AT502677B1 - Vorrichtung zum einleiten von ultraschallwellen in eine schmelze - Google Patents
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Description
2 AT 502 677 B1
Die Erfindung betrifft einen Schallleiter zum Einleiten von Ultraschallwellen in eine Schmelze, insbesondere eine Metallschmelze wie eine Schmelze eines Leichtmetalls oder einer Leichtmetalllegierung. 5 Bei vielen schmelzmetallurgischen Prozessen, beispielsweise bei einer Herstellung von Leichtmetallgussteilen, ist man bestrebt, die Schmelze vor einem Abgießen bestmöglich zu reinigen und/oder zu entgasen. Verunreinigungen und/oder ein hoher Anteil an gelöstem Gas in der Schmelze können dazu führen, dass ein schmelzmetallurgisch hergestelltes Formteil nicht die gewünschte Güte aufweist. Dabei wirkt sich vor allem ein hoher Gasgehalt der Schmelze io nachteilig aus, weil dieser auf Grund einer geringeren Löslichkeit von Gas im Festmetall eine Porenbildung im Formteil verursachen kann. Poren wiederum können Ausgangspunkte für ein spontanes Materialversagen bei Belastung des Formteiles darstellen.
Schon vor Jahrzehnten wurde erkannt, dass ein Kornfeinen sowie ein Reinigen und/oder Ent-15 g^sen von Schmelzen, insbesondere von Metallschmelzen, mittels Ultraschalls grundsätzlich möglich ist. Durch Einbringen von Ultraschallwellen in eine Schmelze bilden sich in dieser Stellen mit starkem Unter- bzw. Überdruck. Ist der Unterdrück stark genug, so kann die Flüssigkeit auseinander gerissen werden und es bilden sich lokal Hohlstellen. Diese Erscheinung wird Kavitation genannt. Bevor diese Hohlstellen wieder kollabieren, können in der Schmelze gelöste 20 Gase, insbesondere Wasserstoff, durch den Unterdrück frei werden und die Hohlstellen füllen. Es bilden sich kleine Gasblasen, die aufsteigen, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben. Insbesondere bei Leichtmetallschmelzen, z.B. Aluminiumschmelzen, lagern sich an den aufsteigenden Gasblasen durch eine niedrige Oberflächenenergie bedingt auch nichtmetallische Verunreinigungen an, welche zusammen mit den aufsteigenden Gasblasen zur Oberflä-25 che der Schmelze transportiert werden. Eine Voraussetzung für eine solche Reinigung bzw. Entgasung ist einerseits, dass Ultraschall mit ausreichender Intensität in die Schmelze eingebracht wird, so dass Kavitation auftritt. Andererseits darf eine Intensität des eingebrachten Ultraschalls nicht so groß sein, dass unmittelbar um die Stelle, an welcher er eingebracht wird, eine so große Ansammlung von Gasblasen entsteht, dass eine weitere Ausbreitung des Ultra-30 schalls in der Schmelze verhindert ist.
Obwohl durch eine Ultraschallbeaufschlagung eine Schmelze grundsätzlich gereinigt und/oder entgast werden kann und im Falle metallischer Schmelzen eine Kornfeinung erreichbar ist, haben sich solche Verfahren industriell bislang nicht durchsetzen können. Ein Grund hierfür 35 liegt darin, dass bei gegebener Anregungsfrequenz eine für eine wirkungsvolle Ultraschallbeaufschlagung passende Länge eines Schallleiters, über welchen Ultraschall in die Schmelze eingeleitet wird, schwierig auffindbar ist.
