<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schürze für ein Kreiselmähwerk mit wenigstens einem Schürzenfeld, das bodenseitig eine einen Splitterschutz bildende Verstärkung trägt.
Kreiselmähwerke mit mehreren in einem Gestell zu einem Mähbalken zusammengefassten Rotoren, beispielsweise Scheiben oder Trommeln, werden üblicherweise mit Hilfe einer am Gestell angeordneten Schürze nach aussen abgeschirmt, die einerseits ein fliehkraftbedingtes Wegschleudern des Schnittgutes verhindert und anderseits den freien Zugang zu den mit Mähmessern bestückten Rotoren sperrt. Ein Messerbruch stellt jedoch trotz der Schürze ein Sicherheitsrisiko dar, weil das fliehkraftbedingt von den Rotoren abgeschleuderte Bruchstück die Schürze im wesentlichen ungebremst durchschlagen kann. Um dieses Sicherheitsrisiko zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen (EP 1 366 653 A1), das Schürzenfeld der Schürze bodenseitig mit einer einen Splitterschutz bildenden Verstärkung zu versehen.
Durch den bodenseitigen Splitterschutz wird das Durchschlagen der Schürze durch Messerbruchstücke wirksam verhindert. Wegen der zur Umlaufbahn der Messer tangentialen Abflugrichtung der Messerbruchstücke kann der Splitterschutz auf einen vergleichsweise schmalen Randstreifen beschränkt werden. Trotz der auf einen Randstreifen beschränkten Verstärkung des Schürzenfeldes für den Splitterschutz kann eine Beeinträchtigung des Zutritts des Halmgutes in den Mähbereich und der Austritt des geschnittenen Gutes aus dem Mähbereich des Kreiselmähwerkes nicht ausgeschlossen werden, weil übliche Verstärkungen mit höheren Anforderungen an den Splitterschutz zunehmend steifer werden. Ausserdem ist es schwierig, einen hinsichtlich seines Gewichtes vergleichsweise leichten, aber wirksamen Splitterschutz zur Verfügung zu stellen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Schürze für ein Kreiselmähwerk der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass nicht nur ein sicherer Splitterschutz erreicht, sondern auch eine leichte Konstruktion erhalten wird, die die Mähbedingungen nicht beeinträchtigt.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Verstärkung aus einem Profil besteht, das zwischen zwei mit gegenseitigem Abstand angeordneten Aussenwänden zumindest an einer Aussenwand vorgesehene, wenigstens gruppenweise parallele Lamellen aufweist, die mit den Aussenwänden einen spitzen Winkel einschliessen und sich an der gegenüberliegenden Aussenwand oder an mit dieser gegenüberliegenden Aussenwand verbundenen Lamellen abstützen, und dass sich die Lamellen in einer Normalprojektion auf die Aussenwände überlappen.
Die Ausbildung eines solchen Profils ergibt eine Verstärkung, die aufgrund der gegenseitigen Abstützung der Aussenwände durch die dazwischen angeordneten Lamellen eine Formänderungsarbeit bedingt, die die kinetische Energie eines vom Rotor des Kreiselmähwerks abgeschleuderten Messerbruchstückes zumindest weitgehend aufbraucht, so dass trotz der durch das Profil ermöglichten, vergleichsweise leichten Konstruktion ein wirksamer Splitterschutz gewährleistet werden kann. Voraussetzung ist ein Profilwerkstoff, der einen entsprechenden Formänderungswiderstand aufweist, wie dies insbesondere bei Kunststoffprofilen oder Profilen aus Naturharz der Fall ist.
Die unter einem spitzen Winkel gegenüber den Aussenwänden geneigten Lamellen bringen nicht nur eine gewisse Nachgiebigkeit des Profils mit sich, sondern bewirken aufgrund ihrer Neigung auch Ablenkkräfte auf ein die eine Aussenwand durchschlagendes Messerbruchstück, was die Durchschlagskraft senkrecht zu den Lamellen verringert. Ausserdem ergeben sich für solche Messersplitter durch die beiden Aussenwände und die dazwischen angeordneten Lamellen wenigstens drei Barrieren, wenn sich die Lamellen in einer Normalprojektion auf die Aussenwände überlappen. Eine aus einem solchen Profil bestehende Verstärkung entspricht somit den Anforderungen an den Splitterschutz und berücksichtigt auch die im Zusammenhang mit dem Zutritt des Mähgutes und dessen Abfuhr zu beachtenden, notwendigen Eigenschaften der Schürze.
