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Die Erfindung betrifft eine Spindeleinheit, insbesondere zum Ausrichten von Schalungswänden, mit einem oder mehreren Spannbolzen und einer Stellspindel, wobei die Stellspindel über wenig- stens einen Teil ihrer Länge mit einem Gewinde versehen und der Spannbolzen mit einer dem Gewindedurchmesser entsprechenden Querbohrung mit Innengewinde versehen ist.
Es ist bekannt, im Schalungsbau Spindeleinheiten zu verwenden, mit denen die Schalungs- wände miteinander verbunden und gegenüber einer zu betonierenden Wand ausgerichtet werden Diese Spindeleinheiten bestehen aus einer auf Zug und Druck belastbaren Stellspindel, die ein Aussengewinde aufweist und die in einen oder mehrere Spannbolzen eingeschraubt ist. Ober die Schrauben-Mutter-Verbindung können die Spannbolzen auf der Stellspindel bewegt werden Nach- dem die Schalungswände durch Einstellung der Stellspindeln ausgerichtet worden sind, wird der Beton in die Form gegossen. Bei diesem Vorgang ist es jedoch unvermeidlich, dass die Schalungs- wände, deren Befestigungen und somit auch die Spindeleinheiten mit Beton verspritzt werden.
Nach dem Aushärten der hergestellten Betonwand werden die Schalungswände entfernt. Die Spin- deleinheiten müssen dann wieder verstellt werden. Dies bereitet im allgemeinen Schwierigkeiten, da das mit Beton verspritzte Gewinde der Stellspindeln nicht mehr leichtgängig in dem Innenge- winde der Spannbolzen bewegt werden kann. Diesem Umstand wird dadurch entgegengetreten, dass als Gewinde ein Grobgewinde verwendet wird, das bekanntlich unempfindlich gegen Ver- schmutzung ist. Dieses Grobgewinde weist jedoch den Nachteil auf, dass es eine sehr grosse Steigung aufweist, wodurch eine Feinjustierung der Spindeleinheit nicht mehr möglich ist.
Mit der DE-05 36 10 392 ist eine Schraube für verunreinigte Gewindebohrungen bekannt Diese Schraube weist ein zu ihrem Ende hin sich verjüngendes Gewinde auf, das im Bereich des Endes mit Ausnehmungen versehen ist. Wird die Schraube in ein verschmutztes Innengewinde eingeschraubt, so wird der Schmutz aus den Gewindegängen des Innengewindes durch die Kanten der Ausnehmungen ausgeräumt. Ist eine derart ausgebildete Schraube bereits in eine Gewinde eingeschraubt, so lässt sie sich bei verschmutztem Gewinde nach wie vor nur schwer- gängig bewegen.
Durch die US-PS 4,575,035 ist eine Stützkonstruktion bekannt geworden, die eine Einstell- barkeit der Abstützung erlaubt. Hexagonale Bolzen können über Blöcke miteinander verbunden werden, die ebenfalls hexagonale Bohrungen zur Aufnahme der Bolzen aufweisen. Die Hexagona- lität und ein Aussengewinde der Bolzen wirken in der Weise zusammen, dass die Bolzen mit den Blöcken verschraubt werden können. Die Aussengewinde können sich mit Schmutz zusetzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spindeleinheit bereitzustellen, mit der Feinjustierungen durchgeführt werden können und die unempfindlich gegen Verschmutzung ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der mit dem Gewinde versehene Teil der Stellspindel in an sich bekannter Weise als kantiger Stab und das Gewinde als Fein- gewinde ausgebildet ist, um bei in den Spannbolzen eingeschraubter Stellspindel die Leichtgängig- keit des Gewindes bei verschmutzter Stellspindel zu gewährleisten.
Der Teil der Stellspindel, der mit einem Gewinde versehen ist und auf dem der Spannbolzen bewegt wird, weist eine mit Freiräumen versehene Form auf, um die das Gewinde als Umkreis gelegt ist Die Freiräume werden dadurch gebildet, dass der Gewindeteil als kantiger Stab ausge- bildet ist. Wird diesem kantigen Stab ein Gewinde aufgeschnitten, so weist dieses zwischen den Kanten liegende und sich über die Länge des Stabes erstreckende Freiräume zur Aufnahme von Schmutz auf
Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass das Gewinde in der Querbohrung des Spannbolzens nicht Ober dem ganzen Umfang am Innengewinde des Spannbolzens anliegt, sondern entspre- chend der Querschnittsform des Gewindeteils der Stellspindel Freiräume bzw. Taschen dadurch gebildet werden, dass der Querschnitt des Gewindeteils der Stellspindel in diesem Bereich von der Kreisform abweicht. In diesen Freiräumen bzw.
Taschen kann sich vom Gewinde der Stellspindel zwar gelöster, jedoch in den Gewindegängen noch verhandener Schmutz ansammeln, so dass die Ein- bzw. Ausschraubbewegung der Stellspindel aus dem Spannbolzen wesentlich erleichtert wird.
