AT507383B1 - Motorrad mit hoher fahrersitzposition - Google Patents
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Abstract
Bei einem Verfahren zur geschwindigkeitsabhängigen Verstellung der Sitzhöhe (FH1) eines Motorrads (8) mit einem Rahmen (9), zumindest zwei Rädern (10, 11), einem Motor (12) und einem Fahrersitz (13), der eine Sitzhöhe (H) zum Straßen-Niveau (N) aufweist, wird bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads (8) die Sitzhöhe (H) von einer Stand-Sitzhöhe (SH) auf eine Fahr-Sitzhöhe (FH1) vergrößert und die bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads (8) die Sitzhöhe (H) von der Fahr-Sitzhöhe (FH1) auf die Stand-Sitzhöhe (SH) verkleinert.
Description
österreichisches Patentamt AT507 383 B1 2010-12-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Motorrad gemäß dem Stand der Technik, wie es beispielsweise in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Das dargestellte Motorrad 1 weist eine Rahmen 2, zwei Rädern 3 und 4, einen Motor 5 und einen Fahrersitz 6 auf, der in einer Sitzhöhe H zum Stra-ßen-Niveau N vorgesehen ist. In der Figur 1 befindet sich das Motorrad 1 im Stillstand und ein Fahrer 7, der symbolisch punktiert dargestellt ist, reicht mit seinem rechten leicht abgewinkelten Bein gerade gut bis zum Straßen-Niveau N, um das Motorrad 1 in der Balance zu halten. Da Fahrer unterschiedlich groß sind wird bei der Konstruktion von Motorrädern darauf geachtet, dass die Sitzhöhe H nicht zu hoch ist, um auch etwas kleineren Fahrern die Möglichkeit zu geben mit dem Motorrad zu fahren.
[0002] In der Figur 2 ist das Motorrad 1 in Fahrt dargestellt, wobei der Fahrer 7 seine Beine auf den Fußrastern den Motorrads 1 aufsetzt. Hierdurch bilden der Oberschenkel und der Unterschenkel des in der Figur 2 dargestellten rechten Beins des Fahrers beim Knie einen Beinwinkel W. Je niedriger die Sitzhöhe H, desto näher ist der Fußraster beim Fahrersitz 6 und desto stärker sind die Beine des Fahrers 1 abgewinkelt. Insbesondere bei größeren Fahrern und längeren Fahrten ist eine stark abgewinkelte Beinposition unangenehm für den Fahrer 1 und kann dazu führen, dass der Blutkreislauf zum Unterschenkel hin abgesperrt wird. Dies kann schlimmstenfalls sogar zu einem Unfall führen.
[0003] Es ist daher Aufgabe von Konstrukteuren von Motorrädern die Sitzhöhe H, den Abstand vom Fahrersitz zu den Fußrasten und die gewünschte Geländegängigkeit des Motorrads für Fahrer mit kleiner, durchschnittlicher oder großer Körpergröße geeignet anzupassen. Teilweise werden von einzelnen Motorradtypen unterschiedliche Rahmengrößen angeboten, wie diese auch bei Fahrrädern üblich ist. Bei manchen neueren Motorrädern gibt es die Möglichkeit durch manuelle Manipulation an der Federung zwischen zwei Federweglängen zu wählen. Dies hat zwar primär Auswirkungen auf die Geländegängigkeit des Motorrades, ermöglicht aber zu einem gewissen Grad auch Fahrern mit kleinerer Körpergröße ein Motorrad mit größerem Rahmen beziehungsweise Rädern zu nutzen. Weiters gibt es bei manchen Motorrädern die Möglichkeit, die Entfernung des Fahrersitzes vom Rahmen manuell zu verstellen, um die Sitzposition für einen kleineren oder größeren Fahrer komfortabler zu gestalten. Die Einstellmöglichkeiten sind aber mit nur 20 bis 40mm Höhenunterschied sehr begrenzt. All diese bekannten Motorräder bieten aber keine zufrieden stellende Lösung, um Fahrern von Motorrädern unterschiedlicher Körpergröße den gleichen Fahrkomfort beim Fahren mit dem Motorrad zu bieten.
