AT408565B - Vorrichtung zum lagern eines klappdeckels, insbesondere eines klavierdeckels - Google Patents
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Lagern eines Klappdeckels, insbesondere eines Klavierdeckels, mit einem einen Lagerzapfen aufnehmenden, topfartigen Gehäuse, das eine flüssigkeitsgefüllte Dämpfungskammer für einen Drehdämpfer bildet, dessen aus dem Lagerzapfen geformter Rotor einen die Dämpfungskammer in zwei Verdrängungsabschnitte unterteilenden Dämpfungsansatz aufweist. Um beispielsweise das gewichtsbedingte, ungedämpfte Abklappen eines Klavierdeckels über die Tastatur zu verhindern, ist der Einsatz von Drehdämpfern bekannt (EP 0 697 541 A1),die einen unter Freilassung eines Ringspaltes drehbar in einen Zylinder eingesetzten Rotor aufweisen, der einen radial in den Ringraum abstehenden Dämpfungsansatz bildet. Dieser Dämpfungsansatz unterteilt den durch eine radiale Trennwand des Zylinders begrenzten, mit einer viskosen Flüssigkeit gefüllten Ringraum in zwei Verdrängungsabschnitte. Da der Dämpfungsansatz eine schwenkbar gelagerte Ventilklappe trägt, die sich in der einen Drehrichtung des Rotors an die Zylinderwand anlegt, in der entgegengesetzten Rotordrehrichtung jedoch einen Strömungsweg zwischen Zylinderwand und Dämpfungsansatz freigibt, kann in der Rotordrehrichtung für die sperrende Ventilklappe eine wirksame Dämpfung der Drehbewegung erreicht werden, die ja nur in dem Masse zugelassen wird, in dem die viskose Flüssigkeit an der Ventilklappe vorbei von dem einen in den anderen Verdrängungsabschnitt des eine Dämpfungskammer bildenden Ringraumes verdrängt wird. Nachteilig bei diesem bekannten Drehdämpfer ist allerdings der vergleichsweise hohe Konstruktionsaufwand, insbesondere durch die am Dämpfungsansatz des Rotors gelagerte Ventilklappe. Dazu kommt, dass solche Drehdämpfer zusätzlich zum Drehlager für den Klappdeckel eingesetzt werden, was einen vermehrten Aufwand mit sich bringt, weil der Zylinder einerseits und der Rotor anderseits mit gegeneinander federnd abgestützten Stützarmen versehen werden müssen, von denen der dem Deckel zugeordnete Stützarm eine Anlagerolle trägt, um den Deckel von seinem Drehlager abheben zu können, ohne den Drehdämpfer zu demontieren. Zur Vermeidung solcher Stützarme ist es zwar bekannt (US 5 635 655 A), den Schwenkzapfen für den Klappdeckel als Rotor für den Drehdämpfer auszubilden, doch bleibt der Konstruktionsaufwand vergleichsweise gross, weil wiederum ein radial in die ringförmige Dämpfungskammer vorstehender Dämpfungsansatz mit einem Ventil vorgesehen ist, das aus einem an der Umfangswand der Dämpfungskammer anliegenden Schieber besteht, der in der einen Drehrichtung des Rotors einen Strömungsweg zwischen den beiden Verdrängungsabschnitten freigibt, in der gegensinnigen Drehrichtung jedoch die Flüssigkeitsströmung zwischen den Verdrängungsabschnitten drosselt. Dieser hohe Konstruktionsaufwand ist auch bei anderen bekannten Drehdämpfern in Kauf zu nehmen, bei denen zwischen dem radialen Dämpfungsansatz des Rotors und der Umfangswand der Dämpfungskammer den Strömungsweg zwischen den Verdrängungsabschnitten je nach Drehrichtung drosselnde oder freigebende Ventilkörper vorgesehen sind, die gegenüber dem Dämpfungsansatz des Rotors entweder in Umfangsrichtung (JP 6193666 A, EP 0 529 313 A2) oder in radialer Richtung (JP 10205567 A) verstellt werden. Werden die durch Ventile gesteuerten Strömungswege durch den Dämpfungsansatz des Rotors (US 5 064 033 A) oder durch eine die beiden Verdrängungsabschnitte der ringförmigen Dämpfungskammer voneinander trennenden Gehäusewand (DE 37 18 858 A1) geführt, bleibt der durch die Ventilanordnung bedingte Konstruktionsaufwand hoch, der sich zusätzlich erhöht, wenn der Strömungsweg zwischen den Verdrängungsabschnitten der Dämpfungskammer durch Wälzkörper gesteuert wird, die mit Nockenbahnen zusammenwirken (JP 10292723 A). Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Lagern eines Klappdeckels, insbesondere eines Klavierdeckels, der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass mit einfachen konstruktiven Mitteln eine wirksame Dämpfung der Drehbewegung des Klappdeckels gewährleistet werden kann, ohne aufwendige Drehdämpfereinsetzen zu müssen. Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Dämpfungskammer aus einer auf der Innenseite des Gehäusebodens vorgesehenen Nut besteht, die entlang eines zum Gehäuse koaxialen Kreisbogens verläuft, und dass der axial gegen den Nutgrund vorstehende Dämpfungsansatz an der Stirnseite des den Rotor bildenden Lagerzapfens mit einer Spielpassung in die Nut eingreift, die gegenüber dem Gehäuse durch den Lagerzapfen abgedeckt ist. Aufgrund dieser Massnahmen wird trotz einer wirksamen Dämpfung eine einfache Konstruktion erhalten, weil lediglich der den Rotor bildende Lagerzapfen mit einem axial gegen den Nutgrund vorstehenden Dämpfungsansatz zu versehen ist, der mit einer Spielpassung in die die Dämp- <Desc/Clms Page number 2> fungskammer bildende Nut im Gehäuseboden eingreift. Da diese Nut durch die anliegende Stirnseite des Lagerzapfens abgedeckt wird, muss bei einer Verdrehung des Lagerzapfens im Gehäuse viskose Flüssigkeit zwischen dem Lagerzapfen und den anliegenden Nutwänden von einem in den anderen Verdrängungsabschnitt der durch die Nut gegebenen Dämpfungskammer verdrängt werden, was bei einer entsprechenden, von der Viskosität der Flüssigkeit abhängigen Wahl der Spielpassung zu einer sehr wirksamen Dämpfung der Drehbewegung des Lagerzapfens innerhalb des topfartigen Gehäuses führt. Um eine gute Abdichtung des Gehäuses gegenüber der viskosen Flüssigkeit in der Dämpfungskammer zu erreichen, braucht keine stirnseitige Dichtung zwischen dem Lagerzapfen und dem Gehäuseboden vorgesehen zu werden. Es genügt vielmehr eine bewährte, konstruktiv einfache Umfangsdichtung, wobei der Lagerzapfen über wenigstens einen Dichtungsring gegenüber der Umfangswand des Gehäuses abgedichtet wird. Es muss allerdings dafür gesorgt werden, dass die durch die Spielpassung des Dämpfungsansatzes gegenüber der Nut bedingten Drosselstellen nicht über einen sich zwischen dem Gehäuseboden und der Stirnseite des Lagerzapfens ergebenden Freiraum umgangen werden können. Zu diesem Zweck kann der Lagerzapfen in axialer Richtung gegen den Gehäuseboden hin federnd beaufschlagt werden, was zugleich einen vorteilhaften Toleranzausgleich zulässt. Diese federnde Abstützung des sich drehenden Lagerzapfens kann insbesondere dann mit einfachen konstruktiven Mitteln erreicht werden, wenn der Lagerzapfen an einem elastomeren Gehäusedeckel axial abgestützt wird, der eine Durchtrittsöffnung für einen Kupplungsansatz des Lagerzapfens aufweist. Mit Hilfe dieses über das topfartige Gehäuse vorstehenden Kupplungsansatzes des Lagerzapfens kann der jeweilige Klappdeckel in einfacher Weise mit dem Lagerzapfen drehfest verbunden werden. Die Ausgestaltung des Kupplungsansatzes kann unterschiedlich erfolgen. Im einfachsten Fall weist der Kupplungsansatz des Lagerzapfens einander paarweise gegenüberliegende Abflachungen auf. Um die viskose Flüssigkeit mit geringem Aufwand in die Dämpfungskammer einbringen zu können, ohne den Zusammenbau des Drehlagers zu behindern, kann der Gehäuseboden eine verschliessbare Füllöffnung für die aus der Nut gebildete Dämpfungskammer aufweisen. Mit dieser Massnahme wird es möglich, die viskose Flüssigkeit nach dem Zusammenbau des Drehlagers einzufüllen, was mit einer einfachen Dosierung der Füllmenge Hand in Hand geht. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Lagern eines Klappdeckels in einem verein- fachten Axialschnitt und Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig.
Claims (5)
1.
Das dargestellte Drehlager weist ein in seiner Grundform kreiszylindrisches, topfartiges Gehäuse 1 mit einem Befestigungsflansch 2 auf, das beispielsweise in eine zylindrische Aussparung in den das Tastaturfeld eines Klavieres begrenzenden Seitenwangen eingesetzt werden kann. Der zu lagernde Klappdeckel wird dann auf den im Gehäuse 1 drehbar gelagerten Lagerzapfen 3 in radialer Richtung aufgesteckt, der zu diesem Zweck einen mit paarweise einander gegenüberliegenden Abflachungen 4 versehenen, über den Befestigungsflansch 2 des Gehäuses 1 axial vorragenden Kupplungsansatz 5 bildet.
