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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Massage der Vena Perforantis.
Weiters betrifft die Erfindung eine Steuerung für eine Vorrichtung zur Massage der Vena Perfo- rantis.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der österreichischen Patentanmeldung A 559/2000 bekannt geworden. Diese Vorrichtung weist einen im Sohlenbereich angeordneten Bodenpolster und eine über der Vena Perforantis angeordnete Blase auf. Zwischen den Innenräu- men des Bodenpolsters und der Blase besteht eine schlauchartige Verbindung, wodurch bei Auf- treten des Fusses durch das auf den Bodenpolster wirkende Körpergewicht ein Druck der Blase auf das Bein ausgeübt wird.
Die bekannte Vorrichtung eignet sich zur Unterstützung des Blutrückflusses aus den Beinen Richtung Herzen, vor allem beim Gehen, da durch das Körpergewicht beim Auftreten ein Druck im Bereich der Vena Perforantis erzeugt wird. Bei Flügen und längerem Sitzen ist bei dieser Vorrich- tung aufgrund des speziellen Massage-Auslösemechanismus in Form einer Blase eine aktive Mitwirkung des Patienten notwendig, wobei jedoch das Mass, in welchem der Blutrückfluss unter- stützt wird, sehr stark von der von dem Patienten aufgewendeten Kraft zur Druckerzeugung im Bereich der Vena Perforantis abhängt. Bei längerem Sitzen kann es dazu kommen, dass die von dem Patienten aufgewendete Kraft bzw. die Frequenz mit der er Druck auf die Vena Perforantis ausübt zu gering ist, um den Blutrückfluss in Richtung Herz optimal zu unterstützen.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Weg zu schaffen, der eine optimale Unterstüt- zung des Blutrückflusses aus den Beinen in Richtung Herz sowohl im Gehen als auch im Sitzen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss da- durch gelöst, dass ein in das Innere eines Schuhs einsetzbarer Bügel mit einem Bodenteil und zumindest einem von diesem in einem montierten Zustand nach oben ragenden Seitenteil vorge- sehen ist, und der Bügel aus einer Entlastungsposition gegen eine Rückstellkraft in eine Drucker- zeugungsposition bewegbar ist, wobei der Seitenteil in der Druckerzeugungsposition im Knöchel- bereich im wesentlichen über der Vena Perforantis zu liegen kommt und in diesem Bereich gegen ein Bein gepresst ist.
Auf diese Weise lässt sich auf einfache Weise auch während längerem Sitzen mit einem gerin- gen Kraftaufwand ein sehr hoher Druck auf die Vena Perforantis aufbauen, sodass der Blutrück- fluss in Richtung des Herzens optimal unterstützt werden kann.
Die Betätigung des Bügels wird dadurch erleichtert, dass der Bügel um einen in einem Über- gangsbereich zwischen dem Bodenteil und dem Seitenteil gelegenen Drehpunkt in die Drucker- zeugungsposition bewegbar ist.
Vorteilhafterweise ist der Bügel im wesentlichen L-förmig ausgebildet.
Eine bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, dass der Bügel über ein mit einer Steuerung verbundenen Motor sowohl in die Entlastungs- als auch in die Druckerzeugungsposition bringbar ist. Auf diese Weise lässt sich bei längerem Sitzen die Druckerzeugung von der Mitwirkung des Patienten entkoppeln.
In einer günstigen Ausführungsform ist zwischen dem Bodenteil und der Schuhsole ein federn- der Platzhalter angeordnet, wobei der federnde Platzhalter beispielsweise aus offenporigem Schaumstoff bestehen oder auch eine Feder sein kann.
Die oben genannte Aufgabe lässt auch mit einer Steuerung zur Betätigung einer Vorrichtung zur Massage der Vena Perforantis lösen, welche dazu eingerichtet ist, über ein mit ihr in Verbin- dung stehendes über der Vena Perforantis angeordnetes Betätigungsglied der Vorrichtung in vorgebbaren Intervallen einen Druck auf die Vena Perforantis auszuüben. Dadurch können die Intervalle der Druckausübung vorgegeben werden, wodurch sich der Blutrückfluss Richtung Her- zen auch während des Schlafens unterstützen lässt. Vor allem bei längeren Flügen kann durch diese Lösung das Risiko von Herzkreislaufbeschwerden erheblich gesenkt werden.
Eine besonders einfache und für den Patienten komfortable Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Betätigungsglied eine auf einen Schuhrand aufclippbare Blase ist, die über eine Leitung mit einer Fluidumpumpe in Verbindung steht.
Günstigerweise kann die Steuerung als Mikrocomputer ausgeführt sein.
