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Die Erfindung bezieht sich auf einen Springschuh gemäss dem Oberbegriff des vorliegenden Anspruches 1. Die vorliegende Erfindung geht von einem Springgerät aus, wie es etwa in der DE 199 15 813 C1 beschrieben ist.
Weiters zeigt die DE 199 15 813 C1 ein Sportgerät zum Verstärken der Sprungkraft der Beine während der Sprungphase, wo Hochschaftstiefel an einer Fussplatte befestigbar sind. Unter Zwi- schenschaltung einer Energiespeichereinheit bzw. Federung ist diese Fussplatte samt Stiefelhalte- rung schwenkbar mit der zugehörigen Bodenplatte über ein Gestänge verbunden.
AT 121583 B zeigt ein Springgerät in Form eines niedrig gehaltenen Überschuhes mit einer un- ter der Schuhsohle angebrachten und mit einem Gummipuffer versehenen Blattfeder. Zu beiden Seiten des Unterschenkels befinden sich an diesem anschnallbare, an der Sohle des Überschuhes schamierartig angelenkte und am unteren Ende mit der Blattfeder verbundenen federstössel.
Das aus der AT 92 564 B bekannte Hüpfgerät weist einen verschiebbaren Federstössel mit Puf- fer in einer Rohrführung auf, wobei an dieser Rohrführung Stützflächen zum Aufsetzen derfüsse befestigt sind.
Die DE 36 10 570 A1 und DE 40 38 511A1 zeigen jeweils ein Sport- und Trainingsgerät mit ei- ner Fussaufnahme in Form einer Wippe, an deren hinterem Ende die Vorspannkraft einer parallel zum Unterschenkel verlaufenden Energiespeichereinheit angreift.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Springgerät zu konstruieren, das einen längeren Federweg als bekannte Modelle aufweist und somit grössere Sprunghöhe und Sprungweite erzielen lässt, wobei gleichzeitig der Fuss, insbeson- dere die empfindliche Achillessehne stabilisiert werden soll, um das Verletzungsrisiko zu minimie- ren. Gleichzeitig soll das Abdrücken vom Boden durch eine unter dem Fuss geradlinig nach oben gerichtete Bewegung erreicht werden, wodurch die Ausbalancierung bei der Verwendung des Sportgerätes erleichtert werden soll. Weiters soll ein komplexes Hebelwerk vermieden werden, um einerseits den Konstruktionsaufwand möglichst gering zu halten und ansprechendes Produktde- sign zu ermöglichen, andererseits die Fehleranfälligkeit durch Abnutzung beweglicher Teile zu minimieren.
Die bekannten Springschuhmodelle vermögen aber nicht die erfindungsgemässe Aufgabe zu lösen, weil sie einerseits, wie im Fall der DE 36 10 570 A1 und DE 40 38 511 A1, die den Fuss bei der natürlichen Sprungbewegung unterstützen, einen durch den Schwenkwinkel zwischen Fuss und Unterschenkel eingeschränkten und daher sehr kurzen Federweg aufweisen, als auch eine Verlet- zungsgefahr der Achillessehne durch die Bewegung besteht.
Ebenso weist die AT 121583 B einen durch die Blattfeder und den Schwenkwinkel zwischen Fuss und Unterschenkel bzw. Federführung eingeschränkten und daher sehr kurzen federweg auf.
Zudem ist hier die Verletzungsgefahr durch fehlende kraftschlüssige Verbindung zwischen früh- rungsrohren und Unterschenkel und durch die Bewegungsfreiheit des Fusses gegeben.
Andererseits ist zwar bei der AT 92 564 B ein langer Federweg zu erreichen, jedoch ist die Ver- letzungsgefahr durch Abrutschen von der Stellfläche sehr hoch, weil zwischen Fuss und Sportgerät keine feste Verbindung besteht. Überdies wird bei diesem Sportgerät der Bodenkontakt nur in einem einzigen Punkt hergestellt, während bei der Verwendung beide füsse auf der Stellfläche stehen, wodurch eine Körperbalance nur äusserst schwierig zu erreichen ist.
Die DE 199 15 813 C1 schliesslich erreicht die Abstossung vom Boden durch ein aufwendiges Gestänge, wodurch die Abstossbewegung nicht geradlinig, sondem kurvenförmig verläuft, was die Kontrolle über den Sprungverlauf bei Verwendung des Gerätes erschwert.
