AT506224A4 - Anschlagvorrichtung für eine absturzsicherung - Google Patents

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Description

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(35 780) II
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einer Ankerplatte und mit einem auf der Ankerplatte durch eine Schweißnaht befestigten Stützrohr zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt.
Zum Anschlägen persönlicher Schutzausrüstungen auf der Dachfläche eines Gebäudes sind Anschlagvorrichtungen bekannt, die aus einer Ankerplatte und einem auf der Ankerplatte angeschweißten Stützrohr bestehen, das an seinem freien Ende einen Anschlagpunkt oder eine Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt zum Befestigen der persönlichen Schutzausrüstung trägt. In beiden Fällen müssen die auftretenden Belastungen vom Stützrohr über die Schweißnaht auf die Ankerplatte und über die Ankerplatte auf das Bauwerk abgetragen werden, wobei statische und dynamische Belastungen zu berücksichtigen sind. Diese Belastungen, die über den Anschlagpunkt bzw. die Führung für einen solchen Anschlagpunkt als Querkräfte am Stützrohr angreifen, bedingen einerseits eine Biegebeanspruchung des Stützrohres und anderseits ein Drehmoment, das eine Zugbelastung der Schweißverbindung zwischen dem Stützrohr und der Ankerplatte mit sich bringt. Die geforderte statische Belastbarkeit erzwingt ausreichend große Durchmesser für das Stützrohr, um die Rissgefahr im Bereich der Schweißnaht zufolge der zu erwartenden Zugbelastungen vermeiden zu können. Mit der Vergrößerung des Durchmessers des Stützrohres vergrößert sich aber dessen Widerstandsmoment gegenüber einer plastische Biegeverformung, was sich bei einem Sturz und der damit verbundenen dynamischen Belastung nachteilig auswirkt, und zwar nicht nur hinsichtlich der Belastung der aufzufangenden Person, sondern auch bezüglich der Befestigung der Ankerplatte am Bauwerk. Dies bedeutet, dass die Ankerplatte ausreichend groß zu wählen ist, um die Ausziehkräfte auf die eingesetzten Befestigungsmittel in zulässi- gen Grenzen halten zu können. Um sowohl den statischen als auch den dynamischen Belastungsanforderungen vorteilhaft entsprechen zu können, ist es bereits bekannt (AT 008 353 U1), in das der Ankerplatte zugekehrte Ende des Stützrohres einen ebenfalls mit der Ankerplatte verschweißten Rohrstutzen einzusetzen, über den ein Teil des auf das Stützrohr ausgeübten Drehmomentes auf die Ankerplatte abgetragen wird, was zu einer Entlastung der Schweißnaht zwischen dem Stützrohr und der Ankerplatte führt. Wegen der Übernahme eines Teils der Belastung durch den Rohrstutzen kann das Stützrohr mit einem kleineren Durchmesser ausgeführt werden. Außerdem wird das wirksame Drehmoment auf die Ankerplatte herabgesetzt und damit die Zugbelastung ihrer Befestigungsmittel begrenzt, sodass die Abmessungen der Ankerplatte vergleichsweise klein gewählt werden können. Nachteilig ist allerdings der mit dem zusätzlichen Rohrstutzen einhergehende Mehraufwand.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass eine einfache Bauweise sichergestellt werden kann, ohne auf eine vorteilhafte Abtragung sowohl der statischen als auch der dynamischen Belastungsanforderungen verzichten zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Stützrohr in einem an die Schweißnaht anschließenden axialen Abschnitt über seinen Umfang verteilte Axialschlitze aufweist.
Aufgrund dieser Axialschlitze im Stützrohr werden die zufolge von Querkräften auf die Schweißnaht zwischen dem Stützrohr und der Ankerplatte einwirkenden Zugkräfte beschränkt, weil das mit diesen Querkräften verbundene Drehmoment beim Überschreiten einer vorgegebenen Größe eine Überlastung des Stützrohres im Bereich des durch die Axialschlitze geschwächten Abschnittes mit sich bringt, sodass sich das Stützrohr im Bereich dieses geschwächten Abschnittes plastisch verformt. Die damit verbundene Formänderungsarbeit verbraucht einen Teil der kinetischen Energie beim Auffangen einer Stürzenden, der somit einer geringeren ·· ·· ·· ·· ·· 9 9 · · ·· 9 9 ·· ·· ···· ··· ··· • · · · ·· · ····· • · · · · 9 9 9 9 99 99 9999 99 9999 9 -3-
Stoßbelastung unterworfen wird, zumal sich ein zusätzlicher Auffangweg durch die Verlagerung des Anschlagpunktes beim Umbiegen des Stützrohres ergibt.
Wird das Stützrohr in eine Durchtrittsöffnung der Ankerplatte formschlüssig eingesetzt und dann mit der Ankerplatte verschweißt, so kann eine zusätzliche Entlastung der Schweißnaht zwischen der Ankerplatte und dem Stützrohr erreicht werden, weil über den in die Durchtrittsöffnung der Ankerplatte eingreifenden Randabschnitt des Stützrohres ein Teil der auf das Stützrohr wirksamen Querkräfte unmittelbar auf die Ankerplatte übertragen werden kann, was mit einer Entlastung der Schweißnaht verbunden ist.
