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Die Erfindung betrifft eine Ballenabrollmaschine für Heu, Stroh oder Silagegut mit einem Kratzboden und einer Auflösevorrichtung für den Ballen, wobei die Zufuhr und Bewegung der Ballens mittels des Kratzbodens erfolgt, der gegebenenfalls mit Querleisten ausgerüstet ist und die Auflösevorrichtung Zinken aufweist.
Eine derartige Ballenabrollmaschine ist aus der DE 25 56 234 A bekannt. Die Auflösevorrichtung ist ein Schrägförderer, der im wesentlichen aus parallel zueinander verlaufenden Gurten und dazwischen angeordneten Zinken besteht. Die Auflöseleistung dieser als kombinierter Transport- und Auflösevorrichtung konzipierten Maschine ist trotz relativ hohem Energieeinsatz nur gering, da die Zinken des Schrägforderers zufolge dessen Konstruktion nur geringe Eingriffstiefe haben können.
In den letzten Jahren ist man in der Landwirtschaft mehr und mehr dazu übergegangen, Heu, Stroh und Silagegut in Ballenform zu handhaben. Es können diese im wesentlichen zylindrischen Ballen dabei umwickelt sein oder durch Verpressen in ihre Form gebracht und so stabilisiert worden sein. Die Vorteile dieser Technik sind unbestritten, doch gibt es bis heute Probleme bei der Benutzung derartiger Ballen.
Entsprechende Abrollmaschinen weisen entweder, so wie von Calvet oder Kuhn, Kratzbodenketten auf, die mit Leisten und Zähnen bestückt sind und die Ballen bewegen und auflösen. Der Hauptvorteil dieses Systems liegt im geringen Leistungsbedarf, der Nachteil daran, dass stark gepresste Ballen oder im Winter gefrorene Ballen nur sehr schwer, langsam und zum Teil gar nicht abgewickelt werden können.
Andere Systeme, wie die von Wolvo, Castor und RONDO-DAN arbeiten mit speziellen Schneiden oder Fräsen und weisen dabei einen Kratzboden auf, der nur dazu dient, den Gutballen zur Zerkleinerungs- und Auflösevorrichtung zu bringen. Dieses System arbeitet auch bei stark gepressten Ballen und bei gefrorenen Ballen zufriedenstellend, benötigt aber eine sehr hohe Antriebsleistung, die nicht überall zur Verfügung steht
Besteht daher ein Bedarf an einem System, das mit geringer Antriebsleistung auch in der Lage ist, gefrorene oder stark gepresste Ballen mit genügender Auflöseleistung zu schaffen.
Die Erfindung bezweckt eine Ballenabrollmaschine zu schaffen, die tatsächlich mit geringer Antriebsleistung eine hohe Auflöseleistung erzielt und sieht erfindungsgemäss vor, dass Zinken federnd ausgebildet bzw. befestigt sind, und dass sie eine Drehbewegung im wesentlichen um eine Achse, die parallel zur Ballenachse liegt, vollführen und dabei zumindest in dem dem Ballen zugewandten Quadranten ihrer Bewegung durch Schlitze in einer Abdeckung treten.
Durch diese Massnahme können die Zinken bei zu grossem Widerstand des Ballens federnd hinter die Abdeckung zurücktreten, so dass es nicht notwendig ist, eine Antriebsleistung vorzusehen, die jedenfalls eine Bewegung und ein Eindringen der Zinken in den Ballen gestattet, wobei aber durch die Federkraft sichergestellt ist, dass der Gutballen ausreichend aufgelockert und aufgelöst wird.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. 1 eine erfindungsgemässe Ballenabrollmaschine im Schnitt normal zur Ballenachse und die Fig 2 eine Ansicht ähnlich der Fig. 1 für eine erfindungsgemässe Ballenabrollmaschine, die fahrbar ausgebildet ist
Eine erfindungsgemässe Ballenabrollmaschine besteht im wesentlichen aus einer Auflösevorrichtung 5 und einem Kratzboden 6, die passend auf einem Gestell 7 montiert sind. Der Kratzboden 6 weist bevorzugt QuerTeisten 4 auf, mit denen ein Gutballen 8 zur Auflösevorrichtung 5 gebracht wird.
