AT516185B1 - Anschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil (1) für an Putz angrenzende Bauteile (10), beispielsweise für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil (2), welches mit einem Haltefuß (3) am Bauteil (10) befestigt ist und einen Haltesteg (4) aufweist, wobei das Basisprofil (2) in der Einbausituation einen vom Haltesteg (4) des Basisprofils (2), vom Haltefuß (3) und zum Teil vom angrenzenden Bauteil (10) begrenzten, im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum (5) für ein expandierendes Dichtelement (6) bildet. Erfindungsgemäß weist der Aufnahmeraum (5) einen in Richtung Bauteil (10) vom Haltefuß (3) begrenzten Passivbereich (P) auf, in welchem das Dichtelement (6) komprimiert vorliegt und einen vom Bauteil (10) begrenzten Aktivbereich (A), in welchen das Dichtelement (6) nach dem Abschluss der Verputzarbeiten verschiebbar ist.
Description
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile, beispielsweise für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil, welches mit einem Haltefuß am Bauteil befestigt ist und einen Haltesteg aufweist, wobei das Basisprofil in der Einbausituation einen vom Haltesteg des Basisprofils, vom Haltefuß und zum Teil vom angrenzenden Bauteil begrenzten, im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum für ein expandierendes Dichtelement bildet.
[0002] Um eine Fassade rissfrei an Rahmenteile von Fenstern und Türen anzuschließen, werden auch elastisch rücksteilfähige Schaumstoffe, bzw. expandierende Dichtelemente verwendet, die in komprimiertem Zustand in eine Dichtfuge eingebaut werden, wobei nach dem Einbau durch Auftrennen einer Abdeckung oder durch Lösen einer Naht oder Verschweißung der Schaumstoff zur Rückstellung freigegeben wird. In diesem Zusammenhang ist aus der EP 0 530 653 A1 eine Dichtleiste zum Ankleben an ein Rahmenteil bekannt geworden, bei welcher der Schaumstoffstreifen im komprimierten Zustand verschlossen in einem im Wesentlichen U-förmigen Kanal der Dichtleiste angeordnet ist. Der Kanal ist in Richtung Einbauteil durch einen formstabilen Deckstreifen verschlossen, der randseitig in einer lösbaren Formschluss-Eingriffsverbindung zum Stirnbereich der Kanalwände gehalten ist. Der formstabile Deckstreifen kann mit Hilfe einer die Eingriffsverbindung durchsetzenden Folie nach dem Einbau der Dichtleiste entfernt werden, so dass der Dichtstreifen freigesetzt wird und sich zwischen der Basis der Dichtleiste und dem mit dem Einbauteil durch einen Klebestreifen verbundenen, formstabilen Deckstreifen entfaltet. Nachteilig ist der relativ kompliziert Aufbau und die bauteilseitig nicht unproblematische Handhabung.
[0003] Aus der EP 2 116 683 A2 ist beispielsweise ein Anschlussprofil mit einem Basisprofil bekannt, das mit seinem Fußteil auf einen Fenster- oder Türstock aufgeklebt wird. Das Basisprofil weist einen Aufnahmeraum für ein expandierendes Dichtband auf, wobei der Aufnahmeraum von einem Haltesteg und zumindest zum Teil direkt vom Bauteil begrenzt ist. Der Haltesteg weist eine nutförmige Aufnahme auf, die zur Aufnahme eines Außenprofils dient. Danach wird als zweiter Schritt ein expandierendes Dichtband vor Ort (bauseits) eingesetzt, welches von einer Dichtbandrolle abgespult und entsprechend der benötigten Länge zugeschnitten wurde. Nach dessen zeitverzögerten Entfaltung liegt das Dichtelement am Bauteil und am Haltesteg des Basisprofils dichtend an. Eine zusätzliche Verankerung des Dichtbandes erfolgt durch eine Haltekante bzw. einen Absatz, der an der Aufnahme für das Außenprofil ausgebildet ist. Schließlich wird in einem dritten Schritt das Außenprofil in die nutförmige Aufnahme eingesetzt, dessen Putzleiste das expandierende Dichtband sichtseitig großteils abdeckt. Nachteilig sind die vor Ort (bauseits) durchzuführenden Arbeitsschritte.
