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Die Erfindung betrifft Maschine zum Verlegen eines Fahrdrahtes und/oder eines Tragseiles einer Oberleitung eines Gleises, mit einer Führungseinrichtung, die eine durch einen Höhenverstellantrieb verstellbare Führungsrolle zur Führung des von einer Drahttrommel abgewickelten Fahrdrahtes bzw. Tragseiles aufweist.
Gemäss EP-B1 0 416 136 und EP-B1 0 459 537 ist eine derartige Maschine bekannt, mit der ein Fahrdraht und ein Tragseil einer Gleisoberleitung gemeinsam und mit der endgültigen Zugspannung verlegt werden können. Fahrdraht und Tragseil werden dabei kontinuierlich jeweils von einer auf dem Maschinenrahmen gelagerten Drahttrommel abgezogen und durchlaufen eine Zugspannungsvorrichtung, bevor sie anhand einer Führungseinrichtung in der korrekten Höhen- und Seitenlage für die Endmontage positioniert werden. Die Führungseinrichtung besteht aus einem höhenverstellbaren Auslegerkran, der um eine vertikale Achse rotierbar auf dem Maschinenrahmen aufgestellt ist und an dessen freiem Ende die beiden Führungsrollen zur Führung des Fahrdrahtes bzw. Tragseiles angeordnet sind.
Die gabelartige Halterung jeder Führungsrolle ist mit dem Tragarm beweglich verbunden, um eine individuelle Verdrehung der Führungsrolle um eine annähernd in Gleislängsrichtung verlaufende Achse im Zuge der - für den Zick-Zack-Verlauf der Oberleitung erforderlichen - seitlichen Verschwenkung des Kranes zu ermöglichen.
Schliesslich ist es - beispielsweise aus der US 4,213,596 oder DE-B-526 889 - bekannt, die Drahttrommeln für Tragseil und/oder Fahrdraht und die höhen- und seitenverstellbare(n) Führungseinrichtung (en) auf separaten, im Arbeitseinsatz zu einem Zugsverband gekuppelten Schienenfahrzeugen vorzusehen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine der gattungsgemässen Art, mit der ein verbesserter Arbeitseinsatz möglich ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit einer Maschine der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 angeführten Merkmale gelöst.
Mit diesem konstruktiv relativ einfachen Mehraufwand ist in vorteilhafter Weise eine sehr einfach und rasch durchführbare Änderung der Arbeitsrichtung der Maschine möglich. Damit ist unabhängig von der Fahrtrichtung der Maschine eine - aus der Umlenkung über die Führungsrollen der Führungseinrichtung resultierende - möglichst schonende, geringfügige Biegung des Fahrdrahtes gewährleistet.
Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der Zeichnung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht bzw. eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäss ausgebildete Maschine zum Verlegen einer Oberleitung, Fig. 3 eine vergrösserte Detailseitenansicht der Führungseinrichtung der Maschine und Fig. 4 eine Ansicht in Maschinenlängsrichtung gemäss Pfeil IV in Fig. 3 und Fig. 5 eine schematisch vereinfachte Variante einer Maschine.
In Fig. 1 und 2 ist eine Maschine 1 zum Verlegen eines Fahrdrahtes 2 (bzw. gegebenenfalls eines Tragseiles) einer Oberleitung 3 eines Gleises 4 dargestellt. Die Maschine 1 weist einen Maschinenrahmen 5 auf, der über zwei Schienenfahrwerke 6 auf dem Gleis 4 abgestützt ist und an jedem Längsende eine Fahr- bzw. Arbeitskabine 7 und eine Kupplung 8 zur Eingliederung in einen Zugsverband aufweist. Ein Motor 9 und ein Hydraulikaggregat 10 sind für die Energieversorgung eines Fahrantriebes 11der Maschine 1 und aller weiteren, noch zu beschreibenden
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Antriebe vorgesehen, die anhand von Steuereinrichtungen 12 fernbedienbar sind. Die Maschine ist weiters mit einem höhen- und seitenverschwenkbaren Kran 36 ausgestattet.
