AT508838B1 - Verbundmaterialplatte - Google Patents
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Description
österreichisches Patentamt AT508 838B1 2011-10-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbundmaterialplatte mit einer eine Trägerplatte überdeckenden transparenten Abdeckplatte und mit der Trägerplatte zugeordnetem Dekormaterial sowie ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Verbundmaterialplatte.
[0002] Eine derartige bekannte Verbundmaterialplatte (AT 502 307 B1) ist beispielsweise dreischichtig ausgebildet und weist zumindest eine Deckschicht aus Glas, eine Zwischenschicht aus Kunstharz, in die Dekormaterial eingebettet ist und eine Trägerplatte auf. Das Dekormaterial besteht dabei aus einem oder mehreren in die Zwischenschicht eingegossenen Partikeln, beispielsweise aus Glaskristallen oder dgl., die von einem Netzwerk getragen sind, das auf die Trägerplatte aufgeklebt ist. Zur Herstellung wird auf die Unterseite eines mit diskreten Partikeln besetzten Netzwerkes eine doppelklebende Folie aufgebracht und das Netzwerk auf die Trägerplatte aufgeklebt, wonach ein flüssiges Kunstharz auf die diskreten Partikel und das Netzwerk aufgebracht und eine Deckglasscheibe aufgesetzt wird. Zuletzt werden die Ränder abgedichtet und anschließend das Kunststoffharz ausgehärtet. Das Dekormaterial ist somit zwischen Träger und Abdeckplatte in das Kunstharz eingegossen. Werden als Dekormaterialien Schmucksteine verwendet, die beispielsweise in ornamentaler Weise in die Füllschicht eingebettet sind, verlieren diese Schmucksteine einen nicht unerheblichen Anteil ihrer optischen Effekte, da die Brechungsindexwerte der Schmucksteine und des Kunstharzes, in das sie eingegossen sind, sehr nahe beieinander liegen.
[0003] Um die optischen Effekte von Dekormaterial weitgehend zu erhalten bzw. gegebenenfalls auch noch zu verstärken, wurde es bereits vorgeschlagen (DE 40 08 556 C1), Dekormaterial auf einer Trägerplatte anzuordnen und eine Abdeckplatte mit Abstand vor der Trägerplatte vorzusehen, um das Dekormaterial von direktem Zugriff zu schützen. Im speziellen wurde eine Dekortafel mit einer Glasplatte vorgeschlagen, auf der eine Vielzahl von Glassteinen in ornamentaler Anordnung fixiert ist, wobei die Dekortafel eine halbdurchlässige Spiegelplatte, davon im Abstand angeordnet die Trägerplatte mit Glassteinen und wiederum davon angeordnet eine Vollspiegelplatte umfasst. Mit einer derartigen Verbundmaterialplatte lassen sich zwar gute optische Effekte erzielen, allerdings ist diese aufgrund der mit Abstand zueinander angeordneten Glasscheiben mechanisch weniger stabil als die aus der AT 502 307 B1 bekannte Verbundmaterialplatte. Derartige Verbundmaterialplatten werden in üblicher Weise als Dekortafeln, beispielsweise für Wandverkleidungen, Tischplatten, Türen, Trennwände oder dgl. verwendet, wobei für solche Einsatzzwecke naturgemäß eine erhöhte Anforderung an die Bruchfestigkeit bzw. an die Betriebssicherheit zu stellen ist.
[0004] Ausgehend von einem Stand der Technik der vorgeschilderten Art liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, eine Verbundmaterialplatte zu schaffen, die bei einer hohen Bruchfestigkeit möglichst gute optische Effekte erzielt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass das Dekormaterial in wenigstens zur Abdeckplatte hin offene Ausnehmungen der Trägerplatte eingesetzt und die Abdeckplatte mit der Trägerplatte verklebt ist.
[0006] Durch die unmittelbare Verbindung der Trägerplatte und Abdeckplatte lassen sich verbesserte Festigkeitswerte für eine Verbundmaterialplatte erzielen, wobei sich die gewünschten guten optischen Effekte durch das Einsetzen des Dekormaterials in die Trägerplatte erzielen lassen, in welche das Dekormaterial nicht in die Ausnehmungen eingegossen, sondern im wesentliche frei eingesetzt werden. Für die Trägerplatte können beliebige Materialien, wie insbesondere Glas, Stein, diverse Metalle oder dgl. Verwendung finden. In die Ausnehmungen werden beispielsweise Feststoffe aus diversen Metallen, Flitter, Steine, Holz, Kunststoff, Glas, Kristalle oder dgl. eingesetzt. Die Ausnehmungen können Fräsungen, Bohrungen, Ätzungen bzw. auch Durchbrüche in der Trägerplatte sein. Das Dekormaterial wird lagefest in die Ausnehmungen eingesetzt bzw. eingeklebt, um ein Verrutschen zu verhindern.
