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biegesteifem Material, vorzugsweise Blech, und eine verschleissfeste Deckschicht aus einer ersten aushärtbaren Masse und einem abriebfestem Granulat aufweist.
Viele mehrstöckige Altgebäude weisen Treppen aus Sandstein auf, welche im Zuge jahrelange Beanspruchung deutliche Abnützungs- und Alterungserscheinungen aufweisen. Es sind heute einige Sanierungsmassnahmen für derartige alte Treppen bekannt, welche allerdings entweder den Nachteil eines hohen Kosten- und Arbeitsaufwandes aufweisen, oder die schadhafte Treppe nur kurzfristig wieder instand setzen.
So kann beipsielsweise eine schadhafte Stufe einer Treppe durch eine neue aus dem gleichen Material ersetzt werden, was zwar die ursprüngliche Lebensdauer der Stufe wieder herstellt, allerdings eine sehr kostenspielige Sanierungsmethode darstellt. Eine andere Möglichkeit ist es, die Oberflächenschäden der Stufen mit Flüssigmörtel auszubessern. Diese billigere Sanierungsmethode weist allerdings den Nachteil auf, dass der Flüssigmörtel einerseits nicht abriebfest ist und andererseits eine schlechte Bindung mit dem zu sanierenden Untergrund eingeht Weiters ist es bekannt, die Oberfläche der schadhaften Stufe zentimeterweise abzutragen und auf die geebnete Oberfläche z. B. eine Granitplatte von beispielsweise 2 cm Stärke aufzubringen.
Diese Sanierungsmethode ist allerdings sehr arbeitsintensiv und hat den Nachteil, dass die Struktur der Altstufe geschwächt wird, sodass es In Extremfällen zu Brüchen kommen kann. Wegen dem grossen Arbeitsaufwand ist auch diese Methode relativ kostenintensiv.
In der GB 1 222 655 A wird ein Abdeckwinkel für Stufen beschneben, welcher einen abgewinkelten und biegesteifen Grundträger aufweist, auf welchen eine einzige Schicht aus einem Granulat und einer aushärtbaren Masse aufgebracht ist. Zur festen Verbindung zwischen der Deckschicht und dem Grundträger sind schwalbenschwanzartige Nuten vorgesehen, wodurch der Abdeckwinkel entsprechend dick ausgeführt sein muss. Dies hat den Nachteil, dass sich bel Aufsetzen des Abdeckwinkels die Stufenhöhe stark vergrössert, weshalb - wenn dieser Abdeckwinkel zur Sanierung von Alttreppen eingesetzt wird - eine Vorbearbeitung der Altstufen erforderlich ist. Dadurch erhöht sich der Arbeits- und Sanierungsaufwand beträchtlich. Abgesehen davon ist die Herstellung einer dicken Deckschicht aus einer aushärtbaren Masse problematisch, da die Masse zum Wegfliessen neigt.
Eine dicke Deckschicht ist auch aus spannungsmechanischen Gründen problematisch.
Wird auf die schwalbenschwanzartigen Nuten im Grundträger verzichtet, so Ist die sichere Bindung zwischen Grundträger und Deckschicht nicht mehr gewährleitst. Besonders bei häufigem Lastwechsel, weicher bei normaler Treppenbenutzung unvermeidlich ist, kommt es bei Verwendung einer dicken Deckschicht zum Ablösen, da sich das elastische Verhalten des metallenen Grundträgers und der relativ dicken Deckschicht aus einer aushärtbaren Masse grundsätzlich voneinander unterscheiden. Hinzu kommt, dass der metallene Grundträger und die Deckschicht unterschiedliche Ausdehnungsverhalten bei Temperturwechsel aufweisen, sodass die auftretenden Spannungen ebenfalls die Bindung beeinträchtigen.
Aus der US-PS 1 675 198 ist ein Gleitschutz für Treppen bekannt, der im wesentlichen aus einem auf die Treppenstufe angeschraubten Metallwinkel besteht. Der Metallwinkel weist an seiner Oberseite eine kanalförmige Ausnehmung auf, In welche ein Granulat eingegossen ist. Dieses wird einerseits durch die Kanaiunterseite und die Kanalwände, andererseits durch keilförmige Öffnungen im Metallwinkel fixiert. Der Abdeckwinkel deckt lediglich den Bereich der Stufenkante ab und könnte zur Sanierung von alten Steinstufen nur bei aufwendiger Vorbearbeitung der Altstufen verwendet werden.
Sowohl die Herstellung als auch die Montage ist wegen der komplizierten Profilierung und der vielen Teile relativ kosten- und zeitaufwendig Im Vergleich zum erfindungsgemässen Abdeckwinkel weist dieser bekannte Abdeckwinkel eine grössere Bauhöhe auf und würde durch die vielen metallischen Oberflächenbereiche auch rein optisch die ursprüngliche Treppenkonzeption wesentlich verändern. Bel Sanierungen ISt ein derartiger massiver Eingriff In die Altstruktur allerdings zumeist unerwünscht.