Diese Auflösevorrichtung 5 besteht im wesentlichen aus einer drehbar gelagerten Welle 2, an der eine Vielzahl von Zinken 1 federnd befestigt sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Reihen von Zinken 1 im gleichen Abstand von jeweils 900 entlang des Umfanges verteilt, diese können jedoch auch in einer anderen Anzahl und damit einem anderen Winkelabstand zueinander angeordnet sein und es müssen die im axialen Abstand voneinander angeordneten Zinken nicht zueinander fluchtend angeordnet sein, sondern können mit einem Winkelversatz angeordnet sein, um die Ausbildung von Belastungsspitzen beim gleichzeitigen Auftreffen auf den Gutballen 8 zu vermeiden.
Die Welle 2 ist vor einem Kontakt mit dem Gut und dem Gutballen 8 durch ein Abstreifblech 3 geschützt, das in jeweils den Ebenen, in denen Zinken 1 vorgesehen sind, schlitzförmige
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Ausnehmungen aufweist, durch die die Zinken 1 durchtreten können. Das Abstreifblech 3 weist eine Form und eine Dimensionierung auf, die es den Zinken 1 ermöglicht, in dem Bereich, in dem sie sich am nächsten zum Gutballen 8 befinden, aus dem Blech durch die Schlitze durchzutreten und so die Auflösung des Gutballens 8 zu bewirken
Durch das Abstreifblech 3 kann es zu keiner zu starken Anpressung des Gutballens 8 an die Welle 2 bzw an die mit ihr mitrotierenden Teile der Auflösevorrichtung 5 kommen, so dass die Antriebsleistung für die Auflösevorrichtung 5 gering gehalten werden kann.
Ohne Abstreifblech 3 erfolgt auch bei hohen Anpressdrucken des Gutballens 8 selbst bei grosser Antriebsleistung der Auflösevorrichtung 5 keine wesentliche Erhöhung der Auflöseleistung, sondern es wird die zusätzliche Antriebsleistung nur zum Überwinden des hohen Anpressdruckes und der damit verbundenen Reibung dissipiert.
Man erreicht durch die Verhinderung dieser reinen Verlustleistung mit der erfindungsgemässen Vorrichtung auch mit geringen Antriebsleistungen sehr hohe Auflöseleistungen
Dazu kommt, dass durch die federnde Ausgestaltung der Zinken 1 nicht die Gefahr besteht, dass diese im Gutballen 8 stecken bleiben, wenn die Anbtriebsleistung fur gefrorene oder stark gepresste Gutballen 8 zu gering ist, da dann die Zinken 1 durch das Federn hinter die geschlitzte Abstreifwand 3 treten, aber noch immer mit der Federkraft an der Auflösung des Gutballens 8 arbeiten
Die Zinken 1 können entweder in sich federnd ausgebildet sein oder sie sind, was bevorzugt wird, an ihrem wellennahen Ende als Schraubfeder ausgebildet, die auf Torsion beansprucht wird, es kann selbstverständlich auch eine Kombination beider Federmöglichkeit vorgesehen sein.
Die Kratzbodenvorrichtung 6 ist aus der Landmaschinentechnik seit langem bekannt und bedarf keiner näheren Erlauterung. Zur Auflösevorrichtung 5 kann gesagt werden, dass sie Ähnlichkeiten mit den Pick-up-Trommeln der Ladewägen aufweist, wobei aber die auftretenden Kräfte und Fördervolumina ganz andere sind.