[0004] Aus dem Dokument DE 200 17 267 U1 ist ein Motorrad bekannt, bei dem an jedem Fahrwerkselement zumindest ein Aktuator vorgesehen ist, mit dem die Lage des Fahrwerkselements relativ zum Rahmen veränderbar ist.
[0005] Aus dem Dokument US 6 360 148 B1 ist eine Steuerung für einen hydraulischen Dämpfer für ein Enduro-Fahrzeug bekannt. Das Eingangssignal des Steuerungsalgorithmus besteht aus der Motordrehzahl, der Raddrehzahl, der Ansaugklappenposition, der Fahrerposition und der Aufhängungsposition. Daraus ergibt sich die optimale Dämpfungsrate, die als Stellgröße dem hydraulischen Dämpfer übermittelt werden.
[0006] Das Dokument US 6 899 193 B1 offenbart eine Steuerungseinrichtung für die Fahrwerksaufhängung eines Motorrades. Als Regeleingangsgröße werden der Winkel, die Fahrgeschwindigkeit, der Getriebegang, die Motordrehzahl, die Ansaugklappenposition, die Bremsanwendung, die Aufhängungsposition und der Fahrerschalter verwendet.
[0007] Das Dokument DE 195 48 721 A1 zeigt eine automatische Nachlaufregulierung für ein einspuriges Kraftfahrzeug, bestehend aus hydraulisch zweiseitig ansteuerbaren Lenkkopf-Schwenkzylindern, zweier längenvariierbarer Teleskopfedergabeln und die dazu erforderlichen Hydroaggregate sowie einem hydropneumatischen Druckspeicher.
[0008] Das Dokument EP 1 775 188 A1 offenbart eine Steuerungseinrichtung für mehrräderige Fahrzeuge für ein aktives Fahrwerk mit Fahrwerksaktuatoren, die einen konstanten Abstand 1/10 österreichisches Patentamt AT507 383 B1 2010-12-15 von der Fahrbahnoberfläche hersteilen.
[0009] Es ist somit Aufgabe der Erfindung ein Motorrad der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, bei dem die vorstehend angegebenen Nachteile nicht auftreten. Diese Aufgabe wird bei solchen Motorrädern dadurch gelöst, dass die Sitzhöhe geschwindigkeitsabhängig verstellt wird, wobei bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads die Sitzhöhe von einer Stand-Sitzhöhe auf eine Fahr-Sitzhöhe vergrößert wird und bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads die Sitzhöhe von der Fahr-Sitzhöhe auf die Stand-Sitzhöhe verkleinert wird.
[0010] Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass die Sitzhöhe bei stehendem oder langsam fahrendem Motorrad so niedrig ist, dass der Fahrer zuverlässig das Straßen-Niveau erreicht, um das Motorrad in der Balance zu halten. Sobald das Motorrad allerdings eine gewisse Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads erreicht hat wird die Sitzhöhe vergrößert, was einerseits einen wesentlich verbesserten Fahrkomfort gewährleistet und andererseits erhält der Fahrer durch die höhere Sitzposition auch einen besseren Überblick über das Straßengeschehen.
[0011] Die weiteren technischen Realisierungen und deren Vorteile werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
[0012] Figur 1 [0013] Figur 2 [0014] Figur 3 [0015] Figur 4 [0016] Figur 5 [0017] Figur 6 zeigt ein Motorrad gemäß dem Stand der Technik im Stand. zeigt ein Motorrad gemäß dem Stand der Technik in Fahrt. zeigt ein erfindungsgemäßes Motorrad mit Höhenverstellmitteln im Stand. zeigt das Motorrad gemäß Figur 3 nach dem Überschreiten der Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen. zeigt das Motorrad gemäß Figur 3 nach dem Überschreiten einer zweiten Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen. zeigt das Motorrad gemäß Figur 5, wobei der Fahrer seine Füße auf die Fußrasten aufgesetzt hat.
