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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schneiden bzw. Schrämen von Material an einer im wesentlichen ebenen Abbaufront mit einem Schrämwerkzeug, welches an einem aus we- nigstens zwei relativ zueinander verschwenkbaren Auslegerarmteilen bestehenden schwenkbaren Auslegerarm rotierbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse des Auslegerarmes und die Schwenk- achsen der Auslegerarmteile die Ortsbrust durchsetzen.
Eine Einrichtung der eingangs genannten Art ist aus der AT 380 925 B bekannt. Die bekannte Einrichtung zielte darauf ab, eine Schrämmaschine zu schaffen, welche in Vortriebsrichtung ge- sehen mit sehr kurzer Bauweise das Auslangen findet, wobei gleichzeitig der Ausbau der Strecke bis nahe an die Ortsbrust ohne Unterbrechung der Schrämarbeit und ohne Gefährdung oder Be- einträchtigung ermöglicht ist. Die schwenkbaren Auslegerarmteile sind hiebei um Achsen schwenk- bar, welche im wesentlichen normal auf die Ortsbrust gerichtet sind, sodass für den unteren Aus- legerarmteil ein Schwenkwinkel von wenigstens 180 und für die an diesem ersten verschwenk- baren Auslegerarmteil gelagerten Auslegerarmteile ein entsprechend grösserer Schwenkwinkel gefordert ist, um bei entsprechender Schwenkstellung tatsächlich eine ebene Ortsbrust abbauen zu können.
An den Schwenkantrieb sind hierbei hohe Anforderungen gestellt, da dieser Schwenk- antrieb naturgemäss auch Reaktionskräfte beim Schrämen aufnehmen muss. Bedingt durch den geforderten Schwenkwinkel, insbesondere den geforderten Schwenkwinkel für an einem ersten verschwenkbaren Auslegerarmteil angelenkte weitere Auslegerarmteile scheiden konventionelle Zylinderkolbenaggregate als Antrieb aus. Ein Rotationsantrieb, welcher bei Schrämmaschinen in konventioneller Weise als Hydraulikmotor ausgebildet werden könnte, erfordert aber nun für eine exakte Positionierung und für eine sichere Aufnahme der Schrämkräfte ein Untersetzungsgetriebe, welches eine hohe Untersetzung sicherstellt.
Das zum Einsatz gelangende Untersetzungsgetriebe muss darüberhinaus geschützt untergebracht werden und die Erfindung zielt darauf ab, eine Ein- richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Untersetzungsgetriebe die Baulänge in Vortriebsrichtung gesehen nicht vergrössert und auf kleinstem Platze untergebracht werden kann.
Die Erfindung zielt weiters darauf ab, ein derartiges Untersetzungsgetriebe so auszugestalten, dass neben einer kurzen Bauweise auch eine hohe Untersetzung und eine sichere Anordnung in den jeweiligen Schrämarm- bzw. Auslegerarmteilen ermöglicht wird. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemässe Einrichtung im wesentlichen darin, dass koaxial zu den Schwenk- achsen der Auslegerarme bzw. der Auslegerarmteile Planetengetriebe angeordnet sind, welche die Drehzahl von Drehantrieben für den Schwenkantrieb auf eine verringerte Schwenkgeschwindigkeit des Auslegerarmes bzw. der Auslegerarmteile reduzieren. Dadurch, dass koaxial zu den Schwenk- achsen der Auslegerarme bzw. der Auslegerarmteile Planetengetriebe angeordnet sind, können derartige Getriebe in Achsrichtung der Schwenkachse gesehen überaus kurzbauend ausgebildet sein und geschützt im Schrämarm- bzw.
Auslegerarmteil untergebracht werden. Mit Vorteil ist die erfindungsgemässe Ausbildung hiebei so getroffen, dass die Getriebe im Bereich der Schwenk- achsen baugleich ausgebildet sind und jeweils ein angetriebenes Sonnenrad eine Mehrzahl von an einem Träger gelagerten umlaufenden Planetenrädern sowie ein in Achsrichtung geteiltes zwei- teiliges Hohlrad aufweisen, wobei die Hohlradteile drehfest in voneinander verschiedenen Teilen des Auslegerarmes festgelegt sind. Ein derartiges in Achsrichtung geteiltes zweiteiliges Hohlrad stellt eine besonders hohe Untersetzung bei äusserst geringer Baulänge in Achsrichtung gesehen sicher. Dadurch, dass einer der beiden Hohlradteile drehfest im ersten Auslegerarmteil festgelegt ist, müssen bei angetriebenem Sonnenrad die Planetenräder mit ihrem Träger umlaufen.
Dadurch, dass nun der zweite Teil des geteilten zweiteiligen Hohlrades drehfest mit dem am vorangehenden Teil schwenkbar gelagerten Auslegerarmteil verbunden ist, ergibt sich eine wirkungsvolle und überaus hohe Untersetzung, wenn entweder die Planetenräder geteilt ausgebildet sind und eine relativ gering voneinander abweichende Anzahl von Zähnen in den beiden Abschnitten aufweist.
