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Die Erfindung betrifft eine Leuchte für den Aussenbereich mit mindestens einer Leuchtstoffröhre und einem Thermoschutzrohr aus lichtdurchlässigem Material, sowie ein Thermoschutzrohr für eine derartige Leuchte.
Leuchten für den Aussenbereich sind insbesondere im städtischen Gebiet weit verbreitet und in der Regel durch Leuchtstoffröhren realisiert. Die Lichtausbeute von handelsüblichen Leuchtstoffröhren weist eine sehr starke Temperaturabhängigkeit auf, in der Art, dass bei niedrigen Temperaturen die Lichtausbeute drastisch abfällt. Beispielsweise kann der Lichtstrom einer Leuchtstoffröhre bei Aussentemperaturen um den Gefrierpunkt auf etwa 50 % des Lichtstroms bei Temperaturen um 20 abfallen. Um diesem negativen Effekt entgegenzuwirken, werden in der Regel Leuchtstofflampen mit einer höheren Energiedichte verwendet, was allerdings mit höheren Energiekosten verbunden ist. Insbesondere im städtischen Bereich, wo eine Vielzahl von Leuchten existieren, bewirkt dieser erhöhte Energieverbrauch eine enorme Kostenerhöhung.
Durch die Verwendung von Hochdruckleuchtstoffröhren, weiche eine nicht so starke Temperaturabhängigkeit aufweisen, kann der Nachteil des Abfalls der Lichtausbeute bei niedrigen Temperaturen zwar reduziert werden, allerdings sind die Anschaffungskosten derartiger Hochdruckleuchtstoffröhren höher als normale Niederdruckiampen.
Als Abhilfe wurden weiters Einrichtungen zur thermischen Isolation der Leuchte gegenüber der Aussentemperatur geschaffen, die in der Regel auch mit einem erhöhen Montage- und Wartungsaufwand verbunden waren. Beispielsweise beschreibt die DE 40 12 588 A 1 eine Leuchte für niedrige Umgebungstemperaturen, bei der Thermoschutzrohre aus lichtdurchlässigem Material um die Leuchtstoffröhren angeordnet werden. Derartige Thermoschutzrohre sind in ihrer Herstellung relativ teuer. Darüber hinaus ist die Montage und Demontage relativ aufwendig und somit auch mit hohen Kosten verbunden. Daher eignen sich derartige Thermoschutzrohre nur für spezielle Anwendungen, wie z. B. Kühlhäuser, nicht aber für eine Vielzahl von Leuchten im öffentlichen Bereich.
Andere Abdeckungen von Leuchten dienen hauptsächlich dazu, die Leuchte vor Staub und Wassereintritt od. dgl. zu schützen, bewirken jedoch keine wesentliche thermische Isolation. Beispielsweise beschreibt die EP 0962 692 A2 eine Leuchte mit Sichtschutz gegen Insekten, und die EP 0950 849 A2 eine Leuchte mit einem staub- und wasserdichten Gehäuse.
Die US 2 581 959 A beschreibt eine Leuchte für den Aussenbereich, um die spiralförmig ein Heizdraht gewickelt wird, der mit einer entsprechenden Versorgungsspannung verbunden wird.
Darüber hinaus wird um die Leuchtstoffröhre ein zylindrisches Thermoschutzrohr positioniert.
Nachteilig dabei ist, dass dieses Thermoschutzrohr nur bei demontierter Leuchtstoffröhre über diese geschoben werden kann.
Auch die US 3 124 307 A sowie die US 3 720 826 A zeigen Leuchten für den Aussenbereich, welche mit einem Schutzrohr versehen sind, das jedoch nur bei demontierter Leuchtstoffröhre aufgeschoben werden kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Leuchte der oben angegebenen Art zu schaffen, bei der die Temperaturempfindlichkeit reduziert werden kann, so dass die Leuchte auch bei niedrigen Temperaturen ausreichend Licht aussendet, ohne dass Leuchtstoffröhren mit höherer Energiedichte oder spezielle Temperatur unempfindliche Hochdruckleuchtstoffröhren verwendet werden müssen. Die Mehrkosten einer derartigen Leuchte gegenüber herkömmlichen Leuchten sollen möglichst gering sein, so dass auch eine Anwendung im öffentlichen Bereich möglich wird. Darüber hinaus sollen die Montage, Demontage und Wartung einer derartigen Leuchte möglichst rasch und einfach erfolgen können, um die Kosten für die Montage, Demontage und Wartung gering zu halten.