Der zu verlegende Fahrdraht 2 ist auf einer Drahttrommel 13 aufgewickelt, die mittels Lagerblöcken 16 um eine in Maschinenquerrichtung verlaufende, horizontale Rotationsachse 14 drehbar auf einem Schlitten 15 montiert ist. Dieser ist seinerseits auf einem Trägerrahmen 17 gelagert und relativ zu diesem auf Gleitstangen 18 anhand von Verstellantrieben 19 in Maschinenquerrichtung verschiebbar. Neben der Drahttrommel 13 ist auf dem Trägerrahmen 17 eine Zugspannungsvorrichtung 21 vorgesehen, die aus zwei von der Drahttrommel 13 in Maschinenlängsrichtung distanzierten Umlenkrollen 22 gebildet ist. Diese - ebenfalls mittels Lagerblöcken 16 auf dem Trägerrahmen 17 befestigten - Umlenkrollen 22 sind um Achsen 23 rotierbar, die parallel zur Rotationsachse 14 verlaufen, wobei eine der Rollen mit einer Bremsscheibe 24 und einer auf diese wirkenden Bremsvorrichtung 25 ausgestattet ist.
Zur Aufrechterhaltung einer konstanten Zugspannung sind die Umlenkrollen 22 durch einen Hydromotor 39 beaufschlagbar.
Wie im folgenden auch anhand der Fig. 3 und 4 deutlich wird, ist der Trägerrahmen 17 im Bereich zwischen den beiden Kabinen 7 mit dem Maschinenrahmen 5 über zwei Stützen 20 verbunden und auf diesen um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende, horizontale Achse 26 verschwenkbar gelagert. Am der Drahttrommel 13 benachbarten Ende des Trägerrahmens 17 wird diese Achse 26 durch eine Welle 29 gebildet, die auf der Stütze 20 und auf einer von dieser in Maschinenlängsrichtung distanzierten, ebenfalls auf dem Maschinenrahmen 5 montierten Konsole 28 gelagert ist und auf der der Trägerrahmen 17 - nach Art einer Wiege pendelnd befestigt ist.
Die in Maschinenlängsrichtung verlaufende Welle 29 kragt auf der dem Trägerrahmen 17 gegenüberliegenden Seite der Stütze 20 über diese vor und dient zur Lagerung einer mit der Welle 29 drehfest verbundenen Führungseinrichtung 30. Dadurch ist die - ausserhalb eines von den Stützen 20 begrenzten Längenabschnittes des Maschinenrahmens 5 angeordnete - Führungseinrichtung 30 um eine in Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufende Schwenkachse 31 verschwenkbar ausgebildet, die zur Achse 26 des Trägerrahmens 17 koaxial angeordnet ist.
Zur Verschwenkung der Führungseinrichtung 30 gemeinsam mit dem anhand der Welle 29 mit dieser verbundenen Trägerrahmen 17 sind zwei Verschwenkantriebe 27 vorgesehen, die einerseits am Trägerrahmen 17 und andererseits an der Konsole 28 angelenkt sind.
Die Führungseinrichtung 30 ist aus einer Anzahl von koaxial ineinander gesteckten Teleskoprohren 32 gebildet, die etwa vertikal angeordnet sind. Das äusserste Teleskoprohr 32 ist in einem von der Schwenkachse 31 distanzierten, höhergelegenen Bereich 38 auf einer Halterung 33 befestigt, die fix mit der Welle 29 und somit mit dem Trägerrahmen 17 verbunden ist. Am oberen Ende des innersten Teleskoprohres 32 ist auf einer Gabel 37 eine Führungsrolle 34 angeordnet, die zur Führung des von der Drahttrommel 13 abgewickelten und durch die Zugspannungsvorrichtung 21 mit einer vorwählbaren Zugspannung beaufschlagten Fahrdrahtes 2 (bzw. gegebenenfalls Tragseiles) dient.
Anhand eines gleichfalls teleskopisch ausfahrbaren Höhenverstellantriebes 35, der an der Gabel 37 angelenkt ist, sind die Teleskoprohre 32 der Höhe nach verschiebbar und damit die Führungsrolle 34 höhenverstellbar ausgebildet.
