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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zylinderlaufbuchse mit einer das Zylinderlaufbuchsen- innenvolumen einschliessenden Innenwandung, wobei die Zylinderlaufbuchse in eine Brennkraft- maschine, insbesondere in einen stationären Ottogasmotor, einsetzbar ist, und im Bereich ihrer
Innenwandung mindestens eine Ausnehmung, vorzugsweise als Aus- und Einbauhilfe, aufweist.
Bei Brennkraftmaschinen ist es bekannt, auswechselbare Zylinderlaufbuchsen, in denen der Kolben geführt ist, zu verwenden. Bei Brennkraftmaschinen mit grossem Bohrungsdurchmesser und trotzdem nur zweigeteiltem Pleuel müssen bei einem Kolbenwechsel das Pleuel und die Zylinder- laufbuchse gemeinsam ausgebaut werden. Dieses Problem tritt somit unter anderem bei stationä- ren Brennkraftmaschinen wie z. B. Ottogasmotoren, welche besonders grosse Bohrungsdurchmes- ser haben, auf. Beim Stand der Technik ist es bekannt, für den Ausbau der Zylinderlaufbuchse Werkzeuge vorzusehen, welche in Bohrungen mit Gewinden auf der Kreisringfläche der Zylinder- laufbuchse, vorzugsweise in der Dichtungsebene eingreifen. Alternativ ist es z.
B. aus der US 3,945,104 A, der US 3,805,359 A und der US 3,875,641 A auch bekannt, Ausnehmungen in der Innenwandung der Zylinderlaufbuchse vorzusehen, in welchen Werkzeuge zum Ein- und Ausbau verankert werden können. Diese beim Stand der Technik bekannten Bohrungen in der Kreisringfläche bzw. Ausnehmungen in der Innenwandung der Zylinderlaufbuchse, weisen den Nachteil auf, dass sie verbrennungstechnisch meist sehr ungünstig sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, diesen oben genannten Nachteil des Standes der Technik zu beseitigen.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Ausnehmung in Richtung des Zylinder- laufbuchseninnenvolumens durch mindestens eine Abdeckung, vorzugsweise vollständig, abdeck- bar ist.
Hierbei ist somit erfindungsgemäss vorgesehen, dass die zum Ein- und Ausbau der Zylinderlauf- buchse notwendigen Ausnehmungen in der Innenwandung der Zylinderlaufbuchse bei Betriebsbe- reitschaft der Brennkraftmaschine abgedeckt sind, wodurch die beim Stand der Technik vorhande- nen negativen Beeinträchtigungen der Verbrennung beseitigt sind.
Eine günstige Variante sieht hierbei vor, dass mindestens eine Abdeckung ein Feuerring oder ein Schabering ist. Dies ist besonders vorteilhaft, da bei Motoren, bei denen der Kolben und die Buchse gemeinsam gezogen werden, in der Regel sowieso schon ein Feuerring bzw. Schaberring vorhanden ist, sodass dieser auch ohne weiteren technischen Aufwand eine zweite Funktion als Abdeckung der Ausnehmung wahrnehmen kann.
Des weiteren ist es ebenfalls günstig, dass mindestens eine Ausnehmung im oberen zur Zylin- derkopfdichtung weisenden Bereich, vorzugsweise im Brennraum, der Zylinderlaufbuchse ange- ordnet ist. Eine besonders günstige Ausführungsvariante sieht vor, dass mindestens eine Ausneh- mung eine ringförmig umlaufende Nut in der Innenwandung ist.
Durch die erfindungsgemässe Zylinderlaufbuchse in ihren verschiedenen Ausführungsvarianten ist somit ein besonders einfaches und effektives Ein- und Ausbauen der Zylinderlaufbuchse mög- lich, indem die Abdeckung der Ausnehmung entfernt wird, anschliessend ein an die Form der Aus- nehmung angepasstes Werkzeug in der Ausnehmung verankert wird und nach dem Lösen aller weiteren an sich bekannten Befestigungen der Zylinderlaufbuchse diese am Werkzeug aus der Brennkraftmaschine herausgehoben wird.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfol- genden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Zylinderlaufbuchse nach dem Stand der Technik
Fig. 2 eine erfindungsgemässe Variante einer Zylinderlaufbuchse und
Fig. 3 die erfindungsgemässe Variante aus Fig. 2 mit eingesetztem Werkzeug
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Stand der Technik ist der obere Teil einer Zylinderlaufbuchse 1 dargestellt. Die Zylinderlaufbuchse ist mit einem Schaberring bzw. Feuerring 2 ausgestattet. Abge- deckt ist die Zylinderlaufbuchse 1 durch den nur schematisch dargestellten, beim Stand der Tech- nik bekannten Zylinderdeckel 10 mit den Ventilen 9. Zur Abdichtung zwischen Zylinderdeckel 10 und Zylinderlaufbuchse 1 ist die Zylinderkopfdichtung 7 vorgesehen. Beim Stand der Technik ist es bekannt, zum Wechseln bzw.