Durch diese Freiräume besteht nun auch die Möglichkeit, das Gewinde als Feingewinde auszu- bilden, da sich zwischen dem Innengewinde des Spannbolzens und dem Aussengewinde der Steil- spindel befindender Schmutz in den Freiräumen ansammeln kann, und dadurch ein Verklemmen bzw. eine Schwergängigkeit des Gewindes mit Sicherheit vermieden wird.
Eine weitere Möglichkeit Freiräume zu schaffen besteht darin, Stäbe mit einem elliptischen,
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regelmässigen oder unregelmässigen polygonen Querschnitt zu verwenden Die Seiten des Poly- gons können gerade oder konkav gekrümmt sein. Auch dieser Kreisabschnitt kann an bereits mit einem Gewinde versehenen Stellspindeln, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, durch Fräsen oder Schleifen vorgesehen werden. Diese als Abflachungen ausgebildeten Freiräume weisen zudem den Vorteil auf, dass der sich in ihnen ansammelnde Schmutz auch leicht wieder entfernbar ist. Bevorzugt besitzt die Abflachung einen Zentriwinkel von 0-120 . Durch geeignete Wahl der Breite des Kreisabschnitts kann dieser, z. B. an verschiedene Korngrössen der Ver- schmutzung, angepasst werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gewindeteil einen sechskantförmigen Querschnitt auf. Bei dieser Ausführungsform ist die Stellspindel mit sechs gleichmässig über den Umfang verteilten Freiräumen versehen, was den Vorteil hat, dass auch grössere Mengen an Schmutz aufgenommen werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass als Ausgangs- material für Stellspindeln gemäss dieser Ausführungsform Sechskantstäbe verwendet werden können, denen lediglich ein Gewinde aufgeschnitten werden muss. Es können aber auch herkömm- liche Gewindestäbe verwendet werden, die auf die Sechskantform geschliffen bzw. gefräst werden.
Diese sechskantförmigen Stellspindeln weisen ausserdem den Vorteil auf, dass der auf dem Gewinde anhaftende Beton beim Eindrehen der Stellspindel in den Spannbolzen leicht abspringen kann. Durch die ungleichmässig ausgebildete Oberfläche des Gewindes dieser Stellspindel wird ein Selbstreinigungseffekt erzielt.
Bei einer anderen Ausführung ist vorgesehen, dass der Freiraum schraubenlinienförmig am Umfang des Gewindeteils der Stellspindel angeordnet ist. Dies wird vorteilhaft, z. B. durch ein Verdrillen des Stabes, erreicht, bevor auf diesen das Gewinde aufgeschnitten wird.
Bevorzugt weist der Spannbolzen einen kreisförmigen Querschnitt auf. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Lochrand der das Innengewinde des Spannbolzens aufweisenden Querbohrung anfasungsfrei ausgebildet ist. Durch den kreisförmigen Querschnitt des Spann- bolzens ist der Gewindeanfang der Querbohrung ungleichmässig, d. h. mit einer balligen Form ausgebildet, so dass dieser Gewindeanfang mit einer Art von Schneidkanten versehen ist, die beim Verstellen der Stellspindel in den auf dem Gewinde der Stellspindel sich befindenden Beton oder eine ähnliche Verschmutzung schneidend eingreifen und diesen abheben und ablösen kann.
Unterstützt wird diese Ablösung dadurch, dass der Lochrand der Querbohrung keine Fase aufweist, wodurch die Schneidkanten verhältnismässig scharf sind.
Die Balligkeit der Form des Gewindeanfangs des Spannbolzens wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Durchmesser des Spannbolzens das 1,3 bis 1,7-fache des Nenndurchmessers des Gewindes der Querbohrung beträgt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei- bung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen erläutert wird. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Spindeleinheit mit einer Stellspindel und zwei aufgeschraubten Spannbolzen,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Spannbolzens der Fig.1,
Fig.3 eine Draufsicht auf den Spannbolzen der Fig.2,
Fig.4 eine Stellspindel in Längsabschnitt, und
Fig.5 eine Stirnansicht der Stellspindel der Fig.4.
Bei dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel der insgesamt mit 1 bezeichneten Spindel- einheit ist eine Stellspindel 2 mit zwei Spannbolzen 3 über eine Schrauben-Mutter-Verbindung verbunden. Die Stellspindel 2 weist in ihrer Mitte einen Sechskant 4 auf, an dem z. B. ein Gabel- schlüssel, eine Zange oder ein gleichwirkendes Werkzeug angreifen und die Stellspindel 2 verdrehen kann. Von diesem Sechskant 4 erstrecken sich zwei mit Gewinde 16 versehene Teile 5 und 6 in Richtung der Spannbolzen 3 und durchgreifen diese in Querbohrungen 7. Diese Quer- bohrungen 7 der Spannbolzen 3 sind mit jeweils einem Innengewinde 8 versehen, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
Wie Fig. 2 weiter zeigt, ist die Querbohrung 7 in einem Kopfteil 9 des Spannbolzens 3 vorge- sehen, der einen Durchmesser aufweist, der etwa das 1,5-fache des Nenndurchmessers des Innengewindes 8 beträgt. An den Kopfteil 9 schliesst sich über einen Absatz 10 ein Bolzenkörper 11 an, der in entsprechende Öffnungen eines nicht dargestellten Schalungselements eingesteckt
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werden kann. Zur Sicherung des in das Schalungselement eingesteckten Spannbolzens 3 weist der Bolzenkörper 11 eine weitere Querbohrung 12 auf, in der ein Sicherungselement festgelegt werden kann. Ein leichtes Einführen des Spannbolzens 3 in die dafür vorgesehenen Öffnungen der Schalungselemente wird durch eine am unteren Ende des Bolzenkörpers 11 angebrachte Anfa- sung 13 erleichtert.
