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Die Erfindung betrifft ein Abzugssystem für Handfeuerwaffen, bei dem auf einer Nase eines gefederten Schlagbolzens, ein in Laufrichtung weisender Vorsprung, und auf einem im wesentlichen vertikal oder horizontal angeordneten, als Hebel, Schieber oder Kulisse geführten, gefederter Anschlagteil ein entgegen der Laufrichtung weisender Vorsprung, angeordnet ist.
Bei bekannten Ausführungsformen mit einem Spannabzugsystem - Double Action (DA) - ist in der Praxis für den wichtigen ersten Schuss ein langer Abzugsweg und ein hohes Abzugsgewicht zu bewältigen ; auch ist dabei kein Druckpunkt erkennbar. Weitere Schüsse mit vorgespanntem System - Single Action (SA) - bringen eine total entgegengesetzte Abzugscharakteristik, nämlich einen kurzen Abzugsweg mit einem geringen Abzugsgewicht, mit sich. Daraus ergibt sich, dass in einer praxisnahen Stresssituation die Treffsicherheit einerseits für den ersten Schuss (DA- Version) und nicht selten auch den zweiten Schuss (SAVersion) sehr gering ist. Zum Beherrschen der unterschiedlichen Abzugscharaktenstika, die sich zwischen einem in DA und SA abgegebenen Schuss ergeben, ist ein hoher Trainingsaufwand erforderlich.
Eine andere Ausführungsform betrifft ein permanentes Spannabzugsystem - Double Action Only (DAO) -, das ausschliesslich eine Schussabgabe mit langem Abzugsweg und hohem Abzugsgewicht, also nach DA- Version, gestattet. Die Treffsicherheit ist noch mehr herabgesetzt ; ein ungemein hoher Trainingsaufwand ist für eine einigermassen zielsicher Schussabgabe erforderlich.
Eine bekannte Ausführungsform (HECKLER & KOCH) ist mit einer Spannleiste versehen, die im wesentlichen vom Mittel-und Ringfinger der Schusshand vor Abgabe eines Schusses zu betätigen ist.
Sämtliche Schüsse werden in SA-Manier abgegeben. Das Problem liegt dabei, den Zeigefinger (Abzugsfinger) von den übrigen Fingern der Schusshand getrennt zu bewegen ; Fehlbedienungen sind vorprogrammiert, die zu unbeabsichtigter Schussabgabe führen.
Eine andere bekannte Ausführungsform (GLOCK) betrifft ein teilgespanntes Spannabzugsystem - SAFE ACTION- ; wo ein im wesentlichen parallel zur Bewegungsbahn des Schlagbolzens oder des Hammers geführter Anschlag vorhanden und die Ausgangslage des Anschlages an einer Zwischenstelle der Bewegungsbahn des Schlagbolzens bzw. Hammers vorgesehen ist. Der Abzugsweg und das Abzugsgewicht sind bei jedem Schuss gleich gross und geringer, als die Kraft zum Spannen des Schlagbolzens bei anderen Abzugssystemen. Der teilvorgespannte Schlagbolzen erbringt keine Verkürzung des Abzugsweges, sondern hat nur den Vorteil, dass das Abzugsgewicht nicht über den gesamten Abzugsweg anfällt, sondern nur zu einem bestimmten Teil des Abzugsweges.
Dieses DA - System Ist extrem gewöhnungsbedürftig und trainingsintensiv, da ab dem Beginn der Teilspannung bzw. des Druckpunktes bis zur Schussaustösung ein
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tatsächliche Schussauslösung, bedingt durch den langen Abzugsweg bzw. Auslöseweg, zum "Verreissen" des Abzuges verleitet.
Die Patentschrift, EP 268 276 A2 (COLT IND.) weist spitzartige Vorsprünge auf, die keinesfalls den Sinn und den Zweck der nachstehend beschriebenen Erfindung erfüllen. Die Konstruktion ist für Waffen mit Singe Action Abzug vorgesehen, deren Nachteile eingangs beschrieben sind.
Die Patentschrift, WO 91/09264 A 1 (COLT MANUF.), weist einen nachgiebigen Vorsprung am Schlagbolzen auf, der für eine Double Action Only System typisch ist. Die Nachteile dieses Systems sind eingangs beschrieben worden.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein DA - Abzugssystem mit gleichbleibend günstiger Abzugscharakteristik vom ersten bis zum letzten Schuss und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Abzugsweg, Abzugsgewicht und Druckpunkt unter Beibehaltung der Sicherheitsaspekte, die eine unbeabsichtigte Schussauslösung hintanhalten, zu gestalten.
