AT404537B - Zitzenbecher - Google Patents

Description

AT 404 537 B

Die Erfindung bezieht sich auf einen Zitzenbecher zur Ftüssigkeitsbehandlung von Milchtier2itzen, bestehend aus einem elastisch zusammendrückbaren Vorratsbehälter für die Behandlungsflüssigkeit und einem am Vorratsbehälter festschraubbaren Tauchbecher für die zu behandelnde Zitze, wobei der gegenüber dem Vorratsbehälterinneren geschlossene Tauchbecher eine Sprüheinrichtung mit um den Becherumfang verteilten, über eine Steigrohrverbindung vom Vorratsbehälter her flüssigkeitsbeaufschlagbaren Spritzdüsen aufweist.

Diese Zitzenbecher dienen zur Reinigung, Desinfektion und Pflege der Zitzen von Milchtieren vor und nach dem Melken, wobei aufgrund der immer strengeren Hygieneverordnungen die Zitzenreinigung steigenden Ansprüchen genügen muß, so daß beispielsweise eine Mehrfachverwendung von Reinigungs- und Desinfektionslösungen wegen der Gefahr einer Inaktivierung oder Kontaminierung der Lösung nicht mehr befriedigt. Die zur Zitzenbehandlung erforderliche Menge an Behandlungsflüssigkeit wird daher heute meist nur einmal verwendet und dann verworfen, wodurch allerdings der Verbrauch an Behandlungsflüssigkeit entsprechend steigt und ein häufiges Nachfüllen des Vorratsbehälters notwendig macht, was nicht nur zeitaufwendig und umständlich, sondern vor allem auch unwirtschaftlich und umweltbelastend ist.

Ein solches Einmal-Verwendungssystem läßt sich beispielsweise durch eine aus der DE 29 46 764 A beschriebene Vorrichtung zum Desinfizieren von Zitzen durchführen, bei der der Tauchbecher auf den Vorratsbehälter aufgeschraubt ist und eine Ringleitung mit radial einwärts gerichteten Düsen zur Spritzbehandlung der Zitzen aufnimmt. Die Ringleitung wird über ein Steigrohr mit Behandlungsflüssigkeit versorgt, welches Steigrohr innerhalb des Bechers zusätzlich eine auf die Zitzenkuppe gerichtete Mündung aufweist. Diese Vorrichtung ist recht unhandlich, bringt aufgrund des zylindrisch geformten Tauchbechers trotz der Sprüheinrichtung einen beträchtlichen Flüssigkeitsverbrauch mit sich, zeigt wegen der Flüssigkeitsversorgung der Sprüheinrichtung über eine einzige an ein Steigrohr angeschlossene Zuleitung eine nur ungenügende Reinigungswirkung und kann darüber hinaus durch das sich in den Tauchbecher öffnende Steigrohr ein Rückfließen der verbrauchten Behandlungsflüssigkeit nicht verhindern.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Zitzenbecher der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der eine praxisgerechte, schnelle und sichere Reinigung und Desinfektion der Zitzen erlaubt und dabei sparsam im Flüssigkeitsverbrauch bleibt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der in an sich bekannter Weise als in die Vorratsbehälteröffnung einhängbarer Einsatz vorgesehene Tauchbecher im oberen Randbereich mit die Spritzdüsen bildenden Wandbohrungen versehen ist, die an der Becheraußenseite jeweils an ein eigenes Steigrohr anschließen. Diese jeweils für sich flüssigkeitsbeaufschlagbaren Spritzdüsen ergeben aufgrund ihrer Umfangsverteilung ein sternförmiges Sprühbild, das den gesamten Umfang der Zitzenwand erfaßt und mit Druck abspült. Auch bei vergleichsweise geringer Flüssigkeitsmenge kommt es durch den Flüssigkeitsdruck zu einer hohen Ablösekraft und hervorragenden Reinigungswirkung und durch das Eintauchen der Zitzenkuppe in die sich am Becherboden sammelnde Behandlungsflüssigkeit ist auf jeden Fall die entsprechende Reinigung und Behandlung der Mündung des Strichkanals als wichtigster Zitzenteil gewährleistet. Dabei bleibt der Zitzenbecher durch den in den Vorratsbehälter eingehängten Tauchbecher handlich und aufgrund der freien Becheröffnung auch leicht und schnell zu handhaben. Durch die Wahl der Bohrungsdurchmesser können der Flüssigkeitsverbrauch und der Sprühdruck im gewünschten Ausmaß beeinflußt und zudem eine Anpassung der Sprüheinrichtung an unterschiedliche Viskoseeigenschaften der Behandlungsflüssigkeit vorgenommen werden und, da der Becherboden durch kein Steigrohr durchdrungen wird und sich die Düsenöffnungen im oberen Randbereich befinden, besteht keine Gefahr eines Rückspülens der verbrauchten Flüssigkeit in den Vorratsbehälter.