Bei der in Fig.3 wiedergegebenen Draufsicht auf den Spannbolzen 3 ist erkennbar, dass die Querbohrung 7, in der das Innengewinde 8 vorgesehen ist, an ihrem äusseren Lochrand 14 keine Fase aufweist, so dass der Lochrand 14 zwei Schneidkanten 19 bildet, die eine Ablösung des sich auf dem Gewinde 16 der Stellspindel 2 befindenden Schmutzes unterstützen. Diese Schneid- kanten 19 bilden sich aufgrund der Balligkeit des Gewindeanfanges der Querbohrung 7.
Bei der in Fig. 4 wiedergegebenen Stellspindel 2 weisen die beiden Teile 5 und 6, die in das Innengewinde 8 der Querbohrung 7 der Spannbolzen 3 eingeschraubt werden, einen sechskant- förmigen Querschnitt 15 auf, wie es der Schnitt V-V der Fig. 4, der in Fig.5 dargestellt ist, zeigt. Auf diese sechskantförmig ausgebildeten Teile ist das Gewinde 16 aufgeschnitten, so dass bei in den Spannbolzen 3 eingeschraubter Stellspindel 2 zwischen den Kanten 17 Freiräume 18 entstehen.
Dieser von der Kreisform abweichende Querschnitt 15der Teile 5 und 6 der Stellspindel 2 weist den Vorteil auf, dass der darauf anhaftende Beton oder eine ähnliche Verschmutzung über den mit Schneidkanten 19 ausgebildeten Lochrand 14 der Querbohrung 7 des Spannbolzens 3 leicht abge- hoben werden kann. Vorteilhaft besitzt der Teil 5 ein Rechtsgewinde und der Teil 6 ein Linksge- winde und analog der eine Spannbolzen 3 ein rechtes Innengewinde 8 und der andere Spann- bolzen 3 ein linkes Innengewinde 8.
Weiterhin kann die Stellspindel 2 mit dem Sechskant 4 zwischen den beiden Gewindeteilen 5 und 6 versehen sein, was erforderlich ist, wenn die Gewindeteile 5 und 6 z. B. einen elliptischen Querschnitt aufweisen. Da die beiden Teile 5 und 6 des hier abgebildeten Ausführungsbeispiels einen sechskantförmigen Querschnitt 15 aufweisen, ist es jedoch nicht erforderlich, dass ein derarti- ger Sechskant 4 zum Angriff z. B. eines Gabelschlüssels vorhanden sein muss, da dieser Gabel- schlüssel gleichwohl an dem Querschnitt 15 angesetzt werden kann und die Drehbewegung der Stellspindel 2 direkt über die Teile 5 und 6 eingeleitet werden können. Vorteilhaft kann an den freien Enden der beiden Teile 5 und 6 auch eine Nuss mit einer Ratsche aufgesetzt werden und über dieses Werkzeug die Drehbewegung eingeleitet werden.
Bei dieser Ausführungsform, bei der die Teile 5 und 6 unmittelbar aneinander grenzen, ist die Stellspindel 2 aus einem als Massen- artikel zur Verfügung stehenden Sechskantstab, auf den das Gewinde 16 aufgeschnitten wird, hergestellt. Die erfindungsgemässe Spindeleinheit 1 besitzt ausserdem den Vorteil, dass sie leichter bedienbar ist, einen geringeren Verschleiss unterworfen ist und daher eine längere Lebensdauer aufweist. Bei Wegfall des Sechskants 4 sind zudem die Herstellungskosten erheblich gesenkt.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Spindeleinheit, insbesondere zum Ausrichten von Schalungswänden mit einem oder mehreren Spannbolzen und einer Stellspindel, wobei die Stellspindel wenigstens über einen Teil ihrer Länge mit einem Gewinde versehen und der Spannbolzen mit einer dem
Gewindedurchmesser entsprechenden Querbohrung mit Innengewinde versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Gewinde (16) versehene Teil (5 und 6) der
Stellspindel (2) in an sich bekannter Weise als kantiger Stab und das Gewinde (16) als
Feingewinde ausgebildet ist, um bei in den Spannbolzen eingeschraubter Stellspindel die
Leichtgängigkeit des Gewindes bei verschmutzter Stellspindel zu gewährleisten.