Erfindungsgemäss wird dieses DA - Abzugssystem erreicht, indem sich der Schlagbolzen oder Hammer in einem derartig gespannten Zustand befindet, dass die Kraft der Schlagbolzenfeder oder Hammerfeder zum Auslösen eines Schusses ausreicht. Im bezeichneten gespannten Zustand ist ein eindeutiger Druckpunkt feststellbar, da auf der Nase des Schlagbolzens und auf dem Anschlagteil gegenläufig angeordnete Vorsprünge ausgebildet sind, die bei Betätigung des Abzuges auf einer günstigen Abzugsweg- bzw.
Auslöseweg-Strecke aneinander vorbeigleiten, wobei dabei der gefederte Schlagbolzen oder Hammer, bedingt durch das von den Vorsprüngen verursachte Zurücksetzen des gefederten Schlagbolzens in Spannrichtung, dieser eine zusätzliche Spannung erfährt. Gekoppelt mit einer Zündstift-, Fall - und Abzugssicherung und (oder) einer Abzugssicherung, wie In der Anmeldung vom 13. 12. 1995, ZI. A 2014/95, dargestellt, ist ein effektives Schussauslösen mit grösster Treffsicherheit gegeben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass ein auf einer Nase --2-- eines gefederten Schlagbolzens (1) in Laufrichtung weisender, im wesentlichen halkreisartiger Vorsprung --3-- auf einen im wesentlichen vertikal oder horizontal angeordneten als Hebel, Schieber oder Kulisse geführten, gefederten Anschlagteil --4-- trifft, der einen entgegen der Laufrichtung weisenden Vorsprung --5-- aufweist.
Der Abzug ist mittels eines Verbindungsstückes mit dem Anschlagteil verbunden. Durch Druckausübung auf
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den Abzug wird nach Ende des Vorzugweges der Druckpunkt erreicht (die Sicherungen werden damit deaktiviert), und durch weitere Druckausübung auf den Abzug wird der Beginn des Auslöseweges erreicht
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--5-- des Anschlagteils --4--,Vorsprünge --3-- und --5-- verursachte zusätzliche Spannposition. Nach Überwinden des Vorsprunges--3-- erfolgt die Schussauslösung durch den gefederten Schlagbolzen --1--.
Danach kehrt der als Hebel, Schieber oder Kulisse geführte Anschlagteil --4-- mit seinem Vorsprung --5-- durch Federkraft in seine obere Ausgangslage zurück, wobei bei Loslassen des Abzuges dieser bei gleichzeitiger Aktivierung sämtlicher Sicherungen wieder in seine Ausgangslage zurückgleitet.
In der bevorzugten Ausführungsform sind die Vorsprünge --3-- und --5-- im wesentlichen halbkreisartig ausgeformt. Ergänzt wird die bevorzugte Ausführungsform der Abzugseinnchtung von einer bereits bekannten Zündstift-, Fall- und Abzugssicherung und (oder) einer Abzugssicherung, die am 13. 12. 1995 unter ZI. A 2014/95, zum Patent angemeldet wurde.
Eine Variante der bevorzugten Ausführungsform unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, dass die Vorsprünge --3-- und --5-- rollen- oder radartig beweglich auf einer im wesentlichen horizontal, quer zur Laufrichtung verlaufenden Achse angeordnet (dargestellt in der Skizze der Fig. 6) oder linear spitzartig zulaufend (dargestellt in der Skizze der Fig. 5) oder kurvenförmig spitzartig zulaufend (dargestellt in der Skizze der Fig. 4), ausgeformt sind.
Eine weiter Variante der bevorzugten Ausführungsform unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, dass ein gefederter Schlagbolzen durch einen gefederten Hammer, an dessen Schulter sich ein im wesentlichen halbkreisartiger Vorsprung befindet, zur Schussauslösung bewegt wird.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird nachstehend in der Skizze der Fig. 1 im Zustand der Schussbereitschaft, in der Skizze der Fig. 2 im Zustand der durch die Vorsprünge --3-- und --5-- verursachten zusätzlichen Spannposition und in der Skizze der Fig. 3 im Zustand der Schussauslösung gezeigt.
Die dargestellte Erfindung besteht Im wesentlichen aus einem gefederten Schlagbolzen --1-- mit einer Nase --2-- auf der ein in Laufrichtung weisender im wesentlichen halbkreisartig verlaufender Vorsprung --3--angeordnet ist und einem im wesentlichen vertikal oder horizontal angeordneten als Hebel, Schieber oder Kulisse geführten, gefederten Anschlagteil --4--, der einen entgegen der Laufrichtung weisenden, im wesentlichen halbkreisartig verlaufenden Vorsprung (5), aufweist.