Prinzipiell kann aber auch ein einheitliches Planetenrad, welches sich über die gesamte axiale Länge erstreckt, zum Einsatz gelangen, wenn für die Erzielung einer entsprechend hohen Unter- setzung die Ausbildung so getroffen ist, dass die Hohlradteile voneinander verschiedene Anzahl von Zähnen tragen.
Mit Vorteil ist hiebei die Ausbildung so getroffen, dass die Planetenräder in den axial benach- barten Hohlradteilen auf unterschiedlichen Teilkreisdurchmessern umlaufen. Bei einer derartigen Bauweise kann eine sogenannte Profilverschiebung ausgenützt werden, wobei die Planetenräder einteilig ausgeführt werden können. Um eine Differenzzähnezahl, von beispielsweise drei zu
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erhalten, erfolgt im stillstehenden Hohlradteil des einen Auslegerarmes eine Profilverschiebung nach innen und im abtreibenden Hohlradteil, welches drehfest mit dem am vorangehenden Auslegerarmteil schwenkbar gelagerten Auslegerarmteil verbunden ist, eine Profilverschiebung nach aussen. In diesem Fall ist das Planetenrad in beiden Hohlradteilen auf unterschiedlichen Teil- kreisdurchmessern in Eingriff.
Der Teilkreisdurchmesser ergibt sich jeweils aus der Multiplikation des Moduls und der Zähneanzahl.
Mit Vorteil ist somit die erfindungsgemässe Ausbildung so getroffen, dass die Anzahl der Zähne benachbarter Hohlradteile um wenigstens eins, vorzugsweise drei bis vier, voneinander verschie- den ist, wodurch sich eine besonders hohe Untersetzung ergibt und gleichzeitig geringste Bau- länge in axialer Richtung erforderlich wird.
In besonders einfacher Weise können erfindungsgemäss die Drehantriebe von Hydraulikmoto- ren gebildet sein. Auch der Antrieb für den Schrämkopf bzw. die Schrämwalzen, welcher am jeweils äussersten Auslegerarmteil angeordnet ist, kann in vorteilhafter Weise als Hydraulikmotor ausgebildet sein, wobei eine geschützte Anordnung der Hydraulikleitungen zu den jeweiligen Hyd- raulikmotoren in besonders vorteilhafter Weise dadurch ermöglicht wird, dass die Sonnenräder an Hohlwellen für die Durchführung von Hydraulikleitungen zu am nachfolgenden schwenkbaren Aus- legerarmteil angeordneten Hydraulikmotoren angeordnet sind.
Ein besonders geringer Platzbedarf für den Auslegerarm ergibt sich dadurch, dass das abtrei- bende Hohlrad der ersten Getriebestufe und das festverbundene Hohlradteil des Planetengetriebes des äusseren Auslegers in der selben vertikalen Ebene angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Aus- führungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Schrämmaschine, Fig. 2 einen Schnitt durch die Getriebe in den Schräm- bzw. Auslegerarmteilen und Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles lll der Fig. 1 teil- weise im Schnitt.
In Fig. 1 ist eine Schrämmaschine 1 dargestellt, deren stationärer Maschinenrahmen mit 2 bezeichnet ist.
Relativ zu dem kastenförmigen Maschinenrahmen 2 verschiebbar ist ein in der Seitenansicht L-förmiger Schlitten, dessen aufwärts ragender als Portal ausgebildeter Endbereich mit 3 bezeich- net ist. Der Schlitten umgreift über Laschen 4 ein Führungsrohr 5, welches wiederum mit dem starren Maschinenrahmen 2 verbunden ist. Der Schlitten und insbesondere das portalartige Ende 3 des Schlittens, an welchem die Auslegerarme 6 und 7 um Schwenkachsen 8 und 9 rotierbar gelagert sind, lässt sich insgesamt relativ zum Maschinenrahmen 2 in Richtung des Doppelpfeiles 10 zur Ortsbrust verschieben, ohne dass hiebei die Maschine selbst mit ihrem Raupenfahrwerk 11 verfahren werden muss.
Mit 12 ist schematisch eine Ankerbohr- und -setzeinrichtung angedeutet. Um den Abstand a zwischen den Positionen, in welchem die Ankerbohr- und -setzeinrichtung 12 zur Wirkung gelangt und der Ortsbrust 30 so gering wie nur möglich zu halten, verbleibt für die Auslegerarmteile 6,7 ihren jeweiligen Antrieb, einen Schrämmotor 13 und einen Schrämkopf 14 nur geringer Platz, wobei die Baumasse in axialer Richtung nur durch entsprechende Konstruktion des Antriebes und des Getriebes für die Auslegerarmteile 6 und 7 entsprechend verringert werden kann. Die Details dieses Antriebes sind in Fig. 2 dargestellt.