Die Erfindung samt weiteren Vorteilen wird im folgenden anhand einiger nicht einschränkender Ausführungsbeispiele näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. In dieser zeigen sche-
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matisch: Fig. 1a eine erste Variante einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einem montierten Zustand; Fig. 1b eine zweite Variante einer erfindungsgemässen Vorrichtung montiertem Zustand; Fig. 1c eine dritte Variante einer erfindungsgemässen Vorrichtung in montierten Zustand; Fig. 1deine vierte Variante einer erfindungsgemässen Vorrichtung; Fig. 2a eine Vorrichtung zur Massage der Vena Perforantis mit einer erfindungsgemässen Steue- rung ; Fig. 2b den Bereich 11 aus Fig. 2a im näheren Detail;
Fig. 2c die Vorrichtung und die Steuerung aus Fig. 2a in einem montierten Zustand und Fig. 3 eine Variante der Steuerung und der Vorrichtung aus Fig. 2a in einem montierten Zustand.
Gemäss Fig. 1 a weist eine erfindungsgemässe Vorrichtung VOR zur Massage der Vena Perfo- rantis einen im wesentlichen L-förmigen Bügel BUE mit einem Bodenteil BOD und einem von diesem abstehenden Seitenteil SEI auf. In einem montierten Zustand des Bügels BUE verläuft der Seitenteil im wesentlichen parallel zu einem Fuss, wobei im Bereich der Vena Perforantis ein Pols- ter oder eine zum Fuss hin gerichtete Ausbuchtung in dem Seitenteil vorgesehen sein kann. Der Bügel BUE ist in einem Übergangsbereich UEB zwischen Seitenteil SEI und Bodenteil BOD dreh- bar in einem Schuh gelagert. In dem hier dargestellten Beispiel ist der Übergangsbereich UEB abgerundet, wobei der Bodenteil BOD eine in Bezug auf eine Schuhsohle SOL konkave Form auf- weist.
Durch die spezielle Formgebung kann bei Bewegen des Bodenteils BOD in Richtung der Schuhsohle SOL der Seitenteil SEI aus einer Entlastungsposition ENT in Richtung des Fusses in eine Druckausübungsposition DRU bewegt werden, wobei durch den Polster POL bzw. eine Wöl- bung des Seitenteils SEI ein Druck auf die Vena Perforantis ausgeübt werden kann. Die Bewegung des Bodenteils BOD in die Druckausübungsposition DRU kann im Stehen bzw. Gehen durch das Körpergewicht oder im Sitzen durch eine bewusste Druckausübung eines Patienten, beispielswei- se durch Niederdrücken des Bodenteils BOD mit der Ferse bzw. seitliches Verkippen des Fusses, oder, wie weiter unten beschrieben, durch eine externe Steuerung STR ausgelöst werden.
Über dem Bodenteil BOD des Bügels BUE kann eine Abdeckung ABD vorgesehen sein. Diese Abdeckung ABD kann beispielsweise ein durch Schäumen hergestellter Integralschaumkörper sein.
Um den Druck auf die Vena Perforantis wieder verringern zu können kann unter dem Bodenteil BOD eine Spiralfeder FED vorgesehen sein, welche eine Rückstellkraft bewirkt, die den Bodenteil BOD bei Entlastung in seine Entlastungsposition ENT zurückbringt. Natürlich sind auch andere eine Rückstellkraft bewirkende Elemente, wie beispielsweise ein Polster aus einem spongiosem Material (Fig. 1 b) oder eine Blattfeder etc., anstelle der Spiralfeder FED denkbar.
Gemäss Fig. 1 b kann der Bügel BUE mittels einer auf den oberen Schuhrand RAN aufklippba- ren Befestigungsklammer BKL in der gewünschten Position im Schuh gehalten werden. Zwischen dem Bodenteil BOD des Bügels BUE und der Schuhsohle SOL kann ein federnder Platzhalter PLH vorgesehen sein. Im Übergangsbereich UEB zwischen dem Bodenteil BOD und dem Seitenteil SEI des Bügels BUE kann weiters eine Achse ACH vorgesehen sein, durch welche der Bügel BUE in dem Schuh SCH fixiert ist. Im Bereich dieser Achse kann die Befestigungsklammer eine Krüm- mung KRU aufweisen, wobei der Krümmungsradius der Befestigungsklammer BKL an dieser Stelle zumindest betragsgleich mit dem Krümmungsradius der Achse ACH ist.
Gemäss Fig. 1c kann der Bügel BUE mit der Befestigungsklammer BKL um den Drehpunkt DRE drehbar verbunden sein. Mittels der Befestigungsklammer BKL lässt sich der Bügel BUE in dem Schuh SCH über der Vena Perforantis positionieren.