Schliesslich soll ein möglichst einfaches Nachrüsten bestehender Leuchten mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich sein. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Thermoschutzrohres für eine derartige Leuchte, welches möglichst billig in seiner Herstellung ist und darüber hinaus möglichst rasch und einfach an bestehenden Leuchten anzubringen ist.
Nachteile bekannter Lampen sollen vermieden bzw. reduziert werden.
Gelöst wird die erste erfindungsgemässe Aufgabe dadurch, dass das Thermoschutzrohr in Längsrichtung einen Schlitz zur Aufnahme der Leuchtstoffröhre und Verbindungselemente zum Befestigen des Thermoschutzrohres an der Leuchtstoffröhre aufweist, wobei das Thermoschutzrohr in Querrichtung zum Schlitz elastisch ausgeführt ist. Durch die Anordnung eines derartigen Schlitzes muss das Thermoschutzrohr nicht über die Leuchtstoffröhre geschoben werden, was nur
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im demontierten Zustand der Leuchtstoffröhre erfolgen kann, sondern das Thermoschutzrohr wird quer zur Längserstreckung der Leuchtstoffröhre einfach auf diese aufgeschnappt und mit Hilfe der Verbindungselemente an dieser befestigt.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindungselemente durch im Wesentlichen radial orientierte Leisten an den Rändern des Schlitzes des Thermoschutzrohres gebildet sind, deren Abstand zueinander geringer als der Durchmesser der Leuchtstoffröhre ist. Dadurch wird ein Schnappverschluss gebildet, bei dem die Verbindungselemente im Thermoschutzrohr integriert sind.
Um einen Abstand zwischen der Leuchtstoffröhre und dem Thermoschutzrohr zu sichern, können Abstandhalter am Thermoschutzrohr vorgesehen sein. Diese Abstandhalter können durch eine oder mehrere radial orientierte Leiste (n) an der Innenseite des Thermoschutzrohres gebildet sein.
Um die Herstellungskosten für ein derartiges Thermoschutzrohr gering zu halten, sind das Thermoschutzrohr, die Verbindungselemente und allenfalls die Abstandhalter vorzugsweise einstückig hergestellt.
Als geeignetes Material für das Thermoschutzrohr, die Verbindungselemente und allenfalls die Abstandhalter ist Acrylglas besonders geeignet, da es hervorragende Lichtdurchlässigkeit und eine gute Schlagzähigkeit aufweist. Andererseits können auch Polycarbonat zur Herstellung des Thermoschutzrohres verwendet werden, welches allerdings spröder ist und sich darüber hinaus im Laufe der Zeit verfärbt, wodurch die Lichtdurchlässigkeit reduziert wird. Das erfindungsgemässe Thermoschutzrohr lässt sich bei Verwendung von Acrylglas in geeigneter Weise im Spritzgussoder Strangpressverfahren herstellen.
Wenn die Aufhängevorrichtungen für die Leuchtstoffröhren entsprechend gestaltet sind, kann das Thermoschutzrohr seitlich über die Leuchtstoffröhre hinausragen.
In diesem Fall können die Enden des Thermoschutzrohres beispielsweise mit aufsteckbaren Endstücken in einfacher Weise verschlossen werden. Darüber ist es natürlich auch möglich, das Thermoschutzrohr bereits mit verschlossenen Enden herzustellen. Dadurch werden allerdings die Herstellungskosten naturgemäss erhöht.
Zur besseren thermischen Isolation kann das Thermoschutzrohr auch mehrwandig ausgeführt sein, wobei zwischen den Wänden Hohlräume entstehen. Derartige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Leuchte könnten für spezielle Anwendungen, beispielsweise auch in besonders kalten Regionen oder in Kühlhäusern, sinnvoll sein.
Eine bessere thermische Isolierung wird zusätzlich dadurch erreicht, dass am Thermoschutzrohr Abschlussleisten zur Abdichtung gegenüber einer die Leuchtstoffröhre umgebenden Abdeckung angeordnet sind. Somit schliessen die Abschlussleisten den entstehenden Hohlraum zwischen Leuchtstoffröhre und Thermoschutzrohr gegenüber der Umgebung ab.
Zur besseren Abdichtung können die freien Enden der Abschlussleisten auch mit elastischen Bändern versehen sein. Derartige elastische Bänder, welche vorzugsweise aufgeklebt werden, können auch an den freien Enden der Leisten, welche die Verbindungselemente bilden, oder an allfälligen Abstandhaltern vorgesehen sein, um die Leuchtstoffröhre, an der das Thermoschutzrohr aufgeschnappt wird, zu schonen.