[0004] Die Dokumente US 4 204 373 A, DE 199 44 611 A1 und EP 2 138 664 A1 zeigen Rahmenteile, bzw. Putzanschlussleisten, welche mit vormontiertem, expandierendem Dichtmaterial ausgestattet sind. Das expandierende Dichtmaterial liegt in komprimiertem Zustand von reißbarem Material umhüllt vor, wobei nach Montage des Rahmens oder der Putzanschlussleiste ein für den Anwender greifbares Ende einer Reißleine oder ein nach einer Perforationslinie fortgesetzter Teil der Umhüllung aus einer Fuge hervorragt. Nach der Montage wird durch Herausziehen der Reißleine oder der Verlängerung der Umhüllung die Umhüllung aufgerissen und das Dichtmaterial kann expandieren.
[0005] Aus dem Dokument DE 10 2004 028 294 A1 ist eine Putzanschlussleiste bekannt, bei welcher nach der Montage eine innenliegende, flexible Leiste von einer Passivstellung in eine vorgespannte Aktivstellung zur Sicherstellung der Dichtungsfunktion nach Schwindbewegungen verbracht wird. Dazu ist am vorderen Ende der Leiste an einer Kleberschicht eine Abdeckfolie angebracht, die nicht nur den Bereich der Kleberschicht überdeckt, sondern so lange ausgebildet ist, dass sie nach Montage der Putzanschlussleiste für einen Anwender greifbar aus einer Fuge hervortritt. Zum Verbringen der Leiste in die Aktivstellung wird an der Folie gezogen, sodass der mit Kleberschicht ausgestattete Bereich der Leiste so weit umgebogen wird, dass dieser parallel zum Bauteil zu liegen kommt. Durch weiteres Ziehen an der Folie wird diese von der Kleberschicht abgezogen und die nun in Aktivstellung befindliche Leiste ist mit dem Bauteil verbunden.
[0006] Der bekannte Stand der Technik weist den Nachteil auf, dass das expandierende Dichtelement mit einem nach der Montage aufzureißenden Material umgeben ist, was das Risiko mit sich bringt, dass dieses nicht vollständig aufreißt und sich das elastische Dichtelement nicht vollständig entfalten kann.
[0007] Demgegenüber liegt beim erfindungsgemäßen Anschlussprofil das Dichtelement komprimiert in einem von einem Haltefuß begrenztem Passivbereich vor, von dem es mittels einer am Dichtelement befestigten Kunststofflasche nach der Montage und Abschluss der Verputzarbeiten in einen Aktivbereich verbracht wird und sich entfalten kann. Der Vorteil liegt darin, dass ein eventuell nicht vollständiges Auf reißen eines das Dichtelement umgebenden Materials vermieden wird und sich das Dichtelement nicht vor dem Aushärten des Verputzes ausdehnen kann und somit das Ablösen des Profils zuverlässig verhindert wird.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Anschlussprofil vorzuschlagen, mit welchem auch bei Verwendung einer Dämmschicht einerseits eine dauerhafte Abdichtung zwischen der Fassade und den angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann und andererseits Relativbewegungen zwischen Putz und Bauteil in ausreichendem Ausmaß kompensiert werden können. Weiters soll das Anschlussprofil ohne großen Aufwand herstellbar und möglichst einfach montierbar sein.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Aufnahmeraum für das Dichtelement einen in Richtung Bauteil vom Haltefuß begrenzten Passivbereich aufweist, in welchem das Dichtelement komprimiert vorliegt und einen vom Bauteil begrenzten Aktivbereich, in welchen das Dichtelement nach dem Abschluss der Verputzarbeiten verschiebbar ist.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist am expandierenden Dichtelement der Rand einer Folie oder dünnen Kunststoff lasche befestigt, vorzugsweise an-oder eingeklebt, deren freies Ende zum Verschieben des Dichtelementes vom Passivbereich in den Aktivbereich fassbar ist. Im Passivbereich liegt das komprimierte Dichtelement bereits bei der Herstellung, der Lagerung und der Verarbeitung vor und kann nach dem Abschluss aller Verputzarbeiten auf einfache Weise per Hand mit Hilfe der angeklebten Folie in den Aktivbereich des Aufnahmeraums gezogen werden. Im Aktivbereich liegt das Dichtelement direkt am Bauteil an und kann durch Relativbewegungen zwischen Bauteil und Fassade entstehende Spalten ausgleichen bzw. überbrücken.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: [0012] Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Anschlussprofil für an Putz angrenzende Bauteile in einer dreidimensionalen Darstellung in der Einbausituation; sowie [0013] Fig. 2 das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 nach Abschluss der Verputzarbeiten mit aktiviertem Dichtelement.
