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Die Erfindung betrifft ein Montagewerkzeug zur Montage einer Kurbelgehäuseabdeckung an einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine, mit einem Griffelement und mit einer in einer Axialerstreckungsrichtung des Montagewerkzeugs angeordneten und mit dem Griffelement verbundenen Zylinderkomponente, zur Aufnahme der Kurbelgehäuseabdeckung bei deren Montage.
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Ein Werkzeug zum Montieren und Demontieren eines Radialwellendichtrings für eine Kurbelwelle einer Hubkolbenmaschine ist aus der
DE 10 2015 010 253 A1 bekannt. Das Werkzeug umfasst einen Flansch, welcher zum Montieren des Radialwellendichtrings in axialer Richtung der Kurbelwelle anordenbar ist, sowie eine Einziehhülse, welche in der axialen Richtung über den Flansch in mittelbarer Stützanlage mit dem Radialwellendichtring schiebbar und bei der Montage mittels des Flansches führbar ist. Durch Drehen einer, auf den Flansch aufgeschraubten und sich in zumindest mittelbarer Stützanlage mit der Einziehhülse befindenden Mutter relativ zum Flansch ist die Einziehhülse in axialer Richtung relativ zum Flansch bewegbar, um dadurch den sich in axialer Richtung in der mittelbaren Stützanlage mit der Einziehhülse befindenden Radialwellendichtring auf die Kurbelwelle aufzuschieben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Montagewerkzeug der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches eine besonders bauteilschonende Montage einer Kurbelgehäuseabdeckung an einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Montagewerkzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung geht von einem Montagewerkzeug zur Montage einer Kurbelgehäuseabdeckung an einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine, mit einem Griffelement und mit einer in einer Axialerstreckungsrichtung des Montagewerkzeugs angeordneten und mit dem Griffelement verbundenen Zylinderkomponente, zur Aufnahme der Kurbelgehäuseabdeckung bei deren Montage, aus. Die Kurbelgehäuseabdeckung kann einen Kurbelgehäusedeckel und einen an diesem angeordneten Dichtring, insbesondere einen Radialwellendichtring, umfassen. Dieser Dichtring kann in einer Deckelöffnung des Kurbelgehäusedeckels angeordnet und im montierten Zustand der Kurbelgehäuseabdeckung dichtend mit der Kurbelwelle, bzw. mit einer Kurbelwellenfläche der Kurbelwelle in Anlage sein.
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Um eine besonders bauteilschonende Montage der Kurbelgehäuseabdeckung an der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine zu ermöglichen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Zylinderkomponente ein Zylinderkomponentenende aufweist, welches bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung an der Kurbelwelle umfangsseitig bündig an einem Kurbelwellenende der Kurbelwelle anlegbar ist. Dies ist von Vorteil, da durch das umfangsseitig bündige Anlegen bei der Montage ein besonders verschleißarmes Verschieben der Kurbelgehäuseabdeckung in der Axialerstreckungsrichtung von der Zylinderkomponente auf das Kurbelwellenende der Kurbelwelle ermöglicht ist. Durch das umfangsseitig bündige Anlegen des Zylinderkomponentenendes an dem Kurbelwellenende kann also mit anderen Worten ein verschleißintensives und zu etwaigen Beschädigungen der Kurbelgehäuseabdeckung führendes Verschieben der Kurbelgehäuseabdeckung über einen Absatz bzw. über eine scharfe Kante unterbunden werden, wodurch insgesamt eine bauteilschonende Montage der Kurbelgehäuseabdeckung ermöglicht ist. Durch dieses umfangsseitig bündige Anlegen kann somit beispielsweise der Dichtring der Kurbelgehäuseabdeckung bei deren Montage besonders verschleißarm von dem Zylinderkomponentenende auf das Kurbelwellenende der Kurbelwelle verschoben werden. Der Dichtring kann beispielsweise eine Dichtlippe aufweisen, welche sich in der Axialerstreckungsrichtung und damit in Richtung der Kurbelwelle erstrecken kann. Zu deren Montage kann die Kurbelgehäuseabdeckung zunächst auf das Montagewerkzeug bzw. auf die Zylinderkomponente aufgeschoben und daraufhin das Zylinderkomponentenende umfangsseitig bündig an das Kurbelwellenende angelegt werden. Nach erfolgter, umfangsseitig bündiger Anlage kann die Kurbelgehäuseabdeckung unter besonders sanftem und damit bauteilschonendem und verschleißarmem Übergang (aufgrund der umfangsseitig bündigen Anlage) von dem Montagewerkzeug auf die Kurbelwelle verschoben werden, ohne dass es zu einer Beschädigung der Dichtlippe kommt.
