AT392020B - Verfahren zur selektiven, trockenen scheidung von unterschiedlich magnetisierbarem feinkorn - Google Patents
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Description
AT 392 020 B
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven, trockenen Scheidung von unterschiedlich magnetisierbarem Feinkorn mittels selektiv scheidendem Magnetscheider.
Die selektive Magnetscheidung von Feinkorn - vor allem, wenn dieses teilweise ferromagnetisch und in bezug auf seinen unterschiedlichen ferromagnetischen Gehalt zu scheiden ist - stößt wegen der stets auftretenden 5 trennstörenden magnetischen Agglomerationen in der Praxis auf erhebliche Schwierigkeiten. Die Agglomerationskräfte sind ihrer Natur nach magnetische Dipolkräfte. Sie wachsen in Relation zu den Scheidekräften bei kleiner werdenden Komabmessungen an und sind deshalb im Feinkombereich, also unter etwa . 1 Millimeter Korngröße, von besonderer Bedeutung. t
Es sind Scheideverfahren bekannt, bei denen Magnetscheider eingesetzt sind, welche zur Verringerung der = 10 Agglomerationswirkung Wechselpolanordnungen aufweisen. Magnetische Agglomerate sind stets bestrebt, sich Ί in Richtung der Feldlinien auszurichten (diese Erscheinung wird als Bartbildung bezeichnet). Mit Hilfe der u
Wechselpolanordnungen werden die Bärte in der Scheidezone mehrfach umgedreht und eingeschlossene, nicht magnetische Körner auf diese Weise herausgelöst. Für eine selektive Scheidung von Körnern mit nur mäßig unterschiedlicher Magnetisierbarkeit sind solche 15 Verfahren jedoch unzureichend, weil Agglomerate solcher mäßig unterschiedlich magnetischer Körner hierbei als gemeinsames Grobkom mit einem gemittelten Magnetismus abgeschieden werden.
Bei anderen bekannten Verfahren wird das System der Naßscheidung angewandt. Um eine selektive Scheidung zu erzielen, muß der Abstand der Körner voneinander vergrößert werden, weil dadurch die Dipolkräfte außerordentlich rasch auf unbedeutende Werte absinken. Dieser Vorgang kann bei Scheidung durch entsprechend 20 verdünnte Trübe sichergestellt werden.
Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht im hohen Energieaufwand, der nötig ist, um das getrennte Scheidegut zu trocknen, falls es trocken weiterverarbeitet werden soll. Bei Trockenscheidung ist die zur Verhinderung von Agglomerationen notwendige Vergrößerung des Abstandes der Körner voneinander nicht in einem der Naßscheidung analogen Verfahrensablauf wie bei der Naßscheidung möglich. 25 Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Scheideverfahren zu schaffen, welches die störenden magnetischen Agglomerationen verhindert und eine selektiv magnetische Scheidung von Feinkorn, vorzugsweise ferromagnetischem Feinkorn mit unterschiedlich ferromagnetischem Gehalt, im Trockenverfahren zuläßt.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Diese ist dadurch gekennzeichnet, daß dem aus unterschiedlich magnetisierbaren Körnern bestehenden Aufgabegut zur Vergrößerung des gegenseitigen Abstands der 30 unterschiedlich magnetisierbaren Körner vor der Aufgabe in den Magnetscheider unmagnetische Körner zugemischt werden.
Durch das Vermengen unterschiedlich magnetisierbarer mit unmagnetischen Körnern wird eine Verdünnung der Menge magnetisierbarer Körner im Trennraum des Magnetscheiders erreicht und die trennstörenden magnetischen Agglomerationen der unterschiedlich magnetisierbaren Körner verhindert und somit eine 35 problemlose Trennung des Scheidegutes durchführbar.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß als unmagnetische Körner Quarzsand eingesetzt wird.
Dies ist vorteilhaft, weil Quarzsand das Aneinanderbacken des Scheidegutes besonders gut unterbindet, wodurch eine hohe Durchsatzleistung erreichbar ist.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird als selektiv scheidender Magnetscheider ein isodynamischer 40 Magnetscheider verwendet.