[0014] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Anschlussprofil 1 dient als Putzanschlussleiste und wird beispielsweise auf Fenster- oder Türstöcke aufgeklebt, wobei unter der aufzubringenden Putzschicht eine Dämmschicht angeordnet sein kann. Das Anschlussprofil 1 weist ein Basisprofil 2 auf, welches mit einem Haltefuß 3 am Bauteil 10 befestigt ist, wobei die Befestigung vorzugsweise durch ein Montage- oder Dichtungsband 15 erfolgt, welches zwischen Bauteiloberfläche und Haltefuß 3 vorgesehen ist. Das Basisprofil 2 weist einen Haltesteg 4 auf, wobei nach dem Aufkleben des Basisprofils 2 auf das Bauteil 10 ein im Wesentlichen Eiförmiger Aufnahmeraum 5 entsteht, der vom Haltesteg 4, vom Haltefuß 3 und zum Teil vom angrenzenden Bauteil 10 begrenzt wird.
[0015] In der in Fig. 1 dargestellten Einbausituation liegt das komprimierte Dichtelement 6 zunächst in einem Passivbereich P vor, welcher in Richtung Bauteil 10 vom Haltefuß 3 begrenzt ist und kann nach Abschluss der Verputzarbeiten in einen angrenzenden Aktivbereich A des Aufnahmeraums 5 gezogen werden, womit das expandierende Dichtelement 6 aktiviert wird und Bauteilbewegungen ausgleichen kann, die zwischen Fassade und Bauteil 10 auftreten.
[0016] Zum Verschieben des expandierenden Dichtelementes 6 vom Passivbereich P in den Aktivbereich A ist am expandierenden Dichtelement 6 eine Folie 7 befestigt, vorzugsweise angeklebt oder eingeklebt, deren freies Ende 8 mit der Hand fassbar ist. Das expandierende Dichtelement 6 kann nun mit Hilfe der Folie 7 in den Aktivbereich A gezogen werden, womit das expandierende Dichtelement 6 aktiviert ist.
[0017] Am Haltesteg 4 des Basisprofils 2 ist eine Putzabzugsleiste 9 mit zumindest einer Putzabzugskante 11 angeordnet, welche in Richtung Bauteil 10 ragt und gleichzeitig als innerer Anschlag für das in dem Aktivbereich A verschobene, expandierende Dichtelement 6 dient. Nachdem der Anschlag an der Putzabzugsleiste 9 erreicht ist, kann die Folie durch eine weitere Zugbewegung vom Dichtelement 6 abgetrennt werden, wonach die in Fig. 2 dargestellte Situation erreicht wird (zur besseren Übersicht wurden die Dämmmaterialien und Verputzschichten weggelassen).
[0018] Wie in Fig. 1 erkennbar, ist zwischen der Putzabzugsleiste 9 und dem Bauteil 10 ein Spalt 12 ausgebildet, der von der Folie 7 zum Verschieben des Dichtelementes 6 durchsetzt wird.
[0019] Um das expandierende Dichtelement 6 mit verringertem Kraftaufwand vom Passivbereich P in den Aktivbereich A verschieben zu können weist dieses zumindest an den am Haltesteg 4 und am Haltefuß 3 anliegenden Flächen jeweils eine den Gleitwiderstand verringernde Beschichtung auf. Bei dieser Beschichtung kann es sich beispielsweise um eine Silikonschicht, eine Papierschicht oder eine Kunststoffschicht handeln.