Zum Unterschied zu herkömmlichen Drehlagern dieser Art ist im Boden 6 des Gehäuses 1 eine Nut 7 vorgesehen, die entlang eines zum Gehäuse 1 koaxialen Kreisbogens verläuft, wie dies der Fig.
2 entnommen werden kann. Diese Nut 7 wird durch die Stirnseite 8 des Lagerzapfens 3 abgedeckt, wenn der Lagerzapfen 3 in axialer Richtung federnd gegen den Gehäuseboden 6 gedrückt wird. Zu diesem Zweck ist das topfartige Gehäuse 1 mit einem elastomeren Lagerdeckel 9 abgeschlossen, der eine Durchtrittsöffnung 10 für den Kupplungsansatz 5 des Lagerzapfens 3 bildet und durch einen Sprengring 11gehalten wird. An der Stirnseite 8 des Lagerzapfens 3 ist ein exzentrischer Dämpfungsansatz 12 vorgesehen, der gegen den Nutgrund axial vorsteht und mit einer Spielpassung in die Nut 7 eingreift.
Da die Nut 7 mit einer viskosen Flüssigkeit 13 gefüllt ist und der Dämpfungsansatz 12 die Nut 7 in zwei Verdrängungsabschnitte 14 und 15 unterteilt, muss bei einer Drehung des Lagerzapfens 3 im Gehäuse 1 viskose Flüssigkeit über den Dämpfungsansatz 12 zwischen den Verdrängungsabschnitten 14 und 15 verdrängt werden. Diese Flüssigkeitsverdrängung erfolgt über die sich zwischen dem Dämpfungsansatz 12 und der Nut 7 aufgrund der Spielpassung ergebenden Drosselspalte, was zu einer vorteilhaften Dämpfung der Drehbewegung des Lagerzapfens 3 innerhalb des Gehäuses 1 führt.
<Desc/Clms Page number 3>
Um die durch die Nut 7 gebildete, durch den Dämpfungsansatz 12 in zwei Verdrängungsabschnitte 14 und 15 unterteilte Dämpfungskammer in einfacher Weise mit der viskosen Flüssigkeit 13 füllen zu können, weist der Gehäuseboden 6 eine beispielsweise durch einen Schraubstopfen 16 verschliessbare Füllöffnung 17 auf.
Die Abdichtung des Gehäuses 1 gegenüber der viskosen Flüssigkeit 13 erfolgt in bewährter Weise durch zwei Dichtungsringe 18, die in Ringnuten des Lagerzapfens 3 eingesetzt sind und diesen gegenüber der Umfangswand 19 des Gehäuses 1 abdichten.
Es braucht wohl nicht näher ausgeführt zu werden, dass sich die Erfindung nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte beispielsweise der Dämpfungsansatz 12 des Lagerzapfens 3 eine Querbohrung mit einem eingesetzten Rückschlagventil aufweisen, um die Dämpfungswirkung auf eine Drehrichtung zu beschränken. Dies wird jedoch im allgemeinen nicht erforderlich sein.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Vorrichtung zum Lagern eines Klappdeckels, insbesondere eines Klavierdeckels, mit einem einen Lagerzapfen aufnehmenden, topfartigen Gehäuse, das eine flüssigkeitsgefüll- te Dämpfungskammer für einen Drehdämpfer bildet, dessen aus dem Lagerzapfen geform- ter Rotor einen die Dämpfungskammer in zwei Verdrängungsabschnitte unterteilenden
Dämpfungsansatz aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungskammer aus einer auf der Innenseite des Gehäusebodens (6) vorgesehenen Nut (7) besteht, die ent- lang eines zum Gehäuse (1) koaxialen Kreisbogens verläuft, und dass der axial gegen den
Nutgrund vorstehende Dämpfungsansatz (12) an der Stirnseite (8) des den Rotor bilden- den Lagerzapfens (3) mit einer Spielpassung in die Nut (7) eingreift, die gegenüber dem
Gehäuse (1) durch den Lagerzapfen (3) abgedeckt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (3) über wenigstens einen Dichtungsring (18) gegenüber der Umfangswand (19) des Gehäuses (1) abgedichtet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (3) in axialer Richtung gegen den Gehäuseboden (6) hin federnd beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Lagerzapfen (3) an einem elastomeren Gehäusedeckel (9) axial abstützt, der eine Durchtrittsöffnung (10) für einen Kupplungsansatz (5) des Lagerzapfens (3) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäu- seboden (6) eine verschliessbare Füllöffnung (17) für die aus der Nut (7) gebildete Dämp- fungskammer aufweist.
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