Zwar kann eine für Resonanzbedingungen bzw. eine Anregungsfrequenz optimale Länge eines 40 Schallleiters, welche ein Vielfaches der halben Wellenlänge der Ultraschallwellen sein soll, für ideale Bedingungen, z.B. in Luft und bei 25 °C, näherungsweise berechtet werden, allerdings ändert sich beim Einbringen in eine Schmelze zumindest partiell eine Temperatur des Schallleiters. Damit ändern sich auch ein Elastizitätsmodul und eine Dichte, somit Größen, die eine Schallgeschwindigkeit und damit Resonanzbedingungen mitbestimmen. 45
Insbesondere bei Einsatz von Schallleitern mit piezoelektrischen Schallerzeugern, welche nur in einem engen Frequenzbereich mittels eines Generators (Arbeitsbereich z.B. 20 ± 0.5 kHz) betrieben werden können, ist daher zur exakten Abstimmung und Erzielung von Resonanzbedingungen ein wiederholtes Einbringen des Schallleiters in die Schmelze und ein empirisches so Kürzen oder Verlängern desselben erforderlich, ehe eine geeignete Abstimmung auf eine Arbeitsfrequenz gefunden ist. Letztlich ist hierfür eine Reihe von Einzelversuchen durchzuführen.
Selbst wenn zu Beginn einer Beschallungsbehandlung eine optimale Länge eines Schallleiters eingestellt ist bzw. Resonanzbedingungen vorliegen, können sich im Laufe einer Behandlung 55 einer Schmelze die Betriebsbedingungen, z.B. infolge von Temperaturänderungen oder Materi- 3 AT 502 677 B1 alabtrag am Schallleiter, ändern, so dass letztlich der Schallleiter bei den verwendeten Frequenzen zu lang oder zu kurz ist und keine Resonanzbedingungen und damit auch keine effektive Einleitung von Ultraschallwellen in die Schmelze mehr gegeben sind.
Die Erfindung setzt sich nun zum Ziel, einen Schallleiter der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem zu Beginn und während eines Beschallungsprozesses auf einfache Weise Resonanzbedingungen erreichbar sind und Ultraschallwellen effektiv in die Schmelze eingeleitet werden können.
Dieses Ziel wird durch einen Schallleiter gemäß Anspruch 1 erreicht. Vorteilhafte Varianten eines erfindungsgemäßen Schallleiters sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 13.
Die mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass durch einen Schallleiter, dessen Resonanzfrequenz bei vorgegebener Länge anpassbar ist, während einer gesamten Beschallungsperiode Resonanzbedingungen einfach und rasch einstellbar sind und Ultraschallwellen optimal geleitet sowie in die Schmelze eingebracht werden können. Daher ist es entgegen dem Stand der Technik nicht mehr notwendig, einen Schallleiter in seiner Länge theoretisch auszulegen und dessen optimale Länge durch Einzelversuche und Verlängern bzw. Kürzen anzupassen. Vielmehr kann ein mit einer näherungsweise optimalen Länge ausgelegter Schallleiter mit der Schmelze in Berührung gebracht werden und eine Resonanzfrequenz desselben in Bezug auf eine wirkungsvolle Einbringung von Ultraschallwellen sofort optimiert werden.
Da eine Resonanzfrequenz auch während einer Beschallungsbehandlung geändert werden kann, ohne dass die Beschallung unterbrochen werden muss, ist auch bei variablen Betriebsbedingungen eine kontinuierliche und wirkungsvolle Ultraschallbehandlung möglich. Beispielsweise können Temperaturänderungen der Schmelze, welche sich auch auf den Schallleiter auswirken, kompensiert werden. Ebenso ist es möglich, einen Materialabtrag am schmelzeseitigen Schallleiterende und damit einhergehende Änderungen auszugleichen. Ein bislang unerwünschter Materialabtrag bzw. eine teilweise Auflösung des Schallleiters ist daher unproblematisch. Nunmehr kann ein gezielter geringer Materialabtrag durchaus wünschenswert sein, beispielsweise um die Schmelze mit geringen Mengen an Schallleitermaterial (z.B. Titan) zu dotieren.
Um eine möglichst rasche und genaue Abstimmung der Resonanzfrequenz auf eine Anregungsfrequenz eines Generators durchführen zu können, ist es im Rahmen der Erfindung günstig, wenn der Schallleiter eine Einrichtung zur Bestimmung seiner Resonanzfrequenz umfasst. Eine solche Einrichtung kann bei Verwendung eines piezoelektrischen Schallerzeugers beispielsweise durch einen frequenzvariablen Generator mit angeschlossenem Spannungs- bzw. Frequenzmessgerät realisiert sein. Eine Resonanzfrequenz lässt sich dann durch einen Frequenzscan und Darstellung der gemessenen Amplituden am Schallerzeuger rasch ermitteln.