[0020] Das Anschlussprofil 1 weist am Haltesteg 4 einen senkrecht abstehenden Einputzsteg 13 auf, an welchem bevorzugt ein Armierungsgitter 14 befestigt ist. Die Befestigung des Armierungsgitters 14 erfolgt beispielsweise mit Hilfe eines aufextrudierten Kunststoffstreifens 18.
[0021] Die Putzabzugsleiste 9 weist in bekannter Weise einen abtrennbaren Schutzschenkel 16 für die Verputzarbeiten auf, welcher vorzugsweise über eine Sollbruchstelle 17 an der Putzabzugsleiste 9 bzw. an der Putzabzugskante 11 befestigt sein kann.
[0022] Die Folie bzw. die dünne Kunststoff lasche 7 zum Verschieben des expandierenden Dichtelementes 6 kann am Schutzschenkel 16 befestigt sein und mit diesem nach dem Ende der Verputzarbeiten abgetrennt werden.
Claims (8)
1. Anschlussprofil (1) für an Putz angrenzende Bauteile (10), beispielsweise für Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil (2), welches mit einem Haltefuß (3) am Bauteil (10) befestigt ist und einen Haltesteg (4) aufweist, wobei das Basisprofil (2) in der Einbausituation einen vom Haltesteg (4) des Basisprofils (2), vom Haltefuß (3) und zum Teil vom angrenzenden Bauteil (10) begrenzten, im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum (5) für ein expandierendes Dichtelement (6) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum einen in Richtung Bauteil (10) vom Haltefuß (3) begrenzten Passivbereich (P) aufweist, in welchem das Dichtelement (6) komprimiert vorliegt und einen vom Bauteil (10) begrenzten Aktivbereich (A) in welchen das Dichtelement (6) nach dem Abschluss der Verputzarbeiten verschiebbar ist.
2. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am expandierenden Dichtelement (6) der Rand einer Folie (7) oder dünnen Kunststofflasche befestigt, vorzugsweise an- oder eingeklebt, ist, deren freies Ende (8) zum Verschieben des Dichtelementes (6) vom Passivbereich (P) in den Aktivbereich (A) fassbar ist.
3. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Haltesteg (4) eine Putzabzugsleiste (9) mit Putzabzugskante (11) angeordnet ist, welche in Richtung Bauteil (10) ragt und als innerer Anschlag für das in den Aktivbereich (A) verschobene, expandierende Dichtelement (6) dient.
4. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Putzabzugsleiste (9) und dem Bauteil (10) ein Spalt (12) ausgebildet ist, den die Folie (7) bzw. Kunststofflasche zum Verschieben des Dichtelementes (6) durchsetzt.
5. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das expandierende Dichtelement (6) zumindest an den am Haltesteg (4) und am Haltefuß (3) anliegenden Flächen eine Beschichtung aufweist, beispielweise eine Silikon-, Papier-, oder Kunststoffschicht, mit welcher der Kraftaufwand bei der Verschiebung des Dichtelementes (6) in den Aktivbereich (A) verringerbar ist.
6. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (4) einen senkrecht abstehenden Einputzsteg (13) aufweist, an welchem bevorzugt ein Armierungsgitter (14) befestigt ist.
7. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltefuß (3) des Basisprofils (2) am Bauteil (10) befestigt, vorzugsweise durch ein Montage- oder Dichtungsband (15) angeklebt ist.
8. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Putzleiste (9) einen abtrennbaren Schutzschenkel (16) für die Verputzarbeiten aufweist, welcher vorzugsweise über eine Sollbruchstelle (17) an der Putzabzugsleiste (9) bzw. an deren Putzabzugskante (11) befestigt ist, wobei Folie (7) bzw. die dünne Kunststofflasche zum Verschieben des expandierenden Dichtelementes (6) am Schutzschenkel (16) befestigt ist. Hierzu 1 Blatt Zeichnung
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