Im Arbeitseinsatz wird die Führungsrolle 34 der Führungseinrichtung 30 anhand des Höhenverstellantriebes 35 so weit vertikal verschoben, bis sich der in die Nut der Rolle eingelegte Fahrdraht 2 (bzw. gegebenenfalls das Tragseil) in der korrekten Höhe für die Endmontage befindet (s. strichpunktierte Linien in Fig. 1). Unter kontinuierlicher Vorfahrt der Maschine 1 wird nun der Fahrdraht 2 verlegt, der von der Zugspannungsvorrichtung 21 permanent unter der vorgewählten, endgültigen Verlegespannung gehalten wird. Zur Herstellung des erforderlichen Zick-ZackVerlaufes, in dem der Fahrdraht 2 montiert werden muss, werden der Trägerrahmen 17 und die auf diesem gelagerte Führungseinrichtung 30 mitsamt dem Höhenverstellantrieb 35 mittels der Verschwenkantriebe 27 um die Schwenkachse 31 hin- und hergeschwenkt (siehe strichpunktiert angedeutete Stellung in Fig. 4 oben).
Gleichzeitig und unabhängig davon wird der Schlitten
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15 mit der Drahttrommel 13 auf dem Trägerrahmen 17 durch die Verstellantriebe 19 in Maschinenquerrichtung verstellt, um den von der Drahttrommel 13 abgezogenen Fahrdraht 2 in einer Linie mit der Zugspannungsvorrichtung 21 auszurichten bzw. zu halten. Das Auswechseln einer leeren Drahttrommel 13 gegen eine volle Trommel wird unter Zuhilfenahme des Kranes 36 durchgeführt.
Wie in Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist an einem bezüglich einer ersten Arbeitsrichtung 40 vorderen Ende des Trägerrahmens 17 eine zweite Führungseinrichtung 42 befestigt, die konstruktiv identisch mit der in Maschinenlängsrichtung distanzierten ersten Führungseinrichtung 30 ausgebildet ist. Die Drahttrommel 13 und die dieser zugeordnete Zugspannungsvorrichtung 21 befinden sich zwischen den beiden Führungseinrichtungen 30,42.
Für den Arbeitseinsatz der Maschine 1 in einer zweiten Arbeitsrichtung 41 wird die erste Führungseinrichtung 30 in die in vollen Linien dargestellte Ruheposition abgesenkt, während die zweite Führungseinrichtung 42 durch den Höhenverstellantrieb 35 in die Arbeitsposition angehoben wird (strichpunktiert dargestellt). Zusätzlich wird der Fahrdraht 2 von der - der Drahttrommel 13 benachbarten - Umlenkrolle 22 der Zugspannungsvorrichtung 21 über die Führungsrolle 34 geführt. Damit wird der Fahrdraht 2 lediglich in einem relativ kleinen Umlenkwinkel a gebogen.
In Fig. 5 ist eine Maschine 1 dargestellt, die zur gleichzeitigen Montage eines Fahrdrahtes 2 und eines Tragseiles 43 geeignet ist. Jeder Drahttrommel 13 sind zwei Führungseinrichtungen 30,42 zugeordnet, die wahlweise in Abhängigkeit von der Arbeitsrichtung 40,41 eingesetzt werden.
Alternativ kann anstelle der dargestellten Führungseinrichtungen auch ein aus dem eingangs zitiertem Stand der Technik bekannter Kranausleger verwendet werden.
Patentansprüche : 1. Maschine zum Verlegen eines Fahrdrahtes (2) und/oder eines Tragseiles (43) einer Ober- leitung (3) eines Gleises (4), mit einer Führungseinrichtung (30), die eine durch einen Hö- henverstellantrieb (35) verstellbare Führungsrolle (34) zur Führung des von einer Draht- trommel (13) abgewickelten Fahrdrahtes (2) bzw. Tragseiles (43) aufweist, dadurch ge- kennzeichnet, dass der - für den Einsatz in einer ersten Arbeitsrichtung (40) der Maschine (1) vorgesehenen - Führungseinrichtung (30) eine von dieser in Maschinenlängsrichtung distanzierte - wahlweise für den Einsatz in einer zweiten Arbeitsrichtung (41) der Maschine (1) vorgesehene - zweite Führungseinrichtung (42) mit einer durch einen eigenen Höhen- verstellantrieb (35) verstellbaren zweiten Führungsrolle (34) zugeordnet ist.