In der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 1d ist der BUE in ein Gestell GES' integriert, welches in einen Schuh einsetzbar und an dem Schuhrand mittels einer Haltelasche LAS fixierbar ist.
Nach Fig. 2a kann eine externe, elektronische Steuerung STR vorgesehen sein, die über ein Stellglied, beispielsweise eine Pumpe PUM, ein mit diesem verbundenes Betätigungsglied, z. B. eine mit einem Fluidum befüll- und entleerbare Blase BLA, betätigen und einen Druck auf die Vena Perforantis ausüben kann.
Das Betätigungsglied aber auch kann der oben erwähnte Bügel BUE sein, wobei die elektroni- sche Steuerung STR mit einem Elektromotor verbunden sein kann, der einen mit dem Bodenteil BOD und dem Schuh SCH verbundenen Hebe- bzw. Senkmechanismus, beispielsweise einen
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Kolben oder Hebel, betätigen kann der ein Heben bzw. Absenken des Bodenteils BOD und somit eine Druckausübung auf die Vena Perforantis durch den Seitenteil SEI bewirkt.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Stellglied, wie bereits oben erwähnt, eine Pumpe PUM, die über Leitungen LEI mit einer Blase BLA verbunden ist. Durch Betätigen der Pumpe PUM kann ein Fluidum, beispielsweise Luft oder eine Flüssigkeit, in die Blase BLA bzw. aus der Blase BLA gepumpt werden. Die Pumpe PUM steht mit einer elektronischen Steuerung STR, beispielsweise einem entsprechend programmierten Mikroprozessor, in Verbindung. Die Steuerung STR kann, dazu eingerichtet sein, in vorgebbaren Intervallen die Saug- und Druckrich- tung der Pumpe PUM sowie die Pumpleistung zu steuern und auf diese Weise einen vorgebbaren Druck in der Blase BLA zu erzeugen.
Gemäss Fig. 2b und 2c ist die Blase BLA an einem Gestell GES angeordnet, welches auf den Schuhrand RAN aufklippbar ist. Über eine Leitung LEI kann die Blase BLA, wie bereits oben er- wähnt, von der durch die Steuerung STR gesteuerte Pumpe PUM mit einem Fluidum gefüllt bzw. wieder entleert werden.
Die Pumpe PUM kann sowohl am Körper getragen werden als auch extern, beispielsweise in einem Flug- oder Fahrzeug, angeordnet sein. Ist die Pumpe PUM in einem Flug oder Fahrzeug angeordnet, so kann zu jedem der Sitze eine Leitung LEI verlaufen, an welche die Blase BLA anschliessbar ist. Auf diese Weise können bei Bedarf Fahrzeuginsassen eine Massage der Vena Perforantis in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus können nach Fig. 3 als Betätigungsglied BET mit der Steuerung STR verbun- dene Elektroden vorgesehen sein, die im Knöchelbereich im Bereich der Vena Perforantis ange- ordnet sind. Durch anlegen einer Spannung an die Elektroden kann eine gezielte Kontraktion von Muskeln in der Umgebung der Vena Perforantis erreicht werden, wodurch der Blutrückfluss in Richtung Herz unterstützt werden kann. Als Steuerung und Spannungsversorgung für die Elektro- den kann beispielsweise ein Laptop oder ein Handheld PC sein, der über eine entsprechende Schnittstelle die Elektroden ansteuern kann. Ein grosser Vorteil der elektronischen Steuerung STR der Druckerzeugung auf die Vena Perforantis liegt darin, dass der Druck ohne Zutun des Patienten in vorgebbaren Intervallen erzeugt werden kann.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass auch bei längerem Sitzen eine optimale Unterstützung des Blutrückflusses in Richtung Herz ge- währleistet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung (VOR) zur Massage der Vena Perforantis, dadurch gekennzeichnet, dass ein in das Innere eines Schuhs (SCH) einsetzbarer Bügel (BUE) mit einem Bodenteil (BOD) und zumindest einem von diesem in einem montierten Zustand nach oben ragen- den Seitenteil (SEI) vorgesehen ist, und der Bügel (BUE) aus einer Entlastungsposition (ENT) gegen eine Rückstellkraft in eine Druckerzeugungsposition (DRU) bewegbar ist, wobei der Seitenteil (SEI) in der Druckerzeugungsposition (DRU) im Knöchelbereich im wesentlichen über der Vena Perforantis zu liegen kommt und in diesem Bereich gegen ein
Bein gepresst ist.