Durch die vorliegende Erfindung sollen die den oben angeführten bekannten Springgeräten anhaftenden Nachteile behoben werden. Dies wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des vorliegenden Anspruches 1 erreicht.
Dadurch ergeben sich die Vorteile, dass - der Federweg der Abstosseinrichtung beim erfindungsgemässen Sportgerät länger sein kann, als bei bekannten Springschuhmodellen, bestenfalls genau so lang, wie der reine Federweg des verwendeten federnden Elementes, wodurch eine grössere Sprunghöhe und -weite erzielt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass die von der Federkraft geradlinig aus der Füh- rung nach unten getriebene Abstossstange durch ein Verbindungsstück direkt und starr mit der unter dem Fuss angebrachten Bodenauflage verbunden ist; - sich durch die starre Verbindung zwischen schuhartiger Aufnahme und Abstosseinrichtung
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sowie insbesondere bei Verwendung eines Hartschalenschuhes, vorzugsweise Hochschaft- schuhes bzw.
Stiefels, der sowohl Fuss als auch Unterschenkel kraftschlüssig umgibt, wodurch die Unterschenkel des Benutzers gleichsam zu einer festen Einheit mit den am Schuh befes- tigten Abstosseinrichtungen werden, optimale Stabilitätseigenschaften ergeben und durch die somit erreichte Fixierung des empfindlichen Knöchelbereiches und der schwachen Achilles- sehne die Verletzungsgefahr dieser Körperteile minimiert wird; bei Verwendung von Hartschalenschuhen die Schale des Schuhs und die Führungen der
Abstosseinrichtungen aus einem einzigen Kunststoffteil gefertigt werden können, was sowohl einen gewichtsmässigen als auch einen produktionstechnischen Vorteil darstellen kann und sich mit ansprechendem Design verbinden lässt;
das Abdrücken vom Boden durch eine unter dem Fuss geradlinig nach oben gerichtete Bewe- gung erreicht wird, wodurch die Ausbalancierung bei der Verwendung des Sportgerätes er- leichtert wird; ein komplexes Hebelwerk vermieden wird, und somit einerseits der Konstruktionsaufwand möglichst gering gehalten werden kann und andererseits eine Fehleranfälligkeit durch Abnut- zung beweglicher Teile minimiert wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist durch die Merkmale des vorliegen- den Anspruches 2 gekennzeichnet. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, das Sportgerät durch die Verschiebbarkeit der Bodenauflage in ihrer Position am Verbindungsstück an die unterschiedlichen Schwerpunktslagen verschiedener Benutzer anzupassen. Durch die Abnehmbarkeit der Bodenauf- lage ist gewährleistet, dass durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien, Formen und Grössen der Bodenauflage eine Anpassung an unterschiedliche Bodenverhältnisse möglich ist, und somit immer eine rutschfeste Verbindung zum Untergrund hergestellt werden kann. Für harte Böden, wie Asphalt oder Beton, werden eher weichere Materialien verwendet, die die Bodenhaf- tung erhöhen und ein Ausrutschen verhindern. Im Gelände können Bodenauflagen mit besonde- rem Profil (z. B.
Metallspitzen, Spikes) die Bodenhaftung optimieren. Zudem ist durch die Abnehm- barkeit gewährleistet, dass eine verschlissene Bodenauflage gegen eine neue ausgetauscht werden kann.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist durch die Merkmale des vorliegen- den Anspruches 3 gekennzeichnet. Durch die Heraus- bzw. Abnehmbarkeit sowohl von Stange bzw. Rohr als auch von federnden Elementen aus der Führung sind diese Teile im Falle einer Beschädigung leicht auszutauschen. Ebenso wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, die vorhan- denen federnden Elemente gegen weichere oder härtere auszutauschen, um unterschiedliche Federwirkung bei gleichem Benutzergewicht, oder um gleiche Federwirkung bei unterschiedlichem Benutzergewicht zu erzielen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist durch die Merkmale des vorliegen- den Anspruches 4 gekennzeichnet. Durch die Abnehmbarkeit der Führung von der schuhartigen Fussaufnahme, mit der somit auch die gesamte federnde Vorrichtung vom Schuh getrennt wird, ist der Schuh als normaler Hartschalenschuh verwendbar, mit dem ungefedertes Gehen auf der starren Sohle ermöglicht wird.
