AT500130B1

AT500130B1 - Magnetische ablage für chirurgisches material und besteck

Info

Publication number: AT500130B1
Application number: AT0078704A
Authority: AT
Original assignee: Volker Romana
Priority date: 2004-05-06
Filing date: 2004-05-06
Publication date: 2007-02-15
Also published as: WO2005107624A3; WO2005107624A2; AT500130A1; WO2005107624B1; EP1742591A2

Description

2 AT 500 130 B1

Die Erfindung betrifft eine magnetische Ablage für chirurgisches Material und Besteck.

Um chirurgische Instrumente für den Chirurgen griffbereit zu positionieren, so dass eine rasche Handhabung und unter Umständen eine Verwendung der Instrumente ohne Zurreichen durch 5 eine assistierende Person möglich ist, werden Ablagen für chirurgisches Material oft auf nicht horizontalen und unebenen Flächen angeordnet. Um ein Herabfallen der Instrumente zu vermeiden, sind daher in den Ablagen des Standes der Technik beabstandet Magnete eingebaut. Z.B. offenbart die WO 00/48256 eine flexible Operationsmatte zum Tragen und Halten von chirurgischen Instrumenten, welche Matte auf den Körper des Patienten gelegt werden kann. 10

Im Rahmen von chirurgischen Eingriffen werden auf einem Instrumententisch, welcher mit sterilen Tüchern abgedeckt wird, aber neben chirurgischem Besteck auch chirurgisches Material, wie z.B. Nadeln, Skalpellklingen, usw. lose abgelegt. 15 Durch Verschieben der Gegenstände kann es beim Ablegen und Aufnehmen eines Gegenstandes leicht zu Stich- und Schnittverletzungen kommen, was gleichbedeutend ist mit einem hohen Infektionsrisiko. Weiters kommt es z.B. durch ebenfalls auf dem Instrumententisch abgelegte Tupfer, Tücher odgl. zum Verschleppen der Kleinteile in das Operationsgebiet. Ein Problem ist auch, dass es durch Durchstechen der sterilen Abdecktücher beim Ablegen von Nadeln zum 20 Verlust der Sterilität der entsprechenden Gegenstände und in weiterer Folge auch des Operationsbereiches kommen kann.

Auch das einhändige „Recapping“ von Injektionsnadeln ist oft problematisch, da die Kappen der Injektionsnadeln ebenfalls lose am Instrumententisch abgelegt werden. Es besteht die Gefahr 25 des Durchstechens der sterilen Instrumententischabdeckung und damit auch des Verlustes der Sterilität. Aufgrund der sonst zu großen Verletzungsgefahr ist das „Recapping“ derzeit jedoch nicht anders möglich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Ablage für chirurgisches Material und Besteck 30 zu schaffen, die die obengenannten Probleme vermeidet und damit zu mehr Sicherheit für das medizinische Personal und die Patienten beiträgt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Ablage auf ihrer gesamten dem chirurgischen Material und Besteck zugewandten Oberfläche magnetisch ist. Durch die Magnetkraft wird das abge-35 legte Material und Besteck, soweit es aus magnetisierbarem Material besteht, d.h. insbesondere auch Nadeln, Skalpellklingen und andere spitze und/oder scharfe Gegenstände aus Metall, besser in seiner Position gehalten und es wird nicht so leicht verschoben oder verschleppt. Die Gefahr einer Stich- oder Schnittverletzung und einer dadurch verursachten Infektion einer Person aus dem Operationsteam ist wesentlich geringer. 40

Vorzugsweise weist die Ablage in ihrer Oberfläche in an sich bekannter Weise eine oder mehrere Rillen auf, die ein Ergreifen der abgelegten Gegenstände mit einer Pinzette oder auch mit der Hand erleichtern. 45 Die Rillen können verschiedene Breiten und/oder Tiefen aufweisen um den Vorgang des Ergrei-fens auf die Größe und das Gewicht des Gegenstandes abstimmen zu können.

In einer besonderen Ausführungsform ist zumindest eine Rille vorgesehen, deren Breite größer als die standardisierte Länge des Adapterabschnittes einer Injektionsnadel ist, und deren Tiefe so größer oder gleich dem standardisierten größten Radius des Adapterabschnittes einer Injektionsnadel ist. So kann die Nadel selbst über ihre gesamte Länge auf der magnetischen Oberfläche der Ablage aufliegen.