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Die Zylinderkomponente, welche auch als zylindrischer Schaft bezeichnet werden kann, ermöglicht die Aufnahme der Kurbelgehäuseabdeckung, welche den besagten Kurbelgehäusedeckel sowie den Dichtring umfassen kann, wobei der Kurbelgehäusedeckel – bei Anlage dieses Schaftes an der Kurbelwelle – zusammen mit dem Dichtring auf die Kurbelwelle, bzw. auf das Kurbelwellenende aufgeschoben werden kann, ohne dass der Dichtring deformiert wird, insbesondere ohne dass die Dichtlippe des Dichtrings umklappt. Während der Montage kann der Dichtring somit besonders schonend von der Zylinderkomponente heruntergeschoben und auf das Kurbelwellenende aufgeschoben werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Montagewerkzeug wenigstens einen Positionierstift auf, welcher an dem Zylinderkomponentenende angeordnet ist und bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung in eine korrespondierende Wellenöffnung am Kurbelwellenende der Kurbelwelle einführbar ist. Dies ist von Vorteil, da der wenigstens eine Positionierstift eine besonders exakte Ausrichtung des Montagewerkzeugs unter Vermeidung eines radialen Versatzes zwischen dem Zylinderkomponentenende und dem Kurbelwellenende beispielsweise in einer Radialerstreckungsrichtung ermöglicht. Ein derartiger, radialer Versatz könnte eine Beschädigung der Kurbelgehäuseabdeckung, also beispielsweise des Dichtrings bei einem montagebedingten Verschieben der Kurbelgehäuseabdeckung in der Axialerstreckungsrichtung von der Zylinderkomponente auf die Kurbelwelle bewirken. Besonders bevorzugt sind mehrere derartige Positionierstifte umfangsseitig an einer Stirnseite des Zylinderkomponentenendes angeordnet sodass das Montagewerkzeug in einfacher Weise optimal sowohl in der Axialerstreckungsrichtung als auch in der Radialerstreckungsrichtung gegenüber dem Kurbelwellenende der Kurbelwelle ausgerichtet werden kann, um die Kurbelgehäuseabdeckung zu montieren.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Montagewerkzeug wenigstens ein Magnetelement auf, welches an dem Zylinderkomponentenende angeordnet ist und mittels welchem bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung zumindest auf das Kurbelwellenende der Kurbelwelle eine Magnetkraft ausübbar ist. Dies ist von Vorteil, da das wenigstens eine Magnetelement dem Montagewerkzeug bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung einen sicheren Halt und eine gesicherte Positionierung an der Kurbelwelle verleiht. Bevorzugt kann eine Mehrzahl von Magnetelementen, beispielsweise in Umfangsrichtung an dem Zylinderkomponentenende angeordnet sein, sodass ein besonders sicherer Halt des Montagewerkzeugs an der Kurbelwelle gegeben ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Zylinderkomponente ein Basisteil, sowie ein, auf dem Basisteil angeordnetes Hülsenteil auf, auf welchem die Kurbelgehäuseabdeckung für deren Montage gleitend lagerbar ist. Dies ist von Vorteil, da durch eine derartige, zumindest zweiteilige Ausbildung der Zylinderkomponente ein Austausch des Hülsenteils und damit beispielsweise ein Anordnen eines anderen Hülsenteils mit einem größeren oder kleineren Außendurchmesser ermöglicht ist. Dies ermöglicht ein Anpassen des Montagewerkzeugs an unterschiedliche Kurbelwellen mit jeweils verschiedenen