Ausbauen der Zylinderlaufbuchse 1 in deren Wandung Bohrungen 8 anzuordnen. Diese Bohrungen 8 weisen meist Gewinde auf und sind auf der Kreisringfläche der
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Zylinderlaufbuchse in der Dichtungsebene angeordnet. Der Nachteil dieser Bohrungen 8 ist, dass sie einen nachteiligen Einfluss auf die Verbrennung im Brennraum 11der Zylinderlaufbuchse 1 haben.
Das erfindungsgemässe Ausführungsbeispiel in Fig. 2 zeigt eine Variante, bei der Ausnehmun- gen 3 hinter dem Feuer- bzw. Schabering 2 in der Innenwandung 12 der Zylinderlaufbuchse 1 angeordnet sind. Da Brennkraftmaschinen, bei denen der Kolben (hier nicht dargestellt) und die Zylinderlaufbuchse gemeinsam gezogen werden, in der Regel standardmässig über einen Feuer- bzw. Schaberring 2 verfügen, stellt dieser eine besonders günstige Möglichkeit der Abdeckung der Ausnehmung 3 dar. Die Ausnehmung 3 ist im dargestellten Beispiel als kreisrunde ringförmige umlaufende Nut in der Innenwandung 12 der Zylinderlaufbuchse 1 angeordnet und weist mit der Öffnung Richtung Zylinderlaufbuchseninnenvolumen 11 bzw. Brennraum 11.
Durch die Abdeckung 2 wird eine negative Beeinflussung der Verbrennung in der Zylinderlaufbuchse 1 durch die für den Ein- und Ausbau der Zylinderlaufbuchse notwendige Ausnehmung 3 vermieden. Die in Fig. 1 dargestellte Zylinderkopfdichtung 7 und der Zylinderdeckel 10 mit den Ventilen 9 sind in den Fig. 2 und 3 weggelassen, entsprechen jedoch dem Stand der Technik und der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anordnung.
Zum Ausbau der Zylinderlaufbuchse ist nun im erfindungsgemässen Beispiel vorgesehen, dass ein Werkzeug in die ringförmige Ausnehmung 3 eingreift, wobei vorab der Schaberring bzw. Feuer- ring 3 entfernt wird.
Fig. 3 zeigt ein solches Werkzeug im in der Zylinderlaufbuchse eingebauten Zustand. Dieses Werkzeug besteht aus den Ringsegmenten 4, dem geschlossenen Ring 5 sowie der Grundplatte 6.
Nachdem zum Aus- oder Einbau der Zylinderlaufbuchse 1 der Schabe- bzw. Feuerring 2 entfernt ist, können die Grundplatte 6 sowie die Ringsegmente 4 einfach in die Zylinderlaufbuchse und die Ausnehmung 3 eingesetzt werden. Zum Sichern der Ringsegmente 4 vor dem Herausfallen wird anschliessend noch ein passender geschlossener Ring eingesetzt. Anschliessend ist vorgesehen, dass in den in der Grundplatte 6 angeordneten Bohrungen 13 Bolzen (hier nicht weiter dargestellt) z. B. über ein Gewinde verankert werden, worauf die Grundplatte 6 samt Zylinderlaufbuchse 1 aus der Brennkraftmaschine in einfacher Weise herausgehoben werden kann. Das gleiche Werkzeug kann natürlich auch zum Einbau der Zylinderlaufbuchse verwendet werden. Der restliche Ein- und Ausbau der Zylinderlaufbuchse erfolgt nach dem Stand der Technik.
Neben den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispielen sind erfindungsgemäss zahlreiche weitere Varianten von Ausnehmungen 3 und Abdeckungen 2 möglich. Günstig ist es jedoch jeweils, wenn die Ausnehmung 3 mindestens eine scharfe Kante zur Verankerung des Werkzeugs aufweist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Zylinderlaufbuchse mit einer das Zylinderlaufbuchseninnenvolumen einschliessenden
Innenwandung, wobei die Zylinderlaufbuchse in eine Brennkraftmaschine, insbesondere in einen stationären Ottogasmotor, einsetzbar ist, und im Bereich ihrer Innenwandung minde- stens eine Ausnehmung, vorzugsweise als Aus- und Einbauhilfe, aufweist, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Ausnehmung (3) in Richtung des Zylinderlaufbuchseninnenvolu- mens (11) durch mindestens eine Abdeckung (2), vorzugsweise vollständig, abdeckbar ist.