Vorteilhaft dabei ist, daß die Trennschärfe vergrößert wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird als selektiv scheidender Magnetscheider ein Zentrifugalkraftmagnetscheider mit Drehteller verwendet.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht in einer weiteren beträchtlichen Erhöhung der Duichsatzleistung. 45 An Hand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Zu diesem Zweck sind in der Fig. die einzelnen Verfahrensschritte schematisch dargestellt.
Vor der Beschickung des trocken arbeitenden, selektiv scheidenden Magnetscheiders (4) mit dem zu scheidenden Aufgabegut muß ein genügender gegenseitiger Abstand der Körner aus der stärker magnetisierbaren Aufgabekomponente von den Körnern aus der schwächer magnetisierbaren Aufgabekomponente, d. h. eine 50 Verdünnung der Menge magnetisierbarer Körner in einem spezifischen Volumen, sichergestellt werden. Diese Verdünnung im Trennraum des selektiv scheidenden Magnetschneiders (4) wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das aus magnetisch mäßig unterschiedlichen Körnern bestehende Aufgabegemisch aus stärker magnetisierbaren Körnern (1) und davon zu scheidenden schwächer magnetisierbaren Körnern (2) mit Zusatzmaterial in Form von unmagnetischen Körnern (3) vermischt wird, und dieses Gemisch dem selektiv 55 trennenden Magnetscheider (4) aufgegeben wird. In diesem wird bei entsprechender Einstellung ein magnetisches /
Konzentrat, bestehend aus Körnern der gewünschten magnetischen Eigenschaften (5), sowie ein aus den unmagnetischen Körnern und den verbleibenden schwächer magnetisierbaren Körnern zusammengesetztes \
Austragsprodukt (6) anfallen. *
Falls erforderlich, kann aus diesem Austragsprodukt (6) die schwächer magnetisierbare Komponente der 60 ursprünglichen Aufgabe mit üblichen trockenen Magnetscheidern - beispielsweise Wechselpolscheidem - wieder berausgetrennt werden, da es sich hierbei nur mehr um die Trennung von magnetisierbarem Material aus unmagnetischem Begleitmaterial handelt. Auf diese Weise läßt sich das ursprüngliche magnetisch aktive Gemisch -2-
Claims (4)
- AT 392 020 B letzlich in zwei Komponenten unterschiedlicher Magnetisierbarkeit aufspalten. Der Grad der Verdünnung wird je nach Art des magnetisierbaren Aufgabematerials mehr oder weniger groß zu wählen sein. Speziell bei teilweise ferromagnetischem Scheidegut können Verdünnungsfaktoren über 10 durchaus erforderlich werden. Als Verdünnungsmaterial wird bevorzugt unmagnedsches Material vergleichbarer oder auch kleinerer Korngröße heranzuziehen sein. Hier bietet sich vor allem Quarzsand an, der in der Analysentechnik seit langem verwendet wird. Das Austragsprodukt (6) kann in einem nachgeschalteten Magnetscheider (7) noch in die aus schwach magnetisierbaren Körnern (2) bestehende Aufgabekomponente und das aus unmagnetischen Körnern (3) bestehende Zusatzmaterial geschieden werden. Als selektiv scheidende Magnetscheider (4) bieten sich alle Scheidertypen dieses Systems an. Besonders gut geeignet ist hierfür ein als trockener Zentrifugalkraftmagnetscheider mit Drehteller bekannt gewordenes Scheiderprinzip, das selektive Trennungen in industriellen Größenordnungen ermöglicht. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur selektiven, trockenen Scheidung von unterschiedlich magnetisierbarem Feinkorn mittels selektiv scheidendem Magnetscheider, dadurch gekennzeichnet, daß dem aus unterschiedlich magnetisierbaren Körnern (1, 2) bestehenden Aufgabegut zur Vergrößerung des gegenseitigen Abstands der unterschiedlich magnetisierbaren Körner (1, 2) vor der Aufgabe in den Magnetscheider (4) unmagnetische Körner (3) zugemischt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als unmagnetische Körner (3) Quarzsand eingesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als selektiv scheidender Magnetscheider (4) ein isodynamischer Magnetscheider verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als selektiv scheidender Magnetscheider (4) ein Zentrifugalmagnetscheider mit Drehtellcr verwendet wird. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
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