In den Zeichnungsfiguren sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstan- des dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Springschuhes mit einer hinter dem Schuhbefindlichen Schraubendruckfeder, Figur 2 mit zwei an den Seiten des Schuhschaftes angeordneten Schraubendruckfedern in Seiten- und Rückansicht, Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Springschuhes mit Gummibändern als federnde Ele- mente.
Die Figuren 4 bis 6 zeigen die beispielsweise Verwendung verschiedener Arten von Federn und deren Lagerung: In einem Rohr gelagerte Schraubenfeder mit gegen ihr freies Ende andrück- barer Abstosseinrichtung in Form einer Stange oder eines Rohres(Fig. 4); pneumatische Federung in Form eines Stangenkolbens, der in einem luftdicht abgeschlossenen Rohr mit Luft-, Gasfüllung gleitbar gelagert ist (Fig. 5); Zugfeder, deren eines Ende am Rohr und deren anderes Ende an einem in diesem Rohr gleitbar gelagerten Rohr befestigt ist (In Fig. 6 in Form einer Schraubenzug- feder).
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemässer Springschuh mit einer Fussaufnahme in Form eines Hoch- schaftschuhes 1 dargestellt, welcher unbeweglich und direkt an der Führung 2 einer Stange 4 bzw. eines Rohres befestigt ist. Diese Führung 2 ist ein in der -Gebrauchsstellung des -Gerätes nach
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oben offenes Rohr, in dem die Stange 4 oder das Rohr gegen den Druck der Schraubendruckfeder 5 unter Verwendung eines Linearkugellagers 3 gleitbar gelagert ist. Die beiden Enden der'Feder 5 liegen dabei am freien Ende des Führungsrohres 2 und an einer vom unteren Ende der Stange 4 vorspringenden Ringscheibe 10 an. Das untere Ende der Stange 4 ist durch ein starres Verbin- dungsstück 6 direkt mit der unter der Schuhsohle angeordneten Bodenauflage 7 des Springschu- hes in Form eines Puffers verbunden.
Zwischen dem Anschlag 8 in Form einer Scheibe am oberen Ende der Stange 4 und dem oberen Ende des Führungsrohres 2 befindet sich ein Puffer 9 in Form einer Ringscheibe aus elastischem Material.
Die Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemässen Springschuh mit einer Fussaufnahme in Form eines Hochschaftschuhes 1, welcher unbeweglich und direkt an den seitlich an diesem Schuh ange- brachten Führungen 2 der Stangen 4 bzw. Rohre befestigt ist. Diese Führungen 2 sind in der Gebrauchsstellung des Gerätes nach oben offene Rohre, in denen eine Stange 4 oder ein Rohr gegen den Druck der Schraubenfeder 5 unter Verwendung eines Linearkugellagers 3 gleitbar gelagert ist. Die beiden Enden der Feder 2 liegen dabei am freien Ende des Führungsrohres 2 und an einer vom unteren Ende der Stange 4 vorspringenden Ringscheibe 10 an. Die unteren Enden der Stangen 4 sind durch ein starres Verbindungsstück 6 direkt mit der unter der Schuhsohle angeordneten Bodenauflage 7 des Springschuhes in Form eines Puffers verbunden.
Zwischen dem Anschlag 8 in Form einer Scheibe am oberen Ende der Stange 4 und dem oberen Ende des Führungsrohres 2 befindet sich ein Puffer 9 in Form einer Ringscheibe aus elastischem Material.
Die Fig. 3 zeigt einen erfindungsgemässen Springschuh mit einer Fussaufnahme in Form eines Hochschaftschuhes 1, welcher unbeweglich und direkt an den seitlich an diesem Schuh ange- brachten Führungen 2 befestigt ist. Diese Führungen sind in der Gebrauchsstellung des Gerätes nach oben offene Rohre, in denen eine Stange 4 oder ein Rohr gegen die Kraft von Gummibän- dem 11gleitbar gelagert ist. Das obere Ende des Gummibandes 11ist dabei jeweils am oberen freien Ende der Stange 4 oder dem Anschlag 8 befestigt, das untere Ende des Gummibandes 11 ist am freien unteren Ende des Führungsrohres 2 oder direkt am unteren Teil des Schuhes 1 befestigt. Die unteren Enden der Stangen 4 sind durch ein starres Verbindungsstück 6 direkt mit der unter der Schuhsohle angeordneten Bodenauflage 7 des Springschuhes in Form eines Puffers verbunden.