An sich wäre es möglich, die Düsenbohrungen radial einwärts auf die Zitze auszurichten, was aber den Herstellungsvorgang erschwert. Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich nun, wenn der Tauchbecher im oberen Randbereich einen umlaufenden, stufenförmig sich erweiternden Düsenraum bildet, in dessen Bodenfläche die axial angeordneten Wandbohrungen münden und in den von oben ein Leitring mit einer den Mündungen gegenüberliegenden Umlenkfläche für die Sprühstrahlen einsteckbar ist. Diese Tauchbecher lassen sich ohne aufwendige Werkzeuge als Kunststoffspritzteile herstellen und führen aufgrund der Umlenkung der axial aufwärts aus den Wandbohrungen ausgespritzten Flüssigkeitsstrahlen entlang der Umlenkflächen des Leitringes nicht nur zu einer gewünschten Sprührichtung zur Becherachse hin, sondern auch zu einer besseren Verteilung der Sprühstrahlen in Umfangsrichtung, so daß schon mit wenigen Bohrungen, beispielsweise fünf Bohrungen eine die gesamte Zitzenoberfläche erfassende Sprühwirkung mit hoher Ablösekraft gegeben ist. Läuft dabei die Umlenkfläche radial einwärts mit einer bodenseitigen Schräge zur Achsnormalen aus, wird ein Ausspritzen der Flüssigkeit über den Becherrand vermieden und außerdem die Spritzwirkung axial zum Boden hin vergleichmäßigt. 2

Claims (4)