Einfache Konstruktionsbedingungen ergeben sich, wenn die Lamellen mit den beiden Aussenwänden einstückig verbunden sind, was durch ein Extrudieren eines solchen Profils beispiels-
<Desc/Clms Page number 2>
weise aus Kunststoff ohne weiteres ermöglicht wird. Um einfachere Formwerkzeuge einsetzen zu können, kann das Profil aber auch aus zwei Teilen zusammengesetzt werden, die je eine Aussenwand mit an dieser Aussenwand angeformten Lamellen bilden. Zur gegenseitigen Abstützung der den beiden Aussenwänden zugeordneten Lamellen können die beiden Teile des Profils paarweise gegensinnig geneigte Lamellen aufweisen, so dass sich beim Fügen des Profils die Lamellen der beiden zusammengefügten Teile aneinander abstützen.
Zum Fügen des zweiteiligen Profils können die beiden Teile miteinander verklebt oder verschweisst, also stoffschlüssig verbunden werden. Besonders einfache Konstruktionsbedingungen ergeben sich allerdings, wenn die beiden Teile zumindest im Bereich einer in Längsrichtung der Lamellen verlaufenden Stirnseite des Profils einwärts abgewinkelte Randstege aufweisen, über die eine im Querschnitt U-förmige Halteleiste greift, so dass die beiden Teile mit Hilfe dieser Halteleiste zusammengeklammert werden.
Die als Profil ausgebildete Verstärkung kann in unterschiedlicher Weise am bodenseitigen Rand des Schürzenfeldes befestigt werden. Es geht ja lediglich um eine ausreichend zugfeste Verbindung. Zu diesem Zweck kann das Schürzenfeld beispielsweise durch Nieten oder Schrauben zwischen Stegen der Aussenwände befestigt werden, wobei die Stege den bodenseitigen Rand des Schürzenfeldes beidseitig übergreifen und zwischen sich klemmen. Eine andere Befestigungsmöglichkeit ergibt sich, wenn das Profil im Bereich seiner dem Schürzenfeld zugekehrten Stirnseite eine hinterschnittene Aufnahmenut für eine sie hintergreifende Randleiste des Schürzenfeldes aufweist. In diesem Fall braucht das Profil lediglich auf die entsprechend profilierte Randleiste des Schürzenfeldes aufgeschoben und axial gesichert zu werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Schürze ausschnittsweise im Bereich der einen Splitterschutz bildenden Verstärkung in einem Querschnitt, Fig. 2 eine gegenüber der Fig. 1 unterschiedliche Anbindung der Verstärkung an das Schür- zenfeld in einem Querschnitt, Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer weiteren Konstruktionsvariante einer
Verbindung zwischen dem Profil und dem Schürzenfeld und Fig. 4 ein aus zwei Teilen gefügtes Profil für eine erfindungsgemässe Schürze in einem Quer- schnitt.
Gemäss den dargestellten Ausführungsbeispielen besteht die am bodenseitigen Rand eines Schürzenfeldes 1 befestigte, als Splitterschutz ausgebildete Verstärkung aus einem Profil 2, beispielsweise aus faserverstärktem Polyurethan oder Polyäthylen. Dieses Profil 2 weist zwei in einem gegenseitigen Abstand voneinander angeordnete Aussenwände 3 auf, zwischen denen unter einem spitzen Winkel a gegenüber den Aussenwänden 3 geneigte Lamellen 4 vorgesehen sind. Nach den Fig. 1 bis 3 sind die Lamellen 4 einstückig mit den beiden Aussenwänden 3 verbunden, wobei der gegenseitige Abstand der Aussenwände 3 und der Neigungswinkel a der Lamellen 4 so aufeinander abgestimmt sind, dass sich die Lamellen 4 in einer Normalprojektion auf die Aussenwände 3 überlappen.
Dies bedeutet, dass ein von einem Rotor eines Kreiselmähwerkes abgeschleudertes Messerbruchstück, das quer zu den Aussenflächen 3 auf das Profil 2 auftrifft zumindest drei Profilabschnitte unter einer entsprechenden Verformung nacheinander durchschlagen muss, nämlich die dem Kreiselmähwerk zugekehrte Aussenwand 3, zumindest eine Lamelle 4 und die vom Mähwerk abgewandte Aussenwand 3. Damit wird ein wirksamer Splitterschutz erreicht, ohne den Zutritt des Mähgutes zum Mähwerk und den Austritt des geschnittenen Mähgutes aus dem Mähwerksbereich nachhaltig zu beeinträchtigen. Das aus Kunststoff gefertigte Profil 2 weist aufgrund seines Aufbaus eine für diesen Zweck ausreichende Nachgiebigkeit auf, wenn eine entsprechende Härte des Kunststoffs eingestellt wird. Eine Shore-Härte von beispielsweise 80 hat sich in diesem Zusammenhang durchaus bewährt.