In Fig. 2 ist ersichtlich, dass am Portal 3 um eine Achse 8 schwenkbar ein erster Auslegerarm- teil 6 angeordnet ist. Für den Antrieb ist ein Hydraulikmotor 15 vorgesehen, welcher über einen
Getriebezug 16 mit einem Sonnenrad 17 verbunden ist. Der Getriebezug 16 kann hiebei beispiels- weise als Kettenantrieb gebildet sein.
Das Sonnenrad 17, welches somit mit dem Antriebsmotor 15 in Verbindung steht, kämmt mit
Planetenrädern 18, welche gemeinsam mit ihrem Träger umlaufen. Das Hohlrad, in welches die
Planetenräder 18 eingreifen, ist geteilt ausgebildet, wobei ein erster Hohlradteil 19 ortsfest mit dem
Portal 3 verbunden ist, womit die Planetenräder 18 zum Umlauf um die Achse 8 angetrieben werden. Der Abtrieb erfolgt über den zweiten Hohlradteil 20, welcher wieder ortsfest mit dem ersten schwenkbaren Auslegerarmteil 6 verbunden ist. Die Anzahl der Zähne in den Hohlradteilen
19 und 20 differiert voneinander, sodass bei einheitlich ausgebildeten Planetenrad 18 hier eine entsprechende Geschwindigkeitsreduktion erfolgt und ein hohes Übersetzungsverhältnis eingestellt wird.
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In analoger Weise ist der Antrieb für den zweiten Auslegerarmteil 7 ausgebildet. Der Hydraulik- motor ist hier mit 21 bezeichnet und treibt ein zentrales Sonnenrad 22 an. Bei der Darstellung dieses Sonnenrades 22 ist ersichtlich, dass dieses Sonnenrad hohl ausgebildet ist und eine axiale Bohrung 23 für die Durchführung von Hydraulikleitungen aufweist, welche durchwegs geschützt im Inneren der Auslegerarmteile 6 und 7 angeordnet sein können und auch zum Schrämantrieb für den Schrämkopf 14 führen. Eine Drehdurchführung für die Versorgungsleitungen ist dabei mit 29 bezeichnet.
Mit dem Sonnenrad 22 kämmen wiederum Planetenräder 24, wobei das aussenliegende Hohl- rad wiederum zweiteilig ausgebildet ist. Der Hohlradteil 25 ist wiederum drehfest mit dem Ausleger- armteil 6 verbunden, wohingegen der zweite Teil des Hohlrades 26 drehfest mit dem Ausleger- armteil 7 verbunden ist. Bedingt durch die Differenz der Anzahl der Zähne in den Hohlradteilen 25 und 26 gelingt es wiederum eine hohe Untersetzung auszubilden, wobei mit entsprechend klein- bauenden Hydraulikmotoren 21 bzw. 15 das Auslangen gefunden wird und trotzdem die erforder- lichen Stützkräfte und Reaktionskräfte sicher aufgenommen werden können.
Bei der Darstellung nach Fig. 3 sind teilweise im Schnitt die Planetenräder und die jeweiligen Hohlräder ersichtlich. Die Planetenräder sind jeweils an gemeinsamen Trägern gelagert und können je nach Zahnzahl der jeweiligen Hohlradteile im Sinne des Doppelpfeiles 27 umlaufen. Im übrigen wurden in der Darstellung nach Fig. 3 die Bezugszeichen der vorangehenden Figuren bei- behalten, Zusätzlich zu dem stirnseitigen Portal 3 sind nun die Rahmenholme 28 der Schlitten- konstruktion ersichtlich, weiche an den Rohren 5 in Maschinenlängsrichtung verschieblich geführt ist. Weiters ist das Kastenprofil des starren Maschinenrahmens 2 deutlich ersichtlich, dass der stationäre Maschinenrahmen 2 als Kastenprofil ausgebildet ist und einen Streckenförderer 30 auf- nimmt, welcher im kastenförmigen Profil in Längsrichtung der Maschine verschieblich gelagert ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Einrichtung zum Schneiden bzw. Schrämen von Material an einer im wesentlichen ebenen
Abbaufront mit einem Schrämwerkzeug, welches an einem aus wenigstens zwei relativ zueinander verschwenkbaren Auslegerarmteilen (6,7) bestehenden schwenkbaren Aus- legerarm rotierbar gelagert ist, wobei die Schwenkachse des Auslegerarmes und die
Schwenkachsen (8,9) der Auslegerarmteile (6,7) die Ortsbrust durchsetzen, dadurch gekennzeichnet, dass koaxial zu den Schwenkachsen (8,9) der Auslegerarme bzw. der
Auslegerarmteile (6,7) Planetengetriebe angeordnet sind, welche die Drehzahl von Dreh- antrieben für den Schwenkantrieb auf eine verringerte Schwenkgeschwindigkeit des Aus- legerarmes bzw. der Auslegerarmteile (6,7) reduzieren.