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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung
mit einer Ankerplatte und mit einem auf der Ankerplatte durch eine
Schweißnaht
befestigten Stützrohr
zur Aufnahme eines Anschlagpunktes oder einer Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt.
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Zum
Anschlagen persönlicher
Schutzausrüstungen
auf der Dachfläche
eines Gebäudes
sind Anschlagvorrichtungen bekannt, die aus einer Ankerplatte und
einem auf der Ankerplatte angeschweißten Stützrohr bestehen, das an seinem
freien Ende einen Anschlagpunkt oder eine Führung für einen beweglichen Anschlagpunkt
zum Befestigen der persönlichen
Schutzausrüstung
trägt.
In beiden Fällen müssen die
auftretenden Belastungen vom Stützrohr über die
Schweißnaht
auf die Ankerplatte und über die
Ankerplatte auf das Bauwerk abgetragen werden, wobei statische und
dynamische Belastungen zu berücksichtigen
sind. Diese Belastungen, die über
den Anschlagpunkt bzw. die Führung
für einen
solchen Anschlagpunkt als Querkräfte
am Stützrohr
angreifen, bedingen einerseits eine Biegebeanspruchung des Stützrohres
und anderseits ein Drehmoment, das eine Zugbelastung der Schweißverbindung
zwischen dem Stützrohr
und der Ankerplatte mit sich bringt. Die geforderte statische Belastbarkeit
der Stützen
erzwingt ausreichend große
Durchmesser für
das Stützrohr,
um die Rißgefahr
im Bereich der Schweißnaht
zufolge der zu erwartenden Zugbelastungen vermeiden zu können. Mit
der Vergrößerung des
Durchmessers des Stützrohres
steigt aber dessen Widerstandsmoment gegen eine plastische Biegeverformung
an, was sich insbesondere im Fall der dynamischen Belastung bei
einem Sturz nachteilig auswirkt, und zwar nicht nur hinsichtlich
der Bela stung der aufzufangenden Person, sondern auch bezüglich der
Befestigung der Ankerplatte am Bauwerk. Dies bedeutet, daß die Ankerplatte
ausreichend groß zu
wählen
ist, um die Ausziehkräfte
auf die eingesetzten Befestigungsmittel in zulässigen Grenzen halten zu können.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anschlagvorrichtung
für eine
Absturzsicherung der eingangs geschilderten Art so auszugestalten,
daß sowohl
den statischen als auch den dynamischen Belastungsanforderungen
vorteilhaft entsprochen werden kann.
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Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe dadurch, daß in das der Ankerplatte zugekehrte
Ende des Stützrohres
ein ebenfalls mit der Ankerplatte verschweißter Rohrstutzen vorzugsweise
spielfrei eingreift.
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Durch
den in das Stützrohr
eingesetzten und ebenfalls mit der Ankerplatte verschweißten Rohrstutzen
wird ein Teil des bei einer entsprechenden Belastung auf das Stützrohr ausgeübten Drehmomentes über den
Rohrstutzen auf die Ankerplatte abgetragen, was zu einer Entlastung
der Schweißnaht zwischen
dem Stützrohr
und der Ankerplatte führt, sobald
eine Kräfteübertragung
vom Stützrohr
auf den Rohrstutzen erfolgt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich,
den Rohrstutzen spielfrei in das Stützrohr eingreifen zu lassen,
was jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Wegen der Übernahme
eines Teils der Belastung durch den Rohrstutzen kann das Stützrohr mit
einem kleineren Durchmesser ausgeführt werden. Das damit einhergehende
geringere Widerstandsmoment kann durch eine plastische Verformung
des Stützrohres
vorteilhaft zur Dämpfung
der stoßartigen
Belastung beim Auffangen einer abstürzenden Person genützt werden.
Die für
das plastische Biegen des Stützrohres
erforderliche Formänderungsarbeit
verbraucht einen Teil der kinetischen Energie beim Auffangen einer
abstürzenden
Person, die somit einer erheblich geringeren Belastung unterworfen
wird. Außerdem
wird das wirksame Drehmoment auf die Ankerplatte herabgesetzt und
damit die Zugbelastung ihrer Befestigungsmittel begrenzt, so daß es bei
einer entsprechenden Auslegung des Stützrohres hinsichtlich seines
Biegeverhaltens gelingt, die Zugbelastung dieser Befestigungsmittel weitgehend
konstant zu halten, und zwar mit der Folge, daß die Abmes sungen der Ankerplatte
vergleichsweise klein gewählt
werden können,
was insbesondere bei der Befestigung solcher Anschlagvorrichtungen
im Dachbereich erhebliche Vorteile mit sich bringt.