Um das Profil 2 am unteren Rand eines Schürzenfeldes 1 zu befestigen, ergeben sich unter-
<Desc/Clms Page number 3>
schiedliche Möglichkeiten, weil es ja lediglich darauf ankommt, eine ausreichend zugfeste Verbindung zwischen dem Schürzenfeld 1 und dem Profil 2 zu schaffen. Gemäss der Fig. 1 bildet das Profil 2 in Verlängerung der Aussenwände 3 zwei Stege 5, zwischen denen der bodenseitige Rand des Schürzenfeldes 1 eingeklemmt werden kann. Dies wird im dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Stege 5 und den Rand des Schürzenfeldes 1 durchsetzende Nieten 6 erreicht, die aber selbstverständlich auch durch Schrauben ersetzt werden können.
Nach den Fig. 2 und 3 ist im Bereich der dem Schürzenfeld 1 zugekehrten Stirnseite des Profils 2 eine hinterschnittene Aufnahmenut 7 für eine profilierte Randleiste 8 des Schürzenfeldes 1 vorgesehen. Es braucht daher das Profil 2 lediglich auf die profilierte Randleiste 8 aufgeschoben und dieser Randleiste gegenüber axial gesichert zu werden, um eine einfache Anbindung des Profils 2 am Schürzenfeld 1 zu erreichen. Wie die Fig. 2 zeigt, kann die hinterschnittene Aufnahmenut 7 durch einen Längsschlitz in der Stirnseite des Profils 2 gebildet werden, wobei es sich empfiehlt, die Längsränder des Schlitzes durch abgewinkelte Randstege zu verstärken, wie dies auch im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 der Fall ist. Nach der Fig. 3 ist eine verstärkte Stirnwand des Profils 2 vorgesehen, die die hinterschnittene Aufnahmenut 7 ausbildet.
Das Profil 2 gemäss der Fig. 4 ist aus zwei übereinstimmenden Teilen 9,10 zusammengesetzt, die jeweils eine Aussenwand 3 und an dieser Aussenwand 3 angeformte Lamellen 11,12 aufweisen, die wiederum unter einem spitzen Neigungswinkel a gegenüber den Aussenwänden 3 geneigt verlaufen. Allerdings sind die Lamellen 11, 12 paarweise gegensinnig geneigt, um diese Lamellen 11, 12 der beiden Teile 9, 10 beim Zusammenfügen des Profils 2 entsprechend aneinander abstützen zu können, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich wird. Zum Zusammenfügen der beiden Teile 9,10 zum Profil 2 dient eine im Querschnitt U-förmige Halteleiste 13, die einwärts abgewinkelte Randstege 14 auf der dem Schürzenfeld 1 gegenüberliegenden Stirnseite klemmend übergreifen.
Im Bereich des Schürzenfeldes 1 können die Teile 9,10 beispielsweise über die Stege 5 der Aussenwände 3 unter einer Klemmung des bodenseitigen Randes des Schürzenfeldes 1 miteinander verbunden werden, was im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 näher erläutert wurde.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So könnten die gemäss diesen Ausführungsbeispielen bodenparallel ausgerichteten Lamellen 4 durch vertikale Lamellen ersetzt werden, weil es auf die Überlappung der Lamellen bezüglich der erwarteten Durchschlagsrichtung der allenfalls vom Mähwerk abgeschleuderten Messerbruchstücke ankommt und nicht auf die Ausrichtung der Lamellenachsen.
Patentansprüche : 1. Schürze für ein Kreiselmähwerk mit wenigstens einem Schürzenfeld, das bodenseitig eine einen Splitterschutz bildende Verstärkung trägt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstär- kung aus einem Profil (2) besteht, das zwischen zwei mit gegenseitigem Abstand angeord- neten Aussenwänden (3) zumindest an einer Aussenwand (3) vorgesehene, wenigstens gruppenweise parallele Lamellen (4,11, 12) aufweist, die mit den Aussenwänden (3) einen spitzen Winkel (a) einschliessen und sich an der gegenüberliegenden Aussenwand (3) oder an mit dieser gegenüberliegenden Aussenwand (3) verbundenen Lamellen (11, 12) abstüt- zen, und dass sich die Lamellen (4,11, 12) in einer Normalprojektion auf die Aussenwände (3) überlappen.