Vorzugsweise weist die Ablage eine oder mehrere Bohrungen auf, deren Durchmesser zwi-55 sehen dem kleinsten und dem größten Durchmesser einer Schutzkappe für eine Injektionsnadel 3 AT 500 130 B1 liegt bzw. liegen. Nach dem Abnehmen der Schutzkappe von einer Injektionsnadel, wird die Kappe in eine solche Bohrung mit der Öffnung nach oben gesteckt und steht bereit für das „Recapping“ wenn die Injektionsnadel nicht mehr gebraucht wird. Da sich die Kappe beim „Re-capping“ nicht bewegen kann, geht dies schnell und gefahrlos. Danach kann die Injektionsnadel 5 mit der Schutzkappe gefahrlos aus der Bohrung entnommen werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Ablage eine wiederverwendbare sterilisierbare Metallplatte. Eine solche Metallplatte ist immer wieder sterilisierbar und unterliegt praktisch keiner Abnutzung. Durch ihr Eigengewicht benötigt sie keine weitergehende io Befestigung an dem Tisch auf dem sie liegt.

Die Ablage kann aber auch ein nicht metallischer Träger, vorzugsweise aus Kunststoff, mit einer darauf aufgebrachten Metallfolie, insbesondere für den Einmalgebrauch sein, welche wesentlich günstiger in der Anschaffung ist. 15

Vorzugsweise weist der Träger an seiner Unterseite Doppelklebeflächen für die Befestigung an einer Unterlage, wie an einem Tisch, auf, so dass auch bei geringem Gewicht der Ablage diese nicht verrutschen kann. 20 An den Träger können ein oder mehrere seitliche Flügeln aus flexiblen Material, vorzugsweise einer Kunststofffolie anschließen. Vor Benutzung der Ablage deckt dieser Flügel bzw. decken diese Flügel die Metallfolie und gegebenenfalls die Doppelklebeflächen ab. Bei Einmalgebrauch kann nach dem Ende der Operation die Folie über die darauf abgelegten ebenfalls zu entsorgenden Materialien geschlagen werden und diese Einheit wird zur Entsorgung gegeben. Die 25 Doppelklebeflächen können dabei als Verschluss dienen.

Gemäß einer dritten Variante ist die Ablage eine auf einer Magnetplatte befestigte sterile Kunststofffolie. Die Kunststofffolie ist ebenfalls günstig in der Herstellung und für den Einmalgebrauch geeignet, die Magnetplatte kann wiederverwendet werden. Auch in dieser Variante dient die 30 Kunststofffolie als Verpackung für die zu entsorgenden Materialien und die Doppelklebeflächen sorgen für den Halt der Folie auf der Magnetplatte und für den Verschluss der zu entsorgenden Verpackung.

Die erfindungsgemäße Ablage kann sowohl im Klinik- als auch im Ordinationsbereich in der 35 Human- und in der Veterinärmedizin zum Einsatz kommen.

Die Erfindung soll nun nochmals anhand in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert werden. Dabei zeigt die Fig. 1 eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Ablage von oben und die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht dieser Ablage auf der eine Injektions-40 nadel abgelegt ist und eine Kappe für eine Injektionsnadel aufgenommen ist. Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsvariante in einer Seitenansicht zur Längskante einer erfindungsgemäßen Ablage.

Die Ablage ist im Fall der Figuren 1 und 2 eine rechteckige massive magnetische Metallplatte 1, 45 die sterilisierbar ist. Parallel zu ihrer längeren Kante erstrecken sich Rillen unterschiedlicher Breiten und Tiefen, wobei in der Praxis Rillenbreiten von 1 mm bis 30 mm und Rillentiefen von 1 mm bis 5 mm sinnvoll scheinen, um durch Eingreifen in die Rillen mit einer Pinzette oder den Fingern kleine und größere Gegenstände unterschiedlichen Gewichts aufnehmen zu können. Im gezeigten Beispiel gibt es vier verschiedene Rillenbreiten, nämlich 2 mm bei den Rillen 2, so 4 mm bei den Rillen 3, 6 mm bei der Rille 4 und 20 mm bei der Rille 5. Die Rillen 2, 3 und 4 haben die gleiche Rillentiefe von 2 mm, die Rille 5 ist etwas tiefer, nämlich 4 mm.

Nahe einer Längskante der Platte ist eine Rille 5 vorgesehen, deren Breite ein bisschen größer ist als die Länge eines Adapterabschnittes 6 einer Injektionsnadel 7, d.h. ca. 20 mm und deren 55 Tiefe ungefähr dem größten Radius eines Adapterabschnittes 6 einer Injektionsnadel 7, d.h. ca.