[0018] Figur 7 zeigt zwei verschiedene Hydraulikzylinder des Hydrauliksystems des Motorrads gemäß Figur 3.
[0019] Figur 8 zeigt schematisch das Hydrauliksystem des Motorrads gemäß Figur 3.
[0020] Figur 9 zeigt schematisch die Steuermittel und Drehzahlsensoren des Motorrads gemäß
Figur 3.
[0021] Figur 3 zeigt ein Motorrad 8 mit einem Rahmen 9, zwei Rädern 10 und 11, einem Motor 12 und einem Fahrersitz 13, der eine Sitzhöhe H zum Straßen-Niveau N aufweist. Das Motorrad 8 ist im Stand und der Fahrer 7 reicht mit seinem Bein gut bis zum Straßen-Niveau N, um das Motorrad 8 in der Balance zu halten. Das Motorrad 8 weist nunmehr Höheneinstellmittel auf, die bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads 8 zum Vergrößern der Sitzhöhe H von einer Stand-Sitzhöhe SH auf eine Fahr-Sitzhöhe FH1 und die bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads 8 zum Verkleinern der Sitzhöhe H von der Fahr-Sitzhöhe FH1 auf die Stand-Sitzhöhe SH ausgebildet sind. Zur Veränderung der Sitzhöhe H weist das Motorrad 8 zwei Hydraulikzylinder 14 und 15 zur Veränderung der Rahmenhöhe und einen Hydraulikzylinder 16 zur Veränderung der Entfernung des Fahrersitzes 13 vom Rahmen 9 auf.
[0022] Figur 4 zeigt das Motorrad 8 gemäß Figur 3 nach dem Überschreiten der Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen. Die Mindestgeschwindigkeit ist bei dem Motorrad 8 gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit 20km/h festgelegt worden. Bei dieser Mindestgeschwindigkeit hat das Motorrad 8 bereits ausreichend Stabilität im Fährbetrieb aufgebaut, dass eine Veränderung der Sitzhöhe H keine Unfallgefahr bildet. Beim Erreichen der 20km/h steuern die Höheneinstellmittel die Hydraulikzylinder 14 und 15 an, weshalb sich die Sitzhöhe H von der stich- 2/10 österreichisches Patentamt AT507 383 B1 2010-12-15 punktiert dargestellten Position mit der Sitzhöhe SH auf die fett dargestellt Position mit der Sitzhöhe FH1 erhöht. Der Fahrer kommt somit mit seinen Beinen praktisch nicht mehr bis zum Straßen-Niveau N hinunter, was bei einer Geschwindigkeit von 20km/h und zunehmend auch nicht erforderlich ist. Durch die höhere Sitzposition mit der Sitzhöhe FH1 gewinnt der Fahrer aber bereits einen wesentlich besseren Überblick über das Geschehen auf der Straße. Die größere Entfernung beispielsweise des Motors 12 vom Straßen-Niveau N verbessert zusätzlich die Geländegängigkeit des Motorrads 8.
[0023] Figur 5 zeigt das Motorrad gemäß Figur 3 nach dem Überschreiten der zweiten Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen, die bei dem Motorrad 8 gemäß diesem Ausführungsbeispiel mit 35km/h festgelegt ist. Beim Erreichen der 35km/h steuern die Höheneinstellmittel den Hydraulikzylinder 16 unter dem Fahrersitz 13 an, weshalb sich die Entfernung des Fahrersitzes 13 vom Rahmen 9 vergrößert. Hierdurch vergrößert sich die Sitzhöhe FH1 von der stichpunktiert dargestellten Position (entspricht der Position in Figur 4) auf die fett dargestellt Position mit der Sitzhöhe FH2. Die Sitzhöhe H, die bei dem Motorrad 8 gemäß diesem Ausführungsbeispiel 950mm beträgt, wurde somit auf eine zweite Fahr-Sitzhöhe FH2 von 1.100mm vergrößert. Die Höheneinstellmittel vergrößern die Sitzhöhe H somit um ganze 150mm während des Beschleunigens des Motorrads 8. Der Fahrer sitzt somit ab einer Geschwindigkeit von 35km/h wesentlich komfortabler und höher mit einem besseren Überblick über das Geschehen auf der Strasse. In Figur 6 ist der angenehmere Beinwinkel W des Fahrers 7 deutlich zu erkennen.