1. AT 404 537 B Günstig ist es weiters, wenn der Tauchbecher in an sich bekannter Weise eine an die Zitzenform angepaßte Form aufweist, so daß zwischen eingeführter Zitze und Becherinnenwand nur ein schmaler Leerraum verbleibt und sich auch schnell eine ausreichende Bodenfüllung des Bechers zur Behandlung des Zitzenkuppenbereiches mit dem Strichkanal einstellt. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise anhand eines Axialschnittes durch einen erfindungsgemäßen Zitzenbecher näher veranschaulicht. Ein Zitzenbecher 1 zur Flüssigkeitsbehandlung von Zitzen besteht aus einem elastisch 2usammen-drückbaren Vorratsbehälter 2 für die Behandlungsflüssigkeit und einem in die Vorratsbehälteröffnung 3 einhängbaren Tauchbecher 4, der in seiner Form an die Zitzenform angepaßt ist und in den die zu behandelnde Zitze eingeführt wird. Der als zum Vorratsbehälterinneren hin geschlossener Einsatz ausgebildete Tauchbecher 4 liegt mit einem auswärts abgewinkelten Randbord 5 am oberen Öffnungsrand 6 der Behälteröffnung 3 auf und ist mit einer Überwurfmutter 7 am Vorratsbehälter 2 festgeschraubt. Der Tauchbecher 4 ist mit einer Sprüheinrichtung 8 ausgestattet, die im oberen Randbereich umfangseitig verteilte Wandbohrungen 9 als Spritzdüsen und den Spritzdüsen zugeordnete Steigrohre 10 umfaßt. Der Tauchbecher 4 bildet im oberen Randbereich einen umlaufenden, stufenförmig sich erweiternden Düsenraum 11, in dessen Bodenfläche 12 die axial verlaufenden Wandbohrungen 9 münden, wobei an der Außenseite Steckansätze 13 für den Steigrohransatz angeformt sind. In den Düsenraum 11 ist von oben ein Leitring 14 passend einsteckbar, der zusammen mit dem Tauchbecher 4 über die Überwurfmutter 7 befestigt wird. Der Leitring 14 weist eine den Mündungen der Wandbohrungen 8 gegenüberliegende Umlenkfläche 15 auf, die die hochspritzenden Flüssigkeitsstrahlen radial einwärts und abwärts umlenkt. Dazu läuft die Umlenkfläche 15 radial einwärts mit einer zur Achsnormalen N um einen spitzen Winkel α bodenseits geneigten Schräge aus. Der erfindungsgemäße Zitzenbecher 1 erlaubt eine sparsame und doch gründliche Reinigung und Pflege der Zitzen, die beim Eintauchen in den Tauchbecher 4 durch Zusammendrücken des Vorratsbehälters 2 über die durch die Steigrohre 10 flüssigkeitsbeaufschlagten Wandbohrungen 9 mit Reinigungsflüssigkeit besprüht werden, wobei die Sprühstrahlen über die Umlenkfläche 15 des Leitringes 14 auf die Zitze gerichtet und dabei umfangseitig und axial verteilt werden. Die an die Zitzenform angepaßte Becherform ergibt nur einen geringen Freiraum zwischen Zitze und Becher, so daß sich der Becher schnell bodenseits anfüllt und auch ein Tauchreinigen der Zitzenkuppe gewährleistet. Nach der Zitzenbehandlung wird die verbrauchte Behandlungsflüssigkeit ausgekippt, ohne daß ein Rückfließen der benützten Behandlungsflüssigkeit in den Vorratsbehälter zu befürchten ist. Patentansprüche 1. Zitzenbecher zur Flüssigkeitsbehandlung von Milchtierzitzen, bestehend aus einem elastisch zusam-mendrückbaren Vorratsbehälter für die Behandlungsflüssigkeit und einem am Vorratsbehälter fest-schraubbaren Tauchbecherfür die zu behandelnde Zitze, wobei der gegenüber dem Vorratsbehälterinneren geschlossene Tauchbecher eine Sprüheinrichtung mit um den Becherumfang verteilten, über eine Steigrohrverbindung vom Vorratsbehälter her flüssigkeitsbeaufschlagbaren Spritzdüsen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der in an sich bekannter Weise als in die Vorratsbehälteröffnung (3) einhängbarer Einsatz vorgesehene Tauchbecher (4) im oberen Randbereich mit die Spritzdüsen bildenden Wendbohrungen (9) versehen ist, die an der Becheraußenseite jeweils an ein eigenes Steigrohr (10) anschließen.
2. 2. Zitzenbecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchbecher (4) im oberen Randbereich einen umlaufenden, stufenförmig sich erweiternden Düsenraum (11) bildet, in dessen Bodenfiäche (12) die axial angeordneten Wandbohrungen (9) münden und in den von oben ein Leitring (14) mit einer den Mündungen gegenüberliegenden Umlenkfläche (15) für die Sprühstrahlen einsteckbar ist.
3. 3. Zitzenbecher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die Umlenkfläche (15) radial einwärts mit einer bodenseitigen Schräge (a) zur Achsnormalen (N) ausläuft.
4. 4. Zitzenbecher nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet daß der Tauchbecher (4) in an sich bekannter Weise eine an die Zitzenform angepaßte Form aufweist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 3