In Fig. 1 und speziell in Fig 2 ist eine bevorzugt hydraulische Hebevorrichtung 9 für einen Gutballen 8 dargestellt. Derartige Hebevorrichtungen sind auch bei der eingangs genannten vorbekannten Ballenauflösevorrichtungen in ähnlicher Form in Verwendung
In Fig. 2 ist die Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit einer Hebevorrichtung 9 in zwei Stellungen eingezeichnet Diese Hebevorrichtung 9 ist samt Ballenabrollmaschine bei der Variante gemäss Fig.
2 um eine Hochachse 10 drehbar auf einem Anhänger montiert. Die Vorrichtung gemäss Fig. 1 ist an der Dreipunktaufhängung eines Traktors befestigbar
Das durch die Auflösevorrichtung 5 vom Gutballen 8 abgetrennte Gut 11 wird von den Zinken 1 über das Abstreifblech 3 aus dem Bereich der Auflösevorrichtung 5 gebracht und kann beispielsweise direkt in eine Futterrinne fallen, entlang der sich die Ballenauflösevorrichtung, während sie den Gutballen 8 abrollt, entlang bewegt. Ein Förderband, dass das herabfallende, abgetrennte Gut 11 zu einer gewünschten Abladestelle bringt, ist selbstverständlich ebenfalls anwendbar.
In einer Ausgestaltung der Erfindung, die keine Hebevorrichtung 9 aufweist, sind die Bordwände 12 abklappbar oder abnehmbar ausgebildet, um beispielsweise mittels eines Traktors mit Frontlader oder mit Ballenspiess leicht und problemlos beladen werden zu können.
Es wird bevorzugt, dass die federnden Zinken 1 um eine Welle 2 kreisen, doch ist es durchaus möglich, in Analogie zu den Ladewegen, die Zinken 1 entlang einer Kulisse zu verfahren und während ihrer Bewegung zu verschwenken, um zu unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten und Eingriffswinkeln mit dem Gutballen 8 zu kommen. Wesentlich ist aber auch dabei, dass die Zinken 1 so federnd ausgestaltet sind, dass sie zumindest im wesentlichen hinter die Abstreifwand 3 treten können, wenn der Widerstand beim Eindringen bzw. beim Bewegen im Gutballen 8 zu gross wird.
Der Antrieb, sowohl für den Kratzboden 6 als auch die Auflösevorrichtung 5, kann mittels Hydraulikmotors oder von der Zapfwelle abgeleitet werden und ist in Kenntnis der Erfindung vom Fachmann der Landmaschinentechnik leicht auszulegen und aus den vorhandenen standardmässig angebotenen Antrieben auszuwählen.
Das Abstreifblech 3 muss nicht unbedingt aus Blech bestehen, es kann Scheuerleisten oder Rippen od dergl. aufweisen, um leicht und doch stabil zu sein. Um den Zutritt von Schmutz zur Welle 2 zu verhindern, ist es vorzugsweise, so wie dargestellt, bis unter die Welle 2 bzw. unter das
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Untertrum des Kratzbodens 6 gezogen, doch muss dies nicht der Fall sein. Es kann, speziell für einen leichteren Zugang zur Welle 2, mehrteilig aufgebaut sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ballenabrollmaschine für Heu, Stroh oder Silagegut mit einem Kratzboden und einer
Auflösevorrichtung für den Gutballen, wobei die Zufuhr und Bewegung der Gutballens mittels des Kratzbodens erfolgt, der gegebenenfalls mit Querleisten, ausgerüstet ist und wobei die Auflösevorrichtung Zinken aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (1) federnd ausgebildet oder gelagert sind und eine Drehbewegung im wesentlichen um eine
Welle (2), die parallel zur Ballenachse liegt, vollführen und dass ein Abstreifblech (3) zumindest in dem dem Gutballen (8) zugewandten Umfangsbereich im wesentlichen zylindrisch um die Welle (2) verläuft, und dass die Zinken (1) im Laufe ihrer Bewegung durch Schlitze im Abstreifblech (3) treten.