[0024] Im Folgenden wird nun der technische Aufbau der Höheneinstellmittel des Motorrads 8 näher beschrieben. In Figur 7 ist sowohl der Hydraulikzylinder 14 in der Gabel des Motorrads 8 als auch der Hydraulikzylinder 16 im Fahrersitz 13 des Motorrades 8 dargestellt. In der Figur 8 ist das Hydrauliksystem 17 des Motorrads 8 dargestellt, wobei ersichtlich ist, dass die Hydraulikzylinder 14, 15 und 16 mit nur einer Hydraulikpumpe 18 und einem Hydrauliktank 19 betrieben werden. Bei laufender Hydraulikpumpe 18 pumpt die Hydraulikpumpe 18 Hydrauliköl in die Hydraulikzylinder 14, 15 und 16, das über Rückleitungen RL wieder zurück zur Hydraulikpumpe 18 fließt. Druck baut sich in den Hydraulikzylindern 14, 15 und 16 dadurch auf, dass die Druckleitungen DL einen wesentlich größeren Leitungsquerschnitt aufweisen als die Rückleitungen RL, wie dies in Figur 7 deutlich zu sehen ist. Durch diese Konstruktion des Hydrauliksystems 17 kann gänzlich auf Ventile bei den Hydraulikzylindern 14, 15 und 16 verzichtet werden, weshalb das Hydrauliksystem 17 besonders zuverlässig und langlebig arbeitet.
[0025] Um unterschiedliche Verstellwege und Kraftwirkungen zu ermöglichen weisen die Hydraulikzylinder 14 und 15 verglichen mit dem Hydraulikzylinder 16 einen unterschiedlichen Durchmesser und unterschiedliche Längen auf, wie dies in Figur 7 dargestellt ist.
[0026] Figur 9 zeigt schematisch Steuermittel 20 und Drehzahlsensoren 21 und 22 der Höheneinstellmittel des Motorrads 8 gemäß Figur 3. Die Drehzahlsensoren 21 und 22 ermitteln die aktuelle Drehzahl beziehungsweise Geschwindigkeit des Motorrades 8 und über mittein diese Information an die Steuermittel 20. In den Steuermitteln 20 ist die erste und zweite Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen und weiters auch die Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern gespeichert. Die Steuermittel 20 sind je nach dem, ob beziehungsweise wann das Motorrad 8 eine dieser Mindestgeschwindigkeiten über-beziehungsweise unterschreitet zum Einschalten oder zum Ausschalten der Hydraulikpumpe 18 ausgebildet.