Dabei ist es bevorzugt, wenn der Schallleiter mit einer Heiz- und/oder Kühlvorrichtung versehen ist. Durch Heizen bzw. Kühlen lässt sich eine Temperatur des Schallleiters zumindest bereichsweise einstellen, womit sich auch dessen Elastizitätsmodul und Dichte und somit auch eine Resonanzfrequenz ändert.
In Kombination damit oder auch für sich allein ist es möglich, dass am und/oder im Schallleiter eine verschiebbare Masse angeordnet ist. Diese Maßnahme erlaubt es ebenso, eine Resonanzfrequenz des Schallleiters auf einfache Weise rasch anzupassen.
Zusammenhängend damit ist es bevorzugt, um für geleiteten Ultraschall möglichst einheitliche räumliche Bedingungen zu schaffen, wenn die verschiebbare Masse rotationssymmetrisch zu einer Längsachse des Schallleiters geformt ist. Dies kann zweckmäßigerweise dadurch erfolgen, dass die verschiebbare Masse ringförmig ausgebildet ist. Damit die verschiebbare Masse 4 AT 502 677 B1 einfach vom Schallleiter getrennt werden bzw. auf eine andere Position verschoben werden kann, empfiehlt es sich, dass die verschiebbare Masse aus einem oder mehreren miteinander lösbar verbundenen Teilen bestehenden Ring gebildet ist.
Um ein wirkungsvolles Einbringen von Ultraschallwellen in eine Schmelze über einen möglichst langen Beschallungszeitraum zu gewährleisten, ist der Schallleiter aus mehreren miteinander verbundenen Teilen gebildet, wobei ein endseitiges, in die Schmelze einragendes Teil aus Grafit, Titan oder insbesondere Niob gebildet ist. Diese Materialien werden durch Schmelzen nur sehr langsam angegriffen, wobei sich Niob für Schmelzen aller Art, insbesondere auch Leichtmetallschmelzen wie Aluminiumschmelzen eignet.
Ein an das endseitige Teil anschließendes bzw. mit diesem verbundenes Teil, welches hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, besteht zweckmäßigerweise aus einem Stahl, insbesondere aus einem hochwarmfesten Stahl. Da in dem Stahlteil insbesondere im Bereich der Schwingungsknoten eine unerwünschte Wärmeentwicklung auftreten kann, kann es zweckmäßig sein, dass das Stahlteil zumindest im Bereich der Schwingungsknoten mit einer Kühleinrichtung in Kontakt steht.
Diesbezüglich hat es sich bewährt, wenn das endseitige Teil über ein Zwischenstück mit dem Stahlteil in Verbindung steht, wobei das Zwischenstück vorzugsweise kürzer als das endseitige Teil bzw. das Stahlteil ist. Eine Verschraubung eines endseitigen Teils, z.B. aus Niob, mit einem Stahlteil kann nämlich auf Grund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten bei Fehlen eines Zwischenstückes zu einem Lösen der Verbindung führen. Bei Betriebstemperatur dehnt sich eine Schraube aus Stahl stärker als z.B. ein Niobendteil aus. In der Folge wird eine Kontakt-bzw. Verbindungsfläche entlastet, so dass diese beschädigt und/oder freigerüttelt werden kann. Durch ein Zwischenstück, welches einen passenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist und sich bei Temperaturerhöhung ausdehnt, kann dies vermieden werden. Es können dann endseitiges Teil und Stahlteil miteinander verschraubt werden, ohne dass die Gefahr eines Lösens der Verbindung bei Betriebstemperatur besteht.