Darüber hinaus oder alternativ dazu können an den Abschlussleisten vorzugsweise selbstklebende Dichtungsbänder überlappend angeordnet sein, welche nach der Montage des Thermoschutzrohres an der die Leuchtstoffröhre umgebenden Abdeckung oder dem hinter der Leuchtstoffröhre angeordneten Reflektor aufgeklebt werden, so dass eine optimale Abdichtung gegenüber dem Aussenraum resultiert.
In vorteilhafter Weise können im Thermoschutzrohr auch Elemente zur Änderung der Richtung der Lichtstrahlen der Leuchtstoffröhre vorgesehen sein, so dass eine Lenkung der Lichtstrahlen auf die besonders zu beleuchtenden Regionen erfolgen kann.
Diese Elemente zur Änderung der Richtung der Lichtstrahlen können bevorzugterweise durch Verformungen an der Innenwand des Thermoschutzrohres gebildet sein. Durch derartige Verformungen können wie bei den Scheinwerfern von Kraftfahrzeugen Fresnel-Linsen gebildet werden, welche die Lichtstrahlen in gewünschte Richtungen lenken. Die Verformungen können insbesondere im Spritzgussverfahren leicht berücksichtigt werden.
Darüber hinaus kann das Thermoschutzrohr lichtabschwächende Bereiche aufweisen, weiche beispielsweise durch Mattierung gebildet sein könnnen, so dass Regionen, an denen der Lichtaus-
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tritt unerwünscht ist, eine entsprechende Lichtabschwächung bringen.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Thermoschutzrohr natürlich auch lichtundurchlässige Bereiche aufweisen, welche beispielsweise durch Abdeckungen oder Lackierungen gebildet sein können. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Lichtaustritt nach oben verhindert werden.
Alternativ dazu oder zusätzlich können auch Bereiche des Thermoschutzrohres lichtreflektierend ausgeführt sein, was beispielsweise durch reflektierende Folien realisiert werden kann.
Die erfindungsgemässe Aufgabe wird auch durch ein Thermoschutzrohr für eine oben genannte Leuchte gelöst.
Die Erfindung wird im Folgenden an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen weiter beschrieben, auf die die Erfindung aber nicht beschränkt ist.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Thermoschutzrohres im Querschnitt ; Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Thermoschutzrohres im Querschnitt ; Fig. 3 zeigt das an einer Leuchtstoffröhre montierte Thermoschutzrohr gemäss Fig. 2 in Seitendarstellung ; Fig. 4 zeigt eine Variante eines Thermoschutzrohres im Querschnitt ; Fig. 5 zeigt das Detail V aus Fig. 2 in vergrö- sserter Darstellung ; Fig. 6 zeigt das Detail Vi aus Fig. 2 in vergrösserter Darstellung ; und Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Thermoschutzrohres.
Fig. 1 zeigt ein Thermoschutzrohr 1 im Querschnitt, welches an einer Leuchtstoffröhre 2 (strichliert dargestellt) befestigt ist. Das Thermoschutzrohr 1 weist erfindungsgemäss einen Schlitz 3 in Längsrichtung zur Aufnahme der Leuchtstoffröhre 2 auf. Zur Verbindung des Thermoschutzrohres 1 mit der Leuchtstoffröhre 2 sind an den Rändern des Schlitzes 3 des Thermoschutzrohres radial orientierte Leisten 4 angeordnet, deren Abstand Ds geringer als der Durchmesser DL der Leuchtstoffröhre 2 ist. Durch die elastische Ausführung des Thermoschutzrohres 1 in Querrichtung zum Schlitz 3 ist somit eine einfache Verbindung des Thermoschutzrohres 1 mit der Leuchtstoffröhre 2 durch Aufschnappen des Thermoschutzrohres 1 auf die Leuchtstoffröhre 2 quer zur Längsausstreckung der Leuchtstoffröhre 2 möglich.
Das Thermoschutzrohr 1 wird vorzugsweise einstückig zusammen mit den Leisten 4 und den Abstandhaltern 5, vorzugssweise aus Acrylglas, hergestellt. Ein derartiges Thermoschutzrohr 1 ist billig in seiner Herstellung und kann besonders einfach auf eine Leuchtstoffröhre 2 aufgesteckt werden und somit auch zur Nachrüstung bestehender Leuchten verwendet werden. Das Thermoschutzrohr 1 reduziert die Temperaturempfindlichkeit der Leuchtstoffröhre 2 so weit, dass sie bei üblichen Aussentemperaturen ausreichendes Licht aussendet. In der Folge können Leuchtstoffröhren mit niedrigerer Leistung verwendet werden, wodurch kostbare Energie gespart werden kann.