[0027] Die Mindestgeschwindigkeiten beim Beschleunigen und die Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern sind derart festgelegt, dass verhindert ist, dass das Motorrad 8 in einem „Stop-And-Go" Verkehr ständig die Sitzhöhe verändert. Die Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen ist hierfür um zumindest 10km/h kleiner als die Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern. Die Steuermittel 20 können zusätzlich eine Logikschaltung aufweisen, die erst dann die Sitzhöhe H auf die Sitzhöhe FH1 oder FH2 erhöhen, wenn das Motorrad eine bestimmte Mindestzeit die Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen überschritten hat. So könnten die Steuermittel 20 nach einem „Stop-And-Go" Betrieb im Stadtverkehr von einer halben Stunde erst nach dem Überschreiten der Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen von zumindest drei Minuten auf die Sitzhöhe FH1 und dann FH2 schalten. 3/10
Claims (12)
- österreichisches Patentamt AT507 383 B1 2010-12-15 [0028] Das Motorrad 8 weist weiters einen Notausschalter 23 auf, der, wenn er vom Fahrer betätigt wird, unabhängig von der Geschwindigkeit des Motorrads 8 die Sitzhöhe H des Motorrads 8 auf die Stand-Sitzhöhe SH verkleinert. Der Fahrer kann somit je nach Situation im Straßenverkehr jederzeit seine Sitzposition so verändern, dass er gut und sicher mit dem Bein zum Straßen-Niveau N kommt. [0029] Die Steuermittel 20 der Höheneinstellmittel sind nunmehr weiters dazu ausgebildet bei einem Ausfall des Motors 12 und/oder bei einem Ausfall der den Motor 12 steuernden Elektronik automatisch auf die Stand-Sitzhöhe SH abzusenken. Da die Hydraulikzylinder 14, 15 und 16 ohne Ventile ausgeführt sind ist immer gewährleistet, dass das Motorrad 8 im Ruhezustand oder bei einem Ausfall auf die Stand-Sitzhöhe SH abgesenkt ist. Dies ist ein weiterer Sicherheitsaspekt der Höheneinstellmittel und gewährleistet, dass bei einem Ausfall der Fahrer immer zuverlässig das Straßen-Niveau N mit seinem Bein erreichen kann. [0030] Die Höheneinstellmittel vergrößern bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads die Sitzhöhe H auf die Fahr-Sitzhöhe FH1 und dann FH2, wobei dies fließend während eines Anhebezeitbereichs erfolgt, um eine Beeinträchtigung der Fahreigenschaften des Motorrades während des Anhebens zu vermeiden. Der Anhebezeitbereich kann beispielsweise 8, 10 oder auch 15 Sekunden betragen. Bei Erreichen der Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads verkleinern die Höheneinstellmittel die Sitzhöhe H auf die Stand-Sitzhöhe SH fließend während eines Absenkzeitbereich, wobei der Anhebezeitbereich länger als der Absenkzeitbereich ist. Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass das Motorrad auch bei stärkeren Bremsungen immer auf die Stand-Sitzhöhe SH abgesenkt ist, damit der Fahrer zuverlässig den Boden erreicht. [0031] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen erhält der Konstrukteur von Motorrädern eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. So könnten beispielsweise Räder mit einem sehr großen Raddurchmesser verwendet werden, wenn die Stand-Sitzhöhe entsprechend niedrig festgelegt wird. Der für den Fährbetrieb mit größeren Geschwindigkeiten nötige Federweg könnte durch die Höheneinstellmittel bei entsprechenden Geschwindigkeiten eingestellt werden. Auch eine relativ große Rahmengröße ist denkbar, wenn die Federwege für die Stand-Sitzhöhe von den Höheneinstellmitteln entsprechend reduziert werden. [0032] Es kann erwähnt werden, dass das Motorrad 8 gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel nur eine der vielen möglichen technischen Realisierungen der erfindungsmäßen Maßnahmen darstellt. Im Hinblick und mit Wissen der Erfindung sind dem Fachmann eine Vielzahl anderer Ausführungsformen erfindungsmäßer Motorräder erschließbar. Beispielsweise könnte anstatt des Hydrauliksystems ein pneumatisches System in den Höheneinstellmitteln verwendet werden. Andererseits könnten bei dem Hydrauliksystem nur zwei der auch bis zu zehn Hydraulikzylinder mit gegebenenfalls zwei oder mehreren Hydraulikpumpen verwendet werden. Auch könnten die Mindestgeschwindigkeiten vom Fahrer einstellbar sein oder es könnten