In einer weiteren Variante der Erfindung ist der Schallleiter zwischen seinen Enden verjüngt ausgebildet. Dadurch ist ein Energieverlust durch Abstrahlung von Ultraschallwellen in eine Atmosphäre oberhalb einer Schmelzenoberfläche verringert.
Die Erfindung bewährt sich besonders, wenn der Schallleiter mit einem piezoelektrischen Element in Wirkverbindung steht. Im Gegensatz zu magnetostriktiven Wandlern, welche in einem breiten Frequenzbereich arbeiten und daher bei Temperaturänderungen eine Anpassung einer Anregungsfrequenz erlauben, arbeiten piezoelekrische Schallerzeuger in einem engen Frequenzbereich, so dass eine Anpassung an geänderte Bedingungen lediglich über den Schallleiter erfolgen kann. Da mit piezoelektrischen Schallerzeugern ein wesentlich höherer Wirkungsgrad erreicht werden kann als mit magnetostriktiven Wandlern, kann diesfalls eine besonders wirkungsvolle Ultraschallbeaufschlagung durchgeführt werden.
Weitere Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus dem Zusammenhang der Beschreibung und den nachfolgenden Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Figur 1 eine Vorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Schallleiter im teilweisen Querschnitt: Figur 2 eine Variante eines erfindungsgemäßen Schallleiters im Querschnitt;
Figur 3 die Änderung einer Resonanzfrequenz eines in eine Schmelze eingebrachten Schallleiters in Abhängigkeit einer Position einer am Schallleiter angebrachten Masse;
Figur 4 Dichteindizes einer mittels Ultraschalls gereinigten Aluminiumschmelze.
In Figur 1 ist eine Vorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Schallleiter 1, welcher in eine 5 AT 502 677 B1
Schmelze S einragt, gezeigt. Der Schallleiter f besteht aus einem endseitigen Auskopplungsteil ff aus Niob, einem daran anschließenden zylinderförmigen Stahlteil 12 sowie einer am Stahlteil 12 verschiebbar angebrachten ringförmigen Masse 13. An einem dem Auskopplungsteil 11 gegenüberliegenden Ende ist der Schallleiter 1 mit einem piezoelektrischen Schallgeber 2 verbunden.
Der piezoelektrische Schallgeber 2 steht seinerseits in Kontakt mit einem Hochleistungsgenerator 3, welcher zur Anregung des Schallgebers 2 mit einer Arbeitsfrequenz von 20 ± 0.5 kHz dient. Ist nun eine Länge des Schallleiters 1 für den Arbeitsfrequenzbereich unpassend oder ändert der Schallleiter 1 seine Temperatur, beispielsweise nach einem Eintauchen in eine Schmelze, so können auf einfache Weise Resonanzbedingungen geschaffen werden, indem die am Schallleiter angebrachte ringförmige Masse 13 an eine geeignete Position am Schallleiter verschoben wird.
Wie aus Figur 1 weiter ersichtlich, ist der piezoelektrische Schallgeber 2 zusätzlich mit einem weiteren, frequenzvariablen Generator 4 und einem Spannungs- und/oder Frequenzmessgerät 5 verbunden. Dies erlaubt es, nach Einbringen des Schallleiters 1 in die Schmelze S eine Resonanzfrequenz des Schwingsystems bestehend aus Schallgeber 2 und Schallleiter 1 zu bestimmen. Nach der Bestimmung kann die Resonanzfrequenz durch Verschieben der Masse 13 in den Bereich der Arbeitsfrequenz gebracht werden. Richtung und Ausmaß der Verschiebung der Masse bestimmen sich danach, ob die bestimmte Resonanzfrequenz zu hoch oder zu niedrig ist und wieweit die Resonanzfrequenz zu ändern ist, um in den Bereich der Arbeitsfrequenz des Hochleistungsgenerators 3 zu kommen.