Wellendurchmessern. Dadurch ist es also mit anderen Worten möglich, das Montagewerkzeug durch einfaches Austauschen des Hülsenteils für verschiedene Kurbelwellen zu verwenden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Basisteil aus einem Metall und das Hülsenteil aus einem Kunststoff gebildet. Dies ist von Vorteil, da das Hülsenteil aus einem besonders weichen Kunststoff gebildet sein kann und insbesondere als Verschleißteil ausgebildet sein kann, um die Kurbelgehäuseabdeckung bei deren Verschieben auf dem Hülsenteil im Rahmen der Montage zu schonen und Verschleißerscheinungen zumindest weitgehend zu unterbinden. Durch die Kombination aus Metall und Kunststoff ist zudem ein besonders leichtes und damit einfach handhabbares Montagewerkzeug gegeben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine Perspektivansicht einer für die Erfindung beispielhaften Ausführungsform eines Montagewerkzeugs;
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2 eine Schnittdarstellung des zur Montage einer Kurbelgehäuseabdeckung an einem Kurbelwellenende einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Montagewerkzeugs;
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3 eine vergrößerte Darstellung eines Teilbereichs der Schnittdarstellung aus 2; und
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4 eine Perspektivansicht der Verbrennungskraftmaschine, an deren Kurbelwelle das Montagewerkzeug zur Montage der Kurbelgehäuseabdeckung angeordnet ist.
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1 zeigt ein Montagewerkzeug 10 zur Montage einer in 2 ausschnittsweise gezeigten Kurbelgehäuseabdeckung 40 an einer Kurbelwelle 52 einer in 4 gezeigten Verbrennungskraftmaschine 50. Die Kurbelgehäuseabdeckung 40 umfasst einen Kurbelgehäusedeckel 42 mit einer Deckelöffnung 43. Des Weiteren umfasst die Kurbelgehäuseabdeckung 40 einen, an der Deckelöffnung 43 gelagerten Dichtring 44, welcher vorliegend als Radialwellendichtring ausgebildet sein kann. Der Dichtring 44 weist eine Dichtlippe 46 auf, welche im montierten Zustand der Kurbelgehäuseabdeckung 40 dichtend mit der Kurbelwelle 42 und damit auf einer Kurbelwellenfläche 56 der Kurbelwelle 52 in Anlage ist.
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Das Montagewerkzeug 10 weist ein Griffelement 12 zur manuellen Handhabung des Montagewerkzeugs 10 auf. Um die Handhabung besonders sicher und einfach zu gestalten, ist an dem Griffelement 12 eine Rändelung 14 vorgesehen. In 2 ist erkennbar, dass in einer Axialerstreckungsrichtung A des Montagewerkzeugs 10 an dem Griffelement 12 eine mit dieser verbundenen Zylinderkomponente 20 anschließt, welche zur Aufnahme der Kurbelgehäuseabdeckung 40 bei deren Montage dient. Die Zylinderkomponente 20 weist ein zumindest bereichsweise zylindrisch ausgebildetes Basisteil 24, sowie ein auf dem Basisteil 24 angeordnetes Hülsenteil 26 auf, auf welchem die Kurbelgehäuseabdeckung 40 für deren Montage gleitend lagerbar ist. Das Hülsenteil 26 ist vorliegend auf das Basisteil 24 aufgeschoben. Das Basisteil 24 ist vorliegend aus einem Metall und das Hülsenteil 26 aus einem Kunststoff gebildet. Mittels einer, durch eine Durchgangsöffnung des Basisteils 24 geführten Schraube 32, ist die Zylinderkomponente 20 lösbar mit dem Griffelement 12 verbunden, wie aus 2 hervorgeht.