Claims

4 AT 500 130 B1 4 mm entspricht Bei Ablegen einer Injektionsnadel 7 ohne Kappe auf der erfindungsgemäßen Ablage wird der radial über die Nadel herausstehende Teil des Adapterabschnittes 6 von dieser besonderen Rille 5 aufgenommen, so dass die Nadel 7 selbst über ihre gesamte Länge auf der Oberfläche der Ablage zu liegen kommt und magnetisch haftet. 5 Nahe der anderen Längskante sind mehrere Bohrungen 8 vorgesehen. Diese Bohrungen 8 können einen Durchmesser von 4 mm bis 10 mm haben. Sie dienen dazu Schutzkappen 9 von Injektionsnadeln aufzunehmen und zu halten. Die Haltefunktion ist insbesondere beim „Recap-ping“ vorteilhaft, da dieses rasch einhändig ohne die Gefahr einer Stich- oder Schnittverletzung io vorgenommen werden kann. Da die Platte massiv aus Metall ist, hat sie genügend Eigengewicht, dass sie nicht auf dem Tisch auf dem sie aufliegt fixiert werden muss. Im Gegenteil, sie weist an ihrer Unterseite eine Ausnehmung 10 auf um ihr Gewicht zu reduzieren, damit sie für das notwendige Handling, z.B. 15 bei Sterilisieren nicht zu schwer ist. Die in Fig. 3 gezeigte Ablage besteht aus einem Kunststoffträger 11 auf den eine magnetische Metallfolie 12 aufgebracht ist. An der hinteren Längskante weist der Träger 11 einen Bereich größerer Dicke auf in dem die Bohrungen 8 für die Aufnahme der Schutzkappen von Injektions-20 nadeln vorgesehen sind. An der Unterseite des Trägers 11 sind Doppelklebeflächen 13 angeordnet, die zur Fixierung des relativ leichten Trägers 11 auf einer Unterlage dienen. Seitlich am Träger ist ein Flügel 15 und an der Längskante gegenüber der Leiste mit den Bohrungen 8 ist ein Flügel 14 befestigt, die vor Gebrauch der Ablage die Metallfolie 12 abdecken. Der Flügel 15 umschlingt die Metallfolie und den Träger und deckt auch die beiden Doppelklebestreifen 13 ab. 25 Für den Gebrauch der Ablage wird der Flügel 15 seitlich von der Metallfolie 12 sowie der Flügel 14 weggeschlagen und der Träger 11 wird mit den Doppelklebebändern 13 auf einer Unterlage, z.B. einem Tisch befestigt. Nach Gebrauch werden die Flügeln 14, 15 über das abgelegte zu entsorgende Material geschlagen und wenn möglich der Flügel 15 an zumindest einem Doppelklebeband fixiert, sodass eine Packung entsteht die der Entsorgung zugeführt werden kann. 30 Patentansprüche: 1. Magnetische Ablage für chirurgisches Material und Besteck, dadurch gekennzeichnet, dass 35 die Ablage auf ihrer gesamten, dem chirurgischen Material und Besteck zugewandten Oberfläche magnetisch ist.
2. Ablage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage in an sich bekannter Weise in ihrer Oberfläche eine oder mehrere Rillen (2, 3, 4, 5) aufweist. 40
3. Ablage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (2, 3, 4, 5) verschiedene Breiten und/oder Tiefen aufweisen.
4. Ablage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Rille (5) 45 vorgesehen ist, deren Breite größer als die standardisierte Länge des Adapterabschnittes (6) einer Injektionsnadel (7) ist, und deren Tiefe größer oder gleich dem standardisierten größten Radius des Adapterabschnittes (6) einer Injektionsnadel (7) ist.
5. Ablage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die 50 Ablage eine oder mehrere Bohrungen (8) aufweist, deren Durchmesser zwischen dem kleinsten und dem größten Durchmesser einer Schutzkappe (9) für eine Injektionsnadel liegt bzw. liegen.
6. Ablage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die 55 Ablage eine wiederverwendbare sterilisierbare Metallplatte (1) ist. 5 AT 500 130 Bi
7. Ablage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage ein nicht metallischer Träger (11), vorzugsweise aus Kunststoff, mit einer darauf aufgebrachten magnetischen Metallfolie (12), insbesondere für den Einmalgebrauch ist.
8. Ablage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) an seiner Unter seite Doppelklebeflächen (13) für die Befestigung an einer Unterlage aufweist.
9. Ablage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den Träger (11) ein oder mehrere seitliche Flügeln (14, 15) aus flexiblen Material, vorzugsweise einer Kunst- io stofffolie anschließen.
10. Ablage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage eine auf einer Magnetplatte befestigte sterile Kunststofffolie ist.
11. Ablage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mit Doppel klebeflächen auf der Magnetplatte befestigt ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 20 25 30 35 40 45 50 55