Um gleichzeitig Abstrahlungsverluste an die umgebende Atmosphäre möglichst zu verringern, kann die geometrische Form des Schallleiters 1 angepasst sein. Beispielsweise kann, wie in Figur 2 dargestellt, der Schallleiter an einem auskopplungsseitigen Ende und an einem gegenüberliegenden Ende jeweils mit einer größeren Breite als in einem Bereich dazwischen ausgebildet sein. Dies erlaubt es einerseits am einkopplungsseitigen Ende, welches mit einem piezoelektrischen Schallgeber 2 verbunden ist, Ultraschallwellen hochwirksam in den Schallleiter einzukoppeln. Andererseits können an einem ebenfalls verbreiterten auskopplungsseitigen Ende die Ultraschallwellen ebenso hochwirksam ausgekoppelt werden. Im Bereich zwischen den Enden hingegen ist ein Querschnitt gering gehalten, wodurch eine Schallabstrahlung an die Umgebungsatmosphäre minimiert ist.
Der in Figur 2 dargestellte Schallleiter 1 kann wie angedeutet mit einer Heiz- bzw. Kühleinrichtung 15 versehen sein, mit welcher eine Resonanzfrequenz des Schallleiters ebenso wie mit einer Masse 13 anpassbar ist. Weiters weist der Schallleiter 1 in Figur 2 ein scheibenförmiges Stück 14 auf. Über dieses Stück 14 stehen ein Auskopplungsteil 11 und ein Stahlteil 12 miteinander in Verbindung, wobei das Stück 14 als Beilagscheibe bzw. Kompensationsring ausgebildet ist und Auskopplungsteil 11 und Stahlteil 12 miteinander verschraubt sind. Um bei Ausdehnung der Verbindungsschraube, welche an das Stahlteil 12 angeformt sein kann, einen Verlust an Vorspannung zu kompensieren, besteht das Stück 14 aus einem Material, dessen thermischer Ausdehnungskoeffizient größer als jener der Schraube ist.
Wie erwähnt kann gemäß der Erfindung eine Abstimmung des Schallleiters 1 erreicht werden, wenn nach Figur 1 eine verschiebbare Masse 13 entsprechend positioniert ist. Wie in Figur 3 beispielhaft dargestellt, kann eine Resonanzfrequenz des Schallleiters 1 über einem Bereich von mehr als 1.5 kHz variiert werden, indem eine Masse 13 vom Auskopplungsteil ff in Richtung des piezoelektrischen Schallgebers 2 verschoben wird. Somit ist es auch dann, wenn eine Resonanzfrequenz des Schallleiters außerhalb einer Arbeitsfrequenz des Hochleistungsgenerators 3 liegt, nicht unbedingt erforderlich, eine Änderung der Länge des Schallleiters f vorzunehmen, sondern kann eine einfache Anpassung der Resonanzfrequenz an eine Arbeitsfrequenz des Hochleistungsgenerators 3 erfolgen, indem die besagte Masse 13 entsprechend verschoben wird.
Claims (13)
- 6 AT 502 677 B1 Um während einer gesamten Beschallungsperiode eine möglichst gleichmäßige Beschallung der Schmelze zu erreichen, kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Masse 13 und/oder eine Heiz- bzw. Kühleinrichtung 15 mit einer Regeleinrichtung zur Einstellung einer Resonanzfrequenz in Abhängigkeit von einer Schmelzentemperatur in Verbindung steht. 5 In Figur 4 sind die Auswirkungen einer Beschallung mit einem erfindungsgemäßen Schallleiter bei einer Herstellung von Aluminiumgussblöcken mit einem Gewicht von 5 bzw. 20 kg dargestellt. Alle Schmelzen wurden vor einem Abgießen mit Ultraschall beaufschlagt, indem zuerst eine Resonanzfrequenz ermittelt und anschließend ein mit der Schmelze in Berührung stehen-io der Schallleiter, wie in Figur 1 dargestellt, mit einer Resonanzfrequenz beaufschlagt wurde. Die dargestellten Dichteindexwerte (Dl) wurden mittels Ultradichteprüfung ermittelt. Dazu wurde der Schmelze bei definierter Temperatur eine Probe entnommen und in einen Stahltiegel definierter Temperatur gefüllt. Die Schmelzprobe wurde in einer Kammer unter Unterdrück erstarren gelassen, wodurch in der Schmelze enthaltene Gase unter Porenbildung entwichen und die Probe 15 aufschäumte. Parallel dazu wurde eine weitere Schmelzprobe entnommen und in einen gleichermaßen vorgewärmten Stahltiegel gefüllt. Diese Referenzprobe