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An einem Zylinderkomponentenende 22 der Zylinderkomponente 20 ist das Hülsenteil 26 umfangsseitig bündig an einem Kurbelwellenende 54 der Kurbelwelle 52 anlegbar, um eine besonders bauteilschonende Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 an der Kurbelwelle 52 zu ermöglichen. In der umfangsseitig bündigen Anlage ist eine Gleitfläche 28 des Hülsenteils 26 in einer, in 2 gezeigten Radialerstreckungsrichtung R des Montagewerkzeugs 10 bündig mit der Kurbelwellenfläche 56 ausgerichtet, sodass bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 ein besonders bauteilschonendes Verschieben des Dichtrings 44 zusammen mit dem Kurbelgehäusedeckel 42 an der Gleitfläche 28 des Hülsenteils 26 auf die Kurbelwellenfläche 56 des Kurbelwellenendes 54 ermöglicht ist.
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Um einen unerwünschten Versatz zwischen dem Montagewerkzeug 10 und der Kurbelwelle 52, beispielsweise in der Radialerstreckungsrichtung R, zu vermeiden, weist das Montagewerkzeug 10 mehrere Positionierstifte 16 auf, welche an dem Zylinderkomponentenende 22 angeordnet sind und bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 in jeweilige, korrespondierende Wellenöffnungen 58 am Kurbelwellenende 54 der Kurbelwelle 52 eingeführt sind. Zumindest einige der Positionierstifte 16 können beispielsweise als Schwertstifte zur genauen Positionierung des Montagewerkzeugs 10 gegenüber der Kurbelwelle 52 ausgebildet sein. Zudem weist das Hülsenteil 26 eine umlaufende Hülsenteilfase 30 auf, welche an einer Wellenfase 55 des Kurbelwellenendes 54 flächig anlegbar ist. Die Hülsenteilfase 30 und die Wellenfase 55 weisen dabei miteinander korrespondierende Schrägungen auf und dienen ebenfalls zur materialschonenden Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 und damit zur verschleißarmen Verschiebung des Dichtrings 44 von dem Hülsenteil 26, bzw. von der Gleitfläche 28 auf die Kurbelwellenfläche 56.
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Das Montagewerkzeug 10 weist zudem eine Mehrzahl von Magnetelementen 18 auf, welche an dem Zylinderkomponentenende 22 angeordnet sind und mittels welchen bei der Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 auf das Kurbelwellenende 54 der Kurbelwelle 52 eine Magnetkraft ausübbar ist. Die Magnetelemente 18 sind ebenso wie die Positionierstifte 16 an dem Basisteil 24 befestigt.
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3 zeigt nochmals ausschnittsweise die zur Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 umfangsseitig bündige Anlage der Zylinderkomponente 20 an dem Kurbelwellenende 54. In 3 ist besonders deutlich erkennbar, dass bei dieser umfangsseitig bündigen Anlage die Gleitfläche 28 und die Kurbelwellenfläche 56 miteinander fluchten, sodass zwischen der Gleitfläche 28 und der Kurbelwellenfläche 56 im Bereich der Hülsenteilfase 30 und der Wellenfase 55 ein dünner Spalt, jedoch keine Stufe insbesondere in der Radialerstreckungsrichtung R vorliegt. Dies ermöglicht eine Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40 unter Vermeidung eines etwaigen Umklappens der Dichtlippe 46.
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Das Montagewerkzeug 10 ermöglicht zusammenfassend eine besonders prozesssichere Montage der Kurbelgehäuseabdeckung 40, welche den Kurbelgehäusedeckel 42 und den Dichtring 44 umfassen kann. Insbesondere ermöglicht das Montagewerkzeug 10 somit die gleichzeitige Montage des Kurbelgehäusedeckels 42 sowie des vorliegend an diesem angebrachten und damit vormontierten Dichtrings 44, ohne dass die Dichtlippe 46 in unvorteilhafter Weise beim Verschieben von dem Hülsenteil 46 in der Axialerstreckungsrichtung A auf die Kurbelwelle 52 umklappt. Ein derartiges Umklappen der Dichtlippe 46 könnte zu Undichtigkeiten zwischen dem Dichtring 44 und der Kurbelwellenfläche 56 führen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015010253 A1 [0002]