drei, fünf oder noch mehr Mindestgeschwindigkeiten beim Beschleunigen und auch mehrere Mindestgeschwindigkeiten beim Verzögern festgelegt werden. [0033] Es kann erwähnt werden, dass die Endlage der Verstellung des Hydraulikzylinders nicht durch die Länge des Hydraulikzylinders vorgegeben sein muss. Die Endlage der Verstellung der Hydraulikzylinder und somit letztendlich die Verstellung der Sitzhöhe kann beispielsweise durch eine manuelle Verstellung der Endlage mittels Schraubenmutter und Hakenschlüssel -wie bei den Federbeinen - erfolgen. Patentansprüche 1. Verfahren zur geschwindigkeitsabhängigen Anhebung und Wiederabsenkung der Sitzhöhe (FH1) bei einem Motorrad (8) mit einem Rahmen (9), zumindest zwei Rädern (10,11), einem Motor (12) und einem Fahrersitz (13), der eine Sitzhöhe (H) zum Straßen-Niveau (N) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads (8) die Sitzhöhe (H) von einer Stand-Sitzhöhe (SH) auf eine Fahr-Sitzhöhe (FH1) vergrößert wird, bei der der Fahrer mit seinen Beinen das Stra- 4/10 österreichisches Patentamt AT507 383 B1 2010-12-15 ßen-Niveau (N) nicht mehr erreicht, und dass bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads (8) die Sitzhöhe (H) von der Fahr-Sitzhöhe (FH1) auf die Stand-Sitzhöhe (SH) verkleinert wird, bei der der Fahrer mit seinen Beinen das Straßen-Niveau (N) sicher erreicht, und dass die Stand-Sitzhöhe (SH) und die Fahr-Sitzhöhe (FH1) manuell einstellt beziehungsweise an die Größe des Fahrers anpasst werden können.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen einer die Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen übersteigenden zweiten Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen die Fahr-Sitzhöhe (FH2) weiter vergrößert wird.
- 3. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen zumindest 10km/h höher als die Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern ist.
- 4. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Beschleunigen des Motorrads (8) die Sitzhöhe (H) auf die Fahr-Sitzhöhe (FH1, FH2) in einem Anhebezeitbereich vergrößert wird und dass bei Erreichen einer Mindestgeschwindigkeit beim Verzögern des Motorrads die Sitzhöhe (H) auf die Stand-Sitzhöhe (SH) in einem Absenkzeitbereich verkleinert wird, wobei der Anhebezeitbereich länger als der Absenkzeitbereich ist.
- 5. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch das manuelle Betätigen eines Notausschalters (23), die Sitzhöhe (H) unabhängig von der Geschwindigkeit des Motorrads (8) auf die Stand-Sitzhöhe (SH) verkleinert wird.
- 6. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall des Motors (12) und/oder bei Ausfall der den Motor (12) steuernden Elektronik automatisch ein Verkleinern der Sitzhöhe (H) auf die Stand-Sitzhöhe (SH) bewirken wird.
- 7. Motorrad (8) zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Höhenverstellmittel vorgesehen sind, die zumindest einen Drehzahlsensor (21,22) an einem der Räder (10,11) aufweisen.
- 8. Motorrad (8) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höheneinstellmittel ein Hydrauliksystem (17) aufweisen.
- 9. Motorrad (8) gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrauliksystem (17) zumindest einen Hydraulikzylinder (14, 15) zur Veränderung der Rahmenhöhe aufweist.
- 10. Motorrad (8) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hydrauliksystem (17) zumindest einen Hydraulikzylinder (16) zur Veränderung der Entfernung des Fahrersitzes (13) vom Rahmen (9) aufweist.
- 11. Motorrad (8) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Höheneinstellmittel Steuermittel (20) aufweisen, die zum Auswerten der Messdaten der Drehzahlsensoren (21, 22) und Ansteuern von zumindest einer Hydraulikpumpe (18) des Hydrauliksystems (17) ausgebildet sind.
- 12. Motorrad (8) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe (18) des Hydrauliksystems (17) ohne Ventile ausgeführt ist und dass die Leitungsquerschnitte einer Druckleitung (DL) und einer Rückleitung (RL) der Hydraulikpumpe (18) den Anhebezeitbereich und den Absenkzeitbereich beeinflussen. Hierzu 5 Blatt Zeichnungen 5/10
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
MM01 | Lapse because of not paying annual fees |
Effective date: 20150107 |