Zwischen dem Anschlag 8 in Form einer Scheibe am oberen Ende der Stange 4 und dem oberen Ende des Führungsrohres 2 befindet sich ein Puffer 9 in Form einer Ringscheibe aus elastischem Material.
Die Figuren 4 bis 6 zeigen Beispiele weiterer für den erfindungsgemässen Springschuh ver- wendbarer federnder Vorrichtungen.
So zeigt Fig. 4 eine im Führungsrohr 2 gelagerte Schraubendruckfeder 5 mit gegen ihr freies Ende andrückbarer Abstosseinrichtung in Form einer Stange 4, wobei ein Anschlagmechanismus 12 ein völliges Herausgleiten der Stange aus dem Rohr verhindert. Wird statt der Stange ein Rohr verwendet, kann die Feder zusätzlich auch innerhalb dieses Rohres geführt werden, wodurch sich der Federweg insofern verlängert, als er nicht durch den Platzbedarf der komprimierten Feder begrenzt wird und die beiden Rohre somit vollständig ineinander gleiten können.
Am oberen Ende des Führungsrohres 2 befindet sich ein Schraubverschluss 13 mit einer in diesem fest verankerten, von aussen drehbaren Gewindestange 14, die eine im Führungsrohr verschiebbare Scheibe 15 mit einem Muttergewinde gegen die Spiralfeder 5 drückt, wodurch die Vorspannung der Spiralfeder verändert werden kann.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 5 zeigt eine pneumatischen Federung in Form eines Stangen- kolbens 4, der in einem luftdicht abgeschlossenen Rohr 2 mit Luft-, Gasfüllung 16 gleitbar gelagert ist, wobei sich am oberen Ende des Rohres 2 ein Ventil 17 befindet, durch welches der-Gasdruck im Inneren des Rohres und somit die Federwirkung verändert werden kann.
Je nach Art der Aufhängung des federnden Elementes in der Führung bzw. in der Abstossein- richtung ist auch der Einsatz von Zugfedern, wie von metallischen Spiral-Zugfedern oder Gummi- bändern möglich. Bei dieser Bauweise muss das federnde Element wiederum so angeordnet sein, dass es beim Ineinanderschieben der Abstosseinrichtung in die Führung gespannt wird.
Im in Fig. 6 dargestellten Beispiel einer derartigen federnden Vorrichtung ist imführungsrohr 2 ein Rohr 4 mit einer zur Längsachse des Rohres parallelen länglichen Öffnung 18 gleitbar gelagert, in dem sich eine Schraubenzugfeder 19 oder ein Gummiband befindet, deren/dessen unteres Ende an einem durch die Öffnung führenden, mit dem äusseren 'Führungsrohr 2 verbundenen
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Dom 20 befestigt ist, während das obere Ende der Schraubenzugfeder oder des Gummibandes am oberen Ende des inneren Rohres 4 befestigt ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Springschuh mit zumindest einem federnden Element und einer zugehörigen Führung, .die neben oder hinter dem Unterschenkel parallel zu diesem verläuft und eine Abstosseinrich- tung enthält, wobei an der Führung eine schuhartige Fussaufnahme und am unteren Ende der Abstosseinrichtung eine Bodenauflage, beispielsweise ein Puffer unterhalb der Fusssoh- le, befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstosseinrichtung zumindest aus ei- ner Stange (4) bzw. einem Rohr (4) besteht, während das eine Ende des federnden Ele- mentes, vorzugsweise Gummiband, Schraubenfeder, Gas- oder Luftdruckfeder, mit der
Stange (4) bzw. dem Rohr (4) und das zweite Ende des federnden Elementes mit der Füh- rung (2) derart verbunden ist, dass die Stange (4) bzw.
das Rohr (4) durch Einwirken der
Federkraft eine Verschiebung in der 'Führung (2) gegen den Boden hin erfährt, während das untere Ende der Stange (4) bzw. des Rohres (4) durch ein starres Verbindungsstück (6) direkt mit der unter der Sohle der schuhartigen Fussaufnahme angeordneten Bodenauf- lage (7) des Springschuhes verbunden ist, während die schuhartige'Fussaufnahme in Form eines Schuhes, beispielsweise Hochschaftschuhes (1), unbeweglich und direkt an der
Führung (2) befestigt ist.