Aus der DE-OS 19 20 754 Ist eine Winkelschiene zum losen, rutschsicheren und tnttfesten Ablegen von Treppen und Stufen alle Art mit dafür geeigneten Belägen bekannt. Derartig lose abgelegte Teppiche, Läufer und andere Beläge dienen dazu um eine vorhandene Treppe zu schonen, um angenehm und schalldämmend begangen werden zu können, und um eine ältere Treppe zu verschönern und dekorativ zu gestalten. Diese Belägmöglichkeit für Teppiche und andere Beläge stellt allerdings keine Sanierungsmassnahme von Alttreppen dar und hat darüberhinaus den Nachteil, dass mit Belägen das optische Erscheinungsbild der Alttreppe grundlegend verändert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Abdeckwinkel zur Sanierung von Treppen von Altgebäuden zu schaffen, mit welchem bel genngem Kosten- und Arbeitsaufwand eine dauerhafte Sanierung einer Treppe eines Altgebäudes möglich ist
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Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass zwischen dem Grundträger und der Deckschicht eine eine zweite aushärtbare Masse enthaltende Grundschicht zum Ausgleich von Temperaturspannungen aufgebracht ist.
Der Abdeckwinkel wird dabei durch Auftragen einer Schicht eines aushärtbaren verschleissfesten
Materials auf einen flachen, abgewinkelten und biegesteifen Grundträger vorgefertigt, wobei eine Grund- schicht durch Aufbringen einer aushärtbaren Masse auf den biegsteifen Grundträger hergestellt wird.
Danach wird durch Aufbnngen eines Granulats und einer weiteren aushärtbaren Masse eine Deckschicht hergestellt. Der Abdeckwinkel wird vor Ort angepasst und auf der Oberfläche der ggf. geglätteten schadhaf- ten Treppenstufe befestigt. Durch die Vorfertigung des Abdeckwinkels beschränkt sich der Arbeitsaufwand vorort auf das Anpassen und die Befestigung des Abdeckwinkels.
Sehr vorteilhaft ist es, wenn das Granulat ein mineralisches Feinmaterial aus einem ähnlichen oder gleichen Material wie das der Altstufen enthält. Das mineralische Feinmaterial kann in Farbe und Farbton an die Oberfläche der ursprünglichen Treppe angepasst werden, sodass Abdeckwinkel und Treppe eine optische
Einheit bilden. Zur Erzeugung einer widerstandsfähigen Oberfläche ist vorgesehen, dass der Mischung vor dem Auftragen ein abriebfestes Granulat beigemengt wird.
In einer anderen Ausführungsvanante ist vorgesehen, dass die zweite aushärtbare Masse faserverstärkt ist. Dadurch wird einerseits eine gute Bindung mit dem Grundträger ermöglicht und andererseits die
Belastbarkeit des Abdeckwinkels erhöht. Weiters kann vorgesehen sein, dass vor der Herstellung der
Deckschicht eine Zwischenschicht aus einem in eine dritte aushärtbare Masse gebetteten abriebfesten Granulat auf die Grundschicht aufgetragen wird. Dies ist insbesondere bei hoher Beanspruchung der Treppe von Vorteil und erhöht die Verschleissfähigkeit der Oberfläche des Abdeckwinkels.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Abdeckwinkei auf eine Altstufe aufgeklebt wird, um eine dauerhafte Befestigung des Abdeckwinkels auf der Treppenoberfläche zu erreichen.
Sehr vorteilhaft ist es, wenn als Material für die aushärtbaren Massen Epoxyharz verwendet wird.
Dieses Material Ist witterungsbeständig und wird von den handelsüblichen Reinigungsmitteln nicht angeriffen. Als Granulat wird vorteilhafterweise Korund, Steinmehl, Quarz oder ähnliche Hartstoffe bzw. Mischungen dieser Stoffe, verwendet. Dies ermöglicht einen besonders widerstandsfähige Oberfläche und erhöht die Standzeit der Treppe beträchtlich.
Im Falle von relativ häufig bel Altgebäuden anzutreffenden Sandsteinstufen wird vorzugsweise Quarzsand als mineralisches Felnmatenal verwendet. Selbstverständlich kann auch Granitmehl oder ein anderes Steinmehl eingesetzt werden.
Die Erfindung wird anhand der Fig. näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäss sanierte Treppe, Fig. 2 einen erfindungsgemässen Abdeckwinkel in einer ersten Ausführungsform, Fig. 3 einen erfindungsgemässen Abdeckwinkel in einer zweiten Ausführungsform.
Funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, werden auf die schadhaften Stufen 8 der zu sanierenden Treppe 7 einen Trittstufenteil 1 a und einen Setzstufenteil 1 baufweisende Abdeckwinkel 1 aufgekebt, welche aus einem Grundträger 2 bestehen, auf dem eine Deckschicht 5' (Fig. 2) bzw. mehrere Schichten (Fig. 3) aufgebracht sind. Der Abdeckwinkel 1 wird an der grob geglätteten Oberfläche 8'der schadhaften Stufe 8 angeklebt. Die Abdeckwinkel 1 werden einheitlich in grösserer Stückzahl mit der der Stufentiefe entsprechenden Breite B und der Stufenbreite entsprechenden Länge L vorgefertigt und beschichtet und vorort ggf. an die zu sanierenden Stufen 8 durch Abschneiden bzw. Abschleifen angepasst. Der Arbeitsaufwand vorort Ist damit minimal, sodass eine Alttreppe in kürzester Zelt sanierbar ist.
In der in Fig. 2 gezeigten einfachen Ausführungsvariante der Erfindung ist auf die Oberfläche des metallischen Grundkörpers 2'ein Gemisch aus einer aushärtbaren Masse, mineralischem Feinmaterial und abriebfestem Granulat aufgebracht. Das Granulat kann beispielsweise Korund, Steinmehl, Quarz oder ähnliche Hartstoffe bzw. Mischungen dieser Materialien sein, wobei mengenmässig die mineralischen Bestandteile überwiegen. Dadurch wird eine sehr robuste und widerstandsfähige Oberfläche erreicht.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante weisen die vorgefertigten Abdeckwinkel 1 einen vorzugsweise metallischen Grundträger 2 auf, auf dem eine in Epoxyharz getränkte Glasfasermatte aufgebracht ist. Auf diese Grundschicht 3 ist eine Zwischenschicht 4, bestehend aus einer in eine aushärtbare Masse, beispielsweise Epoxyharz oder wasserglasähnliche Verbinder, eingebetteten widerstandsfähigem Granulat, aufgebracht. Das Granulat kann beispielsweise Korund, Steinmehl, Quarz oder ähnliche Hartstoffe bzw. Mischungen dieser Materialien sein. Auf die widerstandsfähige Zwischenschicht 4 schliesslich ist eine Epoxyharz-Quarzsand-Mischung aufgetragen und bildet die sichtbare Deckschicht 5.
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Die Grundschicht 3 bewirkt, dass etwaige Wärmespannungen infolge von Temperaturspannungen ausgeglichen werden, ohne dass es zu Rissen in der Oberflächenschicht kommt. Die Zwischenschicht 4 enthält das abriebfeste Korund, Al203, oder ähnliche Hartstoffe, und die Deckschicht 5 gibt dem Abdeckwin- kel 1 sein endgültiges Aussehen Auch die Deckschicht 5 ist z. B. durch die Epoxyharz-QuarzsandMischung hart genug, um auch gröbster Behandlung, beispielsweise durch mechanische oder chemische Einwirkung, zu widerstehen. Die Quarzsandbeimischung macht die Epoxyharzschicht darüberhinaus brandbeständiger.
Da die Abdeckwinkel auf jeder Stufe 8 einer Treppe 7 angebracht wird, bleibt die ursprüngliche Höhe einer Stufe 8 weitgehend unverändert. Die Dicke des Abdeckwinkels 1 beträgt etwa 4 bis 6 mm, sodass ein vorangegangenes Abschleifen der Stufen nicht erforderlich ist. Ggf. kann am Übergang zwischen dem Abdeckwinkel 1 der obersten Stufe 8 und dem oberen Treppenabsatz eine Übergangsschicht 6, vorzugsweise aus Epoxyharz gemischt mit dem mineralischen Feinmatenal und ggf. Granulat, aufgetragen werden, um jede Stolpergefahr auszuschliessen und um ein optisch unauffälliges Erscheinungsbild zu ermöglichen.
Patentansprüche
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(la)Setzstufenteil (1b). wobei die Länge (L) und Breite (B) des Trittstufenteiles (la) etwa der Trittfläche der
Altstufe (8) entspricht, und wobei der Abdeckwinkel (1) einen abgewinkelten dünnen Grundträger (2) aus flachem, biegesteifem Material, vorzugsweise Blech, und eine verschleissfeste Deckschicht (5, 5') aus einer ersten aushärtbaren Masse und einem abriebfestem Granulat aufweist, dadurch gekenn- zeichnet, dass zwischen dem Grundträger (2) und der Deckschicht (5 ; 5') eine eine zweite aushärtbare
Masse enthaltende Grundschicht (3) zum Ausgleich von Temperaturspannungen aufgebracht ist.