erstarrte an der Atmosphäre, wodurch weniger Gas entwich als aus jener Probe, die dem Unterdrück ausgesetzt wurde. Setzt man die Dichte der an der Atmosphäre Probe patm mit der Dichte der unter 80 mbar Unterdrück erstarrten Probe p8o gemäß der Formel 20 Dl = x 100 Palm zueinander in Beziehung, so ergibt sich der Dichteindex Dl. Dieser erlaubt die Aussage, ob eine 25 Schmelze vergossen werden kann oder ob der Wasserstoffgehalt so groß ist, dass mit Porenbildung im Zuge der Erstarrung zu rechnen ist. In der Praxis gilt die Regel, dass ein Dichteindex < 4 anzustreben ist. Wie aus Figur 4 ersichtlich, wird der angestrebte Dichteindexwert sowohl für 5 kg Schmelzen 30 als auch für 20 kg Schmelzen erreicht (die in Figur 4 angegebene spezifische Energie ist auf die Generatorleistung und die Schmelzenmassen normiert). Dies belegt, dass mit einem erfindungsgemäßen Schallleiter Aluminiumschmelzen vorzüglich entgast werden können. Wiewohl sich das vorstehende Ausführungsbeispiel auf einen stabförmigen, in eine Schmelze 35 einragenden Schallleiter bezieht, ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, andere Schallleiter zu verwenden. Beispielsweise ist es möglich, Schall über ein Behältnis, in welchem die Schmelze befindlich ist oder durch welches sie geleitet wird, ein Rohr oder eine Komponente, die der Bearbeitung der Schmelze dient, in die Schmelze einzubringen. 40 Patentansprüche: 1. Schallleiter zum Einleiten von Ultraschallwellen in eine Schmelze, insbesondere eine Metallschmelze wie eine Schmelze eines Leichtmetalls oder einer Leichtmetalllegierung, 45 dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleiter ein Element aufweist, mit welchem eine Re sonanzfrequenz des Schallleiters bei im Wesentlichen feststehender Schallleiterlänge änderbar ist.
- 2. Schallleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleiter eine Einrich- 50 tung zur Bestimmung der Resonanzfrequenz umfasst.
- 3. Schallleiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleiter mit einer Heiz- und/oder Kühlvorrichtung versehen ist.
- 4. Schallleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am und/oder 7 AT 502 677 B1 im Schallleiter eine verschiebbare Masse angeordnet ist.
- 5. Schallleiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare Masse rotationssymmetrisch zu einer Längsachse des Schallleiters geformt ist. 5
- 6. Schallleiter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare Masse ringförmig ausgebildet ist.
- 7. Schallleiter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die ver- io schiebbare Masse aus einem oder mehreren miteinander lösbar verbundenen Teilen be stehenden Ring gebildet ist.
- 8. Schallleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleiter aus mehreren miteinander verbundenen Teilen besteht, wobei ein endseitiges Teil 15 ( aus Grafit, Titan oder insbesondere Niob gebildet ist.
- 9. Schallleiter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das endseitige Teil mit einem Stahlteil verbunden ist.
- 10. Schallleiter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das endseitige Teil über ein Zwischenstück mit dem Stahlteil verbunden ist, wobei das Zwischenstück vorzugsweise kürzer als das endseitige Teil bzw. das Stahlteil ist.
- 11. Schallleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schall- 25 leiter zwischen seinen Enden verjüngt ausgebildet ist.
- 12. Schallleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schallleiter mit einem piezoelektrischen Element in Wirkverbindung steht.
- 13. Schallleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ele ment mit einer Regeleinrichtung zur Einstellung einer Resonanzfrequenz in Abhängigkeit von einer Schmelzentemperatur in Verbindung steht. 35 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 40 45 50 55
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