.
Besonders geeignet ist Polystyrol, wobei die eine Schicht aus sogenanntem geschäumten oder expandiertem offenzelligem Polystyrol-Material und die andere (n) Schicht (en) aus geschlossenzelligem Polystyrol-Material besteht(en).
Geeignete Polystyrol - Materialen sind z.B. die DEPRON DRY Produkte der
Firma Depron B. V., Weert, Niederlande.
Die zur Aufnahme der wässrigen Flüssigkeit geeignete Schicht kann auch aus einem
Composit-Material enthaltend etwa ein anorganisches wasseradsorbierendes Material oder auch aus einem z.B. zellulose-haltigem wasserabsorbierenden Material bestehen bzw. dieses enthalten.
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Die im wesentlichen für eine wässrige Flüssigkeit undurchdringlich Schicht weist vorzugsweise eine wasserabweisende hydrophobe Oberfläche auf, die ein Anhaften von Flüssigkeit verhindert und so einen guten Abtransport der wässrigen Flüssigkeit erlaubt.
Der Einsatzkörper kann aus einem zumindest zweischichtigen, vorzugsweise dreischichtigem Folienmaterial hergestellt sein, wobei die Aussparungen durch perforieren oder vorzugsweise durch Ausstanzen hergestellt sind. Das dreischichtige Folienmaterial besteht hierbei z. B. aus einer inneren flüssigkeitsaufnehmenden Schicht und zwei äusseren Flüssigkeit abweisenden Schichten.
Die Durchbrechungen sind in Form von Aussparungen ausgebildet. Die Aussparungen im Einsatzkörper dienen einerseits dazu, den Transport der Flüssigkeit zu den zur Flüssigkeitsaufnahme geeigneten Zonen des Einsatzkörpers zuzulassen und anderseits eine allseitige Belüftung des Verpackungsgutes zu ermöglichen. Die Form der Aussparungen ist im wesentlichen beliebig. Die Aussparungen sollten jedoch so über die Produktauflagefläche verteilt sein, dass eine Belüftung des Verpackungsgutes über die gesamte Auflagefläche gewährleistet ist. Vorteilhafterweise nimmt die Fläche der Aussparungen zumindest 20 vorzugsweise zumindest 40% der Fläche der Produktauflage ein.
Zwischen Aussenbehälter-Innenboden und Einsatzkörper sind Stützglieder zur
Beabstandung vorgesehen. Die Stützglieder können separate zwischengelegte
Stützglieder sein oder Ausprägungen der seitlichen Wände und/oder der
Bodenfläche des Aussenbehälters, und/oder des Einsatzkörpers sein. Sind die
Stützglieder Teil des Aussenbehälters, können diese als Seitenwandschräge,
Wandsicke, oder Nachobenwölbung der Bodenfläche, etwa in Form eine Pyramide oder Distanzrippe, ausgeprägt sein. Sind die Stützglieder Teil des Einsatzkörpers, können diese als Nachuntenwölbung des Einsatzkörpers, etwa in Form eines
Trägers, ausgebildet sein.
Die Produktauflagefläche ist z. B. etwa 0,2 bis 5 cm, vorzugsweise 0,3 bis 1,5 cm, besonders bevorzugt 0,4 bis 1 cm, von dem Aussenbehälter-Innenboden beabstandet und weist eine Stärke von vorzugsweise 0,1 bis 10 mm, besonders bevorzugt 2 bis
5 mm auf.
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Das Verpackungsgut ist vorzugsweise ein Lebensmittel, etwa Frischfleisch oder Frischfisch. Hierbei empfiehlt es sich, dass alle zur Herstellung der Verpackung verwendeten Materialien lebensmittelgeeignet/ lebensmittelzugelassen sind.
Experimente haben gezeigt, dass bei Lagerung von Fischfleisch mit etwa 80% Gewebewasseranteil in den erfindungsgemässen Verpackungen und einem 5%igen Flüssigkeitsverlust während der Lagerung ausgehend von z. B. 400g Fischfleisch ein Flüssigkeitsaustritt von etwa 20 g erfolgt und vollständig von der wasserabsorbierenden Polystyrolschicht der Produktauflage aufgenommen wird.
Im Folgenden wird die erfindungsgemässe Verpackung anhand der Figuren 1 und 2 exemplarisch erläutert.
Figur 1/2 zeigt eine Explosionszeichnung einer erfindungsgemässen Verpackung, bestehend aus einem Aussenbehälter (1), Einsatzkörper (2) mit Produktauflage (3), Verpackungsgut (4), Versteifungsrippen im Aussenbehälter (5), pyramidenförmigen Stützgliedern (6) sowie einer Deckelfolie (7).
Figur 2/2 zeigt einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Verpackung. Die Bodenfolie (8) des Aussenbehälters weist Auswölbungen in Form von Rippen (9) als Stützglieder zur Beabstandung des Einsatzköpers (2) von der Bodenfolie (8) auf. Die Wandflächen (10) des Aussenbehälters sind im unteren Bereich abgeschrägt und wirken ebenfalls als
Stützglieder (11) für den Einsatzkörper. Der Einsatzkörper weist im Bereich der
Produktauflage Durchbrechungen (12) in Form von länglichen Aussparungen auf.
Die Oberfläche der Produktauflage (13) ist wasserabweisend, während das Innere der Produktauflage (14) Wasser aufnehmend ausgestaltet ist. Zwischen
Produktauflage (14) und Bodenfolie (8) spannt sich ein freier Zwischenraum (15) auf, der sich mit dem Gasvolumen oberhalb des Produktauflage (16) über die
Durchbrechungen (12) im Gasaustausch befindet. Die Deckelfolie (7) verschliesst den Aussenbehälter und ist mit diesem über einen nach Aussen gebogenen oberen
Rand (17) durch Versiegeln verbunden . Die Pfeile (18) deuten mögliche Wege des
Gasaustauschs an.