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Um
sowohl das Stützrohr
als auch den in das Stützrohr
eingesetzten Rohrstutzen mit der Ankerplatte verschweißen zu können, kann
der Rohrstutzen über
das Stützrohr
vorstehen, um nach dem Aufsetzen des Stützrohres mit dem eingesetzten
Rohrstutzen auf die Ankerplatte den vorstehenden Randabschnitt des
Rohrstutzens und das Stützrohr durch
eine gemeinsame Schweißnaht
an die Ankerplatte anzubinden. Nachteilig bei einer solchen Konstruktion
ist allerdings, daß die
Schweißverbindung zwischen
dem Rohrstutzen und der Ankerplatte kaum überprüft werden kann. Aus diesem
Grunde wird vorgeschlagen, daß der
Rohrstutzen mit einem über
das Stützrohr
axial vorstehenden Randabschnitt in eine an den Außendurchmesser
des Rohrstutzens angepaßte
Durchtrittsöffnung
der Ankerplatte eingreift und daß der Rohrstutzen in der Durchtrittsöffnung,
das stumpf stoßend
auf die Ankerplatte aufgesetzte Stützrohr jedoch auf der Aufsetzfläche mit
der Ankerplatte verschweißt
werden. Die beiden Schweißnähte sind
von gegenüberliegenden
Seiten der Ankerplatte her zugänglich
und können
somit auch je für
sich in einfacher Weise überprüft werden.
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Der
vorzugsweise durch einen Preßsitz spielfrei
im Stützrohr
gehaltene Rohrstutzen beeinflußt
das Biegeverhalten des Stützrohres
in Abhängigkeit
von seiner Eingriffslänge, über die
somit auch das Biegeverhalten des Stützrohres beeinflußt werden
kann. Entspricht die Eingriffslänge
des Rohrstutzens im Stützrohr
dem ein- bis vierfachen Innenradius des Stützrohres, so können für viele
Einsatzfälle vorteilhafte
Biegeverhältnisse
für das
Stützrohr
sowie eine ausreichende Entlastung der Schweißnaht zwischen Stützrohr und
Ankerplatte sichergestellt werden.
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In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Anschlagvorrichtung
für eine
Absturzsicherung in einem Längsschnitt
und
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2 diese
Anschlagvorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der 1.
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Die
dargestellte Anschlagvorrichtung für eine Absturzsicherung weist
eine Ankerplatte 1 mit einem Stützrohr 2 auf, das
mit der Ankerplatte 1 über
eine Schweißnaht 3 verbunden
ist. An dem der Ankerplatte 1 abgekehrten Ende des Stützrohres 2 ist
eine Endkappe 4 mit einer Gewindemutter 5 aufgeschweißt, in die
beispielsweise ein drehbar gelagerter Anschlagpunkt zur Aufnahme
einer persönlichen Schutzausrüstung oder
eine Halterung für
eine Führung
eingeschraubt wird, entlang der ein beweglicher Anschlagpunkt verlagert
werden kann.
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Zum
Unterschied von herkömmlichen
Anschlagvorrichtungen dieser Art ist in das Stützrohr 2 von dem der
Ankerplatte 1 zugekehrten Ende her ein Rohrstutzen 6 spielfrei
eingesetzt, der mit einem Randabschnitt 7 über das
Stützrohr 2 vorsteht
und mit diesem vorstehenden Randabschnitt 7 in eine Durchtrittsöffnung 8 der
Ankerplatte eingreift. Diese Durchtrittsöffnung 8 ist hinsichtlich
ihres Durchmessers an den Außendurchmesser
des Rohrstutzens 6 angepaßt, so daß der Rohrstutzen 6 stirnseitig
mit der Wandung der Durchtrittsöffnung 8 durch
eine Schweißnaht 9 verbunden
wird. Wie aus der 1 unmittelbar ersichtlich wird,
sind die Schweißnähte 3, 9 einerseits
für das
Stützrohr 2 und
anderseits für
den Rohrstutzen 6 von den beiden Seiten der Ankerplatte 1 her
zugänglich
und können
daher auch je für
sich überprüft werden.
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Der
mit einem Preßsitz
in das Stützrohr 2 eingreifende
Rohrstutzen 6 weist eine Eingriffslänge auf, die dem ein- bis vierfachen
Innenradius des Stützrohres 2 entspricht.
Durch diesen Rohrstutzen 6 wird einerseits das Biegeverhalten
des bezüglich
seiner Belastung als einseitig eingespannter Biegeträger wirksamen
Stützrohres 2 mitbestimmt
und anderseits das Stützrohr 2 im
Einspannbereich verstärkt. Über diese
Verstärkung
wird ein Teil des belastungsbedingt auf das Stützrohr 2 ausgeübten Drehmomentes über den
Rohrstutzen 6 auf die Ankerplatte 1 mit der Wirkung
abgetragen, daß die
Zugbelastung der Schweißnaht 3 auf
ein zulässiges
Maß begrenzt
wird, ohne den Durchmesser des Stützrohres 2 vergrößern zu
müssen.
Aufgrund des vergleichsweise geringen Innendurchmessers von beispielsweise
40 mm bei einer Wanddicke von 4 mm und einer Stützrohrlänge von 500 mm setzt bei einer
Belastung von angenähert
6 kN eine plastische Biegeverformung ein, die bei einer dynamischen
Belastung der Anschlagvorrichtung dazu führt, daß die Auszugskräfte für die Befestigungsmittel
der Ankerplatte begrenzt bleiben, für die in der Ankerplatte 1 zum
Teil mit Gewinde versehene Befestigungsbohrungen 10 vorgesehen
sind.