Fig. 2 zeigt eine Variante des Thermoschutzrohres für Leuchtstoffröhren, bei der zusätzlich Abschlussleisten 6 zur Abdichtung der Leuchtstoffröhre 2 gegenüber einer die Leuchtstoffröhre 2 umgebenden Abdeckung 7 oder einen entsprechenden Reflektor od. dgl. angeordnet sind. Durch die Abschlussleisten 6 wird der Raum zwischen Leuchtstoffröhre 2 und Thermoschutzrohr 1 optimal abgedichtet. Zur Erhöhung der Abdichtwirkung kann zusätzlich ein vorzugsweise selbstklebendes Dichtungsband 8 od. dgl. zwischen Thermoschutzrohr 1 und Abdeckung 7 angeordnet werden.
Fig. 3 zeigt die Leuchte gemäss Fig. 2 in Seitenansicht, wobei die Länge des Thermoschutzrohres 1 kleiner oder grösser als die Länge LL der Leuchtstoffröhre 2 sein kann. Im Falle der längeren Ausführung des Thermoschutzrohres 1 als die Länge LL der Leuchtstoffröhre 2 können in einfacher Weise an den Enden des Thermoschutzrohres 1 beispielsweise aufsteckbare Endstücke 9 angeordnet werden. Derartige Endstücke 9 können natürlich auch bereits im Thermoschutzrohr 1 integriert sein. Im Falle eines Thermoschutzrohres 1, welches kürzer als die Leuchtstoffröhre 2 ist, können allerdings auch entsprechende Endstücke 10 vorgesehen sein, weiche eine entsprechende Ausnehmung für die Leuchtstoffröhre 2 aufweisen.
Fig. 4 zeigt ein Thermoschutzrohr 1 gemäss Fig. 2, bei dem auf die freien Enden der Leisten 4, der Abschlussleisten 6 und der Abstandhalter 5 elastische Elemente 11 aufgebracht wurden. Diese elastischen Elemente 11 können durch blockförmige Elemente oder durch bänderförmige Elemente, weiche die Leisten, Abschlussleisten und Abstandhalter über die gesamte Länge des Thermoschutzrohres 1 abdecken, realisiert sein. Die elastischen Elemente 11 dienen einerseits zur besseren Abdichtung gegenüber dem Aussenraum der Leuchte und andererseits zur Schonung der Leuchtstoffröhre 2 beim Aufschnappen des Thermoschutzrohres 1.
Fig. 5 zeigt das Detail V aus Fig. 2, insbesondere die Anordnung des Dichtungsbandes 8
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zwischen den Abschlussleisten 6 und einer über der Leuchtstoffröhre 2 angeordneten Abdeckung 7. Zusätzlich ist in Fig. 5 eine Abdeckung 12 an der Innenseite des Thermoschutzrohres 1 dargestellt, welche beispielsweise durch entsprechende Folien oder Lackierungen gebildet sein kann und den Lichtaustritt im oberen Bereich des Thermoschutzrohres 1 verhindert.
Fig. 6 zeigt das Detail Vi gemäss Fig. 2, bei dem an der Innenseite des Thermoschutzrohres 1 Verformungen 13 angeordnet sind, welche in Art Fresnel-Linsen die Lichtstrahlen der Leuchtstoffröhre 2 in gewünschte Richtungen lenken.
Schliesslich zeigt Fig. 7 eine aufwendigere Variante eines Thermoschutzrohres 1, welches mehrwandig ausgeführt ist, so dass zwischen den Wänden 4 Hohlräume 15 entstehen. Diese Ausführungsform ist zwar aufwendiger in ihrer Herstellung, bietet jedoch einen besseren Thermoschutz.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Leuchte für den Aussenbereich mit mindestens einer Leuchtstoffröhre (2) und einem Ther- moschutzrohr (1) aus lichtdurchlässigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass das
Thermoschutzrohr (1) in Längsrichtung einen Schlitz (3) zur Aufnahme der Leuchtstoffröh- re (2) und Verbindungselemente zum Befestigen des Thermoschutzrohres (1) an der
Leuchtstoffröhre (2) aufweist, wobei das Thermoschutzrohr (1) in Querrichtung zum Schlitz (3) elastisch ausgeführt ist.