Die Schwächung des Stützrohres durch die Axialschlitze kann durch eine geeignete Wahl der Schlitzlänge an die jeweiligen Verhältnisse angepasst werden, wobei sich im Allgemeinen Schlitzlängen ergeben, die dem einfachen bis dreifachen Außendurchmesser, vorzugsweise etwa dem doppelten Außendurchmesser, des Stützrohres entsprechen. Die Schlitzanzahl stellt eine andere Einflussgröße auf das Biegeverhalten des Stützrohres im Bereich der Axialschlitze dar, wobei darauf zu achten ist, dass von der Angriffsrichtung der Querkräfte weitgehend unabhängige Biegeei-genschaften sichergestellt werden. Aus diesem Grund sollen zumindest vier, vorzugsweise zumindest sechs, Axialschlitze über den Umfang des Stützrohres gleichmäßig verteilt angeordnet werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht,
Fig. 2 diese Anschlagvorrichtung in einem Schnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1 und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anschlagvorrichtung mit umgebogenem Stützrohr in einem kleineren Maßstab.
Die dargestellte Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung weist eine Ankerplatte 1 mit einem Stützrohr 2 auf, das mit der Ankerplatte 1 über eine Schweißnaht 3 verbunden ist. An dem der Ankerplatte 1 abgekehrten Ende des Stützrohres 2 ist eine Endkappe 4 mit einer Gewindemutter 5 aufgeschweißt, in die beispielsweise ein Anschlagpunkt zur Aufnahme einer persönlichen Schutzausrüstung oder eine Halterung für eine Führung eingeschraubt wird, entlang der ein beweglicher Anschlagpunkt verlagert werden kann.
Zum Unterschied von herkömmlichen Anschlagvorrichtungen dieser Art weist das Stützrohr 2 in einem an die Schweißnaht 3 zwischen dem Stützrohr 2 und der Ankerplatte 1 anschließenden axialen Abschnitt 6 um den Umfang gleichmäßig verteilte Axialschlitze 7 auf, die eine etwa dem doppelten Außendurchmesser des Stützrohres 2 entsprechende Länge besitzen. Aufgrund dieser Axialschlitze 7 wird das Stützrohr 2 im Bereich des axialen Abschnittes 6 mit der Wirkung geschwächt, dass die Biegesteifigkeit dieses Abschnittes 6 ab einer vorgegebenen Drehmomentbelastung des Stützrohres 2 durch Querkräfte, wie sie bei einem Sturz auftreten, überschritten und das Stützrohr 2 umgebogen wird. In der Fig. 3 ist das umgebogene Stützrohr 2 in einer Draufsicht dargestellt, wobei gut erkennbar ist, dass sich bei diesem Biegevorgang die auf Zug beanspruchten Stege 8 zwischen den Axialschlitzen 7 im Wesentlichen nur um eine Querachse biegen, während die in den Druckzonen befindlichen Stege 8 zusätzlich ausknicken. Die damit verbundene Formänderungsarbeit verbraucht einen Teil der kinetischen Sturzenergie und hilft somit den Stürzenden sanft aufzufangen. Außerdem wird die Rissgefahr im Bereich der Schweißnaht 3 durch Zugkräfte ausgeschaltet, die über das Stützrohr 2 auf die Schweißnaht 3 übertragen werden, weil das Stützrohr 2 vor dem Auftreten von Rissen umgebogen wird.
Wie sich aus der Fig. 1 entnehmen lässt, ist das Stützrohr 2 nicht stumpf auf die Ankerplatte 1 aufgesetzt, sondern greift formschlüssig in eine Durchtrittsöffnung 9 der Ankerplatte 1 ein. Dies bedeutet, dass auf das Stützrohr 2 einwirkende Querkräfte zum Teil über den in die Durchtrittsöffnung 9 eingreifenden Randbereich des Stützrohres 2 unmittelbar auf die Ankerplatte 1 übertragen werden können, was eine zusätzliche Entlastung der Schweißnaht 3 mit sich bringt.

Claims (4)

  1. Patentanwälte Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Karl Winfried Hellmich Dipl.-Ing. Friedrich Jell Spittelwiese 7, A4020 Linz (35 780) II Patentansprüche: 1. Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung mit einer Ankerplatte und mit einem auf der Ankerplatte durch eine Schweißnaht befestigten Stützrohr zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützrohr (2) in einem an die Schweißnaht (3) anschließenden axialen Abschnitt (6) über seinen Umfang verteilte Axialschlitze (7) aufweist.
  2. 2. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützrohr (2) in eine Durchtrittsöffnung (9) der Ankerplatte (1) formschlüssig eingreift.
  3. 3. Anschlagvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Axialschlitze (7) dem einfachen bis dreifachen Außendurchmesser, vorzugsweise etwa dem doppelten Außendurchmesser, des Stützrohres (2) entspricht.
  4. 4. Anschlagvorrichtung nach einen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest vier, vorzugsweise zumindest sechs, Axialschlitze (7) über den Umfang des Stützrohres (2) gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Linz, am 19. Februar 2008 INNOTECH Holding GmbH durch
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