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Schutzmittel für Weinreben, insbesondere gegen die Reblaus.
Unter den zahlreichen, bisher bekannt gewordenen Vorschlägen zur Erhaltung der Reben gegen die verheerenden Einwirkungen der Reblaus finden sich solche. zufolge denen der Rebstamm in entsprechender Bodentiefe oberhalb der Wurzeln mit einem Schutzmittel umgeben wird (vergl. D. R. P. Nr. 13335). Obwohl diese Art der Rcblausbekämpfung, welche die Entwicklung der Tiere durch Verhinderung der erforderlichen Wanderungen am Stamme, unmöglich machen soll, als die beste angesehen werden kann, so hat dieselbe in der Praxis die Erwartungne doch nicht befriedigt, da sich die gewählten Schutzmittel teils unter den wechselnden Witterungseinflüssen als nicht dauernd zuverlässig, teils sogar als schädlich für das Gedeihen der Rebe oder für die Güte (Geschmack) des Weines erwiesen haben.
Auch Lehm hat sich als Schutzmittel trotz seiner Dichte und Plastizität, weder allein noch in Gemeinschaft mit anderen versuchten Beimengungen als brauchbar erwiesen.
Auf Glund dieser Erfindung während längerer Zeiträume durchgeführte Versuche haben aber ergeben, dass ein entsprechendes Gemenge von Ton oder tonhaltigen Körpern, wie Lehm.
Tegel und dergl. mit animalischen Haaren alle Eigenschaften besitzt. um als Schutzumhüllung des Wurzelstockes der Rebe dieselbe vor dem Eindringen des Insektes sowie vor der Weiterentwicklung und Vermehrung der schon vorhandenen Schädling zu bewahren und nebstbei einen vorzüglichen Schutz gegen übermässige elementare Einflüsse zu gewähren.
Dadurch, dal3 dem Tune in entsprechender Menge animalische Haare einverleibt werden.
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und wird nicht spröde und rissig, sondern umschliesst den Wurzelstock dauernd derart, dass stets ein gewissermassen hermetischer Abschluss an letzterem, also zwischen Stamm und den frei ent- wickelbaren Wurzeln vorhanden bleibt, der das Wandern der Läuse von den Blättern zu den
Wurzeln und umgekehrt und die davon bedingten Entwicklungsstadien dieser Insekten mangels jeglicher Durchschlüpfstellen unmöglich macht. Auch die Abschwemmung des Tones durch
Wasser wird von dem Gemenge verhindert und verleiht dasselbe dem Stocke in den Jugend- jahren genügende Stabilität gegen Sturm.
Das Gemenge bietet überdies den ebenfalls ins Gewicht fallenden Vorteil, dass es auf sehr lange Zeit keinen chemischen Umwandlungsprozessen unterworfen ist und während der ge- wiihnlichen Lebensdauer eines Rebstockes nicht ausgewechselt zu werden braucht.
@ Um das Schutzmittel nicht nur in bekannter Weise durch ein geteiltes Gefäss gegen das
Erdreich abzugrenzen, sondern gleichzeitig auch die Anpressung der Abschlussmasse an den unterirdischen Stammteil zu erhöhen, sowie die Einbringung derselben zu erleichtern, gelangt
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht des zu dem Gefässe gehörigen Ringdeckels.
Das zweckmässig zylindrische Gefäss a besteht aus Portlandzement, Ton, Steingut oder dergl., das der Länge nach in zwei Hälften geteilt ist, die mit Feder und Nut aneinanderstossen. Diese
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Drähte b zusammengehalten. Das Gefäss a hat im Boden eine entsprechend weite Öffnung mit ) vorteilhaft nach unten verjüngt zulaufender Wandung c und oben eine einen Absatz bildende
Ausnehmung, in welche ein zweiteiliger eventuell mit Draht armierter Deckel d ebenfalls mit
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Boden-und DeckelöRnungen des Gefässes a werden mit einem Gemenge aus Tonerde oder dergl. und langen animalischen Haaren ausgefüllt, während in den eigentlichen Gefässraum ein ebensolches Gemenge aber mit kurzen Haaren eingebracht wird.
Das Verlegen der Gefässe geschieht ungefähr 9 cm unter der Bodenoberfläche, wobei die beiden den Restock umschliessenden Gefässhälften zusammenstossen und mit den Drahtringen b zusammengespannt werden. Hierauf wird in den unteren Teil des Gefässes das Gemenge mit den langen Haaren eingefüllt und zwar ungefähr bis zur inneren Bodenkante, worauf das andere Gemenge mit den kurzen Haaren, ungefähr bis zum Absatz auf welchem der Ringdeckel d aufsitzt, eingefüllt und der Deckel d in das Gpfäss eingeschoben wird. Der freie Deckelraum wird dann mit dem Gemenge, welches lange Haare enthält, ausgefüllt, so dass die Rebe auf die ganze Länge des Gefässes a mit der immer feuchtbleibenden Mischung aus Tonerde oder dergl. und animalischen Haaren dauernd umgeben ist.
Die Schutzumhüllung kann sowohl beim Setzen neuer Reben, als auch bei schon bestehenden Rebbeständen zur Anwendung gelangen.