[0007] Dazu ist das Dekormaterial in die Ausnehmungen unter Freilassung eines das Dekormaterial zumindest größtenteils umfassenden Freiraumes zwischen Trägerplatte und Abdeckplatte 1 /5 österreichisches Patentamt AT508 838B1 2011-10-15 eingesetzt, insbesondere eingeklebt. Durch das Vorsehen dieses Freiraumes ist gewährleistet, dass das Dekormaterial bis auf die Halte- bzw. Fixierpunkte in der Ausnehmung zumindest größtenteils vom Freiraum umgeben ist, wodurch sichergestellt ist, dass das Dekormaterial größtenteils von einem Gas, gegebenenfalls auch Vakuum, umgeben ist, womit sich die gewünschten optischen Effekte erzielen lassen. Im einfachsten Fall besteht die erfindungsgemäße Verbundmaterialplatte aus einer Trägerplatte und einer mit der Trägerplatte verbundenen Abdeckplatte, wobei es sich aus fertigungstechnischen Gründen insbesondere empfiehlt, wenn die Abdeckplatte aus einem flexiblen, transparenten Material besteht. Für höher beansprucht Verbundmaterialplatten, insbesondere für Tischplatten, Wände oder dgl., empfiehlt es sich, wenn die Abdeckplatte von einer Deckscheibe überdeckt ist, wobei die Deckscheibe gegebenenfalls mit einer Abdeckscheibe wiederum verklebt sein kann. Die Abdeckscheibe kann dabei unverlierbar mit der Abdeckplatte verbunden sein, um eine höherfeste Verbundmaterialplatte zu schaffen, oder aber lösbar mit der Trägerplatte verbunden sein, um beschädigte, gegebenenfalls als Verschleissfläche wirkende, Abdeckscheiben gegebenenfalls problemlos wechseln zu können.
[0008] Zur Erzielung von weiteren optischen Effekten, kann die Trägerplatte auf der der Ab-deckplatte abgewandten Fläche mit einer Dekorschicht ausgestattet sein. Diese Dekorschicht kann eine mit der Trägerplatte verbundene Dekorplatte, Klebefolie mit entsprechenden Dekor oder eine beliebige Beschichtung, beispielsweise Lackierung oder dgl. sein. Sollen die optischen Effekte von beiden Seiten sichtbar sein, wie dies beispielsweise für Türen, Trennwände oder dgl. von Vorteil ist, kann die Trägerplatte auf der der Abdeckplatte abgewandten Fläche ebenfalls mit einer, gegebenenfalls von einer Deckscheibe überdeckten, Abdeckplatte ausgestattet sein.
[0009] Eine erfindungsgemäße Verbundmaterialplatte kann beispielsweise derart hergestellt werden, dass zuerst eine Trägerplatte mit den benötigten Ausnehmungen, beispielsweise in ornamentaler Anordnung ausgestattet wird, wonach in diese Ausnehmungen das gewünschte Dekormaterial unter Freilassung eines das Dekormaterial zumindest größtenteils umfassenden Freiraumes zwischen Trägerplattenausnehmung und Abdeckplatte eingesetzt werden, wonach die Ausnehmungen mit dem Dekormaterial von wenigstens einer mit der Trägerplatte zu verklebenden Abdeckplatte bzw. Deckscheibe überdeckt werden. Zur Fertigung empfiehlt es sich insbesondere, wenn die aus einem flexiblen, transparenten Material bestehende und mit Abstand zur Trägerplatte gehaltene, zumindest in geringen Bereichen biegeelastische Abdeckplatte, von einer Plattenseite her beginnend gegen die Trägerplatte angedrückt und auf die Trägerplatte aufgezogen wird. Damit können ungewollte Lufteinschlüssen zwischen den beiden Platten, der Trägerplatte und der Abdeckplatte, vermieden werden. Lediglich die das Dekormaterial umgebenden Freiräume bilden dann noch Luftkammern aus, die ja zur Realisierung der gewünschten optischen Effekte erforderlich sind. Falls nötig, kann die Trägerplatte zudem noch auf einer bzw. auf beiden Platten von wenigstens einer mit der Trägerplatte zu verklebenden Abdeckplatte bzw. Deckscheibe überdeckt werden. Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen zwischen den einzelnen Platten können die einzelnen Platten und/oder Scheiben auch unter Vakuum miteinander verbunden werden.
[0010] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt. Es zeigen [0011] Fig. 1 eine erfindungsgemäße Verbundmaterialplatte im Querschnitt, [0012] Fig. 2 die Verbundmaterialplatte aus Fig. 1 mit einer zusätzlichen Abdeckscheibe und [0013] Fig. 3 eine weitere Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen Verbundmaterial platte, die aus fünf Plattenlagen aufgebaut ist.
[0014] Eine Verbundmaterialplatte 1 umfasst eine Trägerplatte 2 und eine die Trägerplatte 2 überdeckende, transparente Abdeckplatte 3, sowie ein der Trägerplatte 2 zugeordnetes Dekormaterial 4, im Ausführungsbeispiel Kristallsteine. Das Dekormaterial 4 ist in zur Abdeckplatte 3 hin offene Ausnehmungen 5 eingesetzt und mit Klebstoff 6 in der Ausnehmung 5 fixiert. Zudem 2/5
Claims (10)
- österreichisches Patentamt AT508 838 B1 2011-10-15 ist die Abdeckplatte 3 mit der Trägerplatte 2 mit einem Klebstoff 7 verklebt. Dieser Klebstoff 7 kann eine Klebstoffschicht oder eine doppelseitige Klebefolie sein. [0015] Zur Erzielung der gewünschten optischen Effekte ist das Dekormaterial 4 in die Ausnehmungen 5 unter Freilassung eines das Dekormaterial 4 zumindest größtenteils umfassenden Freiraumes 8 zwischen Trägerplatte 2 und Abdeckplatte 3 eingeklebt. In den dargestellten Ausführungsbeispielen bildet sich dieser Freiraum 8 zwischen der Wandung der Ausnehmung 5 und der die Ausnehmung 5 überdeckenden Abdeckplatte 3 aus. Das Dekormaterial 4 ist somit bis auf die Klebestelle mit Abstand zum Ausnehmungsmantel in der Ausnehmung geordnet. [0016] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist die Trägerplatte 2 auf der der Abdeckplatte 3 abgewandten Fläche mit einer Dekorschicht 9 ausgestattet. Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3 ist die Abdeckplatte 3 von einer Deckscheibe 10 überdeckt, die ebenfalls mit der Abdeckplatte verklebt ist, gegebenenfalls aber auch lediglich daraufgelegt bzw. lösbar verbunden ist. [0017] Fig. 3 kann eine fünflagige erfindungsgemäße Verbundmaterialplatte entnommen werden, wobei die Trägerplatte 2 zudem auf der der Abdeckplatte 3 abgewandten Fläche ebenfalls mit einer zusätzlich mit einer Deckscheibe 10 überdeckten Abdeckplatte 3 ausgestattet ist. [0018] Derartige Verbundmaterialplatten können beispielsweise für Scheiben für Dekorationszwecke, für Tischplatten, Wände, Fassaden bzw. zum Verkleiden von Lichtschaltern als Dekorteile, Einlegeteile oder dgl. Verwendung finden. Die vorgestellten Ausführungsbeispiele können zudem in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden um gewünschte optische Effekte bzw. um möglichst hohe Festigkeitswerte bzw. verschleißfeste Oberflächen zu erzielen. [0019] Durch das nichtvergießen der in die Verbundmaterialplatte eingebrachten Feststoffe können die Vorteile der unterschiedlichen Brechungsindexe der verwendeten Materialien voll ausgenützt werden. Bei der Verwendung von geschliffenen Kristallen als Dekormaterial bleibt somit der volle optische Effekt der geschliffenen Flächen erhalten. Patentansprüche 1. Verbundmaterialplatte mit einer eine Trägerplatte überdeckenden transparenten Abdeckplatte und mit der Trägerplatte zugeordnetem Dekormaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekormaterial (4) in wenigstens zur Abdeckplatte (3) hin offene Ausnehmungen (5) der Trägerplatte (2) eingesetzt und die Abdeckplatte (3) mit der Trägerplatte (2) verklebt ist.
- 2. Verbundmaterialplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekormaterial (4) in die Ausnehmungen (5) unter Freilassung eines das Dekormaterial (4) zumindest größtenteils umfassenden Freiraumes (8) zwischen Trägerplatte (2) und Abdeckplatte (3) eingesetzt, insbesondere eingeklebt, sind.
- 3. Verbundmaterialplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (3) aus einem flexiblen, transparenten Material besteht.
- 4. Verbundmaterialplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (3) von einer Deckscheibe (10) überdeckt ist, wobei die Deckscheibe (10) mit der Abdeckplatte (3) gegebenenfalls verklebt ist.
- 5. Verbundmaterialplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (2) auf der der Abdeckplatte (3) abgewandten Fläche mit einer Dekorschicht (9) ausgestattet ist.
- 6. Verbundmaterialplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (2) auf der der Abdeckplatte (3) abgewandten Fläche ebenfalls mit einer, gegebenenfalls von einer Deckscheibe (10) überdeckten, Abdeckplatte (3) ausgestattet ist. 3/5 österreichisches Patentamt AT508 838 B1 2011-10-15
- 7. Verfahren zum Herstellen einer Verbundmaterialplatte, wonach zuerst eine Trägerplatte mit Ausnehmungen ausgestattet wird, wonach in diese Ausnehmungen Dekormaterial unter Freilassung eines das Dekormaterial zumindest größtenteils umfassenden Freiraumes zwischen Trägerplatte und Abdeckplatte eingesetzt werden und dass die Ausnehmungen mit dem Dekormaterial anschließend von wenigstens einer mit der Trägerplatte zu verklebenden Abdeckplatte bzw. Deckscheibe überdeckt werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem flexiblen, transparenten Material bestehende und mit Abstand zur Trägerplatte gehaltene Abdeckplatte von einer Plattenseite her beginnend gegen die Trägerplatte angedrückt und auf die Trägerplatte aufgezogen wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte auf beiden Plattenseiten von wenigstens einer mit der Trägerplatte zu verklebenden Abdeckplatte bzw. Deckscheibe überdeckt wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Platten und/oder Scheiben unter